Samstag, August 23, 2025
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Zwei Tote nach Schüssen in Osnabrück

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Osnabrück (dts Nachrichtenagentur) – In Osnabrück hat es am Montagmittag in der Windhorststraße einen Schusswechsel vor einem Wohnhaus gegeben. Dabei wurden zwei Menschen tödlich verletzt, wie die Polizei Osnabrück mitteilte.

Nach ersten Erkenntnissen soll es sich bei dem männlichen Opfer um den Täter handeln. Die weiteren Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und führt Maßnahmen am Tatort durch.

Aufgrund des Einsatzes kommt es in der Windhorststraße und angrenzenden Bereichen zu Verkehrsbeeinträchtigungen und Straßensperrungen. Die Polizei sagte, dass der Vorfall in keinem Zusammenhang mit der nahegelegenen Schule stehe.


Foto: Polizei (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Forsa: AfD und Linke stärker – Mehrheit mit Merz weiter unzufrieden

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linke und die AfD legen in der Wählergunst zu, während die Union stagniert.

Im aktuellen „Trendbarometer“ von Forsa für die Sender RTL und ntv erreichen CDU/CSU 28 Prozent und bleiben damit unverändert zur Vorwoche. Die AfD verbessert sich um einen Punkt auf 24 Prozent. Die SPD verharrt bei 14 Prozent, ebenso wie die Grünen bei elf Prozent.

Die Linke gewinnt einen Punkt hinzu und erreicht ebenfalls elf Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verliert einen Punkt und liegt nun bei drei Prozent, ebenso wie die FDP (-1). Sonstige Parteien bleiben stabil bei sechs Prozent.

Bei der Frage nach der politischen Kompetenz bleibt die CDU/CSU stabil bei 27 Prozent. Die AfD legt leicht auf elf Prozent zu (+1), während die SPD auf sechs Prozent sinkt (-1). Die Grünen (sechs Prozent) und die Linke (fünf Prozent) bleiben unverändert. 43 Prozent der Bundesbürger trauen keiner Partei zu, die Probleme im Land zu lösen.

Die wirtschaftliche Stimmung trübt sich gegenüber der Vorwoche leicht ein: 26 Prozent der Befragten erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage (-3 Prozentpunkte), 49 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung (+2), 24 Prozent gehen von gleichbleibenden Verhältnissen aus (+1).

Die Zufriedenheit mit der Arbeit von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bleibt nahezu konstant: 42 Prozent der Bundesbürger sind aktuell mit seiner Arbeit zufrieden (-1), 51 Prozent sind unzufrieden (+2). Besonders hohe Zustimmung erfährt Merz weiterhin bei Anhängern der CDU/CSU (82 Prozent) und der SPD (54 Prozent). Bei Grünen-Wählern liegt die Zustimmung bei 39 Prozent, bei der Linken bei 19 Prozent und bei der AfD nur bei sechs Prozent.


Foto: Carsten Linnemann und Friedrich Merz am 23.06.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Amokfahrt in Mannheim: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

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Mannheim (dts Nachrichtenagentur) – Nach Abschluss der Ermittlungen zur mutmaßlichen Amokfahrt in Mannheim hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 40-jährigen deutschen Mann erhoben. Man werfe ihm unter anderem Mord und versuchten Mord vor, teilte die Behörde am Montag dem „Mannheimer Morgen“ mit.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat sich am Rosenmontag Folgendes zugetragen: Der 40-Jährige überfuhr gegen 12:15 Uhr die rote Ampel im Friedrichsring am Wasserturm, fuhr dann mit einer Geschwindigkeit zwischen 40 und 50 km/h in die dortige Fußgängerzone – „mit dem Ziel, diese mit hoher Geschwindigkeit zu durchfahren und eine noch unbestimmte Anzahl an Fußgängern zu töten“.

Die Ermittlungen hätten keine Hinweise auf ein politisches Motiv ergeben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat sich der 40-Jährige bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen sei davon auszugehen, dass er seit vielen Jahren an einer psychischen Erkrankung leidet. Es ist daher nicht auszuschließen, dass er zum Zeitpunkt der Taten vermindert schuldfähig war, so die Staatsanwaltschaft. Das Landgericht Mannheim hat nunmehr über die Zulassung der Anklage zu entscheiden. Der 40-Jährige befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft.


Foto: Justicia (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax am Mittag im Minus – Anleger sehr vorsichtig

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat sich am Montag nach einem verhaltenen Start in den Handelstag und einem kurzzeitigen Ausflug ins Plus bis zum Mittag wieder in den roten Bereich bewegt. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.285 Punkten berechnet, 0,3 Prozent unter dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten Heidelberg Materials, FMC und Infineon, am Ende Rheinmetall, Brenntag und die Münchener Rück.

„Die Marktteilnehmer bewegen sich zum Wochenstart sehr vorsichtig an den europäischen Finanzmärkten“, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Zu groß sei die Gefahr, von einer erneuten Eskalationsstufe im Iran-Israel-Krieg negativ überrascht zu werden. „Insbesondere die Gefahr von wesentlich höheren Rohölpreisen treiben derzeit die Befürchtungen an.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,1477 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8713 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 12 Uhr deutscher Zeit 77,60 US-Dollar; das waren 59 Cent oder 0,8 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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GIZ wirbt für mehr internationale Zusammenarbeit

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wirbt für mehr internationale Kooperation. Dies sei entscheidend für die wirtschaftliche und politische Zukunft Deutschlands, sagte GIZ-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel am Montag auf der Jahrespressekonferenz in Berlin.

„Die GIZ engagiert sich mit und für ihre Partner für nachhaltigen Wohlstand, für Frieden und Sicherheit weltweit – und damit auch in Deutschland“, sagte er. Man werde die langjährige Kooperation mit der Privatwirtschaft weiter ausbauen: „Gemeinsam kurbeln wir wirtschaftliche Entwicklung in unseren Kooperationsländern an. Wir stützen etablierte Märkte, erschließen neue und helfen, den Zugang zu Rohstoffen zu sichern.“

Schäfer-Gümbel sagte zudem, dass die GIZ ihre Expertise und Erfahrung für die Ziele der neuen Bundesregierung „wirksam einsetzen“ werde. Die im Koalitionsvertrag genannten Schwerpunkte seien leitend. „Die Bereiche Sicherheit und Stabilisierung, Flucht und Migration sowie Klimaschutz und Energie sind heute schon unsere größten Arbeitsfelder.“

Als Beispiel führte Schäfer-Gümbel die Ukraine an. Im Auftrag der Bundesregierung, der Europäischen Union und weiterer Partner arbeite die GIZ schon jetzt beim Wiederaufbau des Landes mit. Die GIZ trage dazu bei, die ukrainische Wirtschaft am Laufen zu halten: über eine Kombination aus Beratung und Fachkräfteausbildung sowie der direkten finanziellen Unterstützung privater Unternehmen.

„Internationale Zusammenarbeit stabilisiert in Krisenregionen. Und Stabilität bedeutet letztlich Sicherheit und Frieden – auch in Deutschland“, so der frühere SPD-Politiker. Er appellierte, dass es mehr statt weniger internationale Zusammenarbeit brauche.


Foto: Pressekonferenz: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit am 23.06.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Studie vorgestellt: Bürgergeld reicht laut Betroffenen oft nicht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das sogenannte „Bürgergeld“ reicht laut Betroffenen oft nicht aus, um das Nötigste zu finanzieren. Das geht aus einer Umfrage des Instituts Verian für den Verein „Sanktionsfrei“ hervor, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde.

Der Regelsatz von monatlich 563 Euro reicht demnach laut großer Mehrheit der Befragten (72 Prozent) nicht aus, um ein „würdevolles Leben“ zu führen. Selbst Grundbedürfnisse würden nicht ausreichend erfüllt: Nur jeder Zweite gibt an, dass in ihrem Haushalt alle satt werden; insbesondere Eltern verzichteten zu Gunsten ihrer Kinder auf Essen (54 Prozent). 28 Prozent machten sich sogar Sorgen, obdachlos zu werden.

Der Wunsch, vom Bürgergeld unabhängig zu werden, ist laut Umfrage stark ausgeprägt (74 Prozent). Jedoch sind nur wenige zuversichtlich, dass sie auch eine Stelle finden werden, mit der sie den Bürgergeldbezug beenden können (26 Prozent). Neben Hindernissen auf der individuellen und strukturellen Ebene werden die Jobcenter bei der Arbeitssuche nur als bedingt hilfreich wahrgenommen.

Gesellschaftliches Stigma und Scham sind unter den Befragten sehr präsent. Nur zwölf Prozent fühlen sich der Gesellschaft zugehörig und 42 Prozent geben an, dass sie sich schämen, Bürgergeld zu beziehen. Die Mehrheit der Befragten (72 Prozent) hat Angst vor weiteren Verschärfungen im Bürgergeld: Insbesondere die mögliche Wiedereinführung eines vollständigen Leistungsentzugs wird von den Befragten als akut existenzgefährdend beschrieben.

Für die Umfrage wurden 1.014 Bürgergeldbezieher zwischen 18 und 67 Jahren über ein Online-Access-Panel befragt.


Foto: Bürgergeld-Studie am 23.06.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Dax startet nach US-Angriff auf den Iran etwas schwächer

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Montag mit leichten Verlusten in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.325 Punkten berechnet und damit 0,1 Prozent unter dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten RWE, die Telekom und FMC, am Ende die Münchener Rück, Zalando und Rheinmetall.

„Die Börsen verarbeiten heute den US-Militärschlag gegen den Iran“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Am Aktienmarkt seien die Auswirkungen bisher überschaubar. „Auf dem Parkett hoffen aktuell alle, dass der US-Militärschlag ein einmaliges Ereignis bleibt und dass die Reaktionen des Iran nicht besonders heftig ausfallen werden.“ Sollte eine dieser beiden Thesen nicht wahr werden, könne es an den Börsen schnell ungemütlich werden.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmorgen stärker: Ein Euro kostete 1,1499 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8696 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 77,69 US-Dollar; das waren 68 Cent oder 0,9 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Anteil von kinderreichen Familien leicht gestiegen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – In Deutschland hat 2024 gut jedes vierte Kind (26 Prozent) in einer kinderreichen Familie gelebt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilte, lebten 18 Prozent Kinder mit zwei Geschwistern in der Familie. Mit drei oder mehr Geschwistern wohnten acht Prozent der Kinder zusammen. Rund 30 Prozent der Kinder lebten ohne Geschwister und 44 Prozent mit einem Geschwisterkind in der Familie.

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich diese Anteile kaum verändert. So lebten im Jahr 1996 rund 31 Prozent der Kinder ohne Geschwister, 44 Prozent mit einem Geschwisterkind und 25 Prozent in kinderreichen Familien. Dabei ist der Anteil von Kindern in kinderreichen Familien von 1996 bis 2015 zunächst leicht auf 23 Prozent zurückgegangen, um dann bis zum Jahr 2024 wieder auf 26 Prozent anzusteigen. Im Gegenzug ist der Anteil von Kindern ohne Geschwister von 1996 bis 2015 von 31 Prozent auf 33 Prozent angestiegen und anschließend bis 2024 wieder 30 Prozent gesunken. Hintergrund für die Entwicklungen der letzten zehn Jahre dürfte vor allem die Zuwanderung in den Jahren ab 2015 sein.

Bezogen auf die Zahl der Familien in Deutschland betrug der Anteil von kinderreichen Familien 13 Prozent. Dabei sind kinderreiche Familien in den westlichen Bundesländern mit rund 13 Prozent etwas häufiger vertreten als in den östlichen Ländern mit 11 Prozent.

Familien mit Einwanderungsgeschichte hatten häufiger drei oder mehr Kinder als Familien ohne Einwanderungsgeschichte. 2024 lebten in 19 Prozent der Familien mit Einwanderungsgeschichte mindestens drei Kinder, in Familien ohne Einwanderungsgeschichte traf dies nur auf rund zehn Prozent zu.

Der Anteil an kinderreichen Familien ist bei Familien mit zwei Elternteilen höher als bei Alleinerziehenden: In Paarfamilien wiesen 15 Prozent der Familien mindestens drei Kinder auf. Unter den Alleinerziehenden lag der Anteil hingegen bei acht Prozent.


Foto: Frauen mit Kleinkindern (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kommunen sehen kaum Entspannung der Migrationslage

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Führende Vertreter der kommunalen Spitzenverbände sehen trotz rückläufiger Asylantragszahlen keine Entlastung für die Kommunen.

„Die Situation in den Städten und Gemeinden im Hinblick auf Unterbringung, Versorgung und Integration von Geflüchteten hat sich kaum entspannt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger, dem „Handelsblatt“. Dabei stelle die Integration der Asylsuchenden inzwischen die größte Herausforderung dar. Daher müsse es „weiterhin Priorität“ sein, Migration nach Deutschland zu steuern und zu begrenzen.

Ähnlich äußerte sich der Präsident des Deutschen Landkreistags, Achim Brötel. „Wenn die Erstzugänge weniger werden, heißt das deshalb zunächst einmal nur, dass der riesige Berg, auf dem wir sitzen, langsamer wächst. Aber: Er wächst deshalb trotzdem weiter“, sagte Brötel dem „Handelsblatt“. Es gebe zwar „sehr gelungene Beispiele einer Integration“, aber eben auch das Gegenteil davon. „Gerade diese Menschen werden uns noch lange Zeit beschäftigen“, sagte Brötel. „Zwischen dem physischen und dem gesellschaftlichen Ankommen liegt oft ein weiter Weg.“ Dabei gehe es um Spracherwerb, Zugang zu Kitas, Schulen, Arbeitsplätzen und soziale Teilhabe, erläuterte der Landkreistag-Präsident.

Berghegger warnte, falsche Rückschlüsse aus den gesunkenen Zugangszahlen zu ziehen und etwa bestehende Unterkünfte zu reduzieren. „Für einen Rückbau von Unterbringungsmöglichkeiten besteht aktuell keinerlei Spielraum“, sagte er. „Es müssen freie Kapazitäten vorgehalten werden, um auf eine sich verändernde Situation reagieren zu können.“

Das sieht auch Brötel so. Es sei schon einmal die Erfahrung gemacht worden, dass sich ein zu früher Rückbau von vorübergehend nicht mehr benötigten Unterkünften zu einem späteren Zeitpunkt gerächt hätte. „Die Welt ist einfach in Bewegung, und neue Unterkünfte sind nicht über Nacht zu realisieren.“ Insofern sei man gut beraten, jetzt eine „zugegebenermaßen teure Vorratshaltung“ zu betreiben, sagte Brötel.


Foto: Asylunterkunft (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wirtschaft drängt auf Lockerung der EU-Lieferketten-Richtlinie

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Wirtschaft macht weiteren Druck zur Lockerung der EU-Lieferketten-Richtlinie. Die Pflicht für Unternehmen zur Überwachung ihrer Lieferanten sollten nur für direkte Zulieferer außerhalb der EU gelten, heißt es in einer Erklärung von neun Spitzenverbänden, über die das Nachrichtenmagazin Politico berichtet.

Es sei nicht nachvollziehbar, warum „im gemeinsamen Binnenmarkt mit seinen hohen Standards neue Sorgfaltspflichten eingeführt werden sollten“. Die Beschränkung auf Lieferanten aus Drittländern könne auch verhindern, dass der bürokratische Aufwand auf kleine und mittlere Unternehmen in der EU durchschlägt.

„Die Wirtschaft erwartet pragmatische Gesetze, die mit verhältnismäßigem Aufwand rechtssicher zu erfüllen sind“, schreiben die Verbände. Diese Anforderung müsse die Europäische Union nun endlich erfüllen.

„Sollte die Richtlinie nicht in Gänze wegfallen, braucht es jedenfalls eine dringende Vereinfachung der Sorgfaltspflichten“, schreiben die Wirtschaftsverbände. Neben der Lieferkettenrichtlinie sprechen sie dabei auch die Berichterstattungspflichten zur Nachhaltigkeit (CSRD), die Regelungen zu CO2-Grenzausgleichszahlungen (CBAM) und Vorschriften gegen die Entwaldung (EUDR) an.

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung müsse „auf einen klar verständlichen, rechtssicher und mit verhältnismäßigem Aufwand zu bewältigenden Kern“ reduziert werden. Für alle Richtlinien solle es einen gemeinsamen Schwellenwert für die Unternehmensgröße geben, ab der sie gelten. Die Verbände schlagen die Anhebung auf mindestens 3.000 Beschäftigte neben einem Mindestjahresumsatz von 450 Millionen Euro vor.

Die EU-Lieferketten-Richtlinie (CSDDD) verpflichtet Unternehmen, bei ihren Lieferanten die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards sowie Menschenrechten zu überprüfen. Sie ist bereits beschlossen, aber noch nicht in Kraft. Die EU-Kommission selbst hat Vorschläge gemacht, wie die Richtlinie verschlankt werden kann, um Bürokratie, Kosten und Risiken für Unternehmen zu verringern. Die Gespräche darüber gehen in Brüssel in dieser Woche in die entscheidende Phase.

Hinter der Initiative stehen der Bundesarbeitgeberverband Chemie, der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft, Der Mittelstandsverbund, Gesamtmetall, die Stiftung Familienunternehmen und Politik, der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).


Foto: Containerschiff (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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