Montag, Dezember 22, 2025
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Lottozahlen vom Mittwoch (24.07.2024)

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Saarbrücken (dts Nachrichtenagentur) – In der Mittwochs-Ausspielung von „6 aus 49“ des Deutschen Lotto- und Totoblocks wurden am Abend die Lottozahlen gezogen. Sie lauten 4, 5, 24, 38, 39, 47, die Superzahl ist die 3.

Der Gewinnzahlenblock im „Spiel77“ lautet 5500370. Im Spiel „Super 6“ wurde der Zahlenblock 025090 gezogen. Diese Angaben sind ohne Gewähr.

Der Deutsche Lotto- und Totoblock teilte mit, dass die Chance, sechs Richtige und die Superzahl zu tippen, bei etwa 1 zu 140 Millionen liege und warnte davor, dass Glücksspiel süchtig machen könne. Derzeit liegen 6 Million Euro im Jackpot.


Foto: Lotto-Spieler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Nachhaltige Mobilität in Europa: 10 interessante Fakten über nationale und EU-weite Regularien

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Alle Länder haben eigene Regeln und fördern die nachhaltige Mobilität in unterschiedlichem Maße.
EU-weit arbeitende Unternehmen müssen sich gut auskennen, um alle Vorgaben zu erfüllen.
M3E Policy Report – Sustainable Mobility in Europe 2024 bietet systematische Übersicht und Analyse zu Gesetzgebungen und Richtlinien zur nachhaltigen Mobilität in Europa.

Wussten Sie, dass es Länder in Europa gibt, die mehr Umweltzonen haben als Deutschland? Oder dass nur ein einziger Staat in der EU keine Steuervergünstigungen für E-Fahrzeuge eingeführt hat? Die nachhaltige Transformation des Verkehrs ist zwar eine der tragenden Säulen des European Green Deals, dennoch müssen sich transnational agierende Unternehmen weiterhin durch eine sehr ausdifferenzierte nationale Regularienlandschaft manövrieren.
Supranationale EU-Policies, nationale Gesetzgebungen, und regionale Maßnahmen: ein Blick auf die Regelungen zur nachhaltigen Mobilität in den 27 EU-Mitgliedstaaten, der Schweiz, Norwegens und Großbritanniens offenbart einen kunterbunten Flickenteppich. Das Berliner Beratungsunternehmen M3E hat 10 spannende Fakten zusammengetragen, die das illustrieren.

1.  Es gibt in Italien mehr Städte mit Umweltzonen und sonstigen Durchfahrtsbeschränkungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als in Deutschland.

2.  Beim Kauf eines vollelektrischen Pkw in Norwegen sind die ersten 500.000 NOK (ca. 43.000 €) des Kaufpreises von der Mehrwertsteuer (25 %) befreit. Für vollelektrische Pkw, die günstiger als 500.000 NOK (ca. 43.000 €) sind, fällt keine Mehrwertsteuer an.

3.  Kopenhagen und Amsterdam haben sich als einzige europäische Hauptstädte zum Ziel gesetzt, ihre ÖPNV-Flotten bis 2025 zu 100 % auf emissionsfreie Busse umzustellen.

4.  Die zentrale Staatsverwaltung Spaniens ist per Gesetz verpflichtet, ihre Parkplätze mit mindestens einer Ladestation pro 20 Stellplätze auszustatten.

5.  Estland ist das einzige Land in der EU, in dem keine Steuervergünstigungen für Elektrofahrzeuge gelten.

6.  Die neue Dekarbonisierungsstrategie der amtierenden polnischen Regierung sieht vor, dass in Polen bis 2030 1,46 Millionen Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride zugelassen werden müssen.

7.  Das drittkleinste Land in der EU, nämlich Zypern, fördert die Anschaffung von vollelektrischen leichten Nutzfahrzeugen mit 15.000 € pro Fahrzeug.

8.  Jeder, der in Frankreich einen Pkw mit einem CO2-Austoß von mehr als 194 Gramm pro Kilometer zulässt, muss eine Strafzahlung in Höhe von 60.000 € entrichten.

9.  Das EU-Emissionshandelssystem wird 2027 auf den Bereich Straßenverkehr ausgeweitet.

10.Das nationale Klimaabkommen der Niederlande sieht vor, dass in den Niederlanden bis 2025 50 Wasserstofftankstellen errichtet werden müssen.

„Im Bereich Mobilität hat sich die europäische Vereinigung noch nicht gänzlich vollzogen. Zu viele und zu unterschiedliche Regularien erschweren es Unternehmen, flexibel auf schnell wechselnde Anforderungen einzugehen. Umso wichtiger sind verlässliche Informationen und eine sichere Faktenlage, um zukunftssicher handeln zu können“, erklärt Dr. Christian Milan, Gründer und Geschäftsführer von M3E.
M3E Policy Report – Sustainable Mobility in Europe 2024 ab sofort auch für 3, 5 oder 10 Länder erhältlich
M3E hat mit dem M3E Policy Report – Sustainable Mobility in Europe 2024 einen wertvollen Wegweiser für Unternehmen zusammengestellt, um durch den europäischen Regulariendschungel zu navigieren. Der Report bietet umfassende Informationen zu nicht-monetären Anreizen, positiven und negativen Steuermaßnahmen, Restriktionen und weiteren mobilitätsrelevanten Regularien sowie einen zusammenfassenden Überblick zu Förderprogrammen im jeweiligen Land. Der Bericht enthält darüber hinaus Handlungsempfehlungen, die optional individualisiert werden können. Der Report ist in vier Sprachen (DE, EN, FR, ES) bestellbar und wird fortan jährlich aktualisiert.
Die aggregierten Daten und die fundierten Analysen dienen Fuhrparkverantwortlichen, OEMs sowie Logistik- und Lieferunternehmen als strategisches Werkzeug, das sowohl für die Entscheidungsfindung in der Gegenwart als auch für die strategische Zukunftsplanung unabdingbar ist. Unternehmen, die nur in bestimmten Ländern Europas tätig sind, bietet M3E ab sofort die Möglichkeit, eine gekürzte Fassung des Policy Reports mit den Ländern ihrer Wahl zu erwerben.

Bild:M3E-CEO Dr. Christian Milan

Quelle:M3E GmbH

Dax lässt deutlich nach – Rezessionssorgen kommen auf

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Mittwoch hat der Dax nach einem bereits schwachen Start deutlich nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 18.387 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss

Die größten Verluste gab es bei Papieren der Deutschen Bank, Daimler Truck und Siemens Energy. Gewinne gab es entgegen dem Trend bei Anteilsscheinen von Sartorius, Merck und Symrise.

„Stoisch dreht der Dax seine Runden, genau wie Emmanuel Macron, der eine neue Regierung erst nach den Olympischen Spielen in Paris benennen will und bis dahin eine Art Ruhepause von seinen politischen Gegnern fordert“, sagte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.

„Währenddessen ist die Wirtschaftstätigkeit des privaten Sektors in der Eurozone nach einem unerwarteten Einbruch in Deutschland erneut zum Stillstand gekommen“, so Oldenburger. Deutschlands Industrie drohe die Rezession und auch in Frankreich sei kein Wachstum mehr zu verzeichnen. „Dies dürfte die Absichten der Europäischen Zentralbank weiter untermauern, die Zinsen im September oder Oktober erneut zu senken.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochnachmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0857 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9211 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 81,54 US-Dollar, das waren 53 Cent oder 0,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

UN-Bericht: Jeder elfte Mensch 2023 von Hunger betroffen

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Rio de Janeiro (dts Nachrichtenagentur) – Rund 733 Millionen Menschen waren im Jahr 2023 von Hunger betroffen – das war jeder elfte Mensch weltweit. Dies geht einem Bericht von fünf Sonderorganisationen der Vereinten Nationen hervor, der am Mittwoch im Rahmen eines G20-Treffens in Brasilien vorgestellt wurde.

Demnach sind die Fortschritte im Kampf gegen den Hunger der letzten 15 Jahre zum Teil wieder verschwunden: Das Niveau der Unterernährung ist wieder mit dem der Jahre 2008 und 2009 vergleichbar. Damit gerät das 2015 beschlossene UN-Entwicklungsziel, die Welt bis 2030 von Hunger zu befreien, weiter außer Reichweite.

Regional ist die Entwicklung sehr unterschiedlich. Fortschritte konnten in Lateinamerika verzeichnet werden, wo nunmehr 6,2 Prozent der Bevölkerung von Hunger betroffen sind. In Asien blieb der Anteil der Hungerleidenden stabil bei 8,1 Prozent, während er in Westasien und der Karibik zulegte. Insbesondere in Afrika ist der Anstieg deutlich: Dort waren 20,4 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Die Gründe für eine Zunahme der Ernährungsunsicherheit und der Unterernährung sind vielfältig. So zehrt den UN-Organisationen zufolge die anhaltende Inflation die ökonomischen Fortschritte vieler Menschen vielerorts wieder auf. Auch der menschengemachte Klimawandel und Konflikte wirken sich immer häufiger und gravierender auf die Ernährungssicherheit aus.

Die UN-Sonderorganisationen riefen dazu auf, die Finanzierung zur Beendigung von Hunger zu verstärken. „Die beträchtlichen Investitionen, die für gesunde, sichere und nachhaltig produzierte Lebensmittel erforderlich sind, sind weitaus geringer als die Kosten, die für die Volkswirtschaften und Gesellschaften entstehen, wenn wir nichts unternehmen“, erklärte dazu der Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Cindy McCain, Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms (WFP), hält weiter am UN-Entwicklungsziel fest. „Eine Zukunft ohne Hunger ist möglich, wenn wir die notwendigen Ressourcen und den politischen Willen aufbringen, um in bewährte langfristige Lösungen zu investieren“, erklärte sie. „Ich rufe die Staats- und Regierungschefs der G20 auf, dem Beispiel Brasiliens zu folgen und ambitionierten globalen Maßnahmen zur Bekämpfung von Hunger und Armut Priorität einzuräumen. Wir haben die Technologien und das Know-how, um die Ernährungsunsicherheit zu beenden – aber wir brauchen dringend finanzielle Mittel, um in großem Umfang in sie zu investieren.“

Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russel verwies auf bereits erreichte Erfolge. „In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Zahl der Kinder, die chronisch mangelernährt sind, weltweit um ein Drittel, oder 55 Millionen, gesunken. Dies zeigt, dass sich Investitionen in die Ernährung von Müttern und Kindern auszahlen“, sagte die Chefin des Kinderhilfswerks. „Dennoch leidet weltweit eines von vier Kindern unter fünf Jahren an Unterernährung – dies kann zu langfristigen Schäden führen. Wir müssen dringend die Finanzierung aufstocken, um die Mangelernährung von Kindern zu beenden. Die Welt kann und muss dies tun.“


Foto: Nahrungsmittelausgabe in Argentinien (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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NRW-Verkehrsminister verurteilt Aktion von Klima-Klebern

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hat die Aktion von Klima-Aktivisten am Flughafen Köln/Bonn verurteilt.

Der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe) sagte er: „Ich habe keinerlei Verständnis für solche Aktionen. Das hat mit legitimem Protest nichts zu tun; das ist dumm und kriminell und gefährdet Menschenleben.“

„Ich begrüße ausdrücklich, dass die Bundesregierung einen Gesetzentwurf eingebracht hat, der die Strafen für solche Aktionen deutlich verschärft. Ich hoffe, das schreckt vor solchen gefährlichen Eingriffen in den Luftverkehr ab“, so der Minister.


Foto: Oliver Krischer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

MDR blickt gelassen auf mögliche Staatsvertragskündigung durch AfD

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Erfurt (dts Nachrichtenagentur) – Der MDR sieht einer Kündigung des Medienstaatsvertrages durch eine mögliche AfD-Regierung in Thüringen nach eigener Aussage gelassen entgegen.

„Der MDR bestünde weiter als Zweiländeranstalt und würde als Mitteldeutscher Rundfunk für die mitteldeutsche Region natürlich weiterhin ein Programm machen können“, sagte der juristische Direktor des Senders, Jens-Ole Schröder, der NDR-Medienredaktion Zapp. Der MDR sei in diesem Fall weiterhin in Thüringen empfangbar. Auch müsse der Rundfunkbeitrag trotz einer Kündigung weitergezahlt werden. Grund sei eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes von 2021, die den Beitrag vorläufig abgesichert habe.

Nach Einschätzung Schröders kann Thüringens AfD-Chef Björn Höcke demnach eines seiner zentralen Wahlversprechen nicht umsetzen: Die AfD will bei einem Wahlsieg in Thüringen die Medienstaatsverträge kündigen, das Budget des MDR um 90 Prozent kürzen und durch eine Steuer finanzieren, die von Medien- und Techfirmen wie Amazon und Netflix gezahlt werden soll. Das hatte Höcke in einer Rede im November 2023 angekündigt.

Der Jurist Tobias Mast vom Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg hält diese Pläne allerdings für verfassungswidrig: „Es wäre ein drastischer Einschnitt, der extrem von dem entfernt wäre, was das Bundesverfassungsgericht mittlerweile als öffentlich-rechtlichen Rundfunk definiert hat.“ Vor allem eine Kürzung des Budgets um 90 Prozent entspreche nicht den Anforderungen an eine Grundversorgung, so Mast.

Auch eine Finanzierung durch Steuern sei problematisch. Denn damit läge die Kontrolle über die Finanzen direkt bei der Politik. Der Rundfunk wäre nicht mehr unabhängig: „Man kann sich etwas vorstellen, wie die PiS-Partei in Polen geschaffen hat, nämlich ein sehr regierungsfreundlicher Rundfunk, der keine kritischen Fragen stellt und in das ideologische Weltbild der herrschenden Partei passt.“

Im Gegensatz zur Einschätzung des MDR geht Mast bei einer Kündigung der Medienstaatsverträge von weitreichenden Folgen aus: „Die Personen, die in Thüringen leben, wären nicht mehr verpflichtet, den MDR mitzufinanzieren“, sagte Mast. Das habe Auswirkungen auf den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk: „Wenn ein Bundesland ausscheidet, fehlt eine Geldquelle.“ Auch ein Sendeverbot für den MDR im Gebiet Thüringens hält Mast im Fall einer Kündigung für wahrscheinlich.

Die Thüringer AfD weist die Kritik an ihren Plänen zurück. „Wenn die Kosten sich massiv reduzieren, dann kommt man mit kleineren Beträgen aus“, so der Stellvertretende Landessprecher Torben Braga. Seine Partei wolle das Programm auf „Kernaufgaben“ reduzieren, wie Nachrichten, Regionalsport und „Traditionspflege“. Die verfassungsrechtlichen Bedenken hält Braga für unwesentlich: „Wenn Sie Juristen fragen, werden Sie immer feststellen, dass es unterschiedliche Ansichten zu bestimmten Fragen in der Juristerei gibt.“


Foto: MDR-Funkhaus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Nächste Bundestagswahl soll am 28. September 2025 stattfinden

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die nächste Bundestagswahl soll am 28. September 2025 stattfinden. Eine entsprechende Empfehlung an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wurde am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen. In der Regel hält sich das Staatsoberhaupt an die Vorschläge zu Wahlterminen.

Das Datum galt im Vorfeld bereits als sicher. Lediglich Berlin hatte sich dagegen ausgesprochen. Üblicherweise findet am letzten September-Wochenende der Berlin-Marathon statt. Kürzlich hatte der Veranstalter jedoch angekündigt, dann auf den 21. September auszuweichen.

Bei der letzten Bundestagswahl 2021 waren beide Veranstaltungen auf den gleichen Termin gefallen. Dabei hatte es in Berlin massive Probleme gegeben. Die gleichzeitig durchgeführte Abgeordnetenhauswahl musste komplett, die Bundestagswahl in Teilen wiederholt werden. Einigen Wahllokalen gingen die Stimmzettel wegen der hohen Beteiligung aus. Es konnten jedoch nicht schnell genug neue geliefert werden, weil wegen des Marathons Teile der Innenstadt gesperrt waren.


Foto: Wahllokal (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kabinett beschließt Importstrategie für Wasserstoff

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate beschlossen. Sie sei ein „wesentlicher Baustein“ der deutschen Wasserstoffpolitik und ergänze das Engagement der Bundesregierung zum heimischen Marktaufbau, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Die Importstrategie ergänzte demnach die Nationale Wasserstoffstrategie.

Die Bundesregierung geht von einem nationalen Bedarf an Wasserstoff und dessen Derivaten in Höhe von 95 bis 130 TWh in 2030 aus. Dabei müssen voraussichtlich rund 50 bis 70 Prozent (45 bis 90 TWh) aus dem Ausland importiert werden. Es ist laut Ministerium davon auszugehen, dass der Importanteil nach 2030 weiter steigt. Nach ersten Einschätzungen könnte sich der Bedarf bis zum Jahr 2045 auf 360 bis 500 TWh an Wasserstoff sowie etwa 200 TWh an Wasserstoffderivaten erhöhen.

„Ein Großteil des deutschen Wasserstoffbedarfs wird mittel- bis langfristig durch Importe aus dem Ausland gedeckt werden müssen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Die Importstrategie bilde dafür den Rahmen. „Sie sendet ein klares Signal an unsere Partner im Ausland: Deutschland erwartet im Inland eine große und stabile Nachfrage nach Wasserstoff und Derivaten und ist ein verlässlicher Partner und Zielmarkt für Wasserstoffprodukte.“


Foto: Wasserstoff-Behälter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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20 Prozent der Stadtfläche Hamburgs "überwärmt"

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – 20 Prozent der Stadtfläche Hamburgs sind einer Analyse im Auftrag der Hamburger Umweltbehörde zufolge „überwärmt“. Dazu zählen die Innenstadt, Teile der Hafencity und dicht bebaute Wohnquartiere ohne Bäume, berichtet die „Zeit“. Diese kühlen demnach aufgrund fehlender Grünflächen nachts nicht ab.

„Zwischen dem Umland und der Innenstadt kann es zu Temperaturunterschieden von acht Grad kommen“, sagte Dirk Funk von der Umweltanalyse-Firma Geo-Net, die die Untersuchung im Auftrag der Stadt gemacht hat. Auch zwischen einzelnen Stadtteilen stellt er Temperaturunterschiede von mehreren Grad fest.

Um der durch den Klimawandel bedingten zunehmenden Hitze in Hamburg zu begegnen, fordern Klimaschützer, mehr Straßen und Plätze mit Bäumen zu verschatten, oder von Asphalt zu befreien. Die Klimafolgenforscherin Veronika Huber sagte zu den Konsequenzen für Hamburg: „Im kühlen Sommer 2017 waren es nur zwölf hitzebedingte Sterbefälle, während im Rekordsommer 2018 die Schätzung bei 218 hitzebedingten Sterbefällen liegt.“ Besonders gefährdet sind dabei Menschen mit Vorerkrankungen an Herz und Lunge, Kinder, Schwangere, Obdachlose und Ältere.

Bis zum Herbst soll Hamburg nun einen Hitzeaktionsplan erhalten, der Maßnahmen definiert, um besonders gefährdete Gruppen zu schützen. Die Gesundheitsminister der Bundesländer hatten 2020 beschlossen, bis zum Jahr 2025 solche vorzulegen. In Hamburg aber begann die Arbeit daran erst im Jahr 2023.


Foto: Fontäne an der Binnenalster in Hamburg (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Valerie Schönian beim Authors-MeetUp auf der herCAREER Expo

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Valerie Schönian Journalistin und Autorin, unter anderem für das Leipziger Büro der ZEIT

Valerie Schönian„Ich will für einen offenen, friedlichen und progressiven Osten streiten”

Valerie Schönian wurde 1990 in Gardelegen, Sachsen-Anhalt geboren. Ihre Geburtsurkunde ist noch von der Deutschen Demokratischen Republik ausgestellt, kurz danach trägt sie bereits Pampers aus dem Westen und wächst ohne Grenzen auf. Trotzdem entdeckt sie ihr “Ostbewusstsein”. In ihrem gleichnamigen Buch geht sie der ostdeutschen Identität der Nachwendekinder auf den Grund. Im Gespräch erzählt sie, warum gelungene Wiedervereinigung für sie nicht bedeutet, Unterschiede zu leugnen.

„Es gibt einen Unterschied in den Perspektiven und es ist wichtig, die ostdeutsche Perspektive sichtbar zu machen.“

herCAREER: Valerie, Deutschland ist seit knapp 34 Jahren wiedervereint. Was war passiert, dass du als Nachwendekind ein Bewusstsein dafür entwickelt hast, Ostdeutsche zu sein?

Valerie Schönian: Dieser Prozess, ich nennen ihn “Ossi-Werdung”, hat 2014 begonnen, als Pegida zu marschieren anfing. Ich stand auf einer Gegendemo in München, wo ich gerade die Deutsche Journalistenschule besuchte, und merkte: Irgendetwas unterscheidet mich und die Leute um mich herum. Es wurden Klischees aus der Schublade geholt, von denen ich dachte, dass es sie gar nicht mehr gibt. Während ich mehrheitlich Wütende in den Pegida-Demonstrant:innen sah, sahen viele im besten Fall “Ostdeutsche” oder gleich “Jammer-Ossis”, die sich immer noch benachteiligt fühlten.

herCAREER: Was hat das mit dir gemacht?

Valerie Schönian: Mir war unwohl, aber ich hatte damals keine Worte dafür. Vor allem wollte ich nicht Pegida verteidigen. Das startete diesen Prozess, der für mich immer noch nicht abgeschlossen ist.

herCAREER: Nachdem dein Interesse für deine Herkunft geweckt worden war, hast du viele Gespräche mit deiner Familie geführt.

Valerie Schönian: Als ich nach Hause kam und erzählte, dass ich ein Buch über die ostdeutsche Identität der Nachwendekinder schreiben will, meinte mein Papa: Was hast du denn noch mit dem Osten zu tun? Ich habe erst nach und nach verstanden, dass meine Eltern ihren Osten haben und ich den meinen – und dass ich auch das Recht habe, mich damit zu beschäftigen. Es gibt eine ostdeutsche Identität der Nachwendekinder, die nichts mit den schlecht gelaunten Demonstrant:innen in Runenschrift-Pullis zu tun hat. Ich will für einen offenen, friedlichen, progressiven Osten streiten.

herCAREER: Was hast du aus den Gesprächen mit deiner Familie mitgenommen?

Valerie Schönian: Ich habe mich zu meiner ostdeutschen Großfamilie an den Tisch gesetzt und gesagt, erzählt doch mal, wo ist das Problem? Eine Tante meinte, dass sie seit 27 Jahren Angst habe, ihren Job zu verlieren, und wenn Angela Merkel sagt: “Deutschland geht es gut”, fragt sie sich: Wen meint sie damit? Wir sprechen als Familie nicht viel über Politik, aber da hat es auf einmal gesprudelt. Es macht etwas mit den Menschen, wenn sie jahrelang nur das “Happy End der Geschichte” feiern sollen, aber immer ein bisschen auf einen herabgeschaut wird.

herCAREER: Hast du ihre Sorgen verstanden?

Valerie Schönian: Ja. Die friedliche Revolution war großartig, gleichzeitig ist in der Nachwendezeit nicht alles eingehalten worden, was versprochen wurde. Der heutige Frust der Ostdeutschen rührt teilweise noch aus dieser Zeit. Als ich diesen Gedanken einmal mit einem 30 Jahre älteren, klugen Journalisten teilte, meinte der nur: Ossi-Gejammer. Da ist mir klar geworden: Es gibt einen Unterschied in den Perspektiven und es ist wichtig, die ostdeutsche Perspektive sichtbar zu machen.

herCAREER: Mit welchen Vorurteilen hat Ostdeutschland, haben Ostdeutsche auch heute noch zu tun?

Valerie Schönian: Nach der Europawahl gingen die Deutschlandkarten rum, auf denen der Westen überwiegend schwarz, der Osten überwiegend blau gewählt hat. Und damit natürlich auch die Frage: Was ist mit den Ostdeutschen los? Ich dachte, dass nach den Correctiv-Recherchen zu den Geheimtreffen der AfD, nach der Hessen-Wahl, bei der die AfD verhältnismäßig gut abschnitt, und nach den bundesweiten Umfragen klar ist, dass die AfD ein gesamtdeutsches und kein ostdeutsches Phänomen ist. Zu sagen: Rechtsextremismus ist ein ostdeutsches Phänomen, greift zu kurz – auch wenn wir über Unterschiede reden müssen.

herCAREER: Hast du dich auch mit Vorurteilen konfrontiert gesehen?

Valerie Schönian: Ich habe wenig abbekommen. Mein Dialekt ist nicht hörbar, aber früher sagte ich noch “Geschörrspüler” und “Körche”. Das habe ich mir dann abgewöhnt. Erst im Buchprozess ist mir klar geworden, wie absurd das eigentlich ist. “Geschörrspüler” versteht ja jede:r.

herCAREER: Wie können wir es als Gesamtgesellschaft schaffen, nicht in gängige Vorurteile oder ein indifferentes “Die drüben ticken einfach anders” abzurutschen?

Valerie Schönian: Ein großer Hebel ist die Repräsentation. Ostdeutsche sind in Wirtschaft, Medien und Politik immer noch unterrepräsentiert. Ich empfehle auch, nach Ostdeutschland in die Städte zu fahren, um zu sehen, wie engagiert die Leute sind. Und zu lesen: Zum Beispiel „Lütten Klein“ von Steffen Mau oder „Zonenkinder“ von Jana Hensel.

herCAREER: Welche Netzwerke gibt es für Ostdeutsche?

Valerie Schönian: Es gibt das junge Netzwerk “Wir sind der Osten”, da bin ich auch dabei, dann gibt es “Dritte Generation Ost” derer, die die DDR noch bewusst erlebten. Und es gibt sehr viele Netzwerke aus dem Osten, die sich wegen der rechtsextremen Entwicklungen zusammenschließen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es wirklich ernst wird, vor allem für Menschen mit sichtbarer Migrationsgeschichte, wenn die Rechtsextremen an die Macht kommen. Das Netzwerk Polylux sammelt Spenden, um sie an diese Initiativen auszuschütten. Die Unabhängigkeit von staatlicher Förderung wird wichtiger, je stärker die Rechten werden.

herCAREER: Für dein Buch hast du dich auf eine Reise durch Ostdeutschland begeben und mit vielen jungen Ostdeutschen gesprochen. Welche Begegnungen haben sich besonders eingebrannt?

Valerie Schönian: Eine Begegnung war mit Konrad Erben aus Jena, Sohn eines Schwarzen Vaters und einer weißen Mutter, in seinem Umfeld der einzige Schwarze Mensch. Wir haben über Rassismus gesprochen, der in Ostdeutschland viel zu alltäglich ist und auch in Wahlentscheidungen mündet, und wir haben darüber gesprochen, wie er sich trotz seiner Rassismuserfahrungen als Teil des Ostens sieht – er hat sich sogar einen Plattenbau auf die Wade tätowiert!

Daneben blieb mir die Begegnung mit Benjamin Grunder aus Chemnitz im Kopf, der sich unermüdlich in der dortigen Kulturszene engagiert. Ich war auf dem Kosmos-Festival in Chemnitz, Herbert Grönemeyer und Fat Tony traten auf. Ein Jahr zuvor hatte ich für die ZEIT über die rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz berichtet. Aber ein weltoffenes Festival ist eben genauso ostdeutsche Realität.

herCAREER: Was ist für dich eine gelungene Wiedervereinigung?

Valerie Schönian: Es klingt simpel, aber: Wenn wir Unterschiede nicht als etwas Trennendes, sondern als etwas Bereicherndes sehen würden, dann wäre vieles besser. Und das gilt ja nicht nur für das Ostbewusstsein, sondern für viele Perspektiven, die noch zu wenig gesehen werden. Dann kann ich auch in einem perfekt wiedervereinigten Land immer noch Ossi sein.

Das Interview führte herCAREER-Chefredakteurin Julia Hägele.

Am 17. Oktober 2024 ist Valerie Schönian zu Gast beim Authors-MeetUp auf der herCAREER Expo.

Bild: Valerie-Schoenian Foto-Johanna-Wittig

Quelle messe.rocks GmbH