Sonntag, Juni 8, 2025
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Analyse: Schottische Fans sind Roaming-Europameister

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Trotz ihres frühen Ausscheidens haben die Schotten bei der Fußball-Europameisterschaft einen Titel errungen – zumindest die Fans der Mannschaft. Sie sind gemeinsam mit denen des Teams aus England die Spitzenreiter im Roaming im Mobilfunk, wie aus einer Analyse des Netzbetreibers O2 Telefónica für die zehn EM-Gastgeberstädte hervorgeht, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Demnach waren die beiden Fangruppen bislang die intensivsten Nutzer mobiler Daten. Die Ergebnisse der Untersuchung beziehen sich dabei auf das O2-Netz. Viele Fans aus dem Vereinigten Königreich profitieren trotz des Brexits noch von einer EU-Initiative, mit der sich im EU-Ausland zu den Konditionen surfen und telefonieren lässt, die im eigenen Land gelten.

Laut der Analyse verzeichnete das Spiel Schottland-Ungarn etwa einen Datenverbrauch von 2.600 Gigabyte. Auf dem zweiten Platz der Roaming-Europameister folgen die polnischen Fans, das Publikum aus Österreich belegt den dritten Platz. Danach kommen Frankreich und Spanien.

Fans aus Nicht-EU-Ländern wie Georgien, Albanien und der Ukraine bilden das Schlusslicht. Für Mobilfunknutzer aus Georgien und Albanien gelten die Roaming-Abkommen der EU nicht. Fans aus der Ukraine profitieren von einem gesonderten Abkommen, sodass keine zusätzlichen Kosten für das Roaming anfallen.

Unter den Austragungsorten erweist sich Berlin als größter Roaming-Hotspot der Fußball-EM, es folgen München, Frankfurt und Köln. Gelsenkirchen und Dortmund verzeichnen die geringste Roaming-Aktivität. Insgesamt beobachtet O2 eine deutlich gesteigerte Roaming-Nutzung in seinem Netz während der EM-Zeit.


Foto: Schottische Fans (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union drängt auf Rücknahme der Reform der Bundesjugendspiele

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unionsfraktionsvize Sepp Müller hat sich der Forderung des Hessischen Kultusministeriums nach einer Rücknahme der Reform der Bundesjugendspiele angeschlossen.

„Die damalige Reform halte ich im Ergebnis für einen Fehler“, sagte der CDU-Politiker dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die Gesellschaft freue sich doch über Gewinner. „Wir sehen gerade die Euphorie bei der Europameisterschaft. Warum wollen wir im Jugendalter keine Leistung mehr belohnen und auszeichnen?“ Müller fügte hinzu: „Ich wünsche mir mehr Bock auf Leistung, weniger Gleichmacherei. Deswegen unterstütze ich die Initiative des hessischen Kultusministers Schwarz ausdrücklich.“

Hessens Kultusminister Armin Schwarz (CDU) will die umstrittene Reform der Bundesjugendspiele zurücknehmen. Seit diesem Jahr werden die Bundesjugendspiele als Wettbewerb statt als Wettkampf organisiert.


Foto: Sepp Müller am 27.06.2024, via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen geht zum Quartalsende die Puste aus – Blick nach Paris

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Freitag nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 39.119 Punkten berechnet, 0,1 Prozent schwächer als am Vortag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.460 Punkten 0,4 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 19.680 Punkten 0,5 Prozent schwächer.

An den US-Börsen war der Präsidentschaftswahlkampf ein Thema, wobei die vergleichsweise schlechte Performance von Amtsinhaber Joe Biden die Aussichten seines Vorgängers Donald Trump erhöht haben dürfte, wieder ins Amt zu kommen – nicht alle Investoren fänden das schlecht. Gespannt wird aber auch die erste Runde der Parlamentswahlen in Frankreich am Sonntag erwartet – auch hier könnte es je nach Ausgang Auswirkungen auf die Märkte geben.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagabend etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0711 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9336 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ leicht nach, am Abend wurden für eine Feinunze 2.324 US-Dollar gezahlt (-0,2 Prozent). Das entspricht einem Preis von 69,75 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 86,41 US-Dollar, das waren 2 Cent, aber rechnerisch 0,0 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

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Ukrainer in Deutschland sollen sich per App beim Militär melden

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Berlin/Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Ukrainische Männer im Wehralter sollen sich bei einer neuen App mit dem Namen „Reserve+“ registrieren. Sonst verweigern ihnen Botschaften weiterhin neue Dokumente und andere Leistungen.

„Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren können konsularische Leistungen nur dann in Anspruch nehmen, wenn sie über ein elektronisches Militärregisterdokument verfügen“, sagte eine Sprecherin der Ukrainischen Botschaft Berlin dem ARD-Hauptstadtstudio. Seit dem 18. Juni 2024 gebe es das neue Online-Verfahren. Auch das Bundesinnenministerium bestätigt die neue Regelung.

Im App-Store Google Play hat die Anwendung in den ersten Tagen bereits mehr als eine Million Downloads. In der App sollen die Männer laut einem Informationsportal des ukrainischen Verteidigungsministeriums unter anderem Angaben machen über ihre Fitness und Eignung zum Militärdienst, ihre letzte Musterung sowie zu militärischen Kenntnissen. Änderungen, etwa beim Wohnort, müssen sie spätestens nach sieben Tagen aktualisieren. Unklar ist, ob die Ukraine die Datensätze nutzt, um geeignete Wehrpflichtige anzusprechen oder eine Rückkehr zu verlangen. Das ukrainische Verteidigungsministerium schreibt: „Laut Gesetz gibt es keine elektronische Vorladung.“ Ein Einberufungsbescheid könne also zumindest nicht über die App versendet werden.

Seit Langem versucht die Ukraine, den Druck auf Männer im Wehralter, die im Ausland leben, zu erhöhen. In Deutschland sind das nach Angaben des Statistischen Bundesamts etwa 220.000. Sie erhielten seit April von den Botschaften keine neuen Dokumente mehr. In den vergangenen Wochen wurden sie aufgefordert, zurück in die Ukraine zu reisen, um sich dort beim Militär zu registrieren – erst dann gebe es neue Papiere.

Diese Regelung ändert das Land nun offenbar ab, um schneller an aktuelle Daten und Kontakte ukrainischer Staatsbürger zu kommen. In den vergangenen Monaten hatten sich auch deutsche Innenbehörden mit den Auslandsukrainern ohne Pass beschäftigt, da diese vermehrt Anträge auf deutsche Ersatzpapiere gestellt hatten. Nach mehreren Treffen zwischen Ländern und Bundesinnenministerium erklärten sie, dass in der Regel keine deutschen Ersatzpapiere ausgestellt würden. Die Regelungen der Ukraine seien „zumutbar“, begründen dies mehrere Innenbehörden auf Anfrage des ARD-Hauptstadtstudios.


Foto: Helfer für Flüchtlinge aus der Ukraine (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Proteste gegen AfD-Parteitag in Essen laufen an

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Essen (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem AfD-Parteitag in Essen hat es am Freitagabend erste größere Protestkundgebungen in der Ruhrgebietsstadt gegeben.

Unter anderem zogen mehrere Hundert Menschen vom Essener Hauptbahnhof zur Grugahalle, auf Plakaten waren Slogans wie „Keine Bühne für rechte Hetze“ oder „Alternative für Demokratiefeinde“ zu lesen.

In die Grugahalle hatte sich die AfD erst per Gerichtsbeschluss einquartieren können. Die Stadt Essen hatte zuvor vergeblich versucht, den Parteitag zu verhindern, eine Kündigung des Mietvertrages wurde schließlich für nichtig erklärt.

Um die AfD zu ärgern, wehten jedoch vor der Halle Regenbogen- und EU-Fahnen. Die U-Bahnstadion Messe-Ost/Gruga wurde für den Parteitag der AfD offiziell in „Vielfalt“ umbenannt.

Für das Wochenende sind mehrere Protestkundgebungen angemeldet, mit vermutlich mehreren Tausend Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet. Die Polizei kündigte an, Störungen des Parteitages zu unterbinden. Es lägen Erkenntnisse vor, „dass unter anderem Blockadeaktionen zur Verhinderung des AfD Bundesparteitages geplant sind“, hieß es von den Behörden, das sei eine Straftat.


Foto: Polizei vor Essener Hauptbahnhof am 28.06.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Jamal Musiala hält sich bei Social Media zurück

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Fußballnationalspieler Jamal Musiala hält sich bei Instagram und Tiktok bewusst etwas zurück. „Social Media kann auch gefährlich sein. Früher habe ich sehr viel auf die Kommentare geachtet, aber ich habe gemerkt, dass mir das nicht guttut“, sagte der 21-Jährige dem „Spiegel“.

Um Musiala und seinen Teamkollegen Florian Wirtz war zuletzt ein Hype entstanden, inklusive eigener Wortschöpfung für beide, „Wusiala“: „Jeder spielt ja auch dafür, gemocht zu werden. Und deshalb genieße ich das jetzt“, sagte Musiala dazu. „Aber der Hype darf nicht zu stark den eigenen Kopf erreichen.“

Obwohl sein Spiel nach Leichtigkeit aussieht, basiere es vor allem auf Nachdenken. Musiala beschreibt es so: „60 Prozent Strategie, 40 Prozent Intuition“. „Alles, was ich tue, bevor ich den Ball bekomme, ist Strategie. Wo genau positioniere ich mich, um anspielbar zu sein? Mit welchem Fuß und in welche Richtung nehme ich den Ball an? Was mache ich, wenn der Gegner dazwischengrätscht und kontern will“, so der Offensivspieler des FC Bayern. Aber alles mit dem Ball am Fuß „passiert bei mir intuitiv“. In diesen Momenten habe er keine Zeit mehr, viel nachzudenken. „Es fließt dann ganz natürlich.“

Musiala trifft am Samstag im EM-Achtelfinale mit Deutschland in Dortmund auf Dänemark.


Foto: Jamal Musiala (Deutsche Nationalmannschaft) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax schließt vor Frankreich-Wahl leicht im Plus

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenausklang hat der Dax leicht zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 18.235 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Im Handelsverlauf hatte sich der Index zwischenzeitlich deutlicher ins Plus bewegt, einen Großteil seiner Gewinne zum Ende hin aber wieder abgegeben. An der Spitze der Kursliste standen kurz vor Handelsschluss Zalando, MTU und Daimler Truck. Größere Abschläge gab es entgegen dem Trend unter anderem bei Siemens Healthineers, Airbus und Beiersdorf.

„Kurz vor der ersten Runde der Parlamentswahl in Frankreich versuchte der Deutsche Aktienindex abermals, die Widerstandszone im Bereich von 18.350 Punkten zu überwinden“, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets. „Doch wie schon die beiden Male zuvor scheiterte er erneut, weshalb sich die Anleger höchstwahrscheinlich mit einem nun drohenden Sommerloch anfreunden müssen.“ Gegenpol aus saisonaler Sicht sei allerdings die Tatsache, dass in Wahljahren in den USA Sommerrallys durchaus üblich seien.

„Mehr als am Aktienmarkt bereiten sich die Investoren am Rentenmarkt auf die erste Runde der Wahlen in Frankreich an diesem Wochenende vor, nachdem die französischen Anleihen und Aktien nach der Ausrufung der Neuwahl in den Keller gerauscht sind“, so Oldenburger weiter. Die Anleger setzten auf steigende Anleiherenditen, während sie sich gegen mögliche Verluste bei Aktien absichern und in Derivate investieren, um sich gegen einen Kursverfall des Euro zu schützen. „Der rechtsextreme Rassemblement National hat seinen Vorsprung in den jüngsten Umfragen weiter gefestigt und dürfte deutlich besser abschneiden als die Partei von Präsident Macron“, so der Marktexperte.

Auf Unternehmensseite hätten am Freitag die Aktien von Nike im Fokus gestanden, mit einer Umsatzprognose unter den Erwartungen. „Anleger fühlen sich damit in der sie schon länger umtreibenden Sorge bestätigt, dass die schwindende Nachfrage nach Nike-Produkten den Abstand gegenüber dem Rivalen Adidas wieder vergrößert.“ Jetzt hätten die Amerikaner Schwierigkeiten, neue Produkte auf den Markt zu bringen, um Verkaufsschlager zu ersetzen. Gleichzeitig breche der Quartalsumsatz der Converse-Einheit um 18 Prozent ein.“ Adidas hatte noch vor ein paar Monaten ähnliche Probleme mit seiner Marke Yeezy und es musste ein radikaler Schnitt her, bevor es besser wurde“, sagte Oldenburger. „Auch bei Nike könnte die nun anstehende Bereinigung noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0714 US-Dollar (+0,10 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9333 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 17 Uhr deutscher Zeit 86,44 US-Dollar; das waren 5 Cent oder 0,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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NRW-Innenminister widerspricht Faeser im Fall Bad Oeynhausen

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat mit Befremden auf einen Hinweis von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) reagiert, dass der Täter von Bad Oeynhausen acht Jahre in einer Flüchtlingsunterkunft gelebt habe und in Deutschland gesellschaftlich schlecht integriert worden sei.

„Erst mal ist immer der Schuld und persönlich verantwortlich, der die Tat begeht – und nicht irgendjemand anders“, sagte Reul dem Nachrichtensender „Welt“. Der junge Mann habe die Tat begangen und müsse es verantworten.“

Faeser hatte zuvor bei der Kommunalkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion darauf hingewiesen, dass Bad Oeynhausen ein Beispiel für eine „nicht gelungene soziale Integration“ sei, es gehe bei der Flüchtlingsintegration vor Ort „sozial ganz schön was auseinander, was wir nicht gestemmt bekommen haben“.

Integrationshemmnisse könne man zwar durchaus hinterfragen, findet Reul – aber dabei geht es für ihn nicht um eine verfehlte Integrationsleistung im Einzelfall, sondern vielmehr um eine grundsätzliche strukturelle Überforderung Deutschlands mit den hohen Flüchtlingszahlen. „Natürlich ist die Frage berechtigt zu stellen: Wie konnte es dazu kommen? Was sind die Ursachen? Motive? Ich glaube allerdings nicht, dass es nur eine Frage ist von nicht gelungener Integration, sondern vielleicht viel eher die Frage: Vielleicht kann Integration gar nicht gelingen, wenn man in solchen Mengen Menschen in unser Land kommen lässt?“ Dann müsse man da ehrlich sein.

„Wenn der acht Jahre lang in der Unterkunft geblieben ist, dann stellt sich die Frage: Warum gab es denn keine Wohnungen? Warum gab es denn keine Möglichkeiten? Weil einfach die Menge zu groß ist. Und wir machen da einfach fröhlich weiter. Deswegen würde ich mir eher wünschen von der Bundesregierung, dass sie mal ein paar Gedanken macht – nein, ein paar klare Taten folgen lässt – wie sie diese Frage des Zugangs gelöst kriegt. Wir diskutieren an der falschen Stelle, glaube ich.“

Als erste Maßnahme gegen junge Wiederholungstäter würde er erst mal „dafür sorgen, dass nicht noch viel mehr kommen“, so Reul. Zweitens müsse man sich um jugendliche Problemfälle kümmern. „Das ist eine pädagogische Aufgabe. Einerseits. Aber es ist auch eine Aufgabe, wo die Polizei was tun kann.“ Reul verwies auf das NRW-Programm „Kurve kriegen“, was sich um jugendliche Intensivtäter kümmert. „Wenn man merkt, da entwickelt sich etwas, dann greifen wir ein und bieten Programme an und bieten Hilfe an – das klappt verdammt gut, aber natürlich immer nur bei einer begrenzten Zahl von Menschen. Das ist nicht mit Riesenzahlen zu hinterlegen.“

Außerdem führe NRW vorbeugend immer mehr Messerverbotszonen ein. „Natürlich stellt sich die Frage: Warum haben denn die jungen Leute – bestimmte junge Leute – Messer in der Tasche? Und wie kann man denen erklären, dass es hier nicht nötig, nicht notwendig, nicht erlaubt ist, sondern dass hier das Gewaltmonopol beim Staat liegt? Was kann man da tun? Ich glaube, da gibt es eine Riesenherausforderung. Da hat Frau Faeser sicherlich recht.

Abschiebungen von Straftätern hält Reul dagegen nur für eine untergeordnete Maßnahme. Natürlich sei es „schön und richtig“, Straftäter unter den Asylbewerbern abzuschieben. „Aber die Zahlen werden sehr überschaubar bleiben, weil wir schieben in Nordrhein-Westfalen so viel in einem Jahr ab, wie in einem Monat dazu kommen.“


Foto: Nancy Faeser (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berlins Polizeipräsidentin warnt vor Einsparungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik warnt angesichts einer gestiegenen Zahl von Gewalttaten vor weiteren Kürzungen in dem Etat ihrer Behörde.

Die Berliner Polizei habe, wie im Rest des Landes, insbesondere bei Raub, Körperverletzungen und Messerdelikten einen Anstieg registriert, sagte Slowik der „Welt“. Sie betrachte die Entwicklung der Kriminalitätsstatistik jedes Jahr mit großer Sorge. „Will man hier bessere Ergebnisse erzielen, kommt man an Investitionen nicht vorbei.“

Für das kommende Jahr habe die Berliner Polizei bei Sachausgaben einen Bedarf von knapp 590 Millionen Euro angemeldet. Es seien aber nur 437 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden. „Das sind gut 15 Millionen Euro weniger als 2024“, sagte Slowik. Darüber hinaus stünden weitere pauschale Kürzungen im Raum. „Weitere Einsparungen entziehen der Polizei den Boden unter den Füßen.“ Hinten falle dann zuerst Prävention im Bereich der Jugendkriminalität, an Schulen oder auch im Bereich des Verkehrs runter.

Abstriche müssten angesichts der geplanten Kürzungen bei der flächendeckenden Ausstattung der Beamten mit Bodycams und der beschlossenen Ausweitung der Videoüberwachung im öffentlichen Raum gemacht werden. „Das werden wir angesichts der Einsparungen in dem Umfang, wie er vorgesehen war, nicht leisten können“, sagte Slowik.

Allein zur Ertüchtigung ihrer Fahrzeuge brauche die Polizei etwa 50 Millionen Euro. Die Kürzungen könnten dazu führen, „dass Funkwagen Einsätze nicht mehr so bedienen können, wie es erforderlich ist, weil sie nicht vorhanden sind“. Hinsichtlich der technischen Möglichkeiten, wie man Kriminalität effektiv und auf der Höhe der Zeit verfolgen könne, müsse man sagen: „Wir sind in einigen Bereichen noch in der Steinzeit.“

Zur Diskussion um eine Zunahme von Gewaltdelikten sagte die Polizeipräsidentin: „Der Anteil ausländischer Tatverdächtiger beim Raub, der gefährlichen Körperverletzung und bei Messerangriffen ist mehr als doppelt so hoch wie der Bevölkerungsanteil dieser Gruppe.“ Die Erklärungen müssten Soziologen und Pädagogen liefern. „Wir als Polizei sollten vor allem Fakten benennen und dürfen dabei nichts schönreden“, sagte Slowik. „Das ist unsere Aufgabe, nicht um auszugrenzen, sondern um klar zu bestimmen, um welche Zielgruppe wir uns kümmern müssen. Bei der Gewalt können wir die Gruppe klar eingrenzen und benennen.“


Foto: Polizei in Berlin – Kreuzberg (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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NRW hebt während EM Nachtflugverbot für Nationalmannschaften auf

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Das Land Nordrhein-Westfalen schafft während der Fußball-Europameisterschaft für die Nationalmannschaften eine Ausnahmeregelung vom geltenden Nachtflugverbot.

An den Spielorten in Düsseldorf und Dortmund darf üblicherweise nach 22 Uhr keine Maschine mehr starten – in einem Erlass, über den der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagsausgabe) berichtet, erhalten die Bezirksregierungen jetzt Freiheit für Ausnahmen. „Die Finalphase der Uefa Fußball-Herren-Europameisterschaft 2024 ruft – anders als die Gruppenphase – eine zeitlich eng begrenzte Sondersituation hervor, bei der im Einzelfall ein Abweichen von geltenden Betriebsbeschränkungszeiten im Interesse des störungsfreien Ablaufs des Turniers gerechtfertigt sein kann“, heißt es darin.

Das Ministerium führt als Begründung ein besonderes öffentliches Interesse wegen der „Wahrnehmung der Bundesrepublik Deutschland als Gastgeberland durch ein internationales Publikum“ und die internationale Medienberichterstattung an. Darüber hinaus gebe es aber auch „veränderte sportphysiologische Anforderungen an die teilnehmenden Spieler“ in der Finalrunde.

Weil es nun auch mal in die Verlängerung oder bis zum Elfmeterschießen gehen könne – und das auch „mehrmals innerhalb weniger Tage“ – seien die „Regenerationszyklen bzw. -anforderungen ohnehin verkürzt bzw. gesteigert.“ Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ schreibt das Ministerium: „In dieser Konstellation erscheint es daher im Regelfall sportphysiologisch nicht sinnvoll und angemessen, das Risiko muskulärer Verletzungen durch eine sitzende Beförderung von deutlich mehr als einer Stunde substantiell zu erhöhen“ – ein Plädoyer, das Flugzeug zu nehmen statt des Busses.

Der Erlass bezieht sich nur auf „mannschaftsbezogene Flugbewegungen“. Funktionäre können Auto, Bus oder Bahn nehmen. Von der Entscheidung ist auch die deutsche Nationalelf betroffen, die am Samstag um 21 Uhr in Dortmund gegen Dänemark spielt. Ob der DFB bereits einen Antrag auf Ausnahmegenehmigung gestellt hat, ist unklar.


Foto: Flughafen Düsseldorf (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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