Sonntag, Juli 6, 2025
Start Blog Seite 1581

Susan Omondi: Wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen, entsteht Magie

0
susan omondi

1997 kam Susan Omondi als Studentin von Kenia nach Deutschland. Sie wurde als beste ausländische Studentin geehrt und fand trotzdem zunächst keinen Job. Heute lebt sie als Unternehmerin mit ihrer Familie in Süddeutschland. Im Interview spricht sie sich dafür aus, dass die Zugezogenen im Umgang mit den Einheimischen Geduld haben – und dass die Einheimischen im Umgang mit den Zugezogenen offen sind, aber auch keine Angst vor Fehlern haben.

In ihrem Buch “Ich, Du, Wir & Vielfalt” zeigt sie anhand ihrer eigenen Geschichte und Beobachtungen 47 Wege auf, wie ein besseres Miteinander gelingen kann. “Magie kann passieren, wenn wir neugierig aufeinander sind, unabhängig davon, was unsere Vorfahren gemacht haben und unabhängig davon, welche Ablehnungen wir als Ausländer:in oder Einheimische:r schon erlebt haben”, sagt sie.

Omondi hat sich ihren positiven Blick auf die Welt bewahrt, obwohl sie sowohl in Kenia als auch in Deutschland vor großen Herausforderungen stand. “Meine Mutter hatte neun Mädchen und zwei Jungs, schon allein deshalb sind wir in Ablehnung aufgewachsen”, sagt sie. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich selbst und andere zu befähigen, das Gespräch zu suchen und Brücken zu bauen. “Wer seine Geschichte kennt und zu seinen Werten steht, steht nicht mehr wackelig da – egal, was die Leute sagen”, sagt sie.

Am 13. Oktober ist Susan Omondi zu Gast beim Authors-MeetUp der herCAREER Expo.

Über Susan Omondi
Susan Omondi, geboren in Kenia, kam 1997 nach Deutschland, um zu studieren. Mit mehr als achtzehn Jahren Erfahrung in namhaften Unternehmen weiß sie, auf welche Weise Diversität Menschen privat und geschäftlich berührt, ängstigt und teilweise sogar hemmt. Sie begeistert Menschen und Unternehmen für Digitalisierung, für das Qualitätsmanagement sowie für Ethik und Diversität im Design und in der Technologie als Keynote-Speakerin, Trainerin, Projektleiterin, Auditorin und Moderatorin. Das Thema Vielfalt und die damit verbundenen Herausforderungen geht sie trotz der Ablehnung, die sie selbst erfahren hat, sehr positiv an. Durch eigene Storys untermauert, begeistert sie Menschen mit tiefgründigen und zugleich humorvollen Beiträgen und Vorträgen. Ihre Fans nennen sie „lebensverändernd“. Ihre Art, eine Botschaft zu transportieren, sei „locker, wegweisend und rege zugleich zum Nachdenken“ an.

Damit nimmt sie Menschen die Angst. Ihr Leitsatz lautet: „Wenn wir uns aufeinander einlassen, passiert Magie.“ Sie ist überzeugt, dass Großartiges nur entsteht, wenn wir Menschen in ihrer Einzigartigkeit noch mehr zutrauen. Ihre Mission ist es, die Magie in den Menschen und in der Vielfalt zu entfesseln, und zwar über die Diversity Storys hinaus. Ihre Vision: eine Welt zu gestalten, in der unsere Botschaft, Produkte und Lösungen eine verantwortungsvolle Auswirkung auf die Menschen haben. Susan Omondi lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Süddeutschland.

Über herCAREER
herCAREER ist die führende Plattform für die weibliche Karriere. Sie setzt sich für eine gerechte Arbeitswelt ein, in der alle Lebensentwürfe in Einklang mit einem modernen Berufsleben stehen. herCAREER bringt Menschen branchen- und hierarchieübergreifend zusammen und unterstützt insbesondere die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen. www.her-career.com

Quelle Bild und Text messe.rocks GmbH

FDP pocht auf Senkung der Stromsteuer

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Reinhard Houben, hat bekräftigt, dass seine Partei statt eines Industriestrompreises auf eine Senkung der Stromsteuer in Kombination mit einer Verlängerung des Spitzenausgleichs setzt. „Von einer Senkung der Stromsteuer würde jeder profitieren, der die Steuer derzeit bezahlt – die Studentin, der Rentner, das kleine Ladengeschäft, der Mittelständler“, sagte Houben den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).

„Und das große Unternehmen, wenn es nicht bereits von der Stromsteuer befreit ist.“ Und um jene Firmen zu entlasten, die vom Spitzenausgleich profitieren, könne man diesen verlängern. Houben beziffert die Kosten auf circa acht Milliarden Euro pro Jahr. „Etwa zwei Milliarden für den Spitzenausgleich, sechs Milliarden für die Senkung der Stromsteuer.“

Die Sorge, dass eine breite Entlastung die falschen Anreize setzen könnte und Unternehmen vielleicht weniger in Energieeffizienz und Transformation investieren, halte er für „Spekulation“, sagte Houben weiter. „Ich gehe davon aus, dass die betroffenen Unternehmen, für die das ja ein großer Kostenfaktor ist, immer darum ringen, weniger Strom zu verbrauchen. Aber eine Gefahr ist trotzdem da.“ Eine Einigung in der Sache stehe und falle mit einem „seriösen Finanzierungsvorschlag“.

Innerhalb der Ampel-Koalition gibt es dagegen allerdings Vorbehalte: Andreas Audretsch, stellvertretender Chef der Grünen-Fraktion im Bundestag, sagte den Funke-Zeitungen, Garantien müssten mit Zielen verbunden werden – „etwa Tarifbindung, Standortgarantien oder Pläne für die Umstellung auf neue Klimatechnologien“. Es gehe um „klimaneutrales Wirtschaften, neue Wertschöpfung und gute Jobs“. Es sei zunächst einmal gut, dass unterschiedliche Vorschläge auf dem Tisch liegen, so Audretsch: „Es lohnt, sich dazu konstruktiv auszutauschen.“ Es gehe um eine wichtige Frage für viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter.

„Es geht um künftigen Wohlstand in Deutschland.“


Foto: Strommast (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

VW dämpft Erwartungen auf schnelle Ergebnisse beim Konzernumbau

0

Wolfsburg (dts Nachrichtenagentur) – VW-Konzernchef Oliver Blume stimmt Mitarbeiter und Investoren auf einen langwierigen Umbauprozess ein. „Die Automobilindustrie ist langzyklisch“, sagte er dem „Handelsblatt“.

„Viele Ergebnisse werden sich in drei bis fünf Jahren bewerten lassen. Das bildet sich nicht automatisch gleich im Aktienkurs ab.“ Blume führt den Volkswagen-Konzern seit einem Jahr in Doppelfunktion zu seinem Amt als Porsche-Chef, seither ist der Kurs der VW-Aktie um etwa ein Viertel gefallen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es nötig, das Renditeniveau in den nächsten Jahren von aktuell acht auf zehn Prozent zu heben, bis 2027 soll zudem der Umsatz jährlich um fünf bis sieben Prozent zulegen.

Dazu hat sich jede der zwölf Konzernmarken feste Rendite- und Kostenziele gesetzt. Erfolgsentscheidend dafür ist die Pkw-Kernmarke VW, die mehr als die Hälfte des Konzern-Jahresabsatzes trägt. Dort soll die Marge mittelfristig von vier auf 6,5 Prozent wachsen. Dafür sind Einsparungen und Effizienzsteigerungen in Höhe von zehn Milliarden Euro notwendig.

Die Ergebnisprogramme „entwickeln sich über die Zeit“, sagte Blume. Mit Blick auf die üblicherweise im November anstehende Investitionsplanungsrunde sagte der Konzernchef: „Wir liegen gut in der Zeit.“ Allerdings würden bis dahin nicht alle Maßnahmen in jeder Marke feststehen. Bei der Planungsrunde werden die Investitionssummen der verschiedenen VW-Geschäftsbereiche festgelegt.

Zuletzt ging es dabei um Summen in der Größenordnung von 180 Milliarden Euro. Auch die Belegung der insgesamt 120 VW-Werke ist dort Thema. Blume räumte „technische Überkapazitäten“ in einigen VW-Fabriken ein, klammerte das Thema Personalabbau aber bewusst aus. „Wir konzentrieren uns auf unser Stammpersonal und bestehende Standortsicherungen.“


Foto: VW-Werk am Mittellandkanal in Wolfsburg, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

MdB-Flash: Abgeordnete fordern Druck gegen Regime im Iran

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundestagsabgeordneten beschäftigen sich nach der Sommerpause unter anderem mit der Situation im Iran. „Der iranische Staatsapparat hat seine Legitimation bei der eigenen Bevölkerung längst verloren“, sagte SPD-Fraktionsvize Gabriela Heinrich; „die Verantwortlichen müssen für die schweren Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft gezogen werden. Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern müssen wir den Druck und die Sanktionen gegenüber dem Regime aufrechterhalten.“

Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt drängt unterdessen auf eine stärkere Unterstützung der Protestbewegung: „Mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln müssen wir endlich den heldenhaften Kampf der Menschen gegen das theokratische Unrechtregime in Teheran unterstützen“, sagte er. Weitere Themen der Bundestagsabgeordneten: Der hallesche Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby (SPD) begrüßt Bundesmittel in Höhe von 108.613 Euro zur Erhaltung von schriftlichem Kulturgut in Halle (Saale): „Die Schrift ist eine der ältesten Formen zur Weitergabe von Informationen und damit eine der wichtigsten Quellen für Wissen und das Verständnis unserer Geschichte“; mit dem Geld könnten die Institutionen „einen wichtigen Beitrag zum dauerhaften Erhalt von Kulturgut leisten, so sichern wir Geschichte – für unsere Zukunft“, sagte er. Die Lausitzer Bundestagsabgeordnete Caren Lay (Linke) setzt sich gegen die Abschiebung eines Venezolaners aus Spremberg ein: „Da lebt ein junger Mann, gut integriert und mit festem Arbeitsverhältnis in unserer Region und soll dennoch ohne Not abgeschoben werden, ich finde das skandalös“, sagte sie. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Leon Eckert kritisiert Kürzungen für den Bevölkerungsschutz im Bundeshaushalt 2024: „Der angekündigte Neustart im Bevölkerungsschutz bleibt somit auch 2024 ohne die nötige finanzielle Ausstattung hinter den selbst gesteckten Erwartungen zurück“, sagte er; „diese Entwicklung muss im parlamentarischen Verfahren thematisiert werden und sollte, so weit wie möglich, behoben werden.“ Der AfD-Abgeordnete Enrico Komning warnt vor den wirtschaftlichen Folgen der Forderungen der IG Metall bei den anstehenden Tarifverhandlungen in der Eisen- und Stahlindustrie: Die hohen Lohnforderungen seien „menschlich nachvollziehbar“, allerdings bestehe bei „exorbitant hohen Lohnabschlüssen“ und Arbeitszeitverkürzungen auch die Gefahr, „in eine Lohn-Preis-Spirale einzutreten und damit die Inflation noch zusätzlich anzuheizen“, sagte Komning. Ingrid Nestle (Grüne) aus Schleswig-Holstein begrüßt den Baubeginn von „Suedlink“: „Eine verlässliche, klimafreundliche und bezahlbare Stromversorgung kann nur funktionieren, wenn wir Energieerzeuger und Verbraucher intelligent vernetzen – deshalb brauchen wir den Ausbau der Erneuerbaren und den Netzausbau“, sagte sie. Henning Rehbaum (CDU) aus Warendorf fordert, Technologien zur CO2-Speicherung in der Zementindustrie zu erlauben: „Nur ganz wenige Industrien bieten derart große Chancen für den Klimaschutz wie die Zementindustrie“, begründet er seine Forderung; „Zement wird gebraucht, wenn wir die unterirdische Speicherung von CO2 aus der Zementproduktion nutzen, können wir sechs bis acht Prozent des menschengemachten CO2-Ausstoßes senken.“ Der AfD-Abgeordnete Martin Sichert aus Bayern kritisiert den von Gesundheitsminister Lauterbach einberufenen Runden Tisch zu den Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus: „Gerade im Hinblick auf die Erforschung der Übersterblichkeit und der Impfnebenwirkungen braucht es weit mehr als einen Runden Tisch, der sich ausschließlich auf Long Covid fokussiert“, sagte Sichert. Christoph Hoffmann (FDP) aus Baden-Württemberg begrüßt einen Vorstoß der DIHK zum Bürokratieabbau in Deutschland und fordert im Zuge dessen eine deutliche Anhebung der Schwellenwerte zum Vergaberecht: „Wichtig ist, dass der Wirtschaftsminister jetzt schnell handelt und uns keine wertvolle Zeit mehr verloren geht“, sagte er.


Foto: Protest gegen den Iran (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bund Deutscher Einsatzveteranen fordert Tempo für Veteranentag

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Einsatzveteranen, Bernhard Drescher, fordert nach den positiven Äußerungen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zur Einführung eines Veteranentages Tempo. „Die Veteranenbewegung wartet bereits sehr lange auf eine angemessene Wahrnehmung und Wertschätzung durch Politik und Gesellschaft“, sagte Drescher dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Der Geist der `Invictus Games` darf jetzt nicht verpuffen. Ein noch weiteres Zögern forciert die Unglaubwürdigkeit jeder Entscheidung.“ Drescher fügte hinzu: „Veteranen und Einsatzveteranen haben treu gedient und ihre Pflicht mit hohen Risiken erfüllt. Sie haben sich die Treue ihres Landes redlich verdient.“ Als Einsatzkräfte im hoheitlichen Auftrag würden Veteranen aufgrund der derzeitigen sicherheitspolitischen Lage überdies „sicher nicht unwichtiger“ werden. Leider habe die Politik zwei Gelegenheiten ungenutzt verstreichen lassen, so der Verbandschef weiter: das Ende des Afghanistan-Einsatzes 2021, als nach 20 Jahren Krieg in Afghanistan die letzten Einsatzveteranen zurückgekehrt seien, sowie die „Invictus Games“ in Düsseldorf. Bereits 2017 habe der wissenschaftliche Dienst des Bundestages festgestellt, dass es in Deutschland keine Veteranenkultur gebe. Nötig sei nun eine parteiübergreifende Initiative. Vor einer Woche hatte sich Pistorius für die Einführung eines Veteranentags „absolut offen“ gezeigt. Am Wochenende plädierte nach der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) und dem Bundeswehrverband auch NRW-Ministerpräsident Wüst dafür. Als Veteranin oder Veteran der Bundeswehr gilt, wer als Soldatin oder Soldat im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist. Damit sind fast alle derzeitigen und ehemaligen Bundeswehrangehörigen Veteranen.


Foto: Bundeswehr-Soldat (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wirtschaft fordert Baubeginn von Verkehrsprojekten vor Genehmigung

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Willen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) sollen Unternehmen bei Verkehrs- und Infrastrukturprojekten künftig noch vor einer endgültigen Genehmigung mit dem Bau beginnen können. DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der „Rheinischen Post“ (Montag), es fehlten Beschleunigungsregelungen, wie sie für die LNG-Terminals beschlossen worden seien.

„Dazu gehören ein vorzeitiger Baubeginn vor einer endgültigen Genehmigung und eindeutige Entscheidungsfristen für Behörden“, sagte Adrian. Es sei zwar höchste Zeit, „dass die Regierungskoalition die Genehmigung von Industrie- und Energieanlagen sowie von Verkehrswegen nun konkret beschleunigen will“, die bisherigen Pläne der Ampel speziell für den Verkehrssektor seien jedoch unzulänglich: „Das wird nicht reichen, damit die Wirtschaft in der Breite wirklich Tempo aufnehmen kann“, sagte der DIHK-Präsident; „Die Bundesregierung bleibt weit hinter ihren eigenen Zielen zurück.“ In dieser Woche wird der Bundestag die Vorhaben der Koalition bei einer Anhörung beraten, auf dem Prüfstand der Experten stehen die Änderungen mehrerer Gesetze: So soll es etwa Erleichterungen für den Bau von Windenergie- und Solaranlagen entlang von Bundesfernstraßen geben, auch für Ersatzneubauten bei Brücken.


Foto: Baustelle A 100 (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Finanzminister sieht nur "konjunkturelle Delle"

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) spielt die aktuelle wirtschaftliche Krise herunter. „Wir haben eine konjunkturelle Delle, Stichwort Zinssteigerung und chinesische Nachfrage, aber unsere Wirtschaft hat große Substanz“, sagte Lindner den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Montagausgaben).

„Wir dürfen weder blauäugig sein noch schwarzmalerisch“, sagte der FDP-Chef und forderte dazu auf, die strukturellen Defizite anzugehen, „die teilweise Jahre von der Vorgängerregierung verwaltet wurden“. Er verwies hierbei auf die Konjunktur ankurbelnde Schritte der Berliner Ampel-Regierung: „Wir verbessern die Einwanderung von Fachkräften, bauen Bürokratie ab und geben steuerliche Impulse mit dem von mir vorgelegten Wachstumschancengesetz.“ Lindner räumte aber auch ein: „Bei der Klima- und Energiepolitik war Deutschland zu lange ideologisch unterwegs.“ Enttäuscht zeigte sich der FDP-Chef von Umgang des bayerischen Wirtschaftsministers und Freie-Wähler-Chefs Hubert Aiwanger mit der Affäre um ein in seiner Schulzeit in seiner Tasche gefundenes antisemitisches Flugblatt: „Der Umgang mit den entsetzlichen Vorwürfen hat mich nicht überzeugt. Menschen machen Fehler und können sich ändern. Aber Transparenz und ehrliches Bedauern fehlen hier.“

Zudem kritisierte der FDP-Politiker Aiwangers Amtsführung: „Die Aufgabe eines Wirtschaftsministers ist nicht, erhitzende Reden im Bierzelt zu halten, sondern seine Kraft für Handwerk, Mittelstand und Industrie einzusetzen, damit Arbeitsplätze erhalten bleiben.“ Die Liberalen könnten „für Bayern in Deutschland und der Welt eine seriöse Visitenkarte abgeben, darauf kommt es gerade beim Wirtschaftsminister an“.

Vor der bayerischen Landtagswahl am 8. Oktober unterstrich Lindner, wie wichtig es seiner Ansicht nach sei, eine liberale Partei im Parlament zu haben: „Wer seine Freiheit liebt, Respekt vor Leistung und Eigentum hat, an Fortschritt glaubt und großzügig andere ihr Leben leben lässt, für den sind wir das Angebot.“ Angesichts der Umfragewerte von 3 bis 4 Prozent für die FDP in Bayern erinnerte er an die Politik seiner Partei in Zeiten der Corona-Pandemie: „Als alle anderen mit CSU und Freie Wählern an der Spitze während der Pandemie in die Freiheit der Menschen eingegriffen haben, haben nur Martin Hagen und die Liberalen die Bürgerrechte hochgehalten. Das war der politische Charaktertest.“


Foto: Christian Lindner (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

FDP gegen Söders Vorstoß zu Pflichtarbeit für Asylbewerber

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP im Bundestag hat die jüngsten Vorstöße von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zur Asylpolitik zurückgewiesen. „Angesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels sollten Asylsuchende auf den regulären Arbeitsmarkt gebracht werden“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Stephan Thomae, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Eine Verpflichtung zur gemeinnützigen Arbeit hat den Nachteil, dass die Kommunen dann mit billigen Arbeitskräften in Konkurrenz zu privaten Dienstleistern treten.“ Ziel müsse es vielmehr sein, Zuwanderer schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, damit sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, so Thomae. Zur Umstellung von Bargeld auf Sachleistungen erklärte der Liberale, dass die Kommunen laut Gesetz bereits jetzt selbst entscheiden können, ob sie Asylbewerbern Sachleistungen gewähren oder Geld auszahlen. „Viele Kommunen entscheiden sich für Geldzahlungen, weil das mit weniger Aufwand verbunden ist“, so Thomae. Söder hatte angekündigt, für abgelehnte Asylbewerber werde es im Freistaat bald kein Geld mehr, sondern Chipkarten zum begrenzten Einkauf bestimmter Waren des täglichen Bedarfs geben. Zudem plane er ein Programm, damit Asylbewerber bis zur Entscheidung über ihren Aufenthaltsstatus verstärkt gemeinnützige Arbeit übernehmen können. „Das sollte überall in Deutschland gemacht werden“, hatte Söder der „Bild am Sonntag“ gesagt. Aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion kam Unterstützung für Söders Vorschläge, verbunden mit Kritik an der Ampel. Den Einsatz von Asylbewerber für gemeinnützige Arbeiten begrüßte der innenpolitische Sprecher Alexander Throm, sprach allerdings bei anerkannten Asylbewerbern von einem „riesigen Nachholbedarf“: „Trotz des enormen Bedarfs an Arbeitskräften empfängt nach wie vor fast jeder zweite Zuwanderer aus den Asylherkunftsländern Sozialhilfe“, sagte Throm dem RND. Bezahlkarten statt Bargeld für abgelehnte Asylbewerber seien „ein wichtiger Baustein für die Asyl-Wende“, sagte er weiter. „Denn unsere hohen Sozialstandards sind ein wesentlicher Anreiz für die irreguläre Migration.“ Zudem müsse aber auch die Bundesregierung mehr gegen Anreize für irreguläre Migration tun: „Es kann nicht sein, dass die Länder und Kommunen das allein übernehmen müssen“, so Throm. Dazu gehöre eine Erweiterung der sicheren Herkunftsstaaten, so der Unionspolitiker: Dass die Ampel bislang nur Georgien und Moldau neu in die Liste der aufnehmen will, sei „nur ein Tropfen auf den heißen Stein der Migrations-Krise“, sagte Throm dem RND. „Auch die Maghreb-Staaten Algerien, Marokko und Tunesien müssen dringend als sichere Herkunftsländer eingestuft werden, um Behörden zu entlasten und Ausreisepflichtige schneller zurückführen zu können.“ Auch FDP-Politiker Thomae sprach sich für die Prüfung weiterer Staaten aus. „Wir brauchen eine Entlastung des deutschen Asylsystems“, sagte er. Die Einstufung von Georgien und Moldau zu sicheren Herkunftsländern sei dazu ein spürbarer Schritt. „Auch die Einstufung anderer Länder sollten wir prüfen“, forderte er.

„Allerdings macht eine Einstufung als sicheres Herkunftsland nur dann Sinn, wenn abgelehnte Asylbewerber, Straftäter und Gefährder auch wirklich abgeschoben werden können. Dazu braucht es ergänzende Vereinbarungen.“ Zuletzt hatten sich SPD, Grüne und FDP auf die Einstufung zwei weiterer Länder als sichere Herkunftsstaaten geeinigt, Georgien und Moldau. Damit sollen Abschiebungen in die entsprechenden Länder erleichtert werden.


Foto: CSU-Wahlplakat zur Landtagswahl in Bayern 2023 am 15.09.2023, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Experten erwarten Rückkehr der Maskenpflicht im Pflegesektor

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zum Impfstart mit dem angepassten Corona-Wirkstoff an diesem Montag haben Experten aus Medizin und Politik vor dem Anstieg der Covid-Fälle gewarnt. Die Zahl der Patienten nehme derzeit und die Immunität in Deutschland lasse nach, sagte der Epidemiologe und Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation beim Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, Hajo Zeeb, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Eine Impfung mit einem auf aktuelle Varianten angepassten Impfstoff, am besten zusammen mit dem diesjährigen Grippeimpfstoff, macht da Sinn.“ Es sollten sich insbesondere die Gruppen impfen lassen, für die die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impfung mit der neuen Booster-Impfstoff von Biontech empfiehlt, so Zeeb. Dazu zählten Menschen ab 60 Jahren sowie Patienten, die zu einer Risikogruppe zählen, weil sie infolge einer Grunderkrankung ein besonderes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Hinzu kommen Bewohner von Pflegeheimen und Beschäftigte in Pflegeheimen und im Gesundheitsbereich, so der Epidemiologe. „Im Verlauf des Winters wird sich zeigen, ob weitere Gruppen ebenfalls geimpft werden sollten.“ Bei den während der Pandemie praktizierten AHA-Regeln – Abstand, Hygiene, Alltagsmasken – müsse man künftig wieder stärker auf Masken im Innenbereich achten, sagte Zeeb dem RND: „In Krankenhäusern und Pflegeheimen erwarte ich im Lauf der kommenden Monate vielfach auch wieder eine Maskenpflicht, wenn die Fallzahlen weiter ansteigen und damit auch die Fehlzeiten zunehmen.“ Allerdings geht Zeeb angesichts der aktuellen Virus-Varianten, die allesamt Omikron-Verwandte seien, nicht von vielen Corona-Patienten mit einem schweren Verlauf aus: „Es ist auch weiterhin mit niedrigen Krankenhausbelegungen zu rechnen, und so sollte es – mit Vorsicht und Impfungen – weiterhin bleiben.“ Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte dem RND: „Zurzeit gibt es noch keine generelle Notwendigkeit, die es erforderlich macht, wieder eine Maske zu tragen“, so der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. „Aber mit dem Anstieg der Atemwegserkrankungen im Herbst und im Winter kann es durchaus empfehlenswert sein, in Risikobereichen wie etwa im Gesundheitswesen wieder Maske zu tragen.“ Seit rund sechs Wochen seien die Corona-Infektionszahlen wieder angestiegen, so Dahmen: „Vor der Herbst-Winter-Saison mit den üblichen Atemwegserkrankungen ist es deshalb sinnvoll, die eigene Corona-und Grippe-Impfung entsprechend der medizinischen Empfehlungen rechtzeitig aufzufrischen“, sagte er dem RND. Aber auch Menschen, bei denen die letzte Impfung lange zurückliegt oder der Impfschutz unvollständig war, sollten Kontakt zu ihren behandelnden Ärzten aufnehmen und mit ihnen eine Auffrischungsimpfungen besprechen, hieß es. Für die Impfsaison 2023/24 sollen laut Gesundheitsministerium 14 Millionen Dosen des angepassten Biontech-Präparats zur Verfügung stehen. Ausgeliefert werden sie demnach bis November. Erwartet werden 13,6 Millionen Dosen für Menschen ab zwölf Jahren, 300.000 Dosen für Kinder von fünf bis elf Jahren sowie 200.000 Dosen für Kleinkinder.


Foto: Frau mit Mundschutz (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Junge Union wirft Aktivisten "Klima-Marketing" vor

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, übt scharfe Kritik an der Klimaschutzorganisation Fridays for Future (FFF) und anderen Aktivisten. „In der Sache habe ich es nie verstanden, dass sich Fridays for Future nicht wie wir für eine Kombination aus Erneuerbaren Energien und Kernkraft einsetzt“, sagte Winkel der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).

„In der CO2-Bilanz steht Deutschland aufgrund der Kohlereaktivierung im europäischen Vergleich schlecht da.“ Der Ausstieg aus der Kernkraft sei ein Fehler gewesen. „Ich verstehe nicht, wieso die Ampel nicht die Kraft hat, um wie viele andere Staaten diesen klima- und wirtschaftspolitischen Fehler zu korrigieren“, sagte Winkel. „Stattdessen fahren wir Kohlekraftwerke aus der DDR hoch. Genau das habe ich auch die `Letzte Generation` gefragt, nur leider keine Antwort bekommen. Da drängt sich dann schon der Eindruck auf: In Deutschland steht Klima-Marketing bei vielen vor echtem Klimaschutz.“ Auf die Frage, was die Junge Union von Fridays for Future unterscheide, sagte Winkel, er habe zwar Respekt vor den Demonstrationen, die FFF organisiere: „Man darf aber auch sagen: Es ist einfacher, junge Menschen zu motivieren, am Freitag einen freien Schultag zu haben, um auf einer Demo mitzulaufen, als sie zum dauerhaften Eintritt in eine politische Partei zu bewegen.“ Denn das bringe nicht nur Rechte mit sich, sondern man müsse auch Verantwortung übernehmen.


Foto: Fridays-for-Future-Protest (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts