Montag, Juni 9, 2025
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IMK: Inflationsprämie erreicht 26 Millionen Arbeitnehmer

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Die von der Bundesregierung 2022 beschlossene Inflationsprämie hat 26 Millionen Arbeitnehmer erreicht. Das geht aus einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hervor, über die die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwochausgabe) berichtet.

Demnach erhalten neben zwei Millionen Beamten 70 Prozent der sozialversicherten Beschäftigten die Prämie von bis zu 3.000 Euro, die Arbeitgeber steuer- und abgabenfrei gewähren können. Die Arbeitgeber zahlen von 2022 bis 2024 mehr als 50 Milliarden Euro aus, rechnet das gewerkschaftsnahe Institut aus einer Befragung von 10.000 Beschäftigten hoch.

Viele der beteiligten Akteure hatten im Vorfeld nur geringe Erwartungen an die Prämie. Die Bundesregierung sah dafür kaum Ausgaben vor. Zahlreiche Unternehmen scheuten sich zunächst, eine Prämie zu zahlen. Gewerkschaften sträubten sich zunächst, weil sie fürchteten, dass die Arbeitnehmer vor allem mit einmaligen Zahlungen statt Lohnerhöhungen abgespeist würden.

Beschäftigte, die die Prämie erhalten, reagieren der Studie zufolge positiv. So fühlen sich befragte Arbeitnehmer dadurch finanziell mittel bis sehr stark entlastet. Empfänger sehen die eigene wirtschaftliche Lage positiver als Beschäftigte, die keine Prämie bekommen.

Vor allem geben Empfänger seltener an, ihre Ausgaben einzuschränken als Beschäftigte ohne Prämie – ob für Restaurants, ihre Wohnung, Freizeit oder Urlaub. Wer die Prämie bekommt, will die Ausgaben auch häufiger ausweiten als die anderen, heißt es in der Studie. Das ist relevant, weil am Höhepunkt der Teuerungswelle 2022 viele Deutsche ankündigten, ihre Ausgaben deutlich einzuschränken.

„Die Zahlung der Prämie hat beigetragen, den Konsum zu stabilisieren“, sagte IMK-Direktor Sebastian Dullien. „Die Inflationsprämie hat eine deutlich positive Wirkung auf die wirtschaftliche Lage und die Stimmung im Land.“


Foto: 500-Euro-Geldscheine (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Fußball-EM: Türkei gewinnt Achtelfinale gegen Österreich

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Leipzig (dts Nachrichtenagentur) – Die Türkei hat das EM-Achtelfinale gegen Österreich 2:1 gewonnen und steht damit im Viertelfinale.

Nach gerade einmal 57 Sekunden brachte Merih Dehmiral die Türkei in Führung. Die Österreicher ließen sich davon jedoch nicht irritieren und erspielten sich kurz darauf bereits gute Torchancen. Ralf Rangnicks Mannschaft hatte im weiteren Verlauf des temporeichen und leidenschaftlichen Spiels höhere Spielanteile, kam aber lange nicht zum Abschluss, da die Türken ihre Führung sauber verteidigten. Demiral gelang in der 59. Minute ein weiteres Tor, bevor Michael Gregoritsch sieben Minuten später einen Anschlusstreffer erzielte.

Am Samstag trifft die Türkei im Viertelfinale auf die Niederlande.


Foto: Österreich – Türkei am 02.07.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Österreich: Rangnick erwartet "maximalen Einsatz" seiner Spieler

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Wien (dts Nachrichtenagentur) – Der Trainer der österreichischen Nationalmannschaft, Ralf Rangnick, erwartet von seinen Spielern maximalen Einsatz. „Man hat mit der Nationalmannschaft nicht so viele Trainingseinheiten“, sagte er dem „Spiegel“. „Also haben wir aus jeder Einheit das Maximum herausgeholt. Das waren regelrechte Crashkurse. Fünf Tage Training bei uns waren für die Spieler wie fünf Wochen Training bei ihren jeweiligen Vereinsmannschaften.“

Der bisherige Erfolg bei der EM resultiere auch aus einer kreativen Spielweise. „Wenn wir den Ball haben, gilt: Der Rückpass oder der Querpass sind nicht unsere favorisierten Pässe. Wir wollen nach vorn spielen.“ Das übe die Mannschaft im Training. „Nach acht Sekunden muss der Ball zurückerobert sein. Nach Balleroberung muss innerhalb von zehn Sekunden eine Umschaltaktion abgeschlossen sein, weil sich der Gegner sonst defensiv wieder organisiert hat.“

Rangnick hält es für wichtig, die Mannschaft emotional zu erreichen. „Die Spieler sollen sehen, dass wir uns wirklich mit ihnen beschäftigen, dass wir sie wertschätzen. Hier bei uns im Teamhotel ist jedes Zimmer nicht mit einer Nummer markiert, sondern mit einem Bild des jeweiligen Spielers“, sagte er. „Auch in den Zimmern hängen drei, vier persönliche Fotos von ihnen.“

Seine Absage an den FC Bayern rechtfertigte Rangnick auch mit der Europameisterschaft. „Wir haben als Trainerteam mit Österreich zwei Jahre auf diese EM hingearbeitet. Wäre ich Bayern-Trainer geworden, hätte ich von Tag eins an beides sein müssen: National- und Bayerntrainer“, erklärte er. „Bei jeder Pressekonferenz hier während der EM wäre es zehn Minuten um Österreich gegangen, und danach hätten die Presseleute versucht, Fragen zum FC Bayern zu stellen. Ständig hätte ich mit Bayern über den Kader sprechen müssen. Ich hätte beiden Seiten nicht gerecht werden können“, so Rangnick. „Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt.“

Er glaubt nicht, dass er die Entscheidung irgendwann bereuen werde. „Allein unsere bisherigen EM-Spiele haben mich darin bestärkt, dass diese Entscheidung die richtige war. Ich wusste, dass eine solche Chance bei Bayern vielleicht nie wieder kommt“, sagte der österreichische Trainer. „99 von 100 Trainern hätten sich wahrscheinlich für Bayern entschieden, mal ganz abgesehen vom finanziellen Aspekt. Aber stellen Sie sich vor, ich hätte meinen Spielern gesagt, dass ich nach der EM weg bin“, so Rangnick. „Das hätte unser Binnenverhältnis belastet. Und das wollte ich nicht. Ich konnte auf keinen Fall diese EM gefährden.“


Foto: Ralf Rangnick (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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RCDS kritisiert Universitäten für Umgang mit Palästina-Aktivisten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesvorsitzende des CDU-nahen Rings-Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Lukas Honemann, hat den Umgang der Rektorin der Universität Heidelberg mit propalästinensischen Aktivisten scharf kritisiert. „Die Präsidentin hat ja nicht nur die Leute gewähren lassen, nein, sie hat sie auch noch aktiv dazu aufgefordert, in den Dialog zu treten“, sagte Honemann dem TV-Sender „Welt“ am Dienstag.

„Sie hat die Polizei abgehalten, die illegale Demonstration zu entfernen. Das heißt, man lässt sie nicht nur gewähren, sondern man unterstützt sie“, so Honemann. Damit sei ein „ganz neues Level von Antisemitismus“ erreicht. „Wo kommen wir da langsam hin? Wir hatten erst Präsidentinnen, die nicht geräumt haben, wie in Berlin. Jetzt haben wir Präsidentinnen, die propalästinensisch unterwegs sind, die aktiv Judenhassern in dem Fall eine Bühne gewähren.“

Bei der besagten Feier soll laut RCDS die Aktivistengruppe „Students for Palestine Heidelberg“ Parolen wie „There is only one solution“ skandiert und ein Banner mit der Aufschrift „United against genocide“ gehisst haben, auf dem die gesamte Landfläche Israels mit der palästinensischen Flagge übermalt gewesen sei. Die Rektorin habe nicht interveniert, sondern das Gespräch mit den Demonstranten gesucht. Als Studierende die Polizei riefen, habe die Universitätsleitung ein Einschreiten der Beamten abgelehnt. Der Sicherheitsdienst der Universität habe auch das Abnehmen des antisemitischen Banners verhindert, so der Vorwurf.

RCDS-Chef Honemann sieht nach die Bundespolitik in der Verantwortung. „Ich frage mich, um es jetzt noch mal auf eine andere Ebene zu heben: Wann passiert endlich was von politischer Seite dazu? Warum schweigt Frau Stark-Watzinger dazu?“, so Honemann. „Warum kommen da keine konkreten Vorschläge? Und warum hängt aktuell der Antisemitismusantrag, der eigentlich fraktionsübergreifend gestellt werden sollte, bei den Grünen? Warum können sich die Ampelkoalition nicht darauf einigen, endlich da aktiv zu werden?“

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) solle nicht „Leute nach politischem Gutdünken entfernen“ indem man ihnen die Fördermittel streicht, so Honemann, sondern „stattdessen etwas dafür tun, dass die Universitäten endlich handlungsfähig werden, indem man ihnen beispielsweise die Befugnisse einräumt, auch Demonstrationen auf Uni-Vorplätzen zu räumen, die nicht direkt zum Unigelände gehören“.

Außerdem brauche es besser ausgestattete „Förderprogramme, die beispielsweise Forschungszusammenarbeit mit Israel unterstützen, die dafür sorgen, dass Lehrende sensibilisiert werden“, sagte der RCDS-Vorsitzende weiter. „Frau Stark-Watzinger agiert hier vollkommen kopflos, hat auch ihr eigenes Haus nicht unter Kontrolle – und ich glaube, das muss die Ampel-Koalition sich auch einfach mal so sagen lassen.“


Foto: Pro-Palästina Camp an der Uni Bonn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Fußball-EM: Niederlande schlägt Rumänien im Achtelfinale

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die Niederlande hat das EM-Achtelfinale gegen Rumänien 3:0 gewonnen und steht damit im Viertelfinale.

Die Rumänen starteten mutig in die Partie, doch ein Tor von Cody Gakpo für die Niederländer nahm ihnen in der 20. Minute den Wind aus den Segeln. Fortan dominierte Oranje das Spielgeschehen klar. Mit rund 70 Prozent Ballbesitz und einer hohen Passgenauigkeit erschwerten sie es der rumänischen Mannschaft, zurück ins Spiel zu kommen.

Als die Rumänen zu Beginn der zweiten Hälfte erneut wieder aktiver wurden, stachelte das Oranje weiter an. Ein Tor von Gakpo in der 63. Minute wurde wegen Abseits nach VAR-Auswertung nicht gegeben. Zahlreiche weitere Chancen seiner Mannschaft blieben ungenutzt, bevor Donyell Malen der 83. Minute den Vorsprung ausbaute und schließlich in der dritten Minute der Nachspielzeit das 3:0 erzielte.

Am Samstag trifft die Niederlande im Viertelfinale auf Österreich oder die Türkei.


Foto: Cody Gakpo (Niederländische Nationalmannschaft) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Regierung untersagt Verkauf von VW-Tochter an chinesischen Investor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – MAN Energy Solutions wird sein Gasturbinengeschäft offenbar nicht an einen chinesischen Investor verkaufen können. Die Bundesregierung will den Deal am Mittwoch in ihrer Kabinettssitzung untersagen, wie mehrere Beteiligte dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) bestätigten.

Hintergrund ist, dass der designierte Käufer CSIC Longjiang Guanghan Gas Turbine (GHGT) enge Verbindungen zur chinesischen Rüstungsindustrie haben und selbst Antriebe für chinesische Zerstörer herstellen soll. Experten warnen, dass die Technologie der Gasturbinen von der Volkswagen-Tochter MAN auch für militärische Zwecke genutzt werden könnte. Das betreffe demnach nicht nur den Einsatz in Kriegsschiffen, sondern auch in Kampfjets und Drohnen.

Bereits vor mehreren Wochen hatte die Zeitung berichtet, dass das Bundeswirtschaftsministerium fest gewillt ist, den Deal zu untersagen. Sicherheitskreise zeigten sich über den möglichen Deal besorgt und auch das Auswärtige Amt sowie das Verteidigungsministerium sprachen sich gegen den Verkauf aus.

Offensichtlich herrscht in der Bundesregierung nun Konsens über diese Sichtweise. Die Regierung will ihre Eingriffsmöglichkeit nach dem Außenwirtschaftsgesetz nutzen, den Verkauf zu untersagen, da sie die „öffentliche Ordnung oder Sicherheit“ gefährdet sieht.


Foto: Volkswagen-Werk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax lässt nach – Hurrikan-Saison drückt Rückversicherer-Aktien

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Dienstag hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 18.153 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem schwachen Start ließ der Dax bis zum frühen Nachmittag weiter nach. Im Anschluss konnte ein Teil der Verluste wieder abgebaut werden.

Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Siemens Energy und MTU an der Spitze der Kursliste, die Rückversicherer Hannover Rück und Münchener Rück bildeten das Schlusslicht.

„Den Marktteilnehmer weht die beginnende Hurrikansaison in den USA eiskalt ins Gesicht“, kommentierte Marktanalyst Andreas Lipkow. „Die Investoren trennen sich dadurch von den Titeln der Rückversicherungsunternehmen. Dieser Verkaufsdruck trifft auf einen dünnen Sommerhandel und lässt die Aktien von Münchner Rück und Hannover Rück ans Ende des Dax rutschen.“ Insgesamt blieben die Investoren weiterhin im „Risk-Off-Modus“ und mieden Positionsaufstockungen, so Lipkow. „Zu viele Risiken lauern derzeit in den Finanzmärkten, denen aktuell zu wenig Chancen entgegenstehen.“

Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im August kostete 33 Euro, das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagnachmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0736 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9314 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 86,92 US-Dollar, das waren 32 Cent oder 0,4 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Bundestagsvize Pau kritisiert veränderten Umgangston im Parlament

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) beobachtet einen raueren Umgangston im Parlament. „Das Klima, welches in der Gesellschaft herrscht, hat auch Auswirkungen auf den Umgang im Bundestag und umgekehrt“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).

„Im Idealfall wären wir Vorbild für aggressionsfreie Kommunikation. Im Idealfall wären wir auch Vorbild, wenn es darum geht, die Meinungen des anderen zu akzeptieren, aber gleichzeitig da Grenzen aufzustellen, wo es an die Würde und Integrität des anderen geht“, so Pau. „Das heißt, hart in der Sache streiten, aber niemals verletzend. Das hat sich in den letzten Jahren an vielen Stellen geändert.“ Es vergriffen sich immer mehr Kollegen mal im Ton, so die Parlamentsvizepräsidentin. „Ich halte es für sinnvoll, das Ordnungsrecht zu überarbeiten.“

Die Ampel-Koalition will die Geschäftsordnung des Bundestags ändern und strengere Regeln für Abgeordnete einführen, die regelmäßig pöbeln und beleidigen. „Der Bundestag hat eine Vorbildfunktion, politische Debatten müssen mit Anstand und Respekt geführt werden“, sagte der parlamentarische FDP-Geschäftsführer Stephan Thomae mit Blick auf die geplante Änderung. „Natürlich werden parlamentarische Debatten auch mal hitzig geführt, aber Beleidigungen, unlautere Zwischenrufe oder anderen Störungen haben im Plenum oder in den Ausschüssen nichts zu suchen.“


Foto: Petra Pau (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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SPD-Abgeordneter Diaby kündigt Rückzug aus Bundestag an

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der SPD-Politiker Karamba Diaby hat seinen Rückzug aus dem Bundestag angekündigt. „Nach langer Überlegung und Abwägung bin ich – in Abstimmung mit meiner Familie – zu dem Entschluss gekommen, nicht erneut für den Bundestag zu kandidieren“, schrieb Diaby, der 2013 einer der ersten beiden afrodeutschen Bundestagsmitglieder wurde, am Dienstag auf Instagram.

„Mein Verzicht auf eine erneute Kandidatur hat keine politischen Gründe. Im Gegenteil: Ich blicke auf elf bereichernde und erfolgreiche Jahre in der Bundespolitik zurück“, so Diaby. „Unter anderem habe ich im Parlament das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, den Mindestlohn und die doppelte Staatsbürgerschaft mit auf den Weg gebracht.“ Nach drei Legislaturperioden sei es an der Zeit, neue Wege zu gehen und Platz für die nächste politische Generation zu machen.

Rassistischer Hass ist für den aus dem Senegal stammenden SPD-Abgeordneten nicht der Hauptgrund, 2025 nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren. „Ich kann das alles nicht wegwischen, das sind keine Kleinigkeiten“, sagte Diaby den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Allerdings seien Rassismus und Hass nicht der entscheidende Grund für seinen Entschluss. „Mein Entschluss hat einerseits persönliche Gründe. Andererseits möchte ich Platz für Jüngere machen.“

Seit seinem Einzug in den Bundestag 2013 sei der Ton rauer geworden. „Auf der Straße und ganz besonders auch im Internet. Im Bundestag erleben wir besonders seit 2017 Redebeiträge der AfD, die voller Hass und Herabwürdigung gegenüber Migranten und andere Minderheiten sind“, sagte der SPD-Politiker. „Das ist Nährboden für Hass auf der Straße. Diese Gesellschaft muss sich Gedanken machen, ob wir das als neue Normalität akzeptieren.“

Er sei in den vergangenen Jahren oft sehr erschüttert gewesen. „Ich habe kürzlich Morddrohungen erhalten, im vergangenen Jahr hat es einen Brandanschlag auf mein Büro in Halle gegeben“, sagte Diaby. „Das Schlimmste ist aber, dass auch mein Team bedroht wird. Das ist eine rote Linie, die da überschritten wird. Wir müssen und dürfen knallhart miteinander diskutieren. Aber Gewalt darf niemals ein Mittel sein.“


Foto: Karamba Diaby (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Humboldt-Universität suspendiert Professor nach MeToo-Vorwürfen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Vorwürfen sexualisierter Gewalt hat die Berliner Humboldt-Universität einen Professor vorläufig vom Dienst suspendiert. Das berichtet der „Tagesspiegel“ (Mittwochs-Ausgabe) unter Berufung auf zwei Wissenschaftlerinnen.

Auf Nachfrage sagte eine Sprecherin der HU Berlin dem „Tagesspiegel“: „Der Beamte ist vorübergehend auf nicht absehbare Zeit nicht im Dienst.“ Weitere Auskünfte wollte die Sprecherin zu dem Fall nicht geben, da es sich um ein „laufendes Disziplinarverfahren“ handele.

Der Anwalt des Professors bestätigte, dass sein Mandant vorläufig von seinen Dienstgeschäften freigestellt worden sei. Allerdings sei dies „offenkundig rechtswidrig“. Sein Mandant habe dagegen umgehend rechtliche Schritte eingeleitet und sei überzeugt, dass die Unzulässigkeit der Freistellung gerichtlich festgestellt werde.

Hintergrund des Verfahrens ist ein im vergangenen Jahr erschienener Buchbeitrag, in dem eine Wissenschaftlerin einen Übergriff durch einen namentlich nicht genannten Professor schildert.


Foto: Humboldt-Universität (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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