Donnerstag, August 7, 2025
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Formel 1: Verstappen schnappt sich Pole in Silverstone

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Silverstone (dts Nachrichtenagentur) – Beim Großen Preis von Großbritannien startet Max Verstappen am Sonntag aus der Pole-Position. Der Niederländer und amtierende Weltmeister legte am Samstag vor den beiden McLaren-Fahrern Oscar Piastri und Lando Norris die schnellste Zeit hin.

Auf den sonstigen Plätzen rangierten in dieser Reihenfolge George Russell (Mercedes), Lewis Hamilton, Charles Leclerc (beide Ferrari), Kimi Antonelli (Mercedes), Oliver Bearman (Haas), Fernando Alonso (Aston Martin) und Pierre Gasly (Alpine).

Für den einzigen Deutschen Nico Hülkenberg (Alfa Romeo) lief das Qualifying ähnlich desaströs wie in der Vorwoche in Österreich, er musste sich mit dem 19. und damit vorletzten Startplatz begnügen.


Foto: Formel-1-Rennauto von Red Bull (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ex-Verfassungsrichter warnt vor "Pyrrhussieg" bei AfD-Verbot

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere Verfassungsrichter Udo Di Fabio warnt vor den Risiken eines Verbotsverfahrens gegen die AfD.

Angesichts von Radikalisierungstendenzen sei es zwar angebracht, die Partei zu beobachten. „Was indes vom Bundesamt für Verfassungsschutz als Tatsachenmaterial bekannt wurde, fand ich für die Begründung einer kämpferischen Verfassungsfeindlichkeit als die Partei prägende Tendenz noch nicht überzeugend“, sagte Di Fabio dem „Handelsblatt“.

Der Professor der Universität Bonn fürchtet deshalb, dass ein Verbotsverfahren scheitern könnte, was die AfD stärken würde. „Doch auch ein Erfolg könnte sich als Pyrrhussieg erweisen. Vielleicht würde über Nacht eine neue, noch radikalere Partei entstehen“, gab Di Fabio zu Bedenken. Besser sei die Strategie, die AfD politisch zu schwächen. Dies sei nach wie vor möglich. Die Partei „hat schon jetzt keine Zuwächse mehr, weil der Eindruck entstanden ist, dass es die neue Bundesregierung bei der Begrenzung der Migration ernst meint“, sagte Di Fabio.

Wenn sich die schwarz-rote Koalition in weiteren Bereichen handlungsfähig zeige, könne das die Zustimmung zur AfD mindern. „Man muss keineswegs das AfD-Programm abschreiben, sondern mehr staatliche Handlungsfähigkeit zeigen und auch eine klare Ansprache beherrschen“, sagte Di Fabio. Er glaube, es gebe „erste Anzeichen dafür, dass das besser als zuvor gelingen könnte“.

Zudem zeigte der Ex-Bundesverfassungsrichter Verständnis für Israels Militärschläge gegen den Iran. „Teheran bedroht seit langem die regionale Stabilität“, sagte Di Fabio dem „Handelsblatt“. Es habe mit seinen „Terrortruppen“ nicht nur einen dichten „Umklammerungsring“ um Israel gelegt, sondern auch Länder wie Saudi-Arabien zumindest latent bedroht. „Die Atombombe in der Hand einer solch aggressiven Macht wäre brandgefährlich“, warnte Di Fabio.

Er sieht zudem die Tendenz, dass solche Luftschläge zum Modell für andere Länder werden könnten: „Tatsächlich ist das Völkerrecht ein (auch) aus der Praxis lernendes Recht“, erklärte der ehemalige Verfassungsrichter. „Das heißt, es verändert sich in bestimmten Fällen durch Fakten, die die Politik schafft.“

Die Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Israel erledige die „Drecksarbeit“ für uns alle, verteidigte Di Fabio: „Mit der Schwächung des Irans ist dem Friedensinteresse vieler Völker, auch dem iranischen Volk selbst, ein Dienst erwiesen worden.“ Bei aller Skepsis, was die Möglichkeiten zur rein militärischen Befriedung des Nahen Ostens angehe, so deute doch einiges auf die „Verbesserung“ der strategischen Situation hin.

„Wir kommen nicht darum herum, deutlicher unsere Interessen zu erkennen und zu schauen, mit wem wir in welcher Form unsere Werte durchsetzen“, forderte der Jurist. „Zu der Wortwahl hätte ich womöglich nicht geraten“, sagte Di Fabio dem „Handelsblatt“. „Aber vielleicht ist die bis dato gepflegte diplomatisch verbrämte Art der Problembeschreibung auch ein Grund für die Entfremdung von Politik und Wählern.“


Foto: Bärbel Bas und Lars Klingbeil mit Schild zu Petition zu AfD-Verbot (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Städte- und Gemeindebund warnt vor Wasserknappheit

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger, warnt angesichts der Trockenheit vor Wasserknappheit in einigen Regionen Deutschlands.

Schon die vergangenen Hitzesommer hätten gezeigt, dass langanhaltende Dürreperioden immer häufiger zu regionalen Wasserknappheiten führen. „Daher ist ein sparsamer und bewusster Umgang mit Trinkwasser unumgänglich“, sagte Berghegger dem „Handelsblatt“.

Denkbar seien etwa „der Verzicht auf das Rasensprengen oder die Befüllung privater Pools“. Nur so könnten temporäre Nutzungsverbote wie aktuell in zahlreichen Landkreisen verhindert werden, sagte Berghegger weiter. „Die Wasserbehörden verfügen grundsätzlich aber über das Instrumentarium, solche Verbote im Ernstfall auch zu verhängen.“

Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Achim Brötel, knüpft Verbote an Bedingungen. „Es kommt immer auf die konkrete Betroffenheit vor Ort an“, sagte er dem „Handelsblatt“. „Deshalb muss die Entscheidung darüber, wer in welchem Umfang auf das Grundwasser zugreifen kann, auch zwingend auf der kommunalen Ebene verankert sein.“

Städtebundchef Berghegger fordert weitere Maßnahmen, um die kommunale Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern. Mit Blick auf Hitze- und Dürreperioden sollte insbesondere der Ausbau von lokalen Wasserspeichern, aber auch der Bau von modernen, klimaneutralen Verbundstrukturen mit benachbarten Trinkwasserversorgern verstärkt in den Blick genommen werden. „Mögliche Interessenkonflikte bei der Wasserversorgung müssen grundsätzlich im Sinne einer eindeutigen Priorisierung der Wassernutzung gelöst werden“, fügte Berghegger hinzu. „Wo nicht genug Wasser für alle Abnehmer vorhanden ist, muss die öffentliche Wasserversorgung stets Vorrang haben.“


Foto: Regentonne (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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AfD-Fraktionsvorstand beschließt gemäßigtes Auftreten nach außen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorstand der AfD-Bundestagsfraktion hat bei einer Klausurtagung beschlossen, in dieser Legislaturperiode den eigenen Abgeordneten ein maßvolleres, seriöseres und niveauvolleres Auftreten abzuverlangen.

Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unter Berufung auf drei Mitglieder des Fraktionsvorstands, drei weitere einfache Mitglieder der Fraktion bestätigten laut FAS die Entscheidung.

Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla begründete die Entscheidung mit dem Wunsch, eines Tages mit einer Partnerpartei eine Regierungskoalition zu bilden. „Wenn ich nicht rumschreie, kann eine Rede ganz anders wirken. Wir wollen professionell auftreten. Wir wollen regieren. Dafür muss man Kompetenz ausstrahlen und das Prollige etwas ablegen.“

Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Kay Gottschalk sagte: „Wir werden keine absolute Mehrheit erreichen, wir brauchen einen Koalitionspartner. Dafür muss man die Hand ausstrecken und konstruktiv diskutieren.“ Der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Sebastian Münzenmaier sagte: „Man muss immer Mensch bleiben, es darf nicht unter die Gürtellinie gehen.“ Und: „Wenn man ernst genommen werden will, muss man sich vernünftig verhalten.“

Vom AfD-Abgeordneten Rüdiger Lucassen hieß es: „Ich kann bestätigen, dass es den erklärten Willen gibt, diese Schärfe herauszunehmen und nicht mehr in einen Ordnungsrufwettbewerb einzusteigen.“ Der skandalumwitterte AfD-Abgeordnete Maximilian Krah, der sich zuletzt vom ethnischen Volksbegriff und der Remigration distanziert hatte, sagte: „Ich liege bei mir im Wahlkreis bei 44 Prozent. Da muss ich eine gewisse Breite abbilden.“

Die AfD-Abgeordneten nannten Negativbeispiele, die in Zukunft nicht mehr passieren sollen, etwa die Rede von Stephan Brandner bei der konstituierenden Sitzung, als er von „Schrumpfgermanen von Rot-Grün“ sprach und von einer „rot-grünen Mischpoke“. Dafür sei Brandner intern kritisiert worden. Auch die Abgeordnete Nicole Höchst wurde scharf kritisiert für ein Meme, in dem sie Muslime daran erinnerte, dass Agrarprodukte in Deutschland mit „Schweinescheiße“ gedüngt würden. Das wurde dem Bericht zufolge intern als „niveaulos“ und „Schrott“ kritisiert. Der Verzicht auf Jubel, als Friedrich Merz (CDU) im ersten Wahlgang nicht zum Bundeskanzler gewählt wurde, und die zurückhaltenden Entgegnungen auf Regierungserklärungen des Kanzlers sollen Ausdruck der neuen Strategie sein.

Die Abgeordneten begründen ihren Sinneswandel mit einer veränderten Mitgliederstruktur. Im September 2023 hatte die AfD rund 34.000 Mitglieder, aktuell hat die Partei rund 64.000 Mitglieder, wie sie der FAS mitteilte. Der stellvertretende Parteivorsitzende Gottschalk beschreibt eine Wandlung in der Mitgliederschaft: „Die AfD von vor drei Jahren ist nicht mehr vergleichbar mit der AfD von heute.“ Und: „Wir sind weg von der Jogginghosenfraktion, hin zu den Blaumännern und Steuerberatern.“ Der baden-württembergische Spitzenkandidat Markus Frohnmaier beobachtet eine „Professionalisierung“.

Der thüringische AfD-Vorsitzende Björn Höcke hält nichts von der Strategie. Er sagte der FAS: „In Anbetracht der historischen Niedergangsdynamik, in die uns die Kartellparteien hineinmanövriert haben, ist die Position der AfD als einzige authentische Oppositionspartei mehr als zurückhaltend. Mäßigung muss von denen verlangt werden, die dieses Land ohne Maß und Mitte in Grund und Boden regierten.“


Foto: AfD-Bundestagsfraktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dobrindt sieht sich durch sinkende Asylanträge bestätigt

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sieht seinen umstrittenen Kurs in der Migrationspolitik angesichts sinkender Asylanträge bestätigt. Dobrindt sagte der „Bild“: „Das sind deutliche Erfolge der Migrationswende. Wir gehen den Weg, die Migration wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen, konsequent weiter.“

Im ersten Halbjahr 2025 wurden nur noch 61.300 Erstanträge auf Asyl gestellt – ein Rückgang um fast genau die Hälfte zum Vorjahr (121.426 Erstanträge 2024). Damit ist Deutschland nicht mehr Asyl-Land Nummer eins in Europa.

Im Juni waren es insgesamt weniger als 7.000 neue Asylanträge. Das sind rund 60 Prozent weniger als im Juni 2024 – und sogar 70 Prozent weniger als im Juni 2023. Ein derart niedriger Stand wurde zuletzt im März 2013 erreicht. Nur während des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 lagen die Zahlen ähnlich tief.

Die neue Bundesregierung hatte die Grenzkontrollen verschärft und Migranten, die ein Schutzbegehren an der Grenze gestellt hatten, zurückgewiesen, was von einem Gericht jedoch als rechtswidrig bewertet wurde und zu Verstimmungen mit den Nachbarländern geführt hat.


Foto: Grenze zwischen Polen und Deutschland (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Pistorius will auf Wehrpflicht-Automatismus verzichten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Bundesregierung verschärft sich der Konflikt um die Frage, ob der neue Wehrdienst bei Bedarf ein Pflichtelement enthalten soll.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat nach Informationen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ zwar am Donnerstag bei einer Digitalschalte führende Vertreter der Koalitionsfraktionen über die Eckpunkte seines Gesetzes informiert. Demnach plane er bereits 2026 mit der Rekrutierung von 15.000 neuen Wehrdienstleistenden, und bis 2029 dann mit circa 114.000. Allerdings habe er weder eine Zahl, noch einen Zeitpunkt genannt, an dem das Ziel überprüft und junge Männer bei Bedarf zwangsverpflichtet werden sollen.

Zudem will Pistorius in das Gesetz keinen Automatismus aufnehmen, wonach das Pflichtelement dann automatisch greifen würde. Stattdessen schwebt Pistorius nach RND-Informationen vor, dass er als Minister selbst definiert, ab wann der Personalbedarf der Bundeswehr als nicht gedeckt gilt. In diesem Fall würde er einen zweiten Gesetzentwurf vorlegen, der die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht zum Inhalt hätte und anschließend vom Kabinett und der Mehrheit des Bundestages beschlossen werden müsste.

CDU/CSU-Fraktionsvize Norbert Röttgen kritisierte die Pläne. „Der Verteidigungsminister hat wiederholt und glaubhaft dargelegt, dass Russland in vier bis fünf Jahren militärisch in der Lage sein wird, in Europa großräumig Krieg zu führen“, sagte er dem RND. „Darüber hinaus kann keiner ausschließen, dass Putin auch schon früher versucht, die Glaubwürdigkeit von Artikel 5 des Nato-Vertrages zu testen.“ Diese Bedrohungslage sei der einzige relevante Maßstab, an dem die Pläne für den Wehrdienst zu messen seien.

Deutschland dürfe nicht erneut sehenden Auges und unvorbereitet in ein gefährliches Risiko laufen, sagte Röttgen. „Dieser Kernanforderung werden die Pläne von Pistorius – neben vielen guten einzelnen Ideen – leider noch nicht gerecht.“ Entscheidend sei in erster Linie eine Zahl, so Röttgen: „der Aufwuchs der stehenden Streitkräfte von jetzt in Wahrheit 170.000 statt der angeblichen 182.000 auf 260.000 bis 2035, wie Deutschland es der Nato gerade zugesagt hat.“

Die Frage, wie und wann die für die Verteidigung entscheidende Zahl der Zeit- und Berufssoldaten erreicht werden soll, bleibe jedoch offen: „Darum müssen im Gesetzentwurf ein Zeitpunkt und eine Zielgröße für den in diesem Zeitraum zu erreichenden Aufwuchs der aktiven Soldatinnen und Soldaten festgelegt werden“, forderte Röttgen. „Wird diese Zielgröße im definierten Zeitraum nicht erreicht, muss automatisch der Wechsel vom Modell der Freiwilligkeit zur Wehrpflicht erfolgen.“

Der Verteidigungsminister will den Eckpunkten zufolge alle jungen Männer und Frauen eines Jahrgangs anschreiben und um Auskunft zu ihren Fähigkeiten sowie zur Bereitschaft bitten, Wehrdienst zu leisten. Die Männer müssten antworten und zur Musterung erscheinen. Eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht will Pistorius umgehen, indem er den Wehrdienst möglichst attraktiv gestaltet. Experten bezweifeln, dass das ausreicht. Der Gesetzentwurf soll Ende August vom Kabinett verabschiedet und anschließend vom Bundestag beraten werden.


Foto: Getarnter Soldat (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Länder: Deutschlandticket kostet nächstes Jahr 3,8 Milliarden Euro

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Länder rechnen im kommenden Jahr mit Kosten von voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro für das Deutschlandticket.

Das geht aus einer Prognose der Verkehrsminister hervor, über die die „Rheinische Post“ berichtet. Darin heißt es zugleich: „Die Bundesländer sind der Auffassung, dass die Mehrkosten, die ab 2026 über drei Milliarden hinausgehen, durch den Bund zu tragen sind.“

Da der Bund die Kosten der Nutzer des Deutschlandtickets stabil halten wolle, werde der Preis „wie die Ticketpreise im übrigen Sortiment maximal um eine ÖPNV-spezifische Inflationsrate steigen“. 2026 würden dies voraussichtlich zwei oder drei Prozent sein. „Das bedeutet aber auch, dass der Zuschuss der öffentlichen Hand steigen muss“, so die Länder.

Die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) sagte der „Rheinischen Post“, es müsse nun darum gehen, den Fahrschein dauerhaft als Standardprodukt des ÖPNV zu einem attraktiven Preis zu etablieren. Daher dürfe „der Preis des Deutschlandtickets von Jahr zu Jahr nicht stärker steigen als die Preise im übrigen Ticketsortiment“.

Bund und Länder finanzieren das Ticket derzeit mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Bislang gibt es keine Einigung, wer mögliche Mehrkosten trägt.


Foto: Fahrgäste am Bahnsteig einer Berliner U-Bahn, via dts Nachrichtenagentur

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Wadephul distanziert sich von Begriff "Zwangssolidarität"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat sich gegen Kritik aus den eigenen Reihen gewehrt, aber auch einen Fehler eingestanden.

Mit Blick auf seine diplomatischen Bemühungen und seine im Gegensatz zum Kanzler zurückhaltenderen Äußerungen zum Angriff Israels und der USA auf den Iran sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS): „Als Außenminister muss ich mit allen Außenministern in der Welt jederzeit reden können – egal, wie unterschiedlich unsere Auffassungen sind.“ Er fügte an: „Den Bundeskanzler und mich eint, trotz unterschiedlicher Jobbeschreibung, dasselbe Ziel. Wir sprechen uns eng und vertraulich ab.“

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte davon gesprochen, dass Israel die „Drecksarbeit“ für uns alle mache mit dem Angriff auf den Iran. Das hatte in der Union Zuspruch gefunden. Wadephul sagte der FAS: „Das muss vielleicht auch die CDU wieder lernen, nachdem sie 60 Jahre den Außenminister nicht gestellt hat. Ich kann nicht der Zuspitzer sein – das ist nicht die Aufgabe des Außenministers. An erster Stelle muss ich gesprächsfähig bleiben in der Welt.“

Wadephul hatte auch aus den eigenen Reihen zuletzt Kritik erfahren, gerade auch mit Blick auf seine kritischen Äußerungen zu Israel. Vor allem die Formulierung, dass er eine „Zwangssolidarität“ ablehne, hatte in der Union sehr irritiert. Wadephul gestand hier einen Fehler ein, er sagte der FAS: „Das Wort `Zwangssolidarität` würde ich so nicht wieder benutzen.“

Allerdings verteidigte er seinen grundsätzlich kritischen Kurs an dem Agieren Israels im Gazastreifen: „Was die Lage in Gaza angeht, muss man einfach der Realität Rechnung tragen. Man muss sehen, was da passiert“, sagte er der FAS. „Gerade Parteien mit einem C im Namen dürfen bei der katastrophalen humanitären Lage nicht wegschauen.“

Wadephul verteidigte auch seine frühe Äußerung zum neuen Fünf-Prozent-Ziel für Verteidigung. „Meine klare Priorität war es in diesem Moment, vor den versammelten Nato-Alliierten das Zeichen zu setzen, dass Deutschland notwendige Verantwortung übernimmt“, sagte er der FAS. „Und am Ende ist es gelungen: Der Nato-Gipfel hat das Fünf-Prozent-Ziel beschlossen – weil wir es für unsere Sicherheit brauchen.“

Wadephul hatte bei einem informellen Nato-Außenministertreffen in der Türkei als erstes Mitglied der Bundesregierung verkündet, dass man sich dem von US-Präsident Donald Trump verlangten Ziel anschließe, fünf Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Er bezog sich damit auf den Plan des Nato-Generalsekretärs Rutte, der die fünf Prozent auf 3,5 Prozent für Rüstung und 1,5 für sogenannte verteidigungsrelevante Infrastruktur aufteilte. So wurde es dann auch beschlossen.


Foto: Johann Wadephul am 03.07.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Deutschland bei Asylanträgen nicht mehr Europas Spitzenreiter

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Valletta (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nahezu um die Hälfte zurückgegangen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr hierzulande 65.495 Asylanträge gestellt – ein Rückgang um 43 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf bisher unveröffentlichte Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA). Die Zahlen werden demnach in einem als „vertraulich“ gekennzeichneten Bericht der EU-Kommission vom 3. Juli 2025 zur Lage der Migration in der EU und in Drittstaaten genannt.

Deutschland ist damit bei den Asylanträgen mit Blick auf die ersten sechs Monate eines Kalenderjahres erstmals seit Jahren nicht mehr Spitzenreiter in Europa: In Spanien beantragten 76.020 Personen Schutz, in Frankreich waren es 75.428. Deutschland liegt an dritter Stelle, gefolgt von Italien (62.534), Griechenland (27.718) und Belgien (17.285). Die Schlusslichter sind Ungarn (47 Asylanträge), die Slowakei (84) und Litauen (152).

Die meisten Asylantragssteller in Deutschland kamen aus Afghanistan (22 Prozent), Syrien (20 Prozent) und der Türkei (elf Prozent). 3,1 Prozent der Antragssteller – und damit die fünftgrößte Gruppe in Deutschland – waren Personen aus Russland.

Laut EU-Bericht stellten zwischen Anfang Januar und Ende Juni insgesamt 388.299 Menschen in den Ländern der Europäischen Union plus Norwegen und der Schweiz einen Asylantrag. Das entspricht einem Rückgang um 23 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024. Die meisten Schutzsuchenden in der EU kamen aus Venezuela (48.413), Afghanistan (41.127) und Syrien (23.307). Zielland Nummer eins für Venezolaner ist Spanien, Deutschland ist klarer Favorit bei Afghanen und Syrern.

EU-Migrationsexpertin Lena Düpont (CDU) sagte: „Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Zahlen sind – neben saisonalen Effekten und einer verstärkten Kooperation zwischen Drittstaaten und der EU-Grenzschutzbehörde Frontex – die Partnerschaftsabkommen mit wichtigen nordafrikanischen Ländern.“

Wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf informierte Kreise weiter berichtet, bereitet aber die zuletzt wieder angestiegene Migration aus Libyen der EU zunehmend Sorge. Besonders belastet fühlt sich dabei die griechische Mittelmeerinsel Kreta, auf der nicht ausreichend Aufnahmeplätze zur Verfügung stehen.

Laut dem vertraulichen Bericht der EU-Kommission hielten sich zum Stichtag 1. Juni 2025 91.000 Flüchtlinge in Libyen auf – laut Dokument ein Anstieg von 61 Prozent im Vergleich zum 1. Januar 2024. Für den Anstieg der Flüchtlingszahlen in Libyen seien maßgeblich Flüchtlinge aus dem bürgerkriegsgebeutelten Sudan und Südsudan verantwortlich, heißt es. Die meisten Flüchtlinge in Libyen wollen nach Europa weiterziehen.

EU-Migrationskommissar Magnus Brunner wird in der kommenden Woche (8. Juli) nach Libyen reisen, um dort – zusammen mit Regierungsvertretern aus mehreren EU-Mittelmeerländern – Gespräche zu führen. Die Stimmung in Libyen gegenüber Migranten aus anderen afrikanischen Staaten wird immer feindseliger, beklagen internationale Menschenrechtsorganisationen. Zudem leiden die Menschen in Libyen derzeit besonders stark unter dem seit Jahren anhaltenden Bürgerkrieg.


Foto: Ankunftszentrum für Flüchtlinge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Etliche Tote nach Sturzflut in Texas

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Kerrville (dts Nachrichtenagentur) – Bei einer Sturzflut im Zentrum des US-Bundesstaats Texas sind mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen.

Behördenangaben zufolge werden zudem mehrere Kinder, die an einem Sommerlager nahe dem Fluss Guadalupe teilgenommen hatten, noch vermisst. Der stellvertretende Gouverneur von Texas, Dan Patrick, erklärte, der Pegel des Guadalupe sei in der Nacht zuvor binnen nur 45 Minuten um acht Meter angeschwollen.

Der Sheriff des Gebiets Kerr County hatte zuvor 13 Todesfälle gemeldet. Unter den Toten befanden sich sowohl Erwachsene als auch Kinder. Einige Leichen wurden in Autos gefunden, die von den Fluten weggespült worden waren. Rund 500 Rettungskräfte und 14 Hubschrauber waren im Einsatz, unterstützt von der Nationalgarde von Texas und der US-Küstenwache.

Freeman Martin, Leiter des Amts für öffentliche Sicherheit in Texas, warnte vor einer weiteren Flutwelle. Der Verwaltungschef des Landkreises, Rob Kelly, sprach von äußerst verheerenden und tödlichen Überflutungen. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, sicherte die Unterstützung aller verfügbaren Kräfte zu. Bereits Mitte Juni waren bei einer Sturzflut im südöstlich von Kerr gelegenen San Antonio mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen.


Foto: US-Polizeiauto (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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