Freitag, September 20, 2024
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"Im Westen nichts Neues" gewinnt vier Oscars

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Los Angeles (dts Nachrichtenagentur) – Das deutsche Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ ist bei der 95. Verleihung der Academy Awards in Los Angeles mit vier Oscars ausgezeichnet worden. Das Werk des Wolfsburgers Edward Berger gewann in den Kategorien „Bester internationaler Film“ sowie „Beste Filmmusik“, „Bestes Szenenbild“ und „Beste Kamera“.

Insgesamt war die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Erich Maria Remarques für neun Oscars nominiert. In den Sparten „Bester Film“, „Bestes adaptiertes Drehbuch“, „Bester Ton“, „Bestes Make-up und Hairstyling“ und „Beste visuelle Effekte“ konnten sich aber andere Filme durchsetzen. Großer Gewinner des Abends war unterdessen der Fantasy-Abenteuerfilm „Everything Everywhere All at Once“ des Filmemacher-Duos Daniels. Das Multiversum-Spektakel war für insgesamt elf Oscars nominiert und konnte sieben der begehrten Trophäen mit nach Hause nehmen, darunter für den „Besten Film“ und die „Beste Regie“.

Damit wurde der Film seiner Favoritenrolle gerecht, die er nach zahlreichen Siegen bei anderen Preisverleihungen eingenommen hatte. In der männlichen Hauptdarsteller-Kategorie gewann Brendan Fraser („The Whale“). Einen großen Favoriten hatte es hier im Vorfeld nicht gegeben. Neben Fraser waren auch Austin Butler („Elvis“) und Colin Farrell („The Banshees of Inisherin“) Chancen zugerechnet worden.

Bei den Frauen wurde Michelle Yeoh („Everything Everywhere All at Once“) mit dem Hauptdarsteller-Preis ausgezeichnet. In dieser Kategorie hatte sich in den vergangenen Wochen ein Zweikampf zwischen Yeoh und Cate Blanchett („Tár“) angedeutet. Bei den Nebendarstellern nahmen Ke Huy Quan sowie Jamie Lee Curtis für ihre Rollen in „Everything Everywhere All at Once“ die begehrten Trophäen mit nach Hause. Ke Huy Quan war im Vorfeld auch als großer Favorit gehandelt worden, bei den Frauen galt das Rennen als relativ offen.

In der Kategorie „Bester Animationsfilm“ gewann „Pinocchio“ von Guillermo del Toro. Mit Spannung wird erwartet, wie sich die TV-Quoten für die Preisverleihung in diesem Jahr entwickeln werden. Im letzten Jahr hatte Schauspieler Will Smith für einen Eklat gesorgt, indem er den Komiker Chris Rock auf offener Bühne ins Gesicht schlug. Einige Beobachter erwarten, dass dies in diesem Jahr für mehr Zuschauer sorgen könnte.

Zudem waren mit „Avatar: The Way of Water“ und „Top Gun: Maverick“ gleich zwei Filme für den Hauptpreis nominiert, die weltweit die Milliarden-Marke an den Kinokassen knacken konnten. In Jahren, in denen Filme mit höheren Einspielergebnissen nominiert sind, gibt es auch oft einen kleinen Zuschauerschub bei den Oscars.


Foto: Spielt in „Im Westen nichts Neues“ eine der Hauptrollen: Albrecht Schuch, über dts Nachrichtenagentur

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Union beklagt fehlende Unterstützung für den Wintersport

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Union wirft der Regierung einen ambitionslosen Kurs in der Sportförderung vor. „Der Bundesregierung fehlt generell der Zugang zum Wintersport“, sagte Stephan Mayer, sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).

„Alle Betroffenen, nicht nur die Sportler, werden allein gelassen. Sie haben etwas Besseres verdient – engagierte Wintersportpolitik sieht anders aus.“ Mayer bezog sich auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage seiner Fraktion zu den Herausforderungen für den Wintersport. Diese sei „enttäuschend: Sie lässt jede Ambition vermissen, die Probleme des Wintersports zupackend anzugehen – seien es die großen Herausforderungen durch den Klimawandel, seien es die vermeintlich kleineren Aufgaben wie die gebotene Entbürokratisierung von Potas, dem sogenannten Potenzialanalysesystem“, so Mayer.

Seitens der Bundesregierung würden übergeordnete Strategien entwickelt, Forschungen angestoßen, Akteure informiert, beraten und vernetzt, wie Staatssekretär Mahmut Özdemir im Namen der Regierung antwortet. „Die bestehenden finanzverfassungsrechtlichen Instrumente lassen eine Beteiligung des Bundes an einer umfassenden Förderung der Anpassung an den Klimawandel nicht zu“, heißt es in der Antwort, über die die „Rheinischen Post“ berichtet. Aus Sicht der Umweltministerkonferenz wäre die Einrichtung einer neuen Gemeinschaftsaufgabe ein geeigneter Weg, um diesen Umstand zu beheben.


Foto: Deutscher Olympischer Sportbund, über dts Nachrichtenagentur

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Esken bringt Sondervermögen für Bildung ins Spiel

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Chefin Saskia Esken hat vor dem Bildungsgipfel am Dienstag ein Sondervermögen Bildung von 100 Milliarden Euro ins Spiel gebracht und die Ampel-Koalition damit unter Zugzwang gesetzt. Sie erwarte von der Veranstaltung den „Startschuss“ für einen Bildungsaufbruch, sagte Esken der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).

„Kein Bekenntnis zwischen Bund, Ländern und Kommunen zur Kooperation kann aber überdecken, dass erhebliche Finanzmittel notwendig sind, um einen wirksamen und durchschlagenden Bildungsaufbruch zu organisieren“, so Esken. Die SPD-Chefin machte folgenden Vorschlag: Um der Größe und Bedeutung eines solchen gesamtstaatlichen Bildungsaufbruchs gerecht zu werden, könnte „beispielsweise ein Sondervermögen Bildung aufgelegt werden, im Volumen wären 100 Milliarden Euro durchaus angemessen und denkbar“, so die SPD-Vorsitzende. „Auf diesem Weg könnten Bund, Länder und Kommunen die Finanzierung der Gebäudesanierung, der zeitgemäßen Ausstattung über die Verstetigung des Digitalpakts, der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung und Betreuung im Kita- und Grundschulalter sowie die Finanzierung der Daueraufgabe gleicher Startchancen organisieren.“ Esken sagte auch, dass sie den Bildungsgipfel nicht grundsätzlich institutionalisieren wolle. „Wir sind uns einig, dass es in der Bildung eine bessere Kooperation von Bund, Ländern und Kommunen braucht. Ein neues Gremium ist dafür aber nicht nötig. Stattdessen sollte die Zusammenarbeit in der Kultusministerkonferenz verbessert und reformiert werden“, so die SPD-Politikerin. Für ihre Partei sei klar: „Jedes Kind, das in unserem Bildungssystem auf der Strecke bleibt, jedes Talent, das verloren geht, ist eines zu viel.“

Vertreter von Bund, Ländern, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren am Dienstag über die Herausforderungen im Bildungssystem. Den Bildungsgipfel hatte die Ampel im Koalitionsvertrag vereinbart, mit dem Ziel, sich auf eine bessere Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu verständigen.


Foto: Jugendliche Leser, über dts Nachrichtenagentur

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Forscher Schularick warnt vor Finanzkrise

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Kiel (dts Nachrichtenagentur) – Durch die Pleite der Silicon Valley Bank in den USA drohen Turbulenzen an den Finanzmärkten. „Spätestens jetzt ist allen klar: Im Finanzsystem entstehen wegen der steigenden Zinsen enorme Verluste, vor allem bei lang laufenden Anleihen und Immobilienkrediten“, sagte Moritz Schularick, der neue Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), der „Süddeutschen Zeitung“.

„Brenzlig wird es, wenn Kunden ihr Geld kurzfristig abziehen können. Dann können die Verluste so hoch sein, dass die Bank zahlungsunfähig wird wie in Amerika geschehen.“ Auf die Frage, ob eine Finanzkrise drohe, sagte Schularick, es wäre sehr überraschend, wenn es nach einem Jahrzehnt mit sehr niedrigen Zinsen keine Verwerfungen gäbe: „Die Forschung zeigt, dass die Gefahren genau dann am größten sind: wenn nach langen Perioden lockerer Geldpolitik die Zinsen wieder steigen.“ Die Zentralbanken seien gefragt, das Ganze unter Kontrolle zu halten. Schularick rief den Westen dazu auf, mit China im Gespräch bleiben. Zwar laufe in dem Land viel falsch, von der Verletzung der Menschenrechte über aggressivere Außenpolitik bis zu mehr Autokratie des Regimes. Doch China sei die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, „sie wird nicht von der Bildfläche verschwinden.“ Der Westen brauche China zur Lösung globaler Probleme wie des Klimawandels. „Je mehr wir China in die Ecke stellen, desto mehr treiben wir es in Putins Arme.“ Als sich Schularick äußerte, war noch nicht bekannt, dass die Einleger der Silicon Valley Bank nach Angaben der Fed ab Montag wieder vollen Zugriff auf ihre Kontoguthaben bekommen sollen.


Foto: Euro- und Dollarscheine, über dts Nachrichtenagentur

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Debatte um Home-Office und schulfrei zum Verkehrsstreik am 27. März

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Um dem für den 27. März geplanten Warnstreik von Verdi und EVG entsprechend begegnen zu können, sprechen sich Politiker und Verbände für möglichst flexible Arbeitszeit- und Homeofficeregelungen für Arbeitnehmer aus. Zu „Bild“ (Montagausgabe) sagte ein Sprecher von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD): „Grundsätzlich sollte im Falle eines Streiks nach geeigneten Lösungen auf Unternehmensebene gesucht werden. Dabei kann etwa das Arbeiten von Zuhause infrage kommen.“

In Betrieben oder Tätigkeiten, wo dies nicht möglich sei, sollten sich Unternehmen und Arbeitnehmer frühzeitig auf praktikable Regelungen wie beispielsweise Fahrgemeinschaften verständigen. Alexander Schweitzer (SPD), Arbeitsminister von Rheinland-Pfalz, forderte Arbeitgeber gegenüber „Bild“ dazu auf, „jetzt gemeinsam mit der Belegschaft nach pragmatischen Lösungen zu suchen.“ Dort, wo Homeoffice möglich sei, sollte großzügig davon Gebrauch gemacht werden. „Das entlastet alle“, sagte Schweitzer. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) appellierte gleichzeitig an die Verkehrsunternehmen. „Es ist Aufgabe der Deutschen Bahn und Verkehrsbetriebe, frühzeitig geeignete Vorkehrungen zu treffen.“ Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, rechnet damit, dass die Streiks bei Bahn und Verkehrsbetrieben „das öffentliche Leben in Deutschland einmal mehr lahmlegen oder schwer beeinträchtigen“ werden. „Gerade in Krisenzeiten mit hoher Inflation, explodierenden Energiepreisen und der großen Angst der Menschen vor den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, ist das ein verheerendes Signal“, kritisierte Landsberg. Auf die Frage, warum nicht bereits vor dem 27. März wieder verhandelt würde, entgegnete Landsberg: „Der Verhandlungsplan ist von beiden Seiten langfristig so festgelegt worden. Daran sind eine Vielzahl an Gremien und Personen beteiligt, sodass eine kurzfristige Vorverlegung kaum umsetzbar erscheint.“ Und weiter: „Die Arbeitgeber werden diese besondere Situation sicher berücksichtigen und soweit wie möglich Homeoffice ermöglichen.“

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz Peter Meidinger, brachte sogar bundesweiten Unterrichtsausfall ins Gespräch. Aufgrund des Streiks rechnet er mit „massiven Auswirkungen“. „Das reicht vom Ausfall von Schulbussen, über die Lahmlegung des ÖPNV bis hin zu chaotischen Dauerstaus. Gefährdet ist nicht nur der pünktliche Schulbeginn, sondern vielerorts der Unterricht insgesamt.“

Meidinger sagte weiter: „Natürlich könnte das jeweilige Schulministerium landesweit schulfrei geben. In der Praxis werde diese Frage allerdings wahrscheinlich eher von den örtlichen Gegebenheiten vor Ort abhängen, also von der jeweiligen Anzahl von Fahrschülern, dem Alter der Kinder und der durchschnittlichen Schulweglänge“, sagte der Lehrerpräsident.


Foto: Zugausfälle bei der Bahn, über dts Nachrichtenagentur

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Kräftige Kursverluste an israelischer Börse – Sorge vor Montag

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Tel Aviv (dts Nachrichtenagentur) – An der Tel Aviv Stock Exchange hat es am Sonntag kräftige Kursverluste gegeben. Der TA-100 Index mit den 100 größten Aktiengesellschaften verlor 3,3 Prozent.

Damit wurden zum Teil die Wertverluste an den internationalen Börsen vom Freitag nachgeholt, als die Börse in Israel geschlossen war. Ganz besonders gebeutelt wurden dabei am Sonntag Immobiliengesellschaften, Versicherungskonzerne, aber auch das Tech-Unternehmen Liveperson, das im Bereich künstliche Intelligenz forscht. Investoren rund um den Globus schauen mit Sorge auf den Montag in den USA: In Sozialen Netzwerken wird bereits über einen „Bank Run“ spekuliert, der auch andere Finanzhäuser treffen könnte, nachdem die kalifornische Silicon Valley Bank letzte Woche Auszahlungen ablehnen musste, weil ihr in Folge von Verlusten mit Staatsanleihen das Geld ausgegangen war. Von diesem Problem könnten prinzipiell auch andere Banken betroffen sein. Der außerbörsliche Handel in Deutschland war am Wochenende allerdings noch vergleichsweise unauffällig, nachdem bereits am Freitag Bankentitel kräftige Verluste eingefahren hatten. Bei der Wertpapierhandelsbank Lang & Schwarz verloren Papiere der Deutschen Bank am Sonntag noch einmal 0,3 Prozent gegenüber Samstag und wurden 1,8 Prozent unter Xetra-Schluss vom Freitag gehandelt. Der Dax wurde auf 15.322 Punkte taxiert, das sind 0,7 Prozent weniger als der offizielle Xetra-Schlusskurs vom Freitagnachmittag.


Foto: Strand von Tel Aviv, über dts Nachrichtenagentur

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1. Bundesliga: Union in Wolfsburg unentschieden

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Wolfsburg (dts Nachrichtenagentur) – Union Berlin fällt in der Bayern-Verfolgergruppe zurück. „Die Eisernen“ spielten zum Abschluss des 24. Bundesliga-Spieltags 1:1 in Wolfsburg.

Beide Teams waren extrem defensiv aufgestellt, was zu einer über weite Strecken langweiligen Partie führte. Unions Josip Juranovic verwandelte in der 72. Minute einen Elfmeter, nachdem aus dem Spiel heraus die meiste Zeit praktisch gar nichts klappte, für Wolfsburg glich Patrick Wimmer in der 84. Minute durchaus verdient aus, denn die Wölfe waren unterm Strich doch die gefährlichere Mannschaft. In der Tabelle rutscht Union mit dem Unentschieden auf Platz vier, hinter den Bayern, Dortmund und Leipzig, Wolfsburg bleibt auf Rang acht.


Foto: Sven Michel (Union Berlin), über dts Nachrichtenagentur

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Lauterbach verspricht Hilfe für Impfgeschädigte

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagt Hilfe für Impfgeschädigte und Long-Covid-Patienten zu. „Ich werde mit dem Bundesgesundheitsministerium ein Programm auflegen, wo wir die Folgen von Long Covid – Post-Vac (Impfgeschädigte, Anm. d. Red.) wäre da mitbetroffen – untersuchen und auch die Versorgung verbessern“, sagte Lauterbach am Sonntag im ZDF-Heute-Journal.

„Ich bin quasi in den Haushaltsverhandlungen für dieses Geld. Es ist etwas (…), wo wir in der Pflicht sind.“ Gleichzeitig könne man mit entsprechenden Maßnahmen die Experten in diesem Bereich so vernetzen, dass die Wahrscheinlichkeit einer guten Therapie in Deutschland wachse.

Auf die Frage, ob er glaube, dass Impfstoffhersteller freiwillig in eine Stiftung einzahlen würden, um Impfgeschädigten helfen zu können, sagte der Minister: „Es wäre auf jeden Fall wertvoll, wenn die Firmen hier eine Beteiligung zeigen würden. Denn die Gewinne sind ja exorbitant gewesen. Und somit also wäre das tatsächlich mehr als eine gute Geste, sondern das könnte man erwarten.“ Nach Ansicht der meisten Experten hatten die Corona-Impfungen unterm Strich einen weit größeren Nutzen als mögliche Gesundheitsschäden.


Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur

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Prämien für Lehrkräfte in Ampel-Fraktionen umstritten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorschlag von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), neue Lehrkräfte mit Prämien anzulocken, stößt in den Ampel-Fraktionen auf ein geteiltes Echo. In der FDP-Fraktion gibt es Rückhalt für diese Idee: „Auch für Lehrkräfte sollte sich gute Leistung auszahlen. Leistungsgerechte Vergütung steigert die Attraktivität des Berufes und die Qualität des Unterrichts“, sagte die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Ria Schröder der „Welt“ (Montagausgabe).

Ablehnend äußerte sich hingegen Kai Gehring (Grüne), Vorsitzender des Bildungsausschusses im Bundestag: „Die Bezahlung von Lehrkräften hierzulande ist im internationalen Vergleich sehr gut und Leistungsprämien werfen zahlreiche ungelöste Fragen auf – von Kriterien und Messung über Rolle der Schulleitung bis zu Folgen für Kollegien -, darum rate ich Bund, Ländern und Kommunen, sich auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu fokussieren.“ Kritisch reagierte auch Unionsfraktionsvizin Nadine Schön (CDU): „Bisher kenne ich als einzigen Vorschlag zu den Problemen unseres Bildungssystems Leistungsprämien für Lehrkräfte. Das aber ist originäre Ländersache und lenkt nur von den wahren Problemen und Verantwortlichkeiten ab.“

Grundsätzlich soll nach den Vorstellungen der Ampel-Fraktionen beim Bildungsgipfel am kommenden Dienstag die Zusammenarbeit im Föderalismus verbessert werden. „Wir brauchen zwischen Bund und Ländern ein Kooperationsgebot statt eines Kooperationsverbots. Alle Akteure müssen eng zusammenarbeiten können, um die Herausforderungen des Bildungswesens anzugehen. So sind vor allem bundesweit einheitliche Qualitätsstandards essentiell“, erklärte FDP-Bildungsexpertin Schröder.

Gleichzeitig brauche es „eine Kompetenzverlagerung an die Schulen vor Ort. Diese brauchen Entscheidungsfreiheit und Ressourcen, um nicht bei jedem neuen Tablet in Bürokratie zu ersticken“. Schröder forderte verpflichtende Fortbildungen für das digitale „Update“ im Klassenzimmer. Zudem bräuchten Schulen für Administration und Fehlerbehebung bei digitalen Endgeräten IT-Fachkräfte.

Lehrkräfte müssten von Bürokratie befreit und durch multiprofessionelle Teams unterstützt werden. SPD-Fraktionsvize Sönke Rix verlangte vom Gipfel nicht weniger als einen „Aufbruch“ für Schulen in benachteiligter Lage, den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, den Digitalpakt 2.0 und den Pakt für die Berufsschulen sowie für die vereinbarte ständige Arbeitsgruppe von Bund, Ländern und Kommunen. „Ich hoffe sehr, dass der Bildungsgipfel nicht bloß eine reine PR-Veranstaltung wird, sondern die Ministerin konkrete Finanzzusagen für diese Vorhaben mitbringt“, so Rix. Grünen-Parlamentarier Gehring forderte eine „Übereinkunft für eine neue, gesamtstaatliche bildungspolitische Kraftanstrengung“.

Seiner Ansicht nach müsse der Bildungsföderalismus „kooperativer und zielgerichteter“ ausgestaltet werden. Christdemokratin Schön bezeichnete den Gipfel als „blanken Hohn“. Sprechen könne man „allenfalls von einem unverbindlichen Treffen an der Talstation, um gemütlich über den Aufgabenberg zu reden“. Im Vorfeld seien keine klaren Ziele formuliert worden.

„Es gibt weder ein klares Agendasetting, noch erwarte ich am Dienstag Lösungen für die mannigfaltigen Herausforderungen des Bildungssystems“, so Schön. Linke-Fraktionsvizin Nicole Gohlke beklagte „markige Sprüche“, stattdessen brauche man „zackiges“ Handeln. „Schicke Ziele zu setzen, um deren Umsetzung wieder ein ewiges Gezeter zwischen Bund und Ländern ausbricht, können wir uns nicht leisten. Diese Zeit hat das Bildungssystem nicht mehr, wenn wir das Ruder noch herumreißen wollen“, so Gohlke.

Auch in der AfD-Fraktion überwiegt die Skepsis. „Ohne eine Einstellungs- und Sanierungsoffensive, brauchen wir über Digitalisierung gar nicht erst zu reden. Bund und Länder müssen hier gemeinsam in die Schatullen greifen, statt sich weiter gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben“, sagte deren schulpolitischer Sprecher Götz Frömming.


Foto: Klassenraum in einer Schule, über dts Nachrichtenagentur

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Ampel will verschärfte Strafen für Kinderpornographie korrigieren

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Wegen massiver Kritik von Richtern und Staatsanwälten will die Ampel die verschärften Strafen für Kinderpornographie korrigieren und für Bagatellfälle eine Neuregelung schaffen. Das berichtet die FAZ (Montagsausgabe).

Vor zwei Jahren hatte die damalige große Koalition beschlossen, Kinderpornographie als Verbrechen einzustufen, die Mindeststrafe beträgt ein Jahr Haft, Einstellungen von Verfahren sind nicht möglich. Rechtspolitiker von SPD, Grünen und FDP beraten nun darüber, wie eine Lösung für Fälle aussehen könnte, deren Unrechtsgehalt geringer ist – etwa wenn Eltern, Lehrer oder Schüler auf Fälle von Kinderpornographie hinweisen, indem sie Missbrauchsdarstellungen weiterleiten. Oder wenn Jugendliche einander Nacktfotos von sich selbst schicken. Nach geltendem Recht müssten sie zu einem Jahr Haft verurteilt werden.

Der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbunds, Sven Rebehn, sagte der FAZ: „Aus Sicht der Justizpraxis ist eine Korrektur der 2021 drastisch verschärften Strafvorschriften gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornographie dringend erforderlich.“ Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, sagte der FAZ: „Staatsanwälte brauchen die Möglichkeit, bei Bagatellfällen von der Strafverfolgung absehen zu können.“ Durch diese Fälle werde zu viel Personal gebunden, das dringend für die Verfolgung von schweren Sexualstraftaten benötigt werde. Die grüne Rechtspolitikerin Canan Bayram plädiert dafür, in die Norm einen minderschweren Fall aufzunehmen, etwa für Konstellationen, in denen der Altersunterschied zwischen Täter und Opfer gering ist und die Betroffenen die Abbildung selbst angefertigt haben.

„Das Strafrecht muss Ultima Ratio bleiben, und die Staatsanwaltschaften und Gerichte müssen die Möglichkeit haben, auf die verschiedenen Fallkonstellationen tat- und schuldangemessen reagieren zu können“, sagte Bayram der FAZ. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Stephan Thomae, sieht Handlungsbedarf. „Die Rechtsprechung kommt mit der letzten Reform nicht zu sachgerechten Ergebnissen“, so Thomae gegenüber der FAZ. Eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums teilte mit, der gesetzgeberische Handlungsbedarf und mögliche Handlungsoptionen würden geprüft.


Foto: Das Strafgesetzbuch in einer Bibliothek, über dts Nachrichtenagentur

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