Freitag, September 20, 2024
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2022 war sonnenscheinreichstes Jahr in Deutschland

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Offenbach (dts Nachrichtenagentur) – 2022 war das sonnenscheinreichste und gemeinsam mit 2018 wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen. Das teilte der Deutsche Wetterdienst am Montag in seiner Jahresbilanz mit.

Gleichzeitig habe es ein deutliches Niederschlagsdefizit gegeben. In den zurückliegenden 9 Jahren traten mit 2022 nun fünf Jahre mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von mehr als 10 Grad Celsius auf. So hohe Werte wurden vor 2014 in Deutschland noch nie erreicht, so der Wetterdienst. Die Folgen waren erneut Hitzewellen und sehr trockene Bedingungen in den Sommermonaten mit Auswirkungen insbesondere auf die Land- und Forstwirtschaft, ähnlich wie in den Jahren 2018, 2019 und 2020 sowie ein ausgesprochen warmer Jahreswechsel 2022/23 mit vielfachen neuen Monatsrekorden.

Auch europaweit war das Jahr 2022 das bisher zweitwärmste Jahr seit Auswertungsbeginn, mit regional intensiven Hitze- und Dürreperioden. Global waren die vergangenen acht Jahre die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. „Seit dem Jahr 1881 haben wir nun einen Anstieg der Jahresmitteltemperatur in Deutschland von 1,7 Grad“, sagte Andreas Becker, Leiter der Abteilung Klimaüberwachung im DWD. „Dieser lässt sich nur durch den menschgemachten Klimawandel erklären. Seit Anfang der Siebziger Jahre hat sich dieser Erwärmungstrend deutlich beschleunigt und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich dieser in den nächsten Jahren verlangsamen wird.“

Man erlebe inzwischen Hitzeperioden und -intensitäten, die aus den Klimamodellen eigentlich erst in ein paar Jahrzehnten erwartet wurden. „Dies alles muss für uns eine starke Motivation sein, den Klimaschutz in Deutschland und global bedeutend stärker voranzutreiben, denn Anpassung ist viel teurer und selbst bei uns nur begrenzt möglich“, sagte Becker.


Foto: Sonnenbaden auf einer Wiese, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Deutsche Elektroindustrie weiter stark auf China angewiesen

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Köln (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Elektroindustrie ist wie keine zweite Branche im Land von Vorleistungen aus China abhängig. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die das „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) berichtet.

Demnach ist die Sparte der Datenverarbeitungsgeräte, elektronischen und optischen Erzeugnisse bei gut 19 Prozent aller Vorleistungen aus dem Ausland auf chinesische Zulieferer angewiesen, gefolgt von der Herstellung von elektrischer Ausrüstung mit 16,1 Prozent. Insgesamt sei China als Lieferant und Abnehmer von Vorleistungen für die deutsche Industrie im Durchschnitt zwar bedeutsam, aber nicht in einem überragenden Ausmaß, heißt es in der Studie. So stammten im Schnitt 6,6 Prozent aller Vorleistungslieferungen, die die deutschen Industrieunternehmen aus dem Ausland beziehen, aus China. „Insgesamt betrachtet ist die deutsche Industrie im internationalen Vergleich nicht besonders abhängig von Importen aus China“, sagte Jürgen Matthes, Leiter der Abteilung Globale und regionale Märkte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und Mitautor der Analyse.

„Wenn man jedoch die einzelnen Branchen betrachtet, gibt es dort durchaus riskante Abhängigkeiten, insbesondere in der Elektroindustrie.“ Im Falle eines geopolitischen Konfliktes oder anderen Störungen der Lieferketten stelle diese Exponiertheit ein Risiko dar, warnt IW-Experte Matthes: „Daher sollten Unternehmen einseitige kritische Abhängigkeiten durch mehr Diversifizierung beseitigen.“ Mit im Industrieschnitt fast 20 Prozent aller Vorleistungsimporte sei Japan am stärksten von China abhängig, heißt es in der IW-Analyse. An zweiter Stelle folgt Russland mit 16,5 Prozent und auch die Industrie der USA ist mit 13,9 Prozent in der Gesamtheit abhängiger von Vorleistungen aus China als die deutsche Industrie.

Das französische verarbeitende Gewerbe kommt hingegen nur auf 3 Prozent.


Foto: Container, über dts Nachrichtenagentur

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15 Ermittlungsverfahren nach Räumung von Fechenheimer Wald

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat nach der Räumung des Protestcamps im Fechenheimer Wald gegen insgesamt 15 Protestler Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs eingeleitet. Einer Person werde darüber hinaus tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte sowie gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt, teilte die Behörde am Montag mit.

Im Einzelnen werde den vier männlichen, zwei weiblichen und neun nach eigenen Angaben „diversen“ Beschuldigten vorgeworfen, sich trotz Vorliegens einer Verbotsverfügung der Autobahn GmbH illegal in dem zu rodenden und umzäunten Trassenbereich des Fechenheimer Waldes in Baumhäusern aufgehalten zu haben. Obwohl ihnen das Vorliegen des Betretungs- und Verweilungsverbotes mehrfach mitgeteilt und sie zum Verlassen der Rodungsfläche aufgefordert wurden, sollen sie dem nicht freiwillig nachgekommen sein, so dass sie schließlich durch Spezialkräfte der Polizei aus den Bäumen zu Boden gebracht und aus dem umzäunten Bereich gebracht werden mussten. Eine der beschuldigten Personen ist zudem dringend verdächtig, gegen den Kopf eines helmtragenden Polizeibeamten getreten zu haben. Wenig später im Gewahrsam des Polizeipräsidiums soll sie zwei weitere Beamte mittels Tritten angegriffen und verletzt haben.

Acht vorläufig festgenommene Personen wurden am Freitag und weitere sechs am Samstag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Frankfurt am Main vorgeführt mit dem Antrag auf Erlass eines Haftbefehls wegen Fluchtgefahr. Die Beschuldigten hatten sich geweigert, ihre Personalien bekannt zu geben und sich sämtlichen Identifizierungsmaßnahmen entzogen. Insbesondere sollen sie ihre Fingerkuppen durch den Einsatz von Sekundenklebern und Glitzerstaub dauerhaft unkenntlich und damit die Abnahme von Fingerabdrücken unmöglich gemacht haben. Von den insgesamt 14 vorgeführten Beschuldigten machten vor dem Haftrichter nahezu alle Angaben zu ihren Personalien, so dass sie wie eine Person schon zuvor ebenfalls entlassen werden konnten.

Lediglich gegen eine nach wie vor nicht identifizierte Person wurde antragsgemäß Haftbefehl erlassen und Untersuchungshaft angeordnet, so die Behörde.


Foto: Polizeiauto (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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DAX startet freundlich in den Handel – Berichtssaison im Blick

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der DAX ist am Montagmorgen freundlich in die neue Handelswoche gestartet. Kurz nach 9:30 Uhr standen rund 15.050 Punkte auf der Anzeigetafel im Frankfurter Börsensaal – 0,1 Prozent mehr als bei Freitagsschluss.

Aktien von Zalando, Infineon und Porsche waren zu Beginn besonders gefragt. „Die europäischen Börsen profitieren heute vom starken Freitag an der Wallstreet“, kommentierte Thomas Altmann von QC Partners den Wochenstart. Anleger dürften hoffen, dass das Unterschreiten der 15.000 Punkte nur ein kurzes Intermezzo war. „Der Optimismus ist zurück auf dem Parkett“, so Altmann.

Diese Woche nimmt die Berichtssaison richtig Fahrt auf. Mit zu vielen und zu großen Enttäuschungen könnte der aktuellen Rally aber ganz schnell auch wieder der Treibstoff ausgehen. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagmorgen stärker. Ein Euro kostete 1,0895 US-Dollar (0,26 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9179 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

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Deutlich weniger Studienanfänger in MINT-Fächern

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Studienanfänger in den sogenannten MINT-Fächern ist erneut gesunken. 2021 hatten rund 307.000 Menschen ein Studium in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik begonnen, ein Rückgang von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit.

Dies hänge teilweise damit zusammen, dass die Zahl der Studienanfänger insgesamt seit 2019 rückläufig ist: 2021 lag sie um 4 Prozent niedriger als zuvor. Parallel dazu hat sich in Deutschland die Zahl der 17- bis 22-Jährigen verringert. Zusätzlich ging infolge der Corona-Pandemie die Zahl ausländischer Studienanfänger zurück, die zum Studium nach Deutschland kamen. Gleichzeitig sinkt jedoch auch der Anteil derjenigen, die sich im 1. Fachsemester für MINT-Fächer entscheiden: 2021 lag er bei 37,7 Prozent.

Im Jahr 2015 hatte er noch 40,5 Prozent betragen, der bisherige Höchststand, so das Bundesamt. Frauen entscheiden sich nach wie vor seltener für ein Studium dieser nachgefragten Berufsgruppen als Männer. Über die Jahre ist der Frauenanteil unter den Studienanfängern im MINT-Bereich allerdings gestiegen: Lag er 2001 noch bei 30,8 Prozent, so betrug er 2021 bereits 34,5 Prozent. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Teilbereichen: Am höchsten war der Frauenanteil 2021 in Innenarchitektur (88,2 Prozent), am niedrigsten in Stahlbau (2,2 Prozent).

In Informatik lag der Frauenanteil unter den Studienanfängern bei 21,8 Prozent. Insgesamt beginnen mehr Frauen als Männer ein Studium: So lag der ihr Anteil unter allen Studierenden im 1. Hochschulsemester im Studienjahr 2021 bei 52,4 Prozent. Hinsichtlich der Abschlüsse im MINT-Bereich steht Deutschland im EU-Vergleich sehr gut da: Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat entfielen 36 Prozent aller Bachelor- und gleichwertigen Abschlüsse und 35 Prozent aller Master- und gleichwertigen Abschlüsse im Jahr 2020 auf ein eins dieser Studienfächer. Das war jeweils der höchste Anteil in der EU. Beim Frauenanteil unter den Absolventen in MINT-Fächern war Deutschland allerdings Schlusslicht: 22 Prozent der Bachelor- und gleichwertigen Abschlüsse wurden 2020 von Frauen gemacht, das war EU-weit der niedrigste Anteil, so die Statistiker.


Foto: Studenten in einer Bibliothek, über dts Nachrichtenagentur

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Geheimdienst: Russen streiten über militärische Haarschnitte

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London (dts Nachrichtenagentur) – Im russischen Militär gibt es nach Angaben des britischen Militärgeheimdienst Streit um Frisuren. General Waleri Gerassimow, Russlands Generalstabschef und neu ernannter Kommandant in der Ukraine, wolle die Disziplin der eingesetzten Truppen verbessern, heißt es im täglichen Lagebericht aus London.

Seit er das Kommando übernommen habe, hätten seine Beamten versucht, gegen nicht vorschriftsmäßige Uniformen, Reisen in Zivilfahrzeugen, die Verwendung von Mobiltelefonen und nicht standardmäßige Haarschnitte vorzugehen. Die Maßnahmen stoßen laut des Geheimdienstberichts innerhalb der russischen Truppen auf große Skepsis und teilweise auch auf Spott. Beamte in der Volksrepublik Donezk bezeichneten die Maßnahmen als „Farce“, die „den Prozess der Vernichtung des Feindes behindern“ würden. Die russische Truppe leidet nach Angaben der Briten weiterhin unter Blockaden und verzeichnet schwere Verluste.

Zuletzt hatte es aber auch Berichte aus anderen Quellen gegeben, dass Russland durchaus militärische Erfolge erzielt. Von Außen ist die tatsächliche Lage unabhängig kaum zu beurteilen.


Foto: Diese Firsur ist erlaubt: Russischer Militärsprecher bei täglichem Lagebericht, über dts Nachrichtenagentur

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Hospitalisierungs-Inzidenz sinkt auf 4,15

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist gesunken. Das RKI meldete am Montagmorgen zunächst 4,15 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Sonntag ursprünglich: 4,31, Montag letzter Woche ursprünglich 5,60).

Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden. Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten im Saarland (6,82). Dahinter folgen Bayern (6,28), Brandenburg (6,03), Rheinland-Pfalz (4,89), Schleswig-Holstein (4,62), Nordrhein-Westfalen (4,39), Hessen (4,16), Sachsen-Anhalt (3,92), Thüringen (3,89), Berlin (3,78), Mecklenburg-Vorpommern (3,35), Sachsen (3,31), Niedersachsen (2,77), Baden-Württemberg (2,33), Bremen (2,22), Hamburg (1,62). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,24, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,41, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,12, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 1,65, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 6,37 und bei den Über-80-Jährigen bei 24,25 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.


Foto: Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur

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Städtebund droht mit Leistungseinschränkungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt vor den Folgen ausbleibender Gewinne von Stadtwerken auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und kommunale Schwimmbäder. „Stadtwerke sind nicht nur Versorger für Gas und Strom, sondern sie betreiben auch Schwimmbäder und oftmals den ÖPNV. Das passiert im Querverbund, der teilweise über die Erlöse der Stadtwerke finanziert wird. Und diese Erlöse sind durch die Energiekrise trotz Gaspreisbremse erstmal weg“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Welt“ (Montagausgabe).

Genau diese Gewinne seien laut Landsberg „bislang in defizitäre Bereiche wie Schwimmbäder oder den ÖPNV investiert“ worden. „In dem bisher gewohnten Umfang wird das – zumindest mittelfristig – nicht mehr möglich sein. Noch sind die Folgen davon in den Schwimmbädern und dem ÖPNV nur vereinzelt spürbar. Aber das wird mit einer gewissen Verzögerung sehr deutlich bei den Kunden dieser Einrichtungen ankommen. Wir können nicht ausschließen, dass Fahrpläne ausgedünnt werden oder es zu einer Preisdynamik kommt“, so Landsberg in der „Welt“. Verschärft würden die Probleme des ÖPNV laut Landsberg durch die Einführung des 49-Euro-Tickets. „Deshalb bin ich in Bezug auf das 49-Euro-Ticket sehr kritisch und habe darum gekämpft, dass die Ausfälle der Verkehrsbetriebe in kommunaler Trägerschaft vom Bund und den Ländern übernommen werden. Man muss schon so ehrlich sein und den Menschen auch sagen, dass nicht alles, was wünschenswert ist, auch finanzierbar ist“, sagte Landsberg der „Welt“.


Foto: Schwimmbad, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Verdi droht mit Streiks im Öffentlichen Dienst

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Gewerkschaft Verdi droht damit, in der Lohnrunde für den Öffentlichen Dienst die Arbeit niederzulegen. „Wenn es nötig ist, dann streiken wir“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke der „Süddeutschen Zeitung“.

An diesem Dienstag beginnen die Verhandlungen für 2,5 Millionen Beschäftigte, darunter Erzieherinnen, Klinikpersonal und Müllwerker. Wie wahrscheinlich Streiks sind, hänge von den Arbeitgebern in Bund und Gemeinden ab, sagte Werneke. Sie sollten zur zweiten Verhandlungsrunde im Februar ein Lohnangebot vorlegen, das eine Einigung ermögliche. „Leider hat die Unsitte Einzug gehalten, bis zur letzten Verhandlungsnacht überhaupt kein ernsthaftes Angebot zu machen. Wer so agiert, darf sich über Warnstreiks nicht beschweren.“ Wenn es zu Warnstreiks komme, beträfen sie den gesamten Öffentlichen Dienst. Es werden harte Auseinandersetzungen erwartet, da Verdi und Beamtenbund 10,5 Prozent mehr Lohn fordern. Werneke nannte die Forderung angesichts einer Inflationsrate von 7,9 Prozent 2022 und von ihm erwarteten sechs bis acht Prozent in diesem Jahr absolut angemessen: „Die Inflation frisst den Menschen ein Loch ins Portemonnaie. Die Preise galoppieren, die Nebenkosten explodieren.“ Etliche Beschäftigte müssten ihren Lohn mit Bürgergeld aufstocken, dem früheren Hartz IV. Werneke kündigte an, den Schwerpunkt der Tarifrunde auf Arbeitnehmer mit geringen oder mittleren Einkommen legen: „Auf die Müllwerker oder Verwaltungsangestellten, die mit 2000 Euro netto nach Hause gehen und trotzdem die Preise von München und anderen Großstädten zahlen müssen“. Diese Beschäftigten würden besonders davon profitieren, wenn die Gewerkschaft wie geplant eine Mindest-Lohnerhöhung von 500 Euro im Monat durchsetzt. Werneke bescheinigte der Bundesregierung, die Entlastung der Bürger von der Inflation falle eindrucksvoll aus.

Es fehle aber die soziale Balance. Menschen mit viel Geld will Werneke nun auf andere Weise für die Finanzierung der Krise heranziehen. „Es ist höchste Zeit für einen Energie-Soli.“ Den sollen alle bezahlen, die unter den Spitzensteuersatz fallen.

Außerdem sei es ein Skandal, dass auf Kapitalerträge weniger Steuern gezahlt werden müssen als auf Arbeitseinkommen. „So positiv ich vieles finde, was die Bundesregierung macht: Was Gerechtigkeit angeht, ist die Ampel blind. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die FDP solchen Einfluss in der Koalition hat.“


Foto: Verdi, über dts Nachrichtenagentur

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Linke fordert Nachbesserung der Strom- und Gaspreisbremse

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linke im Bundestag dringt angesichts gesunkener Marktpreise für Gas und Strom auf eine Nachbesserung der Preisbremsen. „In ihrer jetzigen Ausgestaltung sind die Bremsen ein Freibrief zum Abkassieren für die Strom- und Gasversorger“, sagte der Co-Vorsitzende der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben).

„Aktuell haben sie keine Bremswirkung, sondern halten die Preise oben.“ Strom- und Gashändler könnten die Preise längst wieder senken, kritisierte Bartsch. Er forderte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf, Preissenkungsdruck auf die Energiekonzerne auszuüben. „Sinkende Beschaffungskosten müssen ohne Zeitverzug zu sinkenden Gas- und Strompreisen der Kunden führen. Eine Karenzzeit zum Abkassieren darf es nicht geben“, sagte der Linksfraktionschef. Vielen Menschen würde mit der nächsten Betriebskostenabrechnung der „finanzielle Knock Out“ drohen, so Bartsch. Er fordert daher von der Bundesregierung einen Nebenkostenfonds. „Nachzahlungen, die oberhalb des Mittels der letzten Jahre liegen, sollten in diesem Jahr von der Bundesregierung übernommen werden“, schlug Bartsch vor.


Foto: Gaszähler, über dts Nachrichtenagentur

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