Samstag, Juli 27, 2024
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Kostenstreit belastet erneute Bewerbung um Olympische Spiele

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bei dem geplanten neuen Anlauf für eine deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele droht erneut ein Streit um die Kostenverteilung zwischen dem Bund und den möglichen Austragungsorten.

Das Bundesfinanzministerium wolle sich bei einem neuen Verfahren – ähnlich wie beim gescheiterten Anlauf für die Spiele 2024 in Hamburg – nicht frühzeitig auf die Höhe der Bundesbeteiligung festlegen, sagte ein Sprecher des Ministeriums der „Welt am Sonntag“. „Das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen zu allen Finanzierungsfragen dauert erfahrungsgemäß die gesamte Dauer des Bewerbungsverfahrens.“

Der Hamburger Staatsrat für Sport, Christoph Holstein (SPD), warnte hingegen, ohne eine frühzeitige Einigung mit dem Bund werde keine Stadt in eine konkrete Bewerbung und in ein mögliches Referendum gehen wollen. Der Deutsche Olympische Sportbund und an der Diskussion über einen neuen Versuch beteiligte Städte „koppeln ihre Bereitschaft an entsprechende Zusagen des Bundes“, sagte er.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will am 4. August in Paris eine Absichtserklärung für eine Bewerbung für 2040 unterzeichnen. Die Bundesregierung hat bislang nur eine finanzielle Beteiligung von 6,95 Millionen Euro an den Bewerbungskosten zugesagt, den Bundesanteil an den deutlich höheren Kosten für Infrastruktur und Durchführung im Fall eines Zuschlags aber offengelassen. Interessenten für eine mögliche gemeinsame Bewerbung mehrerer Städte sind Hamburg, Berlin, München, Leipzig und Düsseldorf. 2015 war die Bewerbung Hamburgs frühzeitig an einem Referendum gescheitert, das unter anderem durch einen ungelösten Finanzierungsstreit zwischen Bund und Hansestadt überschattet worden war.


Foto: Finanzministerium (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Händler: E-Auto-Bestellungen in Deutschland stark rückläufig

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Autofahrer in Deutschland bestellen deutlich weniger Elektroautos als im vergangenen Jahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) unter Autohäusern, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Demnach haben Privatkunden seit Jahresbeginn 47 Prozent weniger Elektroautos bestellt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Bestellungen für Plugin-Hybride, die sowohl einen Verbrennungs-, als auch einen Elektromotor haben, gingen um 37 Prozent zurück. Dafür stieg die Nachfrage nach Diesel und Benzinern um 24 Prozent.

Die Händler erwarten auch für das zweite Halbjahr keine Verbesserung der Lage. Für das Gesamtjahr schätzen 91 Prozent der befragten Autohäuser die Bestellsituation bei Privatkunden für reine E-Autos als „schlecht“ oder „sehr schlecht“ ein. Bei Plugin-Hybriden sind 79 Prozent der Händler pessimistisch. Für Verbrenner sagen nur 23 Prozent der Autohäuser eine schlechtere Bestellsituation im Vergleich zum Vorjahr voraus. An der Umfrage beteiligten sich bundesweit 348 Autohäuser.

Damit entwickeln sich die E-Auto-Verkäufe in Deutschland gegenläufig zum internationalen Trend. Global wurden laut Internationaler Energieagentur (IEA) im ersten Quartal 25 Prozent mehr Elektro-Autos verkauft als im Vorjahreszeitraum und damit mehr als im gesamten Jahr 2020. Die IEA rechnet damit, dass bis 2030 mindestens 60 Prozent der weltweit verkauften Autos elektrisch angetrieben sein müssen, um die 1,5-Grad-Schwelle des Pariser Klimaabkommens nicht zu überschreiten.


Foto: E-Auto-Ladestation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Geywitz will im November Anti-Leerstand-Strategie vorlegen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bauministerin Klara Geywitz (SPD) will im November eine Anti-Leerstand-Strategie vorlegen. „Knapp zwei Millionen Wohnungen in Deutschland stehen leer, aber in unseren Großstädten oder Metropolregionen herrscht ein riesiger Bedarf“, sagte Geywitz der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). „Wir werden daher Ende des Jahres eine Strategie gegen den Leerstand vorlegen.“

Sie stehe schon im Austausch mit vielen Kommunen und bereite „ein ganzes Maßnahmenbündel“ vor. „Im November sollten wir so weit sein“, sagte die SPD-Politikerin.

An der Suche nach neuen Wegen, Menschen für die Nutzung von leerstehendem Wohnraum zu interessieren, seien auch die Wissenschaft und andere Ressorts beteiligt. „Gerade in kleinen und mittelgroßen Städten ist das Potenzial groß, weil es dort auch Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte gibt“, sagte Geywitz. Um Menschen zur Rückkehr in die Heimat oder zum Umzug aus der Großstadt ins Umland zu bewegen, brauche es dort aber genügend Züge und Busse und digitale Angebote.

„Aufgehen wird die Strategie nur, wenn das Leben jenseits der Metropolen nicht als Notfalllösung wahrgenommen wird“, so die Ministerin. „Oftmals waren Menschen gezwungen, zur Jobsuche ihre Gemeinde zu verlassen. Homeoffice und Digitalisierung bieten aber inzwischen ganz neue Möglichkeiten für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum. Und diese wollen wir stärken.“


Foto: Leerstehende Wohnung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dobrindt rechnet mit Scheitern von Wahlrechtsreform vor Gericht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Wahlrechtsreform der Ampel-Koalition geht CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt davon aus, dass die Richter das Gesetz kippen werden. „Wir haben in Karlsruhe gegen diese Wahlrechtsmanipulation der Ampel geklagt und erwarten die notwendigen Entscheidungen des Verfassungsgerichts, damit das Ampel-Wahlrecht bei der Bundestagswahl keine Anwendung findet“, sagte der CSU-Politiker dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).

„Die Ampel hat das Wahlrecht dreist zu ihren Gunsten manipuliert, das ist eine Respektlosigkeit gegenüber dem Wählerwillen und der Demokratie an sich.“ Dobrindt sprach von einer „Wahlrechtsmanipulation“ der Ampel, die bewusst darauf angelegt sei, „zwei Parteien möglichst aus dem Bundestag zu verdrängen“. Zudem werde wird „die Erststimme entwertet und der Wählerwille in den Wahlkreisen ignoriert“, so der CSU-Politiker.

Die Wahlrechtsreform sieht vor, dass es künftig keine Überhangs- und Ausgleichsmandate mehr geben soll. Bislang entstehen diese, wenn Parteien mehr Direktmandate durch die Erststimmen erhalten, als ihnen proportional zu den Erststimmen zustehen würden. Mit ihrem Wegfall will die Regierungskoalition ein weiteres Anwachsen des Parlaments verhindern. Die Neuregelung könnte nun allerdings zur Folge haben, dass Erstplatzierte Kandidaten in Wahlkreisen nicht in den Bundestag einziehen, wenn ihre Partei nicht ausreichend Zweitstimmen erhalten hat. Auch die Grundmandatsklausel, die bislang bei drei Direktmandaten auch dann den Einzug in den Bundestag garantierte, wenn eine Partei unter der Fünfprozenthürde geblieben ist, soll wegfallen.

Die Union hatte als Gegenentwurf ein sogenanntes „Grabenwahlsystem“ vorgeschlagen, bei dem Erst- und Zweitstimme getrennt betrachtet werden. Dieser Vorschlag stieß jedoch bei anderen Parteien im Bundestag auf Gegenwind, da sie darin eine Bevorteilung der Union sahen.


Foto: Stimmzettel zur Bundestagswahl 2021 (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Olympische Spiele in Paris offiziell eröffnet

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Paris (dts Nachrichtenagentur) – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die 33. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit in Paris am Freitagabend offiziell für eröffnet erklärt. In einer mehrstündigen Zeremonie mit zahlreichen künstlerischen Darstellungen passierten die rund 6.800 Athleten der 206 Delegationen auf 94 Schiffen mehrere Wahrzeichen entlang der Seine, die 1991 als Gesamtensemble von der Unesco in die Welterbeliste aufgenommen wurden, bevor Leichtathletin Marie-José Pérec und Judoka Teddy Riner das Olympische Feuer entfachten.

Die Eröffnungsfeier fand erstmals nicht in einem Stadion statt, sondern auf einer rund sechs Kilometer langen Strecke in Paris. Die Route begann mit dem Schiff der Griechen am Pont d`Austerlitz, an dem die französische Trikolore mit eingefärbten Rauchschwaden gezeigt wurde. Die Zeremonie endete mit der französischen Delegation am Pont d`Iéna am Fuße des Eiffelturms.

Zu Beginn brachte der ehemalige Fußball-Profi Zinédine Zidane die Olympische Fackel in die U-Bahn von Paris, von wo sie in die Pariser Unterwelt gelangte. Von dort führte sie durch Darstellungen zur Geschichte von Frankreich und Paris. Als erste Künstlerin war Lady Gaga mit einer Performance zur Pariser Kabarett-Kultur zu sehen. Außerdem tanzten 80 Personen den berühmten Cancan-Tanz aus dem Moulin Rouge, das in diesem Jahr sein 135-jähriges Bestehen feiert. An zahlreichen Orten in Paris, wie dem Pont Notre-Dame und dem Hôtel de Ville, führten über 500 Tänzer Darstellungen zur Restauration der teils abgebrannten Kathedrale Notre Dame und der Herstellung der Medaillen auf.

Es folgte zum Thema „Liberté“ eine Darstellung von Victor Hugos Les Misérables und eine Heavy-Metal-Einlage vor dem Conciergerie, das einst als Gefängnis für Marie Antoinette diente. In dessen Fenstern des Gebäudes sang ein Chor, gekleidet als geköpfte Antoinettes, das Revolutionslied „Ah, ça ira“ sowie einen Teil der Oper Carmen. Die malisch-französische Contemporary-R&B-Sängerin Aya Nakamura trat mit dem Orchester der Republikanischen Garde auf der Pont des Arts auf.

Axelle Saint-Cirel sang auf dem Dach des Grand-Palais die französische Nationalhymne, bevor und nachdem zehn goldene Frauenstatuen aus der Seine auftauchten. Die Denkmäler für Olympe de Gouges, Simone de Beauvoir, Simone Veil und andere sollen nach den Spielen in Paris aufgestellt werden. Während sich die Witterungsbedingungen verschlechterten und zahlreiche Sportler zur Vermeidung von Erkältungen in ihre Unterkünfte zurückkehrten, wurde auf einer weiteren Brücke eine Modenschau junger Designer aufgeführt.

Es folgten Tänze zur Europäischen Einigung und zum Thema Leben in Vielfalt. Dazu wurden verschiedene Jugendkulturen mehrerer Generationen gezeigt sowie Voguing-Darstellungen von Drag-Künstlerinnen.

Unter der Überschrift „Absurdité“, die auch als Anspielung auf eine Richtung der Existenzphilosophie, zu deren Vertreter Albert Camus gezählt werden kann, wurden Performances zu Krieg und Gewalt dargeboten und der John-Lennon-Song „Imagine“ gesungen.

Zum Thema „Solidarité“ ritt in Anspielung an Jeanne d`Arc ein metallenes Pferd auf der Seine entlang, während Fahnenträger vom Eiffelturm auf den Trocadéro-Platz einliefen. Im Anschluss stieg eine Reiterin unterm Eiffelturm von einem Pferd ab und brachte die Olympische Flagge, die zur Hymne der Spiele gehisst wurde.

Der anschließende formelle Teil begann mit einem Sonderpreis für UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi, der sich dafür eingesetzt hatte, dass Flüchtlinge als eigenes Team bei den Olympischen Spielen teilnehmen können. Der Cheforganisator der diesjährigen Sportveranstaltung, Tony Estanguet, erklärte in seiner Rede, die schönsten Schätze des nationalen Erbes Frankreichs würden als Spielstätten zur Verfügung stehen. „Lasst uns diesen olympischen Geist feiern, das Leben in Frieden zu leben, als die eine und einzige Menschheit, die in all ihrer Vielfalt vereint ist“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach. „Es lebe die Olympischen Spiele, es lebe Frankreich.“

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte schließlich die Spiele für eröffnet, bevor die Sportler den Olympischen Eid leisteten. Zu einer Lasershow am Eiffelturm übergab Zidane die Olympische Fackel an Tennisspieler Rafael Nadal, der in Begleitung von Tennisspielerin Serena Williams, Leichtathlet Carl Lewis and Kunstturnerin Nadia Comaneci mit einem weiteren Boot die Flamme zu Tennisspielerin Amélie Mauresmo. Sie brachte die Fackel zu Basketballer Tony Parker am Louvre. Gemeinsam mit weiteren Sportlern liefen sie auf einer Route über den Triumphbogen zum Jardin des Tuileries. Beim ältesten noch lebenden Olympiasieger, Radsportler Charles Coste, wurde die Flamme aufgeteilt auf Leichtathletin Marie-José Pérec und Judoka Teddy Riner. Sie entfachten zum Gesang von Céline Dion einen Feuerkessel unter einem Ballon, der schließlich in den Pariser Nachthimmel aufstieg.

Unter den rund 300.000 Besuchern der Eröffnung am Seine-Ufer waren etwa 100 Staats- und Regierungschefs. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nahm an Eröffnung teil, die unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattfand und gravierende Einschränkungen für die Bürger der Stadt brachte. Rund 45.000 Polizisten und 15.000 Soldaten sowie 230 Frontex-Offiziere waren im Einsatz, der Luftraum um die Stadt war in einem Umkreis von 150 Kilometern gesperrt.


Foto: Eiffelturm mit Olympischen Ringen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen legen kräftig zu – Hoffnung auf Leitzinssenkungen

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Freitag kräftig zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 40.589 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,6 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.460 Punkten 1,1 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 19.024 Punkten 1,0 Prozent im Plus.

Nachdem in der aktuellen Berichtssaison zuletzt die Angst vor einer Blase um „Künstliche Intelligenz“ (KI) Anleger in Panik versetzte, stimmen Daten zur Inflation die Marktteilnehmer am Freitag wieder besonnener. Das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß, die PCE-Kernrate, blieb im Juni unverändert bei 2,6 Prozent. Das ist zwar höher als erwartet, bietet der Zentralbank aber dennoch Spielraum für die von Anlegern ersehnten Zinssenkungen.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagabend etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0857 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9211 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.388 US-Dollar gezahlt (+0,9 Prozent). Das entspricht einem Preis von 70,71 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 80,81 US-Dollar, das waren 156 Cent oder 1,9 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

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EZB: Inflation bei Dienstleistungen erweist sich als hartnäckig

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Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hat sich besorgt über die weiter hohe Teuerung bei Dienstleistungen geäußert. „Ein Teil der Inflation erweist sich als besonders hartnäckig“, sagte Schnabel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagsausgabe).

Die EZB gehe zwar weiterhin davon aus, dass die Inflation sich im Laufe des nächsten Jahres allmählich ihrem Ziel von zwei Prozent annähern werde. „Die hartnäckige Dienstleistungsinflation zeigt aber, dass die `letzte Meile` der Bekämpfung der Inflation besonders schwierig ist.“ Eine „wiederholte Überraschung“ bei der Dienstleistungsinflation zuletzt sei für die Notenbank zumindest ein Grund, genauer hinzuschauen, sagte Schnabel.

Es gebe zudem Faktoren, von denen wieder ein stärkerer Anstieg der Güterpreise ausgehen könnte, warnte Schnabel. „Wir sehen beispielsweise, dass die Frachtkosten deutlich gestiegen sind, und es droht ein wachsender Protektionismus – beides könnte die Güterpreisinflation erhöhen.“ Es sei damit zu rechnen, dass die Inflation in den nächsten Monaten um 2,5 Prozent herum schwanke, meinte Schnabel. „Im Herbst dürfte es mit der Inflationsrate zunächst etwas abwärts gehen, bevor sie zum Jahresende wieder ansteigt.“

Es habe zuletzt einige Daten gegeben, die nicht ganz im Einklang mit den Projektionen der Notenbank gestanden hätten. „Deshalb müssen wir wachsam bleiben“, so Schnabel. Aus einem ersten Zinsschritt folge daher nicht automatisch eine ganze Reihe weiterer Zinsschritte. „Deshalb haben wir im Juli die Zinsen unverändert gelassen, und die Zinsentscheidung im September ist vollkommen offen.“


Foto: EZB (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die New Food Conference 2024 von A bis Z

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Innovationen und Fachwissen für die Food-Tech-Branche

Am 3. September 2024 ist es wieder soweit: Die New Food Conference bringt in Berlin die internationale Branche für alternative Proteine zusammen – etablierte Hersteller und innovative Start-ups, vorausschauende Investoren und zukunftsorientierte Zulieferer, anwendungsorientierte Wissenschaftler und engagierte Fürsprecher. Gemeinsam beleuchten sie den aktuellen Stand der Marktentwicklung, die neuesten Trends und Best Practices entlang der Lieferkette mit dem Fokus auf den europäischen Markt. Auf welche Themen können sich Besucher in diesem Jahr freuen?

Die Ernährung in Deutschland hat sich verändert: Der Fleischkonsum ist in fünf Jahren um 15 Prozent gesunken, der Milchkonsum in drei Jahren um 8 Prozent.1 2 Gleichzeitig hat sich die Produktion pflanzlicher Fleischalternativen seit 2019 mehr als verdoppelt.3 Der hiesige Markt für alternative Proteine ist aktuell der größte in Europa.4

Auch die Nahrungsmittelindustrie stellt sich erkennbar für die Zukunft auf. So hat kürzlich eines der größten Geflügelunternehmen Europas für dieses Jahr die Gründung eines Tochterunternehmens für Proteine aus pilz- und zellbasierter Fermentation angekündigt.5 Die Präzisionsfermentation sei eine Schlüsseltechnologie. Präzisionsfermentation ist nur einer von vielen neuen Begriffen – und Schlüsseln für die Zukunft der Branche. Welche Themen bewegen die Welt der neuen Nahrungsmittel außerdem und werden die New Food Conference bestimmen?

Alternative Proteine

Proteine für den menschlichen Verzehr, die ohne industrielle Tierhaltung auskommen, werden „alternative Proteine“ genannt. Dazu zählen Produkte auf der Basis von Pflanzen oder Pilzen, aber auch zellbasierte Lösungen einschließlich solche aus →Präzisionsfermentation. Sie eröffnen Alternativen für die Verbraucher und Alternativen für die Hersteller und stehen im Zentrum der New Food Conference. Denise Blömers vom Marktforschungsinstitut GfK stellt vor, welche aktuellen Trends sich aus dem GfK Consumer Panel, das heißt dem Einkaufsverhalten der Verbraucher in Deutschland, ablesen lassen.

Botschaft Nährwert

Das Medium ist die Botschaft: Für gesundheitsbewusste Verbraucher ist der Nährwert →alternativer Proteine entscheidend. Die Rohstoffe und ihre Verarbeitung sollen ebenso stimmen wie die Kommunikation rund um die Produkte. Es gilt, die Verbraucher dort abzuholen, wo sie gerade stehen, und Missverständnisse wirksam aufzulösen. Wie das funktioniert, diskutieren auf der Konferenz Denise Schmidt von Unilever, Armando Perez Cueto, Professor für Ernährungswissenschaften an der Universität Umeå in Schweden, und Christopher Bryant, Berater für Verbraucherakzeptanz, zusammen mit Anna-Lena Klapp, Leiterin Ernährung und Gesundheit bei ProVeg International.

Dekarbonisierungsstrategien

Die Umstellung auf Herstellungsverfahren, die Treibhausgas-Emissionen vermeiden, heißt Dekarbonisierung. →Alternative Proteine können einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung von Emissionen in der Nahrungsmittelindustrie leisten. Das lässt sich quantifizieren und kann nationalen Dekarbonisierungsstrategien zum Erfolg verhelfen. Gleichzeitig stärken alternative Proteine mit ihrem geringen Ressourcenbedarf die Ernährungssicherheit weltweit. Ivo Rzegotta vom Good Food Institute Europe erläutert in einem Vortrag, welche entscheidende Rolle alternative Proteine für Unternehmen und Regierungen spielen können.

Investitionen

Wo neue Märkte entstehen, sind Investitionen gefragt. Die Start-ups vom ProVeg Incubator, der schon mehr als 100 Newcomern geholfen hat, den Markt für →alternative Proteine zu erobern, stehen in den Startlöchern. Dieses Jahr werden Atlantic Fish Co, Optimized Foods und Friends & Family Pet Food Company aus den USA, AIProtein aus Ägypten und Fisheroo aus Singapur ihre Unternehmen vorstellen. Welche Trends Investoren begeistern, weiß zum Beispiel Dana Wilson vom Investorennetzwerk FAIRR Initiative zu berichten.

Lieferketten

Die Lieferketten für pflanzliche Alternativprodukte beginnen auf dem Acker und enden an der Supermarktkasse. Sie verbinden Landwirte mit Zulieferern, Herstellern, Einzelhändlern und Verbrauchern. Um die Lieferketten zukunftsfähig und stabil zu gestalten, gilt es, all ihre Perspektiven zu erfassen. Dafür bringt die New Food Conference das Netzwerk Forum Moderne Landwirtschaft und den Agrarhändler BayWa mit dem Einzelhandel und dem dänischen Vegetarierbund auf einer Bühne zusammen.

Nudging

Nudging hilft Verbrauchern mit kleinen Anstößen, nachhaltige Konsumentscheidungen zu treffen. Das Ziel ist es, den Menschen zu erleichtern, ihre Gewohnheiten anzupassen, ohne Druck auszuüben oder Forderungen zu stellen. Das kann ganz leise geschehen, zum Beispiel wenn Hersteller tierische Inhaltsstoffe durch pflanzliche ersetzen. Mit Alexander Lamm von International Flavors & Fragrances und Kim van Drie von Hands Off my Chocolate bringt die New Food Conference zwei Experten für Rezepturen zusammen. Gemeinsam mit Martine von Haperen, Ernährungsexpertin bei ProVeg Niederlande, werden sie die „stille Proteinwende“ erkunden.

Präzisionsfermentation

Wenn Mikroorganismen Stoffe umwandeln, findet Fermentation statt. Seit Jahrtausenden fermentieren Menschen ihre Nahrungsmittel, zum Beispiel zu Brot, Käse und Sauerkraut. Die Präzisionsfermentation ist ein biotechnologisches Verfahren zur maßgeschneiderten Fermentation: Bakterien, Hefe oder Pilze „lernen“ zum Beispiel, Milchproteine wie Molke und Kasein oder Lab ohne Tiere herzustellen. Das Verfahren könnte die Herstellung von Milcherzeugnissen auf den Kopf stellen. Es gilt als so vielversprechend, dass es im Mittelpunkt der diesjährigen 50-Millionen-Euro-Förderung alternativer Proteine durch den Europäischen Innovationsrat steht.6 Der Kaseinhersteller Fermify aus Österreich, der Molkenproteinhersteller Vivici aus den Niederlanden, der Aromenhersteller Givaudan aus der Schweiz und das Investmentunternehmen Gerber-Rauth aus Italien erklären, wie Präzisionsfermentation die Herstellungsprozesse verändert.

Skalierung

Wenn ein Produkt auf den Markt kommt, wird die Vision Wirklichkeit. Findet das Produkt auch bei der Zielgruppe Anklang, dann ist es an der Zeit, den Erfolg zu skalieren: Die Zielgruppe, der Umsatz und der Marktanteil sollen wachsen. Das erfordert nachhaltige Strategien. Ob der Eigenmarkenhersteller Lidl, der Fleischverarbeiter Tönnies oder die Start-ups Planted und Nosh Bio, sie alle haben pflanzliche Alternativprodukte erfolgreich skaliert – und berichten auf der New Food Conference von ihren Erfahrungen.

Die New Food Conference wird in englischer Sprache abgehalten. Interessierte können vor Ort oder online teilnehmen oder im Rahmen des Demo Day die wegweisenden Präsentationen der Start-ups live erleben.

Bild:Katleen Haefele, Leiterin des Bereichs Corporate & Institutional Engagement bei ProVeg, zur Eröffnung der New Food Conference 2023. (Bild: ProVeg)

Quelle:ProVeg

Medizin-Startup Epicure gewinnt den Münchener Businessplan Wettbewerb 2024

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Erfolgreich gegen den Krebs

Das Gründer- und Investorennetzwerk BayStartUP zeichnet gemeinsam mit der LfA Förderbank Bayern die besten Startups aus München und Südbayern aus.
Die ersten drei Plätze belegen Epicure, Qualiwise und Audavis.
Die Startups arbeiten an vielversprechenden Medikamenten für Krebspatienten sowie an KI-gestützten Plattformen und Cloud-Technologien für Industrieunternehmen, Zulieferer und Wirtschaftsprüfer.

Hoffnung für viele Patientinnen und Patienten: mit vielversprechenden Therapieansätzen gegen den Krebs gewinnt das Startup Epicure den Münchener Businessplan Wettbewerb 2024. Epicure entwickelt ein neues Medikament für Krebstherapien auf Grundlage epigenetischer Prozesse. Diese beeinflussen, welche Gene in unseren Zellen aktiv sind, ohne die eigentliche DNA zu verändern. In der Krebsforschung spielen diese Mechanismen eine wichtige Rolle, da sie helfen, Krebs besser zu verstehen, zu diagnostizieren und zu behandeln. Epicure konzentriert sich zunächst auf die Behandlung von Leukämien. Der zweite Platz geht an Qualiwise. Das Startup arbeitet an einer KI-gestützten B2B-Plattform, um die Qualität und Beschaffung von Produkten bei Industrieunternehmen und ihren Zulieferern zu verbessern und flexibler zu gestalten. Auch das Team von Audavis konnte die Expertenjury überzeugen und landet auf dem dritten Platz. Das Startup will die Wirtschaftsprüfung durch Datenautomatisierung optimieren, indem es eine weltweit skalierbare, KI-gestützte Cloud-Lösung für die Jahresabschlussprüfung und interne Revision entwickelt. BayStartUP kürte die drei Gewinner-Startups gemeinsam mit der LfA Förderbank Bayern als langjährigem Partner und Wettbewerbssponsor im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung gestern Abend in München.

Ob medizinische Forschung oder KI-gestützte Technologien für Unternehmen: die drei Gewinner-Startups überzeugten die Jury im diesjährigen Finale auf ganzer Linie mit ihren Businessplänen. Max Achmedschin, Leiter des Münchener Businessplan Wettbewerbs bei BayStartUP, sagt: „Diese Saison konnten wir im Vergleich zu einem rückläufigen Vorjahr einen bemerkenswerten Anstieg der Einreichungen verzeichnen. Lösungen aus dem Bereich Life Science sind stark vertreten und konnten qualitativ sehr stark punkten. Dazu hat die Zahl der Startups mit KI-Lösungen enorm zugenommen und spiegelt den aktuellen Technologietrend wider.“ Insgesamt nahmen 221 Startups am Münchener Businessplan Wettbewerb teil, eine Steigerung von über 35 Prozent.

Dr. Matthias Heiß, künftiger Geschäftsführer bei dem zu gründenden Startup Epicure sagt: „Durch unsere Teilnahme können wir unseren Businessplan optimieren, Einblicke in die unternehmerischen Anforderungen für ein Pharma-Startup gewinnen und wertvolle Kontakte knüpfen – sowohl zu potenziellen Investoren als auch zu Partnern, die uns in betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen beraten können. Wir haben bereits erfolgreich Feedback der Juroren in unsere Planung integriert und schon in den ersten beiden Wettbewerbsphasen wichtige Kontakte geknüpft.“

Hans Peter Göttler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern, sagt: „Ich gratuliere den Siegern des Münchener Businessplan Wettbewerbs zu ihren tollen Geschäftsmodellen. Das Talent und die Zielstrebigkeit der Gründerteams sind sehr beeindruckend. Ihre Ideen können dazu beitragen, das Leben vieler Menschen und die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft zu verbessern. Auf die nächsten Schritte der Gründerteams bin ich deshalb sehr gespannt. Damit der Start nicht an der Finanzierung scheitert, unterstützt die LfA Gründerinnen und Gründer mit attraktiven Förderkrediten, Risikoübernahmen und Venture Capital. Dieses Engagement bauen wir im Rahmen der VC4Start-ups Initiative des Freistaats Bayern in Zukunft sogar noch aus.“ Mit der VC4Start-ups Initiative plant das Bayerische Wirtschaftsministerium zusammen mit der LfA Förderbank Bayern und Bayern Kapital ab 2025 neue Fonds mit einer Milliarde Euro für das bayerische Startup-Ökosystem aufzulegen.

Die drei Siegerteams im Überblick:

1. Platz: Epicure
Epicure entwickelt neue Krebstherapien, die auf epigenetischen Mechanismen basieren. Das Hauptziel von Epicure ist die Weiterentwicklung des Wirkstoffs Carbacitabin, einem vielversprechenden neuen Medikament. Dieses soll aufgrund seiner geringeren Nebenwirkungen und höheren Wirksamkeit herkömmliche Behandlungen bei der Behandlung von Blutkrebs, wie zum Beispiel Leukämien, ersetzen. Die klinische Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit einem pharmazeutischen Partner. Die erzielten Gewinne aus Zwischenziel-Zahlungen und Umsatzbeteiligungen werden in die Forschung und Entwicklung weiterer epigenetischer Medikamente reinvestiert.

2. Platz: Qualiwise GmbH
Qualiwise entwickelt eine benutzerfreundliche, KI-gestützte und visuelle Software-as-a-Service-Plattform für Inspektions- und Lieferantenqualitätsmanagement im Bereich Manufacturing. Die Lösung unterstützt industrielle Hersteller und ihre Lieferanten dabei, die Qualität der gelieferten Produkte zu verbessern und die Beschaffung flexibler zu gestalten. Damit vereinfacht Qualiwise Prozesse auf beiden Seiten. Besonders auf der Fertigungsebene bietet Qualiwise Unterstützung durch die Nutzung mobiler Endgeräte, die Umwandlung von Sprache in Text und visuelle Kommunikationsmöglichkeiten. So hilft Qualiwise, kostspielige Qualitätsprobleme zu minimieren und die Zusammenarbeit zu optimieren.

3. Platz: Audavis GmbH
Audavis optimiert die Wirtschaftsprüfung mit Datenautomatisierung und einer KI-gestützten, weltweit skalierbaren Cloud-Plattform. Die Lösung soll bei Jahresabschlussprüfungen und der internen Revision eingesetzt werden. Mithilfe modernster KI-Technologie und fortschrittlicher Lernmethoden optimiert Audavis den Prüfungsprozess. Ein Highlight ist AudavisGPT, ein speziell entwickeltes Sprachmodell, das Prüfern auf prüfungsbezogene Fragen antwortet und Berichte vorbereitet. Diese Innovation ermöglicht es Prüforganisationen, kostengünstig und auf höchstem technischen Niveau zu arbeiten.

Recycling, Drohnen, Cloud-Software – folgende Startups waren ebenfalls nominiert:
Fluvion aus Freising entwickelt Bioreaktoren, die es ermöglichen biologische Flüssigkeiten wie Milch, Gifte oder Moschus, aber auch komplexe pharmazeutische Wirkstoffe oder Seide klimaneutral und ohne Tiere kostengünstig herzustellen.
Onyx aus München entwickelt eine digitale Plattform als Software-as-a-Service (SaaS), die die Entwicklung biopharmazeutischer Wirkstoffe effizienter und schneller macht.
Perian aus Augsburg entwickelt eine Sky Computing Plattform, die die Nutzung von Cloud-Diensten einfacher, kosteneffizienter und flexibler gestaltet.
Radical Dot aus München entwickelt eine Technologie, die gemischte Plastikabfälle in chemische Grundbausteine umwandelt und damit der Kunststoffindustrie hilft, ihre Recyclingziele zu erreichen.
Vortex Aerotec aus München entwickelt eine senkrecht startende Langstreckendrohne zur Belieferung der mittleren Meile der Logistikkette.
Der Münchener Businessplan Wettbewerb ist insgesamt mit Preisgeldern von rund 50.000 Euro dotiert und wird von Partnern aus der Wirtschaft, darunter der LfA Förderbank Bayern, unterstützt. Durch ihre Expertise und ihr Netzwerk bietet sie wertvolle Unterstützung für die teilnehmenden Startups. Diese Beteiligung hilft, den Wettbewerb und die damit verbundenen Initiativen von BayStartUP zu gestalten.

Bild:Fotos: Siegergruppe (Foto:BayStartUP / Bert Willer)

Quelle:BayStartUp GmbH

Von der Ernte bis zur Suppe: Frisches Bergheu in Haubers Naturresort Der Allgäuer Alleskönner

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Der Geruch von frisch gemähtem Gras ruft sofort Bilder und Gefühle aus der Kindheit hervor. Gäste in Haubers Naturresort erzählen gern, wie sie das Heu – eine der zentralen Komponenten im Vier-Sterne-Superior-Hotel – an sorglose Sommerurlaube auf dem Land erinnert. Dank einer tiefgreifenden Expertise von Hotelier und Landwirt Klaus Hauber findet der Alleskönner nahezu überall seinen Platz im Haus: ob in den Zimmern, in der Küche oder im Spa. Die Kräuter und Gräser der hauseigenen Wiesen oberhalb des Allgäuer Kurorts Oberstaufen erntet der Seniorchef persönlich. Wie die wertvollen Duftstoffe und ätherischen Öle erhalten bleiben und in welcher Form es als Therapieheu eingesetzt wird, erzählt er in einem Kurzinterview. www.haubers.de

Die Kunst der Heuernte
Auf den ersten Blick scheint es ein einfacher Prozess zu sein, doch in Wahrheit ist es eine Kunst, die Fachwissen und Präzision erfordert: Jeder Landwirt hat seine eigene Philosophie, wenn es um die Heuernte geht. Besonders die Nachbarn rund um Haubers Naturresort in Oberstaufen verfolgen ganz unterschiedliche Methoden. Während einige traditionelle Techniken, wie das Mähen mit der Sense, bevorzugen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, setzen andere auf moderne Technologien und wissenschaftliche Erkenntnisse, um die besten Ergebnisse zu erzielen. „Natürlich ist jeder von seiner eigenen Herangehensweise überzeugt“, sagt Klaus Hauber. „Doch die Vielfalt an Praktiken trägt zur lebendigen landwirtschaftlichen Kultur im Allgäu bei und zeigt, dass es nicht nur ‚einen‘ richtigen Weg gibt, um hochwertiges Heu zu produzieren.“

Drei Fragen an… Klaus Hauber, Inhaber von Haubers Naturresort im Allgäu
© Haubers Naturresort

Wie läuft die Heuernte bei Euch ab?
Die Ernte unserer am Südhang gelegenen Pflanzen beginnt Mitte Juni. Wir schneiden das nährstoffreiche Gras frühmorgens mit einem Handbalkenmäher, lassen es bis zum Mittag auf dem Feld liegen und wenden es schließlich per Traktor mit einem angehängten Bandrechen. Anschließend transportieren wir den noch leicht feuchten Schnitt auf einem Wagen zum Stadel, wo er von Hand in lockeren Schichten auf dem Boden eines Trocknungskastens verteilt wird. Ein Gebläse belüftet das Heu gleichmäßig von unten, dass es nach etwa zwei Tagen getrocknet und damit lagerfähig ist. Das aufwändige Prozedere garantiert die hohe Qualität unseres Produkts, Haubers Bergheu.

Welche gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe enthält Euer Heu und wie wirkt es?
Dank der zahlreichen Gräser und Blumen enthält unser Therapieheu verschiedene gesundheitsfördernde Inhaltstoffe, wie Cumarin, Flavonoide, Gerbstoffe, ätherische Öle sowie Harze und Schleimstoffe. Wir greifen bei den Behandlungen in unserem Wellnessbereich auf alte, oft in Vergessenheit geratene Therapiekonzepte zurück, um die Symptome verschiedener Beschwerden zu lindern. Ein Sud aus Stängeln und Blüten wirkt beispielsweise entspannend auf Muskulatur und Gelenke – somit ideal gegen Rückenschmerzen. Aber auch bei Erkrankungen des Bewegungsapparats, Nervosität sowie Problemen mit der Haut oder dem Stoffwechsel können die Kräuter helfen. Natürlich wirkt Haubers Bergheu nicht nur bei bereits auftretenden Beschwerden, sondern auch vorbeugend durch den beruhigenden Duft und die Kraft der Kräuter.

Wie seid ihr darauf gekommen, Euer Bergheu im Hotel zu integrieren?
Schon unsere Vorfahren wussten um die positive Wirkung des Heus. Nach getaner Arbeit auf den Wiesen und Wäldern legten sie sich in das wohltuende Gras und erholten sich von den Strapazen des langen Tags. Unsere Gäste erleben die Kraft der getrockneten Pflanzen vor allem im Spa. Bei einem Heubad, im Heuofen oder in unseren Heubetten entfalten die Heilkräuter ihre ganze Wirkung. Die enthaltenen Glykoside werden bei Trocknung durch Fermentations-Prozesse in Cumarin umgewandelt. Dieser Duftstoff hat eine angenehm positive Wirkung. Daher war es naheliegend für uns, das Heu überall im Hotel zu integrieren – sei es im Wellnessbereich, in den Zimmern, als Tischdekoration oder in der Küche. Im Sommer besonders beliebt sind unsere Heulimonade sowie unser Bergheu-Royal-Spritz. Im Herbst kann ich unsere Heusuppe am Schwalbennest auf 950 Metern Höhe empfehlen. Da bekomme ich immer das Gefühl, dass wir den Allgäuer Sommer ein klein wenig konserviert haben. Das Schönste für mich ist, wenn im Hotel das ganze Jahr über der Duft von einer frisch gemähten Wiese in der Luft liegt. Heu ist für uns das Gold der Landwirtschaft.

Bild:Klaus Hauber© Haubers Naturresort

Quelle:AHM Kommunikation