Sonntag, Dezember 28, 2025
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Bettina Stark-Watzinger zu Besuch am KIT

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Bettina Stark-Watzinger zu Besuch am KIT

Robotik, KI, nachhaltige Produktion: Bettina Stark-Watzinger zu Besuch am KIT
Die Bundesforschungsministerin informierte sich bei ihrer Sommertour über die Arbeit des KIT an Zukunftsthemen

Intelligente Robotertechnologien und -systeme, die den Menschen bei vielseitigen Aufgaben unterstützen können. Verfahren, die es mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) ermöglichen, gebrauchte Produkte in einen nachhaltigen Kreislauf bringen. An Lösungen wie diesen arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Über den aktuellen Stand dieser Forschung hat sich die Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger heute (28. Juli 2023) auf ihrer Sommertour bei einem Besuch am KIT informiert.

Die Bundesforschungsministerin besichtigte Labore und Forschungsanlagen am Institut für Anthropomatik und Robotik des KIT und am wbk Institut für Produktionstechnik des KIT.

„KI ist eine Schlüsseltechnologie, die riesige Chancen für unsere Wirtschaft und für unsere Gesellschaft birgt. Die Robotik ist dabei die Königsklasse der KI. Die große Herausforderung besteht in der Integration von KI in robotische Systeme, vor allem wenn dies schnell, kosteneffizient und ethisch umgesetzt werden soll. Hier setzt auch unsere Forschungsförderung an, um robotische Systeme sicher in anspruchsvolle Anwendungen zu bringen. Das KIT leistet hierbei einen wichtigen Beitrag“, so Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger.

„Die Methoden der Künstlichen Intelligenz eröffnen uns große Chancen. Wir setzen sie am KIT unter anderem in der humanoiden Robotik und für die industrielle Produktion ein, um jeweils in der direkten Interaktion den Menschen zu unterstützen“, sagt Professor Oliver Kraft, Vizepräsident Forschung des KIT. „Wir sind uns dabei der Verantwortung für den Menschen bewusst, denken mögliche Risiken mit und beschäftigen uns intensiv mit ethischen Fragen zur Künstlichen Intelligenz und zum Einsatz von Robotern in privaten Umgebungen.“

„Beim Thema KI und möglichen Anwendungen geht es immer auch um die Perspektive der Menschen, die diese Systeme und Technologien nutzen. Für den Dialog mit der Gesellschaft setzen wir uns am KIT ganz besonders ein“, so Professor Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT. „Ein herausragendes Beispiel dafür ist das Reallabor Robotische KI, in dem wir in realen Umgebungen und im Austausch mit den Nutzenden forschen.“

Technik für Menschen: Humanoide Robotik

Methoden der robotischen KI gehören zu den zentralen Forschungsthemen von Tamim Asfour, Professor für Hochperformante Humanoide Technologien (H²T) am IAR. Sein Ziel ist es, menschengerechte humanoide Roboter und assistive Technologien zu entwickeln, welche die Lebensqualität des Menschen verbessern. Mit seinem Team erforscht und entwickelt er intelligente Robotertechnologien und -systeme, die Aufgaben im Haushalt und in industriellen Umgebungen übernehmen können. Die humanoiden ARMAR-Roboter lernen aus Beobachtung des Menschen, aus natürlichsprachlicher Interaktion und aus eigener Erfahrung. So können beispielsweise die humanoiden Roboter ARMAR-3und ARMAR-6 Menschen bei Alltagsaufgaben in der Küche oder bei Wartungsaufgaben in Industrieanlagen unterstützen. Auf Basis von KI-Methoden können die Roboter beurteilen, wann ein Mensch Hilfe benötigt und diese proaktiv anbieten. Neben der ARMAR-Roboterfamilie stellen die Forschenden tragbare, assistive Technologien wie personalisierte, intelligente Handprothesen und Exoskelette vor.

Nachhaltige Produktion: Kreislauffabrik für das „ewige Produkt“

In der Kreislauffabrik am wbk Institut für Produktionstechnik des KIT stellen sich Forschende der Herausforderung, gebrauchte Produkte zu demontieren, aufzuarbeiten und in die ursprüngliche oder eine neuere Produktgeneration zu überführen. Diese Prozessschritte erfordern bislang einen hohen manuellen Arbeitsaufwand. Professorin Gisela Lanza, Leiterin des wbk, forscht an nachhaltigen zirkulären Produktionsmustern, die sie mit KI-Methoden gestaltet. Mit ihren Kolleginnen und Kollegen erfasst sie kognitive Prozesse wie das Augen- und Blickverhalten von Menschen bei der Problemerkennung und Lösungsverhalten und überträgt sie mit maschinellen Lernverfahren auf automatisierbare Prozesse. Ziel ist es, Gebrauchtprodukte in einen nachhaltigen Kreislauf zu bringen, um der Vision eines „ewigen Produkts“ näherzukommen. Die wissenschaftlichen Fragen reichen von der Produktionstechnik und Produktentwicklung über Werkstofftechnik und Arbeitswissenschaft bis hin zu Robotik, Informatik und Wissensmodellierung.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

Bild: Der am KIT entwickelte humanoide Roboter ARMAR-6 begrüßt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (links im Bild) bei ihrem Besuch. (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)

Quelle Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Jugendärzte bekräftigen Sorge wegen Cannabis-Legalisierung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Deutschlands Jugendärzte haben ihre Befürchtung bekräftigt, die geplante Cannabis-Legalisierung könne zu Gesundheitsschäden bei Minderjährigen führen. „Dass der Jugendschutz zentrales Element des Gesetzes sei, erscheint uns angesichts eines deutlich ausgeweiteten Marktes und der Normalisierung von Cannabiskonsum in aller Öffentlichkeit wie eine Alibi-Aussage“, sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

„Der Gefahr, dass junge Menschen, deren Gehirne noch nicht ausgereift sind, durch Cannabis-Konsum Gesundheitsschäden erleiden, wird nicht hinreichend begegnet. Herr Lauterbach muss konkret beantworten, wie er die jungen Menschen schützen will. Das steht noch aus.“ Erst vor wenigen Tagen hatten Fachverbände von Jugendärzten und -Psychiatern in einer gemeinsamen Erklärung Nachbesserungen beim Jugendschutz angemahnt, ein Ministeriumssprecher hatte die Kritik aber zurückgewiesen. Es sei aber „eindeutig zu wenig“, durch Hinweise auf Websites oder eine Kampagne vor den Gefahren durch Cannabis zu warnen, sagte Fischbach. „Wie soll verhindert werden, dass Minderjährige an den Stoff kommen, den sich Erwachsene legal im Anbau-Club abholen? Wenn dann in einem zweiten Schritt auch noch die kommerziellen Geschäfte kommen, müssen wir befürchten, dass viele über 18-Jährige ihre Drogen an Jugendliche verkaufen, um so ihre Sucht zu finanzieren.“ Grundsätzlich seien die Jugendärzte nicht dagegen, Cannabis aus der Schmuddelecke zu holen, stellte BVKJ-Präsident Fischbach klar. Und Jugendliche, die konsumieren, sollten ohnehin nicht bestraft werden, sondern ihnen sollte mit geeigneten Frühinterventionsprogrammen geholfen werden. „Aber wir sehen den Jugendschutz in Gefahr, allen anders lautenden Beteuerungen zum Trotz.“


Foto: Cannabis (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

KI-Einsatz in deutschen Unternehmen noch verhalten

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Lars Börgeling, Geschäftsführer DACH bei Cegid

Studie: 39 % der Arbeitnehmenden nutzen keine KI am Arbeitsplatz

Zwei von fünf deutschen Arbeitnehmenden nutzen derzeit keinerlei KI-Technologie am Arbeitsplatz, noch nicht einmal Übersetzungsprogramme (39 %). Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des HR-Softwareanbieters Cegid. Nur 7 % sagen, das Arbeiten mit KI-Tools nehme über 50 % ihrer Arbeitszeit ein.

Diskussionen um KI-Anwendungen wie ChatGPT oder DeepL sind derzeit allgegenwärtig. Studienergebnisse zeigen nun allerdings, dass KI nicht vornehmlich Teil des Arbeitsalltags deutscher Arbeitnehmenden ist. Drei Viertel von ihnen nutzen KI in weniger als 30 % ihrer Arbeitszeit. Am häufigsten integrieren die 18-34-Jährigen die neue Technologie in ihren Arbeitsalltag: Knapp jeder Vierte nutzt KI in mehr als 30 % seiner Arbeitszeit. Bei den Generationen darüber sind es nur 18 %.

Die KI-Trägheit spiegelt sich auch auf Seiten des Managements wider: Nur 6 % sagen, ihr Unternehmen forciere den breiten Einsatz von KI in ihren Teams. Punktuell fördert immerhin ein Drittel der Führungskräfte KI (35 %). Doch 60 % der befragten Führungskräfte haben noch keine KI in ihrem Team im Einsatz. Die Hälfte davon plant entsprechende Projekte, doch jede zehnte Führungskraft findet keinen Ansatzpunkt, um KI-Anwendungen im Unternehmen einzubinden (11 %). Knapp 20 % der befragten Führungskräfte erkennen darin auch keine Notwendigkeit.

„Es zeigt sich: Dass KI-Tools bald schon den Großteil unserer Arbeit von selbst verrichten, ist noch Zukunftsmusik. Dennoch ist der aktuelle Hype um KI-getriebene Anwendungen wie ChatGPT aus unternehmerischer Sicht zu begrüßen: Mit der technologischen Entwicklung werden Anpassungsfähigkeit und Offenheit für Neues in Zukunft in einer Vielzahl von Tätigkeiten wichtiger sein als bestehendes Know-how. Unternehmen sollten daher die gesteigerte Awareness nutzen, um ihre Teams an den sicheren Umgang mit neuen Technologien heranzuführen“, so Lars Börgeling, Geschäftsführer DACH bei Cegid.

Methodik der Studie

Im Auftrag von Cegid befragte das Marktforschungsunternehmen Appinio in einer repräsentativen Studie im Juli 2023 deutschlandweit 100 Führungskräfte und 400 Arbeitnehmende aller Geschlechter im Alter von 18 bis 65 Jahren.

Bild: Lars Börgeling, Geschäftsführer DACH bei Cegid

Quelle: ELEMENT C GmbH

Gesunde Konkurrenz für herkömmliche Tiefkühlkuchen

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Raw Cake Sorten Coconut und Cashew Vanilla

The SNACCIDENTS denkt Kuchen neu und erweitert das Sortiment

Das Münchener Start-Up the SNACCIDENTS ist seit der Gründung in den letzten zwei Jahren stark gewachsen. Das spiegelt sich auch in der stetigen Erweiterung des Sortiments wider. Nach dem Launch der veganen Naked Raw Cake Sorten im Herbst 2022 hat das Unternehmen in diesem Sommer erneut zwei neue Sorten auf den Markt gebracht. Raw Cake Coconut und Cashew Vanilla bringen dank ihrer 100% natürlichen Zutaten frischen Wind ins Tiefkühl-Kuchensortiment und sind der ideale Snack an warmen Sommertagen.

The SNACCIDENTS hat mit den kleinen Raw Cakes eine gesunde, vegane Kuchen-Alternative mit unwiderstehlichem Geschmackserlebnis geschaffen, die gleichzeitig alle Ansprüche an gute, natürliche Zutaten erfüllt. Mit den beiden neuen Raw Cake Sorten Coconut und Cashew Vanille werden zwei aktuelle Geschmacks-Trends bedient. Vor allem mit der Sorte “Cashew Vanilla”, die im Geschmack zwar an Salted Caramel erinnert, aber in einer guten, natürlichen Variante ohne Industriezucker so noch nicht auf dem Markt vorhanden ist.

“Beide neuen Sorten sind auf Wunsch von unserer Community entstanden”, erklärt Saia Winkler, Gründerin und Produktentwicklerin von the SNACCIDENTS. “Aus unserem STRANGERS Cafe in München, das über die Grenzen Münchens hinaus für vegane Raw Cakes bekannt war und aus dem wir the SNACCIDENTS 2021 heraus gegründet haben, sind natürlich noch viele Rezeptideen vorhanden. Und obwohl sich seitdem viel verändert hat, ist eins gleich geblieben – unsere Community steht für uns an erster Stelle. Daher haben wir diese in unsere Entscheidung miteinbezogen, welche beiden Sorten sie sich als nächstes bei uns im Sortiment wünschen und die Abstimmung war schnell eindeutig: Coconut und Cashew Vanilla”.

“Bei der neuen Produktion haben wir aber nicht nur zwei neue Sorten kreiert, sondern vor allem die Rezeptur von allen Sorten nochmals verbessert. Anstatt grober, glutenfreier Haferflocken verwenden wir nun feine, glutenfreie Haferflocken. Das macht den Boden nochmals viel weicher und erzeugt ein noch besseres Geschmackserlebnis. Wir nehmen das Kundenfeedback immer sehr ernst und versuchen uns ständig zu verbessern. Bei allen Zutaten versuchen wir, wo es uns möglich ist, BIO Zutaten zu verwenden, mit dem Ziel, idealerweise bei der nächsten Produktion dann auf 100% BIO Zutaten umzustellen”, sagt Saia Winkler.

Wie bei den anderen Chocolate Raw Cakes besteht der Boden der beiden neuen Sorten ebenfalls aus Datteln und Haferflocken und ist durch die Verbesserung der Rezeptur jetzt noch zarter. Bei der Sorte Cashew Vanilla besteht der innere Kern aus cremigem Cashewmus, einer feinen BIO-Vanillenote und einer Prise Salz. Abschließend wird alles von einer knackigen Kakaoglasur ummantelt, die nach eigener Rezeptur hergestellt wird.
Bei dem Raw Cake Coconut besteht der Kern aus einer sehr saftigen Schicht aus Kokosraspeln und Kokoscreme. “Einfach der ideale Snack für den Sommer, der aus dem Kühlschrank die perfekte, gesündere Alternative zu herkömmlichen Süßigkeiten ist”, beschreibt Julia Korner, Co-Founderin und Marketing Verantwortliche, ihre neue Lieblingssorte.

Wie auch die anderen Sorten kommen alle Raw Cakes ohne raffinierten Zucker, Zusatz- und Konservierungsstoffe aus und sind zudem alle vegan und glutenfrei. Die klassischen Sorten Mandel und Haselnuss, aber vor allem der nussfreie Donut mit dem Blumendekor sind bereits zu Bestsellern im Sortiments geworden. Das wurde im April nochmals deutlich, als der Raw Donut Chocolate den PETA Award für das „beste vegane Dessert“ 2023 in Deutschland gewonnen hat. Das war für die beiden Gründerinnen Saia Winkler und Julia Korner eine große Motivation, nun das Sortiment auch erstmalig in Saisonalitäten zu denken und dementsprechend zu erweitern, um den Kund*innen noch mehr Alternativen zu herkömmlichen Kuchen und Snacks aus nur guten und 100% natürlichen Zutaten anzubieten.

Die neuen Sorten sind ab sofort – wie auch alle anderen Raw Cakes – im Online Shop unter www.thesnaccidents.de deutschlandweit erhältlich.

Quelle: STRANGERS GmbH

Dutzende Extremisten aus Deutschland kämpfen in der Ukraine

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Berlin/Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Dutzende Extremisten aus Deutschland sind seit Beginn der russischen Invasion in das ukrainische Kriegsgebiet gereist. Das teilte das Bundesinnenministerium (BMI) mit, wie die „Welt am Sonntag“ schreibt.

Insgesamt hätten Sicherheitsbehörden Ausreisen von 61 Personen registriert, „die einen Extremismus-Bezug oder eine Verbindung zur politisch motivierten Kriminalität aufweisen“. Bei 39 Personen gebe es tatsächliche Anhaltspunkte dafür, dass diese „mit der Absicht zur Teilnahme an Kampfhandlungen“ das Land verlassen hätten. Davon seien 27 pro-russisch und zwölf pro-ukrainisch orientiert. Bei der deutlichen Mehrheit dieses Personenkreises lägen den Behörden konkrete Informationen vor, dass sie sich an Kampfhandlungen beteiligt hätten.

Darunter befänden sich sowohl Rechts- als auch Linksextremisten. Die meisten Personen ordnen Behörden jedoch dem Phänomenbereich „ausländische Ideologie“ zu. Eine Aufschlüsselung zu konkreten Gruppen sei aufgrund fehlender Daten nicht möglich, so das BMI. Grundsätzlich sei die Teilnahme an Kampfeinsätzen in der Ukraine nicht strafbar, teilte eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums mit. Dies gelte, „solange sie nicht als Söldner handeln, sondern als Angehörige der regulären Streitkräfte oder ihnen gleichgestellter Freiwilligencorps und Milizen“.

Dies schütze aber nicht vor Ermittlungen bei etwaigen Kriegsverbrechen. Der Generalbundesanwalt wollte sich nicht dazu äußern, ob entsprechende Verfahren gegen ausgereiste Kämpfer geführt werden. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) kritisierte die Zurückhaltung der Strafverfolger: „Personen oder Extremisten, die sich freiwillig den russischen Streitkräften bzw. Terrorgruppen anschließen, um sich am Überfall auf die Ukraine zu beteiligen, sind nach Rückkehr in Deutschland strafrechtlich zu verfolgen“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Denn es sei davon auszugehen, dass diese Kämpfer „systematisch an Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverbrechen beteiligt waren“.

Insgesamt ist die Anzahl von Freiwilligen aus Deutschland, die in der Ukraine kämpfen, höher. Behörden erheben hierzulande jedoch ausschließlich Daten zu Personen mit Extremismusbezug. Darüber hinaus gibt es aber eine Reihe an ehemaligen Bundeswehr-Soldaten, die sich der Internationalen Legion der ukrainischen Armee angeschlossen haben.


Foto: Russische Invasion in der Ukraine zu Beginn des Kriegs (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Eurowings, Condor und Tuifly prüfen Klagen gegen "Letzte Generation"

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem der Flughafen Düsseldorf angekündigt hat, die Aktivisten der „Letzten Generation“, die das Rollfeld am 13. Juli besetzt hatten, auf Schadenersatz zu verklagen, schließen sich die Airlines Eurowings, Condor und Tuifly an. Alle drei Unternehmen prüfen Schadenersatzklagen, erklären sie auf Anfrage, wie die „Rheinische Post“ schreibt.

Ein Sprecher von Eurowings sagte: „Eurowings beabsichtigt – wie auch alle anderen betroffenen Airlines der Lufthansa Group (Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines und Eurowings) – Schadensersatzansprüche geltend zu machen.“ Der Hamburger Luftfahrtexperte Gerald Wissel schätzt, dass es bei den Klagen um eine Summe von mehreren Millionen Euro gehen wird. „Insgesamt kann es zu Schadenersatzforderungen in Höhe einiger Millionen Euro kommen“, sagte er und ergänzte: „Da mussten Hotels für Passagiere gebucht werden, es entgingen Ticketeinnahmen, Ersatzflugzeuge mussten gefunden werden, andere Crews mussten eingesetzt werden, da kommt einiges zusammen.“ Insgesamt waren 48 Flüge storniert worden, zwei wurden umgeleitet.

Der Flughafen Düsseldorf erklärte, er habe Strafanzeige wegen „gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, Störung öffentlicher Betriebe, Sachbeschädigung, Nötigung und Hausfriedensbruch“ erstattet. Bei einer Verurteilung wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr droht eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Düsseldorf sagte der „Rheinischen Post“ allerdings: „Es wird wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs ermittelt. Aktuell sehen wir aber keine zureichenden Hinweise auf einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr, da dies eine konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Sachen von bedeutendem Wert voraussetzen würde.“

Nach den bisherigen Erkenntnissen sei das nicht der Fall gewesen, weil Flugzeuge rechtzeitig umgeleitet worden oder gar nicht gestartet seien.


Foto: Condor und Eurowings (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Rund 26.000 Verfahren wegen gefälschter Impfpässe

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Wegen gefälschter Corona-Impfdokumente wurden bundesweit rund 26.000 Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Täter eröffnet. Das ergaben Anfragen der „Welt am Sonntag“ an die Bundesländer.

Das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen hat von April 2021 bis November 2022 in einer Sonderauswertung Fallzahlen zu gefälschten Impfpässen erhoben. In diesem Zeitraum wurden demnach 6.425 Straftaten erfasst. Zudem stellte die Polizei 2.113 gefälschte Dokumente sicher. In Bayern wurden bis Mitte dieses Jahres mehr als 6.300 Vorgänge erfasst. Laut LKA Berlin wurden seit dem 1. Januar 2021 insgesamt 2.340 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit gefälschten Impfausweisen geführt. Zudem fanden 110 Hausdurchsuchungen statt. Für das Jahr 2022 meldet Baden-Württemberg 1.893 erfasste Fälle von Impfpassfälschungen, Schleswig-Holstein zählt seit 2021 „in etwa“ 1.800, Rheinland-Pfalz landesweit 1.919, Niedersachsen „rund“ 1.500, Hessen 754, Brandenburg 805, Thüringen 688, Sachsen 599, Bremen 270, Hamburg 131, Mecklenburg-Vorpommern 100 und Sachsen-Anhalt 75. Das Innenministerium des Saarlands nannte keine Zahlen zu erfassten Straftaten, teilte auf Anfrage aber mit, dass es 250 Beschuldigte im Zusammenhang mit Impfpassfälschungen gebe. Laut dem Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, arbeiten die Ermittler im Bereich der Betrugsstraftaten am absoluten Limit. Während der Pandemie habe der Onlinebetrug stark zugenommen. „Zusätzlich mussten und müssen Fälle gefälschter Impfausweise abgearbeitet werden“, sagte Kopelke der „Welt am Sonntag“. Dafür sei Personal aus der sogenannten Regelorganisation herausgenommen worden. Dass dieses dann bei der Ermittlung anderer Straftaten fehle, liege klar auf der Hand. „Der Rückstau an zu bearbeitenden Sachverhalten ist daher immens“, erklärte der Gewerkschafter. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU), ist gegen eine Amnestie für Impffälscher, auch wenn dies die Polizei entlasten würde. „Wer ein wichtiges medizinisches Dokument fälscht, handelt kriminell. Zumindest in Fällen, in denen in hoher Zahl und im Weiterverkauf Impfpässe gefälscht wurden, wäre eine pauschale Amnestie ein sehr fragwürdiges Signal“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Die aus Sorges Sicht teilweise übertriebenen Corona-Maßnahmen würden jedoch zurecht hinterfragt werden. Dem müsse rückblickend auch in den laufenden Strafverfahren Rechnung getragen werden. „Verfahren jetzt zu beenden wäre eine Ungleichbehandlung gegenüber jenen Personen, die bislang sanktioniert wurden“, so Sorge weiter. Angemessen wäre seiner Ansicht nach jedoch ein deutlich erweiterter Ermessensspielraum für die Behörden bei den aktuell noch laufenden Verfahren.

Wichtig sei auch eine Differenzierung zwischen weniger schweren Einzelfällen und Konstellationen, in denen Pässe zum Verkauf oder in hoher Zahl gefälscht wurden. Ähnlich argumentiert die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Kathrin Vogler. „Wir sprechen hier unter anderem von Leuten, die aus Profitgier gefälschte Impfpässe verkauft haben, und Ärzten, die bewusst Impfpässe für Impfungen, die es nie gegeben hat, ausgestellt und möglicherweise gegenüber den Krankenkassen abgerechnet haben“, sagte sie der „Welt am Sonntag“. Eine pauschale Amnestie wäre ihrer Ansicht nach der falsche Weg.


Foto: Impfpass (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Forsa: Keine Mehrheit für Personenkontrollen an Außengrenzen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unter den Bundesbürgern gibt es derzeit keine Mehrheit für Personenkontrollen an den Außengrenzen Deutschlands. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL/ntv.

36 Prozent der Befragten befürworten die Maßnahme. Mehrheitlich sind nur die AfD-Anhänger dafür (74 Prozent). Unter den Anhängern der Union wünschen sich 36 Prozent solche Personenkontrollen. Auch 27 Prozent der SPD- und 23 Prozent der FDP-Anhänger können sich Kontrollen an den Außengrenzen vorstellen.

Bei den Sympathisanten der Grünen sind es sieben Prozent. Für die Erhebung hat Forsa am Mittwoch und Donnerstag 1.002 Bundesbürger befragt.


Foto: Grenze Polen-Deutschland bei Frankfurt (Oder) (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Sprunghafter Anstieg von Krankenhausinsolvenzen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Insolvenzen von Krankenhäusern in Deutschland ist in diesem Jahr sprunghaft gestiegen. Seit Mai haben neun Kliniken einen entsprechenden Antrag gestellt.

Das teilte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) der „Welt am Sonntag“ auf Anfrage mit. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden in den Monaten Januar bis April 2023 zudem acht Insolvenzverfahren von Krankenhäusern eröffnet. Zum Vergleich: Für das gesamte Jahr 2022 weisen die Statistiker zehn Klinikpleiten aus. Ein Jahr zuvor wurden vier Verfahren eröffnet. Konsequenzen hat das auch für den Steuerzahler. So übernimmt die Bundesagentur für Arbeit die Fortzahlung der Gehälter betroffener Kliniken für den Zeitraum von drei Monaten.


Foto: Krankenhaus (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Hitze: Wohnungslosenhilfe will kostenfreies Wasser für Obdachlose

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Werena Rosenke, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aufgefordert, Obdachlose an sehr heißen Tagen vor schweren Schäden oder gar Tod durch Hitze zu schützen. „Wohnungslose Menschen müssen im öffentlichen Raum Zugang zu kostenfreiem Wasser, Duschmöglichkeiten und kühlen Räumlichkeiten erhalten“, sagte Rosenke der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).

Grundsätzlich begrüße sie den Hitzeschutzplan des Gesundheitsministers. Ein Hitzeschutzfonds wäre laut Rosenke allerdings sinnvoll, damit die Dienste und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfen dringend benötigte Dinge für wohnungslose Menschen anschaffen können. Unterdessen kritisierte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, in Lauterbachs Hitzeschutzplan würden konkrete Maßnahmen fehlen. Ungeklärt sei zum Beispiel, „wie in Altersheimen, Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern gekühlte Räume eingerichtet werden könnten“ oder wie Senioren in städtischen Gebieten einen geeigneten Platz zur Abkühlung finden, sagte Bentele der Zeitung.

Der Hitzeschutzplan sei zwar längst überfällig gewesen, könne aber nur ein Anfang sein. Lauterbach hatte seinen Hitzeschutzplan am Freitag vorgestellt und dabei erklärt, die Zahl der Hitzetoten in diesem Jahr halbieren zu wollen.


Foto: Bettlerin (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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