Donnerstag, Oktober 3, 2024
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Affäre um geleakte Chats von Springer-Chef geht in die nächste Runde

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Presserat hat ein Beschwerdeverfahren gegen „Die Zeit“ wegen der im April veröffentlichten internen Chats und Mails von Springer-Chefs Mathias Döpfner eingeleitet. Über den Fall will der Presserat auf seiner nächsten Sitzung am 15. Juni entscheiden, wie das Gremium am Montag mitteilte.

Grundlage für das Verfahren sei demnach eine Beschwerde, die Ende vergangener Woche beim Presserat eingegangen war. Solche Beschweren bekommt der Presserat jedes Jahr zu Hunderten, im letzten Jahr waren es über 1.700 Stück, diesmal aber sah er sich offensichtlich veranlasst, schon im Vorfeld einen Kommentar abzugeben: „Im Mittelpunkt unseres Verfahrens steht die Frage, ob die internen Nachrichten Döpfners von überwiegend öffentlichem Interesse sind oder ob die Veröffentlichung dessen Persönlichkeitsschutz nach Ziffer 8 des Pressekodex verletzt“, sagte die Sprecherin des Presserats, Kirsten von Hutten. Ebenfalls am 15. Juni entscheidet der Presserat über die Frage, ob die „Berliner Zeitung“ den Informantenschutz nach Ziffer 5 des Pressekodex verletzt habe. Deren Verleger Holger Friedrich hatte nach eigenen Angaben den Namen eines mutmaßlichen Informanten an den Springer-Verlag weitergegeben.

Der soll Friedrich angeblich vertrauliche Informationen angeboten haben, wie es hieß. Der Deutsche Presserat sieht sich als freiwillige Selbstkontrolle der Printmedien und deren Online-Auftritte in Deutschland. Anhand von Beschwerden will er die Einhaltung ethischer Regeln im Journalismus prüfen, die in einem Pressekodex festgehalten sind.


Foto: Axel-Springer-Verlag, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

adesso ventures unterstützt frühphasiges Startup

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adesso ventures unterstützt frühphasiges Startup

adesso ventures, der Venture Capital Arm der adesso Group, investiert in das Passkeys-Startup Hanko. Passkeys ersetzen Passwörter und ermöglichen den einfachen und sicheren Zugang zu Apps, Accounts und Webseiten.​

Passkeys gelten als die Authentifizierungsmethode der Zukunft. Sie nutzen eine 2-Faktor-Authentifizierung – eine Kombination aus biometrischem Merkmal (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) und Besitz (Handy, Hardware-Token). Passwörter, deren Nutzung lästig und risikobehaftet ist, werden damit überflüssig. Die Verbreitung von Passkeys schreitet stetig voran. So gab Google Anfang Mai dieses Jahres bekannt, dass Passkeys von nun an als Login-Option für Google-Accounts genutzt werden können.

adesso ventures sieht ein großes Marktpotenzial für Passkeys und investiert zusammen mit den Bestandsinvestoren High-Tech Gründerfonds, Smart Infrastructure Ventures, den PAYONE-Gründern Carl Frederic Zitscher und Jan Kanieß sowie dem Intershop-Mitgründer Roland Fassauer einen einstelligen Millionenbetrag in das Startup Hanko.

Das Unternehmen ist spezialisiert auf Log-in- und Authentifizierungs-Lösungen wie Passkeys, Passcodes, FIDO Security Keys, Mobile App Biometrics und OAuth Login. Hanko bietet eine Open-Source-Lösung an, die besonders entwicklerfreundlich ist und die Integration in wenigen Minuten ermöglicht. Das Kieler Startup ist Mitglied der FIDO Alliance, der Industrievereinigung zur Entwicklung von Authentifizierungsstandards, der unter anderem auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Google und Apple angehören.

Das Hanko-Engagement ist das jüngste Investment von adesso ventures in B2B-orientierte Technologie-Startups: „Wir scannen die Startup-Szene permanent nach interessanten Unternehmen, die sich noch in einem frühen Stadium befinden“, erklärt Malte Unger, Geschäftsführer bei adesso ventures GmbH. „Dabei liegt unser Fokus auf vielversprechenden europäischen Tech-Startups, die sich tief in die für adesso relevanten Branchen integrieren. Das starke Team und die vielversprechende Lösung lassen die Vision vom passwortlosen Internet greifbar werden.“

„Mit adesso ventures haben wir einen Investor gefunden, der aus vielen Gründen ideal zu uns passt“, ergänzt Felix Magedanz, Gründer und Geschäftsführer von Hanko. „adesso ist eine etablierte Größe im IT-Business, gilt als technologischer Vorreiter und besitzt zudem sowohl eine hochkarätige Kundenbasis als auch ein exzellentes Partnernetzwerk mit Tech-Unternehmen wie Google, Microsoft und AWS. Zusammen können wir der Passkeys-Technologie weiteren Schub verleihen.“

Bild Malte Unger, Managing Director at adesso ventures GmbH (Copyright: adesso)

Quelle PR-COM GmbH

Wenn die KI auf die Cloud trifft

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Welchen Einfluss hat künstliche Intelligenz auf die zukünftige Arbeitswelt?

Sie verfasst Texte und entwirft Illustrationen mithilfe einfacher Sprachbefehle und auf Basis von Deep Learning – einem künstlichen, neuronalen Netz, das dem menschlichen Gehirn nachempfunden ist. Nahezu unbegrenzt scheinen die Einsatzmöglichkeiten. „Generative KI lässt sich längst nicht mehr als Science-Fiction-Märchen betiteln, sondern beeinflusst im Gegenteil spürbar die reale Welt. Sie treibt die digitale Fortentwicklung mit revolutionärer Kraft voran“, weiß Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH.

Auch das Metaverse als Zukunftsvision der Tech-Branche nimmt unter Einflussnahme von KI Gestalt an. So wird im Cloud-Computing die nächste Phase des digitalen Geschäfts angetrieben, da Unternehmen durch aufkommende Technologien wie generative künstliche Intelligenz (KI), Web3 und das Metaversum neue Wege betreten. Laut der jüngsten Prognose von Gartner steigen die weltweiten Ausgaben der Endnutzer für öffentliche Cloud-Dienste bis 2023 um 21,7 Prozent auf 597,3 Milliarden US-Dollar – gegenüber 491 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022.[1]

Effizienz und Leistungsfähigkeit optimieren

Generative KI hat mittlerweile einen großen Einfluss auf Cloud-Computing. So bietet die Infrastruktur eine ideale Plattform für die Entwicklung und Bereitstellung von generativen KI-Modellen, da sie eine skalierbare und flexible Umgebung bietet, die sich ideal für die Verarbeitung großer Datenmengen eignet. Im Cloud-Computing ermöglicht die Anwendung von generativer KI die automatische Erstellung von Bildern, Texten oder Videos.

Diese Systeme können auf großen Mengen von Trainingsdaten basieren, um neue und einzigartige Inhalte zu generieren. Sie lassen sich dann in der Cloud bereitstellen und von Kunden oder Endbenutzern verwenden. „Ebenso hilft KI dabei, die Effizienz und Leistungsfähigkeit von Cloud-Infrastrukturen zu verbessern. Beispielsweise ermöglichen es generative Modelle, automatisch Daten zu optimieren und somit Speicherplatz zu sparen oder die Netzwerklatenz zu reduzieren“, so Evans. Insgesamt bietet die Verwendung von KI im Cloud-Computing zahlreiche Vorteile, einschließlich der Möglichkeit, personalisierte Inhalte zu erstellen, die Effizienz von Cloud-Infrastrukturen zu verbessern und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen.

Chancen nutzen

Für viele Unternehmen gehört der Einsatz von AI-as-a-Service bereits zum Alltag. Die Cloud bietet passend zugeschnittene KI-Services – zum Beispiel hohe Flexibilität bei der Bereitstellung von Arbeitsspeicher, Rechenleistung und Storage. Dabei erfolgt die Buchung von KI-Services über ein eigenes Dashboard und berechnet werden nur die Ressourcen, die das Unternehmen tatsächlich in Anspruch nimmt. Darüber hinaus lassen sich auch sehr leistungsfähige GPU-Rechenkapazitäten mieten. „Wenn Unternehmen sensible Daten besser schützen wollen, können sie auch die hybride Bereitstellung mit Private und Public Cloud nutzen. Dabei werden geschäftskritische Daten in der Private Cloud gespeichert, während die Ressourcen und Algorithmen für die Verarbeitung der Daten aus der Public Cloud kommen“, führt der Experte an.

Neben diesen Möglichkeiten bieten Public-Cloud-Anbieter zudem ausgefeilte Maßnahmen für Cybersecurity und eine hohe Ausfallsicherheit, die kleinere Rechenzentren normalerweise nicht leisten können. Falls ein Unternehmen aus der Industrieproduktion beispielsweise ungeplante Stillstände seiner Maschinen vermeiden und Störungen frühzeitig erkennen möchte, leistet künstliche Intelligenz Unterstützung. Anhand von sogenannten Trainingsdaten lernt die KI-Lösung, welche Datenmuster den Grundzustand der Maschinen beschreiben. Dies ermöglicht es später, Abweichungen in den Mustern zu erkennen, die zu Störungen führen.

Von Vorteilen profitieren
Zwar wirkt der Einsatz von KI-Technologie häufig in Diskussionen noch wie ferne Zukunftsmusik, tatsächlich ist jedoch bereits heute ihr Einfluss im Hinblick auf die Mobilität unübersehbar. So verhilft die Kombination aus Big-Data-, KI- und Cloud-Technologie mobilen Mitarbeitern zu produktiverem Arbeiten und trägt zu einem besseren Mitarbeitererlebnis bei. „Mit dem einfachen Zugang zu Kundeninformationen und Datenanalysen auf Mobilgeräten und der Beantwortung von Routinefragen durch Chatbots kämpfen sich Mitarbeiter schneller durch die Flut an verfügbaren Informationen und konzentrieren sich verstärkt auf die persönliche Interaktion mit Kunden und Partnern“, erläutert Evans.

Fest steht also: Künftige Mitarbeitergenerationen agieren zukünftig produktiver, flexibler und kundenorientierter. „Die Herausforderungen für Führungskräfte in Unternehmen besteht nun darin, mit den rasanten Fortschritten beim Einsatz von KI-Technologie am Arbeitsplatz Schritt zu halten, um von den damit einhergehenden Vorteilen zu profitieren“, schließt der Experte.

Weitere Informationen über die firstcolo GmbH unter first-colo.net.

firstcolo GmbH
Als Betreiber von Rechenzentren in Deutschland stellt die firstcolo GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main ihren Kunden das höchste Maß an Servicequalität zur Verfügung. Das Dienstleistungsspektrum von firstcolo umfasst neben klassischer Colocation und der Vermietung von Serversystemen ebenfalls Managed Services, Sicherheitslösungen und Cloud-Services.

[1] Forecast: Public Cloud Services, Worldwide, 2021-2027, 1Q23 Update

Quelle Borgmeier Media Gruppe GmbH

Streit um Finanzierung der Wärmewende in Gebäuden geht weiter

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Streit um die Finanzierung der sozialen Abfederung der geplanten Wärmewende in Gebäuden geht weiter. „Wir haben letztes Jahr einen Kreditrahmen in Höhe von 200 Milliarden bereitgestellt, damals noch für die Gas- und Strompreisbremse“, sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert am Montag dem Fernsehsender „Welt“.

In der SPD sei man weiter der Meinung, „dass es sinnvoll wäre, einen gewissen Teil dieses Geldes zu nehmen, um beispielsweise die Wärmewende voranzutreiben“. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte diesen Vorschlag als verfassungswidrig abgelehnt. Der SPD-Politiker argumentierte hingegen, dieser Kreditrahmen sei dazu eingerichtet worden, um die Unabhängigkeit Deutschlands von russischer Energie auszubauen. Die Wärmewende verfolge ebenso den Zweck, mehr aus regenerativen Quellen heraus heizen zu können und damit weniger Bedarf an Gas und Öl zu haben, so Kühnert.

Auch wenn der Gesetzentwurf zur Wärmewende in Gebäuden bereits einen „sozialdemokratischen Fußabdruck“ habe, sei er „eigentlich sehr optimistisch, dass wir das noch einmal deutlich verbessern können“. Schließlich hätten sich alle dazu bekannt, dass sie das Gesetz gerechter machen und gerade auf kleine Einkommen sowie auf Mieter achten wollen.


Foto: Gasheizung, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Baerbock will in Saudi-Arabien auch über Menschenrechte sprechen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will im Rahmen ihrer dreitägigen Reise nach Saudi-Arabien und Katar das Thema Menschenrechte ansprechen. Man müsse sich auch bei Fragen in die Augen schauen, bei denen man „weit auseinander“ liege, sagte sie am Montag.

Die ersten Schritte gesellschaftlicher Öffnung hätten viele junge Menschen in Saudi-Arabien ermutigt. „Für mich ist es daher selbstverständlich, dass eine Gesellschaft, die Vorbild für eine ganze Region sein will, auch auf die Stimmen seiner Frauen hört – online wie offline“, so Baerbock. „Die Golfregion ist geopolitischer Dreh- und Angelpunkt zwischen Asien, Afrika und Europa, mit Einfluss weit über die Arabische Halbinsel hinaus.“ Auch in den aktuellen Krisen der Region seien die Stimmen Saudi-Arabiens und Katars enorm wichtig.

„Nach dem Ausbruch der Kämpfe in Sudan führte für viele Menschen der Weg in die Sicherheit über das Rote Meer nach Dschidda – genauso wie bei der Evakuierung aus Afghanistan viele zunächst Schutz in Doha fanden.“ Zugleich herrsche nur einige hundert Kilometer südlich von Dschidda eine der größten humanitären Katastrophen der Welt, so die Außenministerin. „Dass Saudi-Arabien in Jemen nun auf Gespräche mit den Huthis setzt, ist der richtige erste Schritt.“ Nur eine politische Lösung könne das unfassbare Leid der Menschen im Jemen beenden, heißt es vom Auswärtigen Amt.

„In einer Region, in der sich Spannungen jederzeit zu entladen drohen und viele überzeugt sind, Konflikte mit militärischen Mitteln lösen zu können, geht es uns Europäern um belastbare Kanäle zu unseren Partnern am Golf.“ Außerdem wolle man diese in ihrem Engagement für Stabilität und Sicherheit der Region zu bestärken, sagte die Grünen-Politikerin. Jahrzehntelang hätten die Golfstaaten das Öl und Gas produziert, welches die Weltwirtschaft und damit auch Deutschlands Wohlstand anfeuerte. „Mit Temperaturen von bis zu 50 Grad und chronischem Wassermangel ist die Klimakrise nun auch für die Menschen am Golf lebensbedrohlich“, so Baerbock.

Für die COP28 Ende des Jahres in Dubai fasse man deshalb den „massiven Ausbau der Erneuerbaren“ ins Auge. „Die weltweit höchste Sonneneinstrahlung bietet enormes Potenzial dafür, dass der Wohlstand der Golfstaaten auch nach dem Ende der fossilen Ära auf Energie fußen kann, zum Beispiel grünen Wasserstoff“, fügte Baerbock hinzu.


Foto: Annalena Baerbock, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Homeoffice leert viele Büros

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die Arbeit im Homeoffice leert viele Büros in Deutschland. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.

„Aktuell sind 12,3 Prozent aller Arbeitsplätze vor Ort an einem durchschnittlichen Tag wegen Homeoffice nicht ausgelastet, vor Corona im Jahr 2019 waren es nur 4,6 Prozent“, sagte Ifo-Experte Simon Krause. „Der Anteil der ungenutzten Arbeitsplätze in den Büros hat sich also etwa verdreifacht.“ Hinter den Durchschnittszahlen verbergen sich große Unterschiede: Im Dienstleistungssektor stieg der Anteil beispielsweise von 6,2 auf 16,8 Prozent, im Verarbeitenden Gewerbe nahm der Anteil zu, von 3,1 Prozent im Jahr 2019 auf aktuell 9,6 Prozent. Im Handel ist die Zunahme von 3,2 auf 5,8 Prozent begrenzt, ebenso wie im Bauhauptgewerbe von 1,7 auf 2,5 Prozent.

Besonders leere Büros finden sich in den Branchen Informationstechnik, Werbung und Marktforschung, Unternehmensberatung sowie in der Pharmaindustrie. „Etwa ein Viertel der Beschäftigten arbeitet regelmäßig im Homeoffice. Manche Firmen wandeln leere Büros um in Coworking-Spaces für mehr persönlichen Austausch an den Präsenztagen. Andere Unternehmen verringern ihren Flächenbedarf, um Kosten für die nicht genutzten Büros einzusparen“, so Krause.

Dies könne Folgen für den Immobilienmarkt haben, der wegen gestiegener Zinsen und Baukosten ohnehin unter Druck stehe. „Außerdem trifft der Rückgang der Büronutzung die Innenstädte besonders stark.“ Dort gebe es überdurchschnittlich viele Büros, und die Geschäfte dort litten wegen Homeoffice zudem unter niedrigeren Einzelhandelsumsätzen.


Foto: Glasfassade an einem Bürohaus, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Familiennachzug bei Ehepaaren scheitert oft an Sprachkenntnissen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Familiennachzug bei Ehepaaren scheitert oft an mangelnden Deutsch-Kenntnissen. Das geht aus der Antwort des Auswärtigen Amtes auf Anfragen der Linken-Abgeordneten Gökay Akbulut hervor, über welche die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet.

Demnach gab es 2022 etwas mehr als 40.100 Deutsch-Prüfungen an Goethe-Instituten im Ausland, von deren Bestehen der Ehegattennachzug grundsätzlich abhängig gemacht wird. Dabei fielen 13.607 Teilnehmer durch, also mehr als jeder Dritte (33,9 Prozent). Dies sei die höchste absolute Zahl Betroffener seit Jahren, so die Linke. Wer den Deutsch-Test nicht besteht, kann nicht zu seinem Partner oder seiner Partnerin nach Deutschland kommen – selbst wenn die Betroffenen alle anderen Voraussetzungen für den Familiennachzug erfüllen, also etwa ausreichend Wohnraum und eine Krankenversicherung haben sowie für den eigenen Lebensunterhalt aufkommen können.

Laut Koalitionsvertrag strebt die Ampel-Regierung an, dass der Sprachtest künftig auch erst nach der Ankunft in Deutschland erbracht werden kann. Doch bislang liegt kein Gesetzentwurf vor. Besonders hoch war die Quote der Durchfaller beim Sprachtest in den drei Herkunftsländern Äthiopien, Ghana und dem Senegal, wo mehr als jeder zweite Teilnehmer nicht bestand. In diesen afrikanischen Ländern erschweren Armut und Analphabetismus den geforderten Deutsch-Spracherwerb.

Zum Vergleich: 2022 wurden weltweit insgesamt 71.127 Visa zum Ehegattennachzug erteilt. Nicht in allen Fällen muss ein bestandener Deutsch-Test vorgelegt werden. Es gibt zahlreiche Ausnahmeregelungen im Aufenthaltsgesetz, etwa für den Nachzug zu EU-Bürgern, zu anerkannten Flüchtlingen oder zu Fachkräften. Die Linken-Abgeordnete Akbulut sagte: „Das Recht auf Familie ist ein Menschenrecht.“

Die Linken-Politikerin nannte die geltenden Sprachanforderungen beim Ehegattennachzug „sozial selektiv“ und „strukturell rassistisch“. Die Linken-Politikerin sagte: „Vor allem in afrikanischen Ländern sind die Misserfolgsquoten bei Sprachtests inakzeptabel hoch. Damit ist die Regelung auch ganz klar europarechtswidrig, weil das Recht auf Familiennachzug unzumutbar erschwert wird.“


Foto: Wörterbuch, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Türkei steuert auf Stichwahl zu – Vorwürfe von Wahlfälschung

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Ankara (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Präsidentschaftswahl in der Türkei steuert das Land auf eine Stichwahl zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan und Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu zu. Obwohl Kilicdaroglu in den meisten Umfragen mehr oder weniger klar vorne gelegen hatte, kam er bis zum späten Sonntagabend beim Auszählungsstand von 96 Prozent der Stimmen nach offiziellen Angaben „nur“ auf 44,9 Prozent, Erdogan war mit 49,4 Prozent vorn.

Der Drittplatzierte Sinan Ogan erreichte 5,3 Prozent, und unter anderem er erhob noch am Wahlabend den Vorwurf von Wahlfälschung: „Wir haben gehört, dass bei der Stimmenauszählung im Ausland einige Manipulationen vorgenommen werden“, twitterte Ogan und forderte den Wahlvorstand auf, „sofort die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und sicherzustellen, dass die Stimmenauszählung zügig durchgeführt wird“. Würde es beim bisherigen Ergebnis bleiben und kein Kandidat über 50 Prozent kommen, gäbe es am 28. Mai eine Stichwahl. Die Opposition warf Erdogan und seiner Regierungspartei AKP „taktische Manöver“ bei der Stimmenauszählung vor, die zwar womöglich legal, aber irreführend wären: Die Bürgermeister von Istanbul und Ankara teilten in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit, die AKP lege absichtlich Einspruch gegen die Ergebnisse in Hochburgen der Opposition ein, wodurch das Ergebnis zunächst besonders Erdogan-freundlich ausfalle. Bei der parallel durchgeführten Parlamentswahl kam die nationalkonservative AKP beim Auszählungsstand von 90 Prozent auf rund 36 Prozent und damit knapp sieben Punkte weniger als vor fünf Jahren. Die sozialdemokratische CHP legte gut zwei Zähler zu auf rund 25 Prozent. Zusammen mit der ultranationalistischen MHP, die wohl nur einen knappen Prozentpunkt von 11 auf 10 Prozent verloren hat, könnte die AKP bei diesem Ergebnis wohl weiter die Regierungsmehrheit im Parlament stellen.


Foto: Fähre in Istanbul, über dts Nachrichtenagentur

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SPD in Bremen vorn – Bovenschulte hat mehrere Machtoptionen

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Bremen (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Bürgerschaftswahl in Bremen haben Wahlsiegerin SPD und Bürgermeister Andreas Bovenschulte wohl gleich mehrere Machtoptionen. Neben einer Fortsetzung der rot-grün-roten Regierung wäre auch eine Große Koalition sowie ein Ampel-Bündnis möglich.

Bovenschulte (SPD) hatte schon am Beginn des Wahlabends bereits deutlich gemacht, einen „ganz klaren Regierungsauftrag“ für die SPD zu sehen. „Ich werde weiter Bürgermeister sein“, sagte er am Abend bei der Wahlparty der Sozialdemokraten. Er will sich aber alle Koalitionsoptionen offen halten: „Wir wollen am Ende mit den demokratischen Parteien sprechen“, sagte er. Laut letzter Hochrechnungen von ARD und ZDF wird die SPD mit im Mittel 29,9 Prozent klar stärkste Kraft. Dahinter folgt die CDU mit 25,7 Prozent, die vor vier Jahren mit 26,7 Prozent noch die meisten Stimmen geholt hatte. Die Sozialdemokraten waren damals auf 24,9 Prozent gekommen. Die Grünen lassen im Vergleich zur letzten Wahl 2019 deutlich nach und kommen noch auf etwa 11,8 Prozent (2019: 17,4 Prozent). Die Linke hält vermutlich mit etwa 11,2 Prozent (2019: 11,3 Prozent) ihr Ergebnis, die Partei „Bürger in Wut“ legte kräftig auf vermutlich um 9,6 Prozent zu. Letztere war vor vier Jahren nur auf 2,4 Prozent gekommen, profitierte diesmal aber auch davon, dass die AfD nicht zugelassen wurde. Die FDP wird sowohl von ARD als auch ZDF im Mittel bei 5,2 Prozent gesehen (2019: 5,9 Prozent) und wäre damit weiter in der Bremischen Bürgerschaft vertreten. Die sonstigen Parteien kommen den beiden Sendern zufolge auf durchschnittlich 6,8 Prozent.


Foto: Andreas Bovenschulte am 14.05.2023, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Studenten in NRW beklagen "Studiengebühren durch die Hintertür"

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Die Studierendenvertretungen in NRW haben scharfe Kritik an der Hochschulpolitik der schwarz-grünen Landesregierung geübt. In einem Schreiben von elf Allgemeinen Studierendenausschüssen (Asten) sowie des Landes-Asten-Treffens, über das die „Rheinische Post“ in ihrer Montagsausgabe berichtet, weisen sie auf die unzureichende finanzielle Unterstützung hin, die den Studierendenwerken durch das Land NRW gewährt werde.

„Die Studierendenwerke werden seit Jahrzehnten willentlich durch die Landesregierungen NRWs massiv unterfinanziert“, heißt es dort. So stieg der allgemeine Landeszuschuss nach Angaben der Studenten zwar seit 1994 um etwa 25 Prozent auf knapp 47 Millionen Euro. „Inflationsbereinigt ist diese Erhöhung aber faktisch eine Verringerung der Finanzierung um über 25 Prozent“, schreiben sie. Außerdem seien die Studierendenzahlen seit 1994 um 130.000 beziehungsweise um rund 30 Prozent gestiegen.

„Die Studierendenwerke in NRW müssen also mit 25 Prozent weniger Kaufkraft 30 Prozent mehr Studierende versorgen.“ Zugleich sei der Sozialbeitrag der Studierenden massiv angestiegen – während Studierende 1994 jährlich noch umgerechnet 50,50 Euro beigetragen hätten, seien es im vergangenen Jahr 181,25 Euro gewesen. „Das ist selbst inflationsbereinigt noch mehr als eine Verdopplung. Wir halten das für eine Entwicklung hin zu Studiengebühren durch die Hintertür.“

Und weiter: „Wir fordern daher die Landesregierung auf, den allgemeinen Zuschuss an die Studierendenwerke umgehend auf mindestens 92 Millionen Euro zu erhöhen.“ Die Landesregierung hält die Finanzierung dagegen für ausreichend. Ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums sagte der „Rheinischen Post“, die Studierendenwerke würden vom Land so gut ausgestattet wie nie zuvor.


Foto: Studenten in einer Bibliothek, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts