Donnerstag, Juni 19, 2025
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NRW-Handwerk offen für Aus des Handwerkerbonus

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Das Handwerk in Nordrhein-Westfalen zeigt sich offen für den Vorschlag der Lindner-Kommission, die Steuerermäßigung für Handwerkerleistungen zu streichen.

„Die Vorschläge der Expertenkommission zur Reform der Einkommensteuer gehen in die richtige Richtung. Denn die Kommission vertritt hier eine Haltung, die auch uns sehr nah ist: Entlasten ist immer besser als fördern“, sagte Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW, der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). „Der Handwerkerbonus selbst ist keine Subvention des Handwerks. Das Handwerk hat nie danach gerufen.“ Der Gesetzgeber habe damit das Augenmerk des Steuerzahlers darauf lenken wollen, dass man durch die Beauftragung legaler Arbeit Steuern sparen könne.

Zugleich mahnt Ehlert, Deutschland durch eine Steuerreform wettbewerbsfähiger zu machen. „Einen wettbewerbsfähigen Standort erhalten wir nur mit einem zukunftsfähigen Steuersystem. Die Ansätze der Expertenkommission müssen jetzt konsequent weiterverfolgt und -entwickelt werden.“

In die Kerbe schlägt auch der Bund der Steuerzahler (BdSt): „Wenn gleichzeitig die Steuerlast deutlich reduziert wird, kann über eine Abschaffung der Steuerermäßigung für haushaltsnahe Beschäftigungen, Dienstleistungen und Handwerkerleistungen gesprochen werden“, sagte Rik Steinheuer, Präsident des BdSt in NRW, der Redaktion. „Aber wenn es nur darum geht, noch mehr Steuereinnahmen zu erzielen, ist der Vorschlag abzulehnen. Die Abgabenbelastung insbesondere der mittleren Einkommen ist jetzt schon zu hoch.“

Bürger können derzeit 20 Prozent der Lohnkosten von Handwerkern steuerlich geltend machen. Die von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) eingesetzte Kommission „Bürgernahe Einkommensteuer“ hat angeregt, diese Ermäßigung nach Paragraf 35a des Einkommensteuergesetzes zu streichen.


Foto: Fliesenleger (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Umwelthilfe will Förderung für kleine Elektro-Firmenwagen

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Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die geplanten Steuererleichterungen für Dienst-E-Autos scharf kritisiert.

Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Anstatt Steuergeld für Luxus-Dienstwagen zu verschleudern, die sich kein Normalverdiener leisten kann, sollte die Regierung die Anschaffung von kleinen und sparsamen E-Autos fördern, die auch von Pflegediensten und so weiter total dringend gebraucht werden.“ Die Wachstumsinitiative der Ampel mache aber „genau das Gegenteil“.

Die Ampelregierung hatte sich unlängst auf eine Sonderabschreibung für neu zugelassene vollelektrische und vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge geeinigt. Dabei soll auch bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge der Deckel für den Brutto-Listenpreis von 70.000 Euro auf 95.000 Euro angehoben werden.

Dazu sagte Resch der NOZ: „Zusätzlich gefördert werden Monster-SUVs und Luxus-Dienstwagen zwischen 70. – 95.000 Euro Bruttolistenpreis. Sie verbrauchen in Produktion und im Betrieb wegen ihres Gewichts und der Größe viel zu viel Strom. Das sind Geschenke an Mercedes, BMW, Audi und Porsche. Das macht mich fassungslos.“

Einen sinnvolleren Weg in der Förderpolitik für E-Autos würden Frankreich und die skandinavischen Länder verfolgen, sagte Resch der Zeitung: „Wir brauchen ein Bonus-Malus-System, das klimaschädliche Fahrzeuge massiv verteuert und Fahrzeuge, die wenig CO2 ausstoßen und wenig Strom verbrauchen, begünstigt.“ Mit diesen Mitteln habe Norwegen es geschafft, dass „90 Prozent der Neuzulassungen Elektrofahrzeuge“ seien. In Deutschland scheitere diese Diskussion „aber am Widerstand der deutschen Autokonzerne“.


Foto: Elektroauto an einer Ladestation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Einige Stadtwerke doppelt so teuer bei Strom und Gas

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Heidelberg (dts Nachrichtenagentur) – Obwohl der Höhepunkt der Energiepreiskrise schon mehr als 22 Monate her ist, gibt es immer noch Stadtwerke, die in der Grundversorgung mehr als 50 Cent für eine Kilowattstunde Strom verlangen und welche, die fast 20 Cent für die Kilowattstunde Gas nehmen. Das berichtet der „Stern“.

Besonders teuer beim Strom sind die Stadtwerke Schweinfurt: Dort kostet die Kilowattstunde Strom in der Grundversorgung gut 56 Cent. Eine vierköpfige Familie (mit 4.000 Kilowattstunden Verbrauch) zahlt im Jahr 2.380 Euro. Würde sie zum günstigsten Anbieter wechseln, könnte sie im ersten Jahr 1.400 Euro sparen.

Besonders teuer beim Gas sind die Stadtwerke Velbert: Dort kostet die Kilowattstunde Gas in der Grundversorgung aktuell für eine Familie mit 20.000 kWh Verbrauch 19,7 Cent. Kosten im Jahr: 4.241 Euro. Würde sie zum günstigsten Anbieter wechseln, könnte sie im ersten Jahr mehr als 2.500 Euro sparen.

Diese Preise sind keine Ausnahme. Das Magazin „Stern“ hat mithilfe des Vergleichsportals Verivox die unter den 200 größten Städten Deutschlands aktuell jeweils zehn teuersten Grundversorger für Strom und Gas bestimmen lassen. Im Schnitt verlangen die Top 10 beim Strom 1.100 Euro mehr als der günstigste Konkurrent mit Preisgarantie, beim Gas sogar knapp 2.300 Euro mehr. Stichtag der Erhebung war der 11. Juli.

Vier Grundversorger schafften es sogar auf beide Listen des „Stern“ für Strom und Gas: nämlich die Stadtwerke Velbert und Konstanz, sowie die Energieversorgung Gera (EGG) und die Zwickauer Energieversorgung. Die Stadtwerke begründen die hohen Kosten überwiegend mit der risikoarmen und daher langfristigen Beschaffung der Energie für die Grundversorgung.


Foto: Gaszähler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Harris will sich Nominierung "verdienen"

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden hat seine Stellvertreterin Kamala Harris angekündigt, sich um die Kandidatur zu bemühen. „Meine Absicht ist, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen“, teilte sie am Sonntag mit.

Sie fühle sich davon geehrt, dass Biden seine Unterstützung für sie ausgesprochen hat, so Harris weiter. Sie werde alles in ihrer Macht tun, um die Demokratische Partei zu vereinigen – „und unsere Nation zu einen, um Donald Trump und seine extreme Project-2025-Agenda zu besiegen“, kündigte sie an. Biden nannte sie einen „außergewöhnlichen Anführer“.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hob unterdessen die Verdienste des scheidenden Präsidenten hervor. „Mein Freund Joe Biden hat viel erreicht: für sein Land, für Europa, die Welt“, so Scholz. Dank ihm sei die transatlantische Zusammenarbeit eng, die Nato stark, die USA ein „guter und verlässlicher Partner für uns“. Sein Entschluss, nicht noch einmal zu kandidieren, verdiene Anerkennung, so der Kanzler.


Foto: Kamala Harris (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Biden tritt als Präsidentschaftskandidat zurück

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – US-Präsident Joe Biden tritt als Präsidentschaftskandidat der Demokraten zurück. „Ich glaube, es ist im besten Interesse meiner Partei und des Landes zurückzutreten und mich allein auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident für den Rest meiner Amtszeit zu fokussieren“, teilte er am Sonntag mit.

Weiter äußerte Biden seine „tiefste Dankbarkeit“ für alle, die bislang an seiner Wiederwahlkampagne gearbeitet hätten. Außerdem würdigte er seine Vizepräsidentin Kamala Harris als „außergewöhnliche Partnerin“. Harris wurde in den vergangenen Wochen als mögliche Ersatzkandidatin bei der Wahl im November gehandelt. Wer nun für die Demokraten ins Rennen geht, war aber zunächst unklar. Spätestens bis zum Parteitag Mitte August dürfte es darüber eine Entscheidung geben.

In den vergangenen Wochen war der Druck auf Biden aus den eigenen Reihen gewachsen. Besonders sein Auftritt beim TV-Duell gegen Donald Trump hatte die Zweifel an seinen Erfolgsaussichten angeheizt.


Foto: Joe Biden (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Biden unterstützt Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem US-Präsident Joe Biden seinen Rücktritt von der Präsidentschaftskandidatur verkündet hat, unterstützt der Demokrat nun eine Kandidatur seiner Vizepräsidentin Kamala Harris.

„Heute möchte ich meine volle Unterstützung und Befürwortung für Kamala als Kandidatin unserer Partei in diesem Jahr anbieten“, teilte Biden am Sonntag mit. „Meine allererste Entscheidung als Kandidat der Partei im Jahr 2020 war es, Kamala Harris als meine Vizepräsidentin zu wählen. Und das war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe“, fügte er hinzu.

Allerdings will Biden seine laufende Präsidentschaft zu Ende führen und überlässt Harris nicht die Amtsgeschäfte für die letzten Monate.


Foto: Kamala Harris (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union sieht Finnlands Zurückweisungsgesetz als Vorbild

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD, FDP und Linke wollen das EU-Zurückweisungsverbot im Falle von Asylsuchenden beibehalten und lehnen Finnlands und Griechenlands Grenzschutzpolitik ab. Union und AfD würden es begrüßen, wenn das EU-Recht den Grenzbeamten künftig die Verhinderung illegaler Einreisen von Schutzsuchenden nicht mehr pauschal verbieten würde.

Nachdem Finnland per Gesetz EU-rechtswidrige Zurückweisungen von Schutzsuchenden ermöglicht hat, falls es zu größeren Bewegungen an der Grenze kommen sollte, sagte Alexander Throm, der innenpolitische Sprecher der Union, der „Welt“: „Gerade, wenn illegale Migration als Mittel der hybriden Kriegsführung genutzt wird, müssen die EU-Staaten wehrhaft bleiben. Wer nach Russland oder Belarus mit einem Visum einreist, will weiterziehen ins westliche Europa.“ Putin und Lukaschenko würden die illegale Reise in die EU unterstützen, so der CDU-Politiker. „Insofern müsste auch internationales Recht für diesen Fall der Migration als Mittel der hybriden Kriegsführung angepasst werden.“

Die AfD befürwortet Zurückweisungen von Asylsuchenden auch dann, wenn nicht feststellbar ist, dass ihre Reise nach Europa durch fremde Staaten gefördert wird: „Die AfD hat immer gesagt, dass die Hinnahme illegaler Grenzübertritte undemokratischer Blödsinn gegen die nationalen Interessen ist und am Ende nicht funktionieren wird“, teilte Matthias Moosdorf, außenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion der „Welt“ mit.

Dirk Wiese, stellvertretender Fraktionsvorsitzende der SPD, antwortete auf die „Welt“-Frage, ob das EU-Recht reformiert werden sollte, sodass etwa in Griechenland oder Finnland die Zurückweisung von einigen Asylsuchenden EU-rechtskonform möglich würde: „Die EU-Asyl-Reform ist ein wichtiger Schritt, um den gemeinsamen Grenzschutz nach klaren rechtsstaatlichen Grundsätzen zu regeln. Diese wichtige Reform wäre ohne das Zutun der deutschen Bundesregierung nicht möglich gewesen. Sie eröffnet auch Handlungsmöglichkeiten, wenn Migration als Mittel missbraucht wird, um Europa zu destabilisieren. Wichtig ist hierbei ein europäisches, abgestimmtes Vorgehen.“

Ann-Veruschka Jurisch (FDP) sagte der „Welt“: „Das Recht auf Asyl wird leider zu oft missbraucht: Die Anerkennungsquoten liegen unter 50 Prozent. Die EU hat mit den neuen Grenzverfahren und der Krisenverordnung im Rahmen der GEAS-Reform Antworten darauf.“ An der EU-rechtlichen Vorgabe, dass Grenzbeamte nur jene Migranten zurückweisen dürfen, die nicht um Asyl bitten, möchte Jurisch jedoch nicht rütteln. „Laut Artikel 6 der EU-Asylverfahrensrichtlinie muss sichergestellt sein, dass auch an den Außengrenzen ein Asylantrag gestellt werden kann.“ Dies sei eine Konkretisierung des völker-, menschen- und europarechtlichen Refoulement-Verbots. Dieses sei historisch begründet durch die Erfahrung der Zurückweisung beispielsweise von jüdischen Flüchtlingen an der Schweizer Grenze.

Clara Bünger, fluchtpolitische Sprecherin der Linke-Gruppe, argumentiert ebenfalls mit den Lehren aus dem Dritten Reich für die offenen Grenzen gegenüber Schutzsuchenden: „Ein Asylantrag muss geprüft werden, unabhängig davon, wie die Person in die EU gelangt ist. Vom Zurückweisungsverbot darf keinesfalls Abstand genommen werden, es ist eine der wichtigsten historischen Errungenschaften und Lehre aus Nazi-Deutschland und Erinnerung an das Versäumnis der Staaten, während des Zweiten Weltkrieges den Verfolgten des Nazi-Regimes keinen Zufluchtsort zu bieten.“


Foto: Flüchtlinge vor einem Grenzzaun (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Umweltbundesamt hält Investitionen im Haushalt für unzureichend

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Dessau-Roßlau (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messer, sieht den Entwurf der Ampel-Bundesregierung für den Haushalt 2025 kritisch. Die geplanten Investitionen reichten nicht aus, um den nötigen Umbau zur Klimaneutralität zu finanzieren, sagte er der „Frankfurter Rundschau“ (Montagsausgabe).

Nötig sei „eine mittelfristige Finanzierungsperspektive wie in der Sicherheitspolitik“. Die Schuldenbremse müsse zur Sicherstellung von Zukunftsinvestitionen modernisiert werden, „weil sonst die zukünftigen Klima- und Umweltschäden unbezahlbar werden“.

Messner lobt in diesem Zusammenhang das vom Industrieverband BDI vorgelegte Konzept, das darauf abzielt, die Herausforderungen Klima, Infrastruktur-Sanierung, Digitalisierung und Bildung zusammen anzugehen. Die dafür nötigen 400 bis 500 Milliarden Euro für die nächsten zehn Jahre seien durchaus finanzierbar, sagte der UBA-Chef, „zumal das Steueraufkommen durch die angereizten Investitionen ansteigen würde“.

Als weitere Geldquelle empfahl er einen Abbau der umwelt- und klimaschädlichen Subventionen, die rund 65 Milliarden Euro jährlich betrügen. „Davon könnte man im Laufe einer Legislaturperiode etwa die Hälfte sozialverträglich abschmelzen“, sagte Messner.


Foto: Umweltbundesamt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Neuköllner Integrationsbeauftragte mahnt zu Distanzierung von Hamas

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Integrationsbeauftragte von Berlin-Neukölln, Güner Balci, beklagt, dass sich propalästinensische Proteste nicht ausreichend von der Hamas distanzierten.

„Ich kenne kein einziges Pro-Palästina-Camp an deutschen Unis, das sich klar gegen die Terrororganisation Hamas positioniert“, sagte Balci dem „Spiegel“. Sie wäre sehr dankbar, wenn es das gäbe. Balci bemängelte außerdem fehlende Solidarität von propalästinensischen Demonstranten mit israelischen Opfern.

„Was es auch nicht gibt: Eine von propalästinensischer Seite oder arabischstämmigen Menschen getragene große Friedensbewegung, deren Hauptbotschaft ist: Wir wollen nicht, dass auf beiden Seiten Menschen sterben. Wir wollen, dass die Geiseln freigelassen werden. Wir wollen nicht, dass die Hamas die Zivilisten in Gaza als Schutzschilde missbraucht. Wir wollen nicht, dass Frauen, Kinder, Unschuldige in ihren Häusern, in ihren Betten in Gaza bombardiert werden, und wir wollen auch nicht, dass permanent Raketen auf Israel abgefeuert werden“, sagte Neuköllns Integrationsbeauftragte. Stattdessen gebe es in Neukölln Demonstrationen, „auf denen Menschen ihren blanken Judenhass ausleben“.


Foto: Pro-palästinensische Demo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Unruhen in Bangladesch – Oberstes Gericht dreht Quotenregel zurück

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Dhaka (dts Nachrichtenagentur) – Nach wochenlangen gewaltsamen Unruhen in Bangladesch wegen einer umstrittenen Quotenregelung für Regierungsjobs hat das Oberste Gericht des Landes die Regelung nun zurückgedreht.

Die Richter entschieden am Sonntag, dass in 93 Prozent der Fälle die Leistungen der Bewerber ausschlaggebend sein sollen. Lediglich für die restlichen sieben Prozent soll es eine Quotenregelung geben. Demnach sollen Stellen vorwiegend für Nachkommen von Soldaten, die 1971 für die Unabhängigkeit des Landes gekämpft haben, reserviert werden.

Das ursprünglich von der Regierung geplante System sah dagegen 30 Prozent der Stellen für Nachkommen von Kriegsveteranen vor. Weiter sollten insgesamt über die Hälfte der Stellen für bestimmte Gruppen reserviert sein. Kritiker befürchteten, dass damit Absolventen aus regierungsnahen Familien bei der Stellenvergabe bevorzugt werden könnten. Seit Wochen gab es fast täglich heftige Proteste von Studenten.

Die Demonstranten forderten die vollständige Abschaffung des Quotensystems. Bei den Protesten sollen mindestens 150 Menschen getötet worden sein. Sicherheitskräfte gingen zuletzt massiv gegen die Demonstranten vor. Die Regierung verhängte wegen der Unruhen eine Ausgangssperre. Trotzdem kam es immer wieder zu Zusammenstößen.

Eine Entscheidung des Gerichts über die Quoten war ursprünglich erst im August vorgesehen, wurde aber angesichts der Eskalation der Proteste nach vorne verlegt. Ob sich durch das Urteil die Lage nun beruhigt, ist unklar.


Foto: Bangladesch (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts