Sonntag, Dezember 21, 2025
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Europameister Morata wechselt zu AC Mailand

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Mailand (dts Nachrichtenagentur) – Der frischgebackene Fußball-Europameister Alvaro Morata wechselt von Atletico Madrid zum AC Mailand. Der Stürmer unterschrieb bei den Rossoneri einen Vertrag bis 2028, teilte der Verein am Freitag mit.

Der gebürtige Madrilene bestritt sein Profidebüt für Real Madrid, bevor es ihn weiter zu Juventus Turin, dem FC Chelsea und schließlich Atletico zog. In den vergangenen Jahren war Morata immer wieder zwischen diesen Clubs verliehen worden. Zuletzt beklagte er sich über fehlende Wertschätzung in Spanien.

Morata ist aktuell Mannschaftskapitän des spanischen Nationalteams, mit dem er am Sonntag im Berliner Olympiastadion den EM-Titel gegen England holte. Insgesamt bestritt er für La Furia Roja 80 Länderspiele, in denen er 36 Tore erzielen konnte.


Foto: Alvaro Morata (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax am Mittag weiter schwach – IT-Störung bereitet Sorgen

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Freitag nach einem bereits schwachen Start in den Handelstag bis zum Mittag weiter im roten Bereich geblieben. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 18.230 Punkten berechnet, 0,7 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

„Der Dax baut seine Handelsverluste im weiteren Verlauf weiter aus und notiert aktuell bei 18200 Punkten“, sagte Marktanalyst Andreas Lipkow. „Es entstehen immer mehr Risikocluster und die Gewinnwarnung von Sartorius im Einklang mit den weltweiten Computerproblemen geben dem Dax nach einmal Abwärtsdynamik.“

Alles hätten die Marktteilnehmer erwartet, aber nicht, dass nun auch noch das Problem Cybersicherheit auf dem Plan trete. Seit dem Morgen berichten weltweit Einrichtungen von erheblichen IT-Problemen. Flughäfen und Krankenhäuser mussten den Betrieb stark reduzieren. „Das kann sich noch zu einem wesentlich größeren Störfaktor ausweiten und auch Wirtschaftsteile hart treffen“, so Lipkow weiter.

Am Ende der Kursliste rangierte weiter Sartorius, deren Aktien nach einer abgesenkten Prognose um über 15 Prozent einbrachen.

„Derzeit sind besonders die Tourismus- und Reiseaktien betroffen. Es kann jedoch auch schnell auf andere Sektoren übergreifen. Keine Zeit für Heldentum bei den Investoren. Es steht zu viel Performance auf dem Spiel, als sich nun gegen den Abwärtstrend zu stellen“, sagte Lipkow.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0885 US-Dollar (-0,16 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9187 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Senioren-Union will stärkere Präsenz von 20. Juli 1944 im Lehrplan

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zum 80. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler fordert die Senioren-Union von der Bundesregierung, den 20. Juli 1944 stärker im kollektiven Bewusstsein zu verankern.

Der 20. Juli stehe für den mutigen Widerstand einer kleinen Minderheit gegen das NS-Regime und verdiene daher „ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und des Gedenkens“, sagte der Chef der Senioren-Union Fred-Holger Ludwig am Freitag. Neben der Errichtung eines europäischen Denkmals sowie der Förderung des 20. Juli als nationalen Gedenktag fordert die Senioren-Union auch finanzielle Unterstützung für Bildungsprojekte und stärkere Präsenz im Schulunterricht.

„Sorgen Sie dafür, dass die Geschichte des 20. Juli 1944 und der deutsche Widerstand gegen Hitler fest in den Lehrplänen der Schulen verankert wird“, heißt es im Appell der Senioren-Union. Auch die wissenschaftliche Forschung zum Thema müsse stärker gefördert werden.

Das Attentat vom 20. Juli 1944 gilt als der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in der Zeit des Nationalsozialismus. Hitler überlebte jedoch die Explosion einer von Claus Schenk Graf von Stauffenberg deponierten Sprengladung im sogenannten Führerhauptquartier Wolfsschanze mit leichten Verletzungen. Stauffenberg und über 200 Mitverschwörer wurden hingerichtet.


Foto: Benito Mussolini und Adolf Hitler nach dem Attentat in der „Wolfsschanze“ (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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BGH: Siegreiche Wohnungseigentümer müssen Prozesskosten mittragen

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Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass Wohnungseigentümer, die gegen ihre eigene Eigentümergemeinschaft vor Gericht gewonnen haben, sich eventuell auch an den Prozesskosten beteiligen müssen.

Soweit es keine andere Regelung gebe, zählten diese zu den Verwaltungskosten der Gemeinschaft und könnten nach dem allgemeinen Kostenverteilungsschlüssel umgelegt werden, teilten die Richter am Freitag in Karlsruhe zur Begründung mit.

Die drei Klägerinnen in diesem Fall sind Mitglieder der beklagten Gemeinschaft der Wohnungseigentümer und Eigentümerinnen jeweils einer der insgesamt acht Wohnungseigentumseinheiten. In der Gemeinschaftsordnung ist geregelt, dass die Verwaltungskosten zu gleichen Teilen auf die Wohnungseigentumseinheiten umgelegt werden.

Im Jahr 2021 fochten die Klägerinnen beim Amtsgericht einen von den Eigentümern gefassten Beschluss an. Das Amtsgericht gab der Klage statt und verurteilte die Gemeinschaft der Wohnungseigentümer dazu, die Kosten des Prozesses zu tragen. Im April 2022 beschlossen die Eigentümer, diese Kosten durch eine Sonderumlage zu finanzieren. Hierfür sollte je Wohnungseigentumseinheit ein Betrag in Höhe von 799,21 Euro gezahlt werden, mithin auch von jeder der Klägerinnen. Dagegen klagten sie wiederum, was der BGH nun abwies.


Foto: Hausfassade (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Oswald Egger erhält Georg-Büchner-Preis

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Darmstadt (dts Nachrichtenagentur) – Der deutsche Schriftsteller Oswald Egger erhält in diesem Jahr den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Freitag mit.

Egger sei ein Autor, „der seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 1993 die Grenzen der Literaturproduktion überschreitet und erweitert“, so die Jury zur Begründung. Er arbeite an einem Werkkontinuum, das „Sprache als Bewegung, als Klang, als Textur, als Bild, als Performance“ begreife und sich in der Fortschreibung und Veränderung des Sprachgebrauchs entwickele. Seine Prosagedichte und Textgewebe widersetzten sich der raschen Lektüre, luden zum assoziierenden Entschlüsseln von Bedeutungen ein und unterminierten spielerisch Erklärungssysteme, die man zu kennen glaube.

Eggers Wortkosmos fuße in der Mehrsprachigkeit und den Landschaften seiner Südtiroler Herkunft. „Am Leitfaden der sinnlichen Wahrnehmung, im Gang über die Wortfelder der deutschen Sprache und ihrer Varietäten schreibt Oswald Egger die große Tradition einer Physiognomik der Naturformen fort, von den Steinen bis zu den Wolken. Die in seinem Werk enthaltene Welt entzieht sich der Verfügbarkeit, so wie seine Textlandschaften auf das Unverfügbare der Kunst verweisen“, so das Gremium.

Der Georg-Büchner-Preis soll in diesem Jahr am 2. November in Darmstadt verliehen werden. Er gilt als der renommierteste Literaturpreis im deutschen Sprachraum.


Foto: Leserin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Etwas mehr schwerbehinderte Menschen in Deutschland

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Zum Jahresende 2023 lebten in Deutschland rund 7,9 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, waren das rund 67.000 oder 0,9 Prozent mehr als zum Jahresende 2021, dem Zeitpunkt der letzten Erhebung.

Als schwerbehindert gelten Personen, denen die Versorgungsämter einen Behinderungsgrad von mindestens 50 zuerkannt sowie einen gültigen Ausweis ausgehändigt haben. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung zum Jahresende 2023 waren 9,3 Prozent der Menschen in Deutschland schwerbehindert. 50,1 Prozent der Schwerbehinderten waren Männer, 49,9 Prozent waren Frauen.

Behinderungen bestehen vergleichsweise selten seit der Geburt oder im Kindesalter, sondern entstehen meist erst im fortgeschrittenen Alter. So war rund ein Drittel (34 Prozent oder 2,7 Millionen) der schwerbehinderten Menschen zum Jahresende 2023 im Alter ab 75 Jahren. Etwas weniger als die Hälfte (45 Prozent oder 3,6 Millionen) der Schwerbehinderten gehörte der Altersgruppe von 55 bis 74 Jahren an. Drei Prozent oder 214.000 waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Knapp 91 Prozent der schweren Behinderungen wurden durch eine Krankheit verursacht, rund drei Prozent der Behinderungen waren angeboren oder traten im ersten Lebensjahr auf. Ein Prozent der Behinderungen war auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen. Die übrigen Ursachen summieren sich auf fünf Prozent.

Körperliche Behinderungen hatten 58 Prozent der schwerbehinderten Menschen: Bei 26 Prozent waren die inneren Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen. Bei elf Prozent waren Arme und/oder Beine in ihrer Funktion eingeschränkt, bei weiteren zehn Prozent Wirbelsäule und Rumpf. In weiteren vier Prozent der Fälle lag Blindheit oder eine Sehbehinderung vor. Ebenfalls vier Prozent litten unter Schwerhörigkeit, Gleichgewichts- oder Sprachstörungen. Der Verlust einer oder beider Brüste war bei zwei Prozent Grund für die Schwerbehinderung.

Geistige oder seelische Behinderungen hatten insgesamt 15 Prozent der schwerbehinderten Menschen, zerebrale Störungen lagen in neun Prozent der Fälle vor. Bei den übrigen Personen (19 Prozent) war die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen.

Bei mehr als einem Fünftel der Menschen mit schwerer Behinderung (22 Prozent) war vom Versorgungsamt der höchste Grad der Behinderung von 100 festgestellt worden. Über ein Drittel (35 Prozent) der Schwerbehinderten wiesen einen Behinderungsgrad von 50 auf, so Destatis.


Foto: Behinderten-Parkplatz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Trump hält erste Rede nach Anschlag: "Gott auf meiner Seite"

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Milwaukee (dts Nachrichtenagentur) – Donald Trump hat mit einer über eineinhalb Stunden langen und teils emotionalen Rede die Nominierung der Republikaner als Präsidentschaftskandidat angenommen. Er sprach am Donnerstagabend (Ortszeit) erstmals seit dem Anschlag vom Wochenende wieder auf einer Bühne.

In der traditionell am letzten Tag des viertägigen Parteitages gehaltenen Rede war die eigentliche Annahme gleich zu Beginn schnell abgehandelt. Die im Vorfeld der Rede angekündigten Appelle zur Versöhnung des Landes fielen allerdings überschaubar aus: Er wolle Präsident für alle US-Amerikaner sein, nicht nur für die Hälfte, so Trump. Die politische Auseinandersetzung habe ein Level erreicht wie niemals zuvor, jetzt sei es Zeit, sich wieder zu vereinen.

Je länger Trump sprach, desto mehr kam er wieder zu früherer Form zurück. Den Namen von Amtsinhaber Joe Biden erwähnte Trump dabei nur einmal: Dieser habe großen Schaden angerichtet. Wie in der Vergangenheit versprach Trump, die illegale Migration über die südliche Staatsgrenze mit Fertigstellung der Mauer zu stoppen. Es müsse die „Invasion“ gestoppt werden, die „hunderttausende Menschen tötet“, sagte Trump, mutmaßlich in Bezug auf den Drogenhandel.

Den Krieg zwischen Russland und der Ukraine hätte es nie gegeben, wenn er im Amt gewesen sei, so Trump. Mit früher schon geäußerten Versprechen, diesen schnell zu beenden, hielt er sich allerdings zurück. Und die Inflation in den USA verglich Trump mit der Hyperinflation in Deutschland vor hundert Jahren. Man habe dort und andernorts gesehen, welche Folgen Inflation habe, sie müsse gestoppt werden. Trinkgelder müssten steuerfrei sein, forderte er. „No tax on tips“ ist ein erst vor einigen Wochen von der Trump-Kampagne eingeführter Slogan.

Trump erzählte minutenlang seine Sicht der Ereignisse vom Samstagabend, als auf ihn bei einer Wahlkampfveranstaltung ein Anschlag verübt worden war – allerdings ohne neue Fakten zu berichten. Er wolle die Geschichte nur ein einziges Mal erzählen, weil sie so schmerzlich für ihn sei. „Ich fühlte mich sicher, weil ich wusste, ich hatte Gott auf meiner Seite“, sagte Trump über den Moment, als er nach den Schüssen auf ihn am Boden lag.

Zuvor schon hatten auf dem Parteitag schon mehrere Redner einen Gottesbezug zu Trump hergestellt, der den Anschlag vom Wochenende offensichtlich nur knapp überlebt hatte, darunter der umstrittene Fernsehmoderator Tucker Carlson: „Gott ist unter uns“, sagte er betont mehrdeutig in seiner Rede.

Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt. Während Trump in den Umfragen immer besser dasteht, wächst der Druck auf Amtsinhaber Joe Biden, nicht noch einmal anzutreten. Laut Medienberichten könnte ein Rückzug innerhalb der nächsten Tage doch noch erfolgen, nachdem Biden dies bis jetzt immer wieder abgelehnt hatte. Aktuell befindet sich der Präsident wegen einer Corona-Infektion in Selbstisolation.


Foto: Donald Trump am 18.07.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Deutscher Botschafter: Nato-Perspektive gibt Ukrainern Zuversicht

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Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Der deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, sieht die Perspektive auf einen Nato- sowie EU-Beitritt der Ukraine als wichtige Zeichen für das Land.

„Die ukrainische Regierung hat sehr gewürdigt, dass der Nato-Gipfel in Washington bestätigt hat, dass die Zukunft der Ukraine in der Nato liegt und dass der Weg der Ukraine in die Nato unumkehrbar ist“, sagte Jäger der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). „Das hat dem Land Zuversicht gegeben.“ Die Eröffnung von Beitrittsgesprächen mit der Europäischen Union bedeute „einen richtigen Schub“ für das Land, so der Botschafter.

„Das sind genau die Zeichen, die die Ukraine braucht. Dieser Krieg muss jetzt bestanden und für die Ukraine erfolgreich beendet werden. Aber die Ukraine – und vor allem ihre Kinder – brauchen auch eine Perspektive für die Zeit danach.“ Mit Blick auf notwendige Waffenlieferungen sagte Jäger weiter: „Jetzt kommt es aber vor allem auf Dinge an, die in der praktischen Kriegsführung gebraucht werden: Flugabwehr, Artillerie, F16“, so der Botschafter. „Auf wichtigen Feldern sind wir sehr starke und nachhaltige Unterstützer der Ukraine, insbesondere bei der Flugabwehr und Artillerie.“


Foto: Ukrainische Flagge in Kiew (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Mützenich stellt Schuldenbremse erneut infrage

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Kabinettsbeschluss zum Bundeshaushalt hat SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich die Grenzen der Verschuldung erneut infrage gestellt.

„Wir werden genau hinschauen, ob der Entwurf der Bundesregierung finanz- und verfassungsrechtlich tragfähig ist – oder ob man einen Überschreitungsbeschluss im Rahmen der Schuldenbremse treffen muss“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben). „Die Möglichkeit, eine Haushaltsnotlage zu erklären, nehmen wir nicht vom Tisch.“ Schließlich gehe es darum, „unser Land für die Zukunft in Schuss zu bringen“.

Zugleich regte Mützenich eine Änderung des Grundgesetzes an. „Wir brauchen eine emotionslose Diskussion über die Schuldenregel“, sagte er. „Auf allen staatlichen Ebenen und in fast allen Parteien – auch bei nahezu allen Ökonomen – setzt sich die Erkenntnis durch, dass wir das Grundgesetz ändern und die Schuldenbremse reformieren müssen, wenn wir notwendige Investitionen in unser Land tätigen wollen.“ Der SPD-Politiker fügte hinzu: „Ich hoffe, dass das auch irgendwann bei der FDP ankommt.“

Scharf kritisierte Mützenich die Rolle der FDP in den Haushaltsverhandlungen der Ampelspitze. „Das Einzige, was die FDP in diesen Haushaltsverhandlungen interessiert hat, war das starre, ideologische Festhalten an der Schuldenbremse, ohne deren Ausnahmen zu nutzen. Das ist angesichts der großen Herausforderungen etwas wenig“, sagte der Fraktionschef. „Ich rate dringend dazu, dass sich die Koalition auf das konzentriert, was notwendig ist. Man kann nicht die Unterstützung der Ukraine gegen Investitionen in die Infrastruktur und in die Menschen ausspielen. Das haben leider nicht alle verstanden.“


Foto: Rolf Mützenich (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Schulze fordert Steuer für 250 "ultrareiche" Haushalte

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sieht ihr Ressort nach der Vorstellung des Haushaltsentwurfs herabgesetzt. Damit es gerechter zugehe, streitet sie für eine Milliardärssteuer. „Krisen und Zukunftsinvestitionen fordern den Staatshaushalt momentan enorm“, sagte Schulze „Ippen-Media“. „Es ist Zeit, dass sich die Ultrareichen, also die Milliardäre, stärker an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligen.“

Schulze verwies auf die Debatte, die derzeit innerhalb der G20 geführt wird. „Eine Steuer von nur zwei Prozent des Milliardenvermögens würde in Deutschland und weltweit für mehr Gerechtigkeit und eine bessere Zukunft sorgen“, erklärte die Sozialdemokratin. In ihrem Etat sind für das kommende Jahr derzeit 10,3 Milliarden Euro vorgesehen, rund eine Milliarde weniger als im laufenden Haushaltsjahr. Während der G20-Tagung in Rio de Janeiro kommende Woche (25. Juli) wird die auch global geforderte Milliardärssteuer nicht offiziell auf der Tagesordnung stehen. Schulze will aber am Rande den brasilianischen Finanzminister Fernando Haddad treffen, der das Thema maßgeblich vorantreibt.

Das Entwicklungsministerium zählt in Deutschland rund 250 Haushalte mit einem Vermögen von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Viele Menschen glaubten, Milliardäre würden in Deutschland bereits fair besteuert – „das ist aber nicht so“, sagte Schulze. Eigentlich gelte in Deutschland der Grundsatz, dass finanziell stärkere Schultern mehr tragen als schwächere. Für sogenannte Ultrareiche werde dieses Prinzip aber durch Privilegien und Schlupflöcher ausgehebelt, kritisierte die Sozialdemokratin. Es sei „nicht fair“, wenn ein Milliardär prozentual weniger Steuern zahlen müsse als eine Lehrerin oder eine Reinigungskraft. „Ausgerechnet für Milliardäre ist Deutschland ein Niedrigsteuerland.“


Foto: Svenja Schulze (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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