Dienstag, Dezember 30, 2025
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Pflegeheime schränken Leistungen wegen Personalmangel ein

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – 63 Prozent der ambulanten Dienste und Pflegeheime haben ihre Leistungen in den vergangenen sechs Monaten aus personellen Gründen eingeschränkt. Das geht aus der Zwischenauswertung einer Umfrage des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) hervor, über die der „Spiegel“ berichtet.

87 Prozent der befragten ambulanten Anbieter erklärten, dass sie neue Kunden ablehnen mussten. 47 Prozent der befragten Heime konnten vorhandene Betten nicht belegen.

Als Gründe wurden vor allem offene Stellen genannt, die nicht besetzt werden können, sowie Erkrankungen von Mitarbeitenden. An der Befragung, die noch bis Ende der Woche läuft, nahmen bis Redaktionsschluss 240 Anbieter teil.

Die Pflegeversicherung steckt auch finanziell in der Krise. Für 2025 rechnen die Pflegekassen mit einem Defizit von rund 3,4 Milliarden Euro. Zugleich leiden Heimbewohner unter hohen Kosten. Bundesweit müssen sie im ersten Aufenthaltsjahr durchschnittlich 2.871 Euro pro Monat aus eigener Tasche aufbringen. Ist ihnen das nicht möglich, springt das Sozialamt mit der sogenannten „Hilfe zur Pflege“ ein.

Heimbetreiber und Pflegedienste klagen jedoch über das langwierige Verfahren, das bis zu anderthalb Jahre dauern könne. In der DEVAP-Umfrage berichten 73 Prozent der Träger von hohen Außenständen, beispielsweise dadurch, dass Anträge nicht bearbeitet würden. Fast die Hälfte der Anbieter fürchtet deswegen eine „wirtschaftliche Schieflage“.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat einen Entwurf für eine Pflegereform angekündigt. Der DEVAP fordert eine „grundlegende“ Reform. Als Sofortmaßnahme empfiehlt der Verband etwa, die Eigenbeteiligung der Heimbewohner zu deckeln. Zuschüsse müsse es nicht nur für die Unterbringung im Heim, sondern auch für die häusliche Pflege geben. Sozialämter sollten zeitnah Abschlagszahlungen an die Träger weiterleiten, wenn Pflegebedürftige auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Der Verband, der insgesamt 1.950 stationäre Einrichtungen und über 1.400 ambulante Dienste vertritt, warnt vor „einer schweren gesellschaftlichen Krise“.


Foto: Seniorin mit Helferin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kühnert-Rücktritt: Schulz kritisiert Atemlosigkeit der Politik

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz hat nach dem Rücktritt von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert die hohe Belastung von Politikern beklagt. „Du musst sieben Tage die Woche 24 Stunden lang verfügbar sein“, sagte Schulz dem „Spiegel“. „Du hast auch selbst das Gefühl, immer erreichbar sein zu müssen. Bist du es mal nicht, und es passiert etwas, haut man dir das gnadenlos um die Ohren.“

Dazu kämen wenig Schlaf, die Atemlosigkeit des Politikbetriebs und eine Erwartungshaltung, die kein Mensch erfüllen könne, so Schulz. Dies führe dazu, „dass Politik schwer erträglich geworden ist“.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert war Anfang der Woche zurückgetreten. Er glaube, „dass Kevin Kühnert sehr lange an alles gedacht hat, nur nicht an sich selbst“, sagte Schulz. Kühnert habe „sich ungeheuer zusammengerissen und enorm viel Kraft investiert, um seiner Pflicht nachzukommen“.

Über seinen eigenen Absturz bei der Bundestagswahl 2017 sagte Schulz, er habe das bis heute nicht verarbeitet. „Ich habe mich damit abgefunden, aber du trägst Wunden davon, und die Narben bleiben“, so Schulz, der die Wahl 2017 nach einem anfänglichen Umfragehoch deutlich gegen die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verloren hatte und mittlerweile Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung ist.

Schulz äußerte Hoffnung auf ein Comeback von Kühnert. „Viele Menschen hoffen, dass er sich erholt und zurückkommt. Das wünsche ich mir auch“, sagte er. „Egal ob er in die Politik zurückkehrt oder etwas anderes macht.“


Foto: Martin Schulz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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CSU will "Drohnenarmee" in Deutschland aufbauen

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Augsburg (dts Nachrichtenagentur) – Die CSU will eine Drohnenarmee aufbauen. Der Krieg in der Ukraine verdeutliche die Bedeutung von Drohnen für die moderne Kriegsführung, heißt es im Entwurf des „Leitantrages zur Stärkung der Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit“ für den Parteitag in Augsburg, über den die „Rheinische Post“ (Samstagausgabe) berichtet. „Deshalb brauchen wir eine Drohnenarmee, inklusive der notwendigen Produktionskapazitäten in Deutschland, um im Verteidigungs- und Bündnisfall und in den internationalen Einsätzen der Bundeswehr bestmöglich bestehen zu können.“

Durch die jahrelange „ideologische Blockade von SPD und Grünen“ hinke die Bundeswehr in diesem Bereich hinterher, „sowohl bei der Anzahl als auch der Bewaffnung und der Drohnenabwehr“, heißt es weiter. „Der Handlungsbedarf ist immens, weshalb zeitnah in die heimische Drohnenforschung und -produktion investiert werden muss.“

Dafür seien verbindliche Zusagen und Verträge mit deutschen Unternehmen notwendig, um Abhängigkeiten zu verhindern „und zeitnah Fähigkeiten zum Einsatz und Abwehr von Drohnen aufzubauen“, so die CSU.


Foto: Eurodrohne (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kassenärzte: Medikamentenmangel führt zu Ausfall von Behandlungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der anhaltende Medikamentenmangel schränkt offenbar auch die ärztliche Versorgung zunehmend ein. „Derzeit gibt es bundesweit in den Arztpraxen Versorgungseinschränkungen wegen der Lieferengpässe für Kochsalzlösung“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der „Bild“ (Samstagausgabe). „Ärzte müssen Patienten nach Hause schicken, weil sie keine Kochsalzlösung zur Verfügung haben und die Patienten nicht behandeln können.“

Das sei ein „gesundheitspolitisches Armutszeugnis“, sagte der KBV-Chef. „Aktuell ist die Medikamentenversorgung in Deutschland auf dem Stand eines Dritten-Welt-Landes.“

Nach den Aussagen von Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), drohen auch in Krankenhäusern Engpässe bei Kochsalzlösungen. „Die Krankenhäuser erhalten derzeit nicht die kompletten Mengen an Spül- und Infusionslösungen, die sie bei den Herstellern bestellen“, sagte er der Zeitung. Noch könne man alle Patienten gut versorgen, „allerdings mit viel organisatorischem und finanziellem Aufwand“. Langfristig sei dies aber nicht zu leisten, wenn sich an der Situation nichts ändere „und die Patientenzahlen wie zuletzt wieder kontinuierlich ansteigen“, so Gaß.


Foto: Arztpraxis für Allgemeinmedizin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Obama greift Trump auf Wahlkampfveranstaltung für Harris an

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Pittsburgh (dts Nachrichtenagentur) – Bei einer Wahlkampfveranstaltung für die US-Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten, Kamala Harris, im hart umkämpften Bundesstaat Pennsylvania hat Ex-Präsident Barack Obama den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump scharf attackiert. „Was ich nicht verstehen kann, ist, warum irgendjemand glaubt, dass Donald Trump die Dinge auf eine Art und Weise verändern wird, die für Sie gut ist“, sagte er in Pittburgh über seinen Nachfolger im Präsidentenamt. „Denn es gibt absolut keine Anzeichen dafür, dass dieser Mann an jemand anders denkt als an sich selbst.“

Donald Trump sei ein „78-jähriger Milliardär, der nicht aufhört, über seine Probleme zu jammern“, so Obama. „Da gibt es die Tweets in Großbuchstaben, das Schimpfen und Toben über verrückte Verschwörungstheorien.“ Es gebe zweistündigen Reden und „ständige Versuche, Ihnen etwas zu verkaufen“, sagte der ehemalige Präsident. „Der Grund, warum er das tut, ist, dass er sich nur um sein Ego, sein Geld und seinen Status kümmert. Er denkt nicht an Sie.“

Obama erinnerte auch auf den Sturm auf das Kapitol nach Trumps Abwahl, bei dem auch dessen Vizepräsident Mike Pence ins Visier der Trump-Anhänger kam, nachdem dieser die Verifizierung der amtlichen Wahlergebnisse nicht stoppte. „Wenn es Trump egal ist, ob ein Mob seinen eigenen Vizepräsidenten angreift, glauben Sie dann, dass er sich um Sie kümmert? Pennsylvania, wir brauchen keine weiteren vier Jahre davon.“

Auch sein wohl wichtigstes Vermächtnis, die häufig als „Obamacare“ bezeichnete Gesundheitsreform, hält der Ex-Präsident für gefährdet. „Wenn es um die Gesundheitsversorgung geht, hat Donald Trump nur eine Antwort: die Abschaffung des Affordable Care Act, auf den 45 Millionen Menschen angewiesen sind“, so Obama.

„Jetzt, acht Jahre nach seiner Wahl, sagt er auf die Frage, was er zu tun gedenke, er habe `Konzepte für einen Plan`, wie er ihn ersetzen wolle.“ Der Wahlkämpfer für Harris zog eine Parallele zu Aufgaben im Haushalt. Auf die Frage, ob man den Abwasch gemacht habe, könne man antworten, dass man „Konzepte für einen Plan“ habe, wie man den Abwasch mache. „Wie wird das wohl ankommen? Wenn es bei Ihnen nicht funktioniert, warum sollte es dann beim Präsidenten der Vereinigten Staaten funktionieren?“

In Umfragen zeigt sich aktuell, dass die Präsidentschaftswahl am 5. November äußerst knapp werden könnte. Zwar ist bundesweit die Unterstützung für Harris größer, doch aufgrund des Wahlmännersystems können die Ergebnisse in einzelnen Bundesstaaten wie Pennsylvania entscheidend sein. Dort zeichnet sich derzeit kein eindeutiger Sieg für Harris oder Trump ab. In verschiedenen mathematischen Modellen kommen die beiden Bewerber daher auf nahezu gleich hohe Chancen für einen Einzug ins Weiße Haus.


Foto: Barack Obama (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Save the Children: Weiterhin häufige Frühehen in fragilen Staaten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In fragilen Staaten wird alle 30 Sekunden ein Mädchen frühverheiratet. Das geht aus dem am Freitag zum Weltmädchentag veröffentlichten „Global Girlhood Report 2024“ der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ hervor. Als „Hotspots“ benennt der Bericht die Zentralafrikanische Republik, den Tschad, den Südsudan, Somalia und Eritrea.

Rund 32 Millionen Mädchen zwischen zehn und 17 Jahren leben in Ländern, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) als „extrem fragil“ oder „fragil“ eingestuft werden und zugleich eine hohe Frühverheiratungsrate aufweisen. In extrem fragilen Staaten kommt Frühverheiratung doppelt so häufig vor wie in Ländern mit stabilen staatlichen Strukturen, heißt es in der Analyse.

„Unser Bericht macht einen verheerenden Zusammenhang deutlich, denn die Regierungen fragiler Staaten stehen vor einer doppelten Herausforderung: Sie müssten mehr für den Schutz von Mädchen tun, sind aber gleichzeitig weniger in der Lage dazu“, sagte Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland.

„Bereits die Corona-Pandemie hat Staaten vor riesige Herausforderungen gestellt. Und auch viele der Krisen, die wir heute erleben, untergraben Systeme, auf die Menschen angewiesen sind: Gesundheitsversorgung, Sicherheit, Bildung, Einkommen. Dazu die Folgen der Klimakrise“, so Westphal. „Um die Rechte von Mädchen zu schützen, brauchen wir mehr Ressourcen und bessere Zusammenarbeit, und zwar zwischen allen Beteiligten: Regierungen, UN, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gebern und den Gemeinschaften vor Ort, die Mädchen eingeschlossen.“

Frühehen haben gravierende Folgen für das gesamte weitere Leben, so die Kinderrechtsorganisation. Viele Mädchen müssten die Schule abbrechen, was ihnen die Chance auf wirtschaftliche Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit nehme. Sie seien zudem einem höheren Risiko körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Hinzu komme ein erhöhtes HIV-Risiko und häufigere Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt bei jungen Müttern, hieß es.

Dem neuen Bericht zufolge bringen in extrem fragilen Ländern fast 558.000 Mädchen – oder jedes vierte – vor ihrem 18. Geburtstag ein Kind zur Welt. Viele haben keinen Zugang zu qualitativ guter Vorsorge und Geburtshilfe.


Foto: Mädchen in einem Flüchtlingslager (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Allianz-Manager sieht Mangel an Leistungsbereitschaft in Deutschland

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Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) – Oliver Bäte, Vorstandschef des Versicherungskonzerns Allianz, sieht in Deutschland einen Mangel an Leistungsbereitschaft. „Wir müssen nun dringend wieder ein Verständnis dafür herstellen, dass unser Wohlstand auch etwas mit dem Willen zu tun hat, sich für den Erhalt dieses Wohlstands anzustrengen“, schrieb er in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ (Wochenendausgabe).

Als ein Problem identifiziert Bäte den „chronisch erhöhten“ Krankenstand. „Ohne den enorm hohen Krankenstand wäre die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr nicht um 0,3 Prozent geschrumpft, sondern um knapp 0,5 Prozent gewachsen“, erklärte er. Zudem sollten „die tariflichen und gesetzlichen Grenzen für die Höchstarbeitszeit – gestaffelt nach Tätigkeitsbereich – für jene Beschäftigten gelockert werden, die freiwillig mehr arbeiten wollen.“


Foto: Allianz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Volkswirt will globales Online-Testverfahren für Einwanderer

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Kiel (dts Nachrichtenagentur) – Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft, fordert ein weltweites Online-Testverfahren, um schnell und unbürokratisch qualifizierte Zuwanderer für Deutschland auszuwählen. Der Test solle „auf die Anforderungen der hiesigen Unternehmen abgestimmt und direkt mit der Erteilung einer befristeten Arbeitserlaubnis verbunden“ sein, schreibt der Wirtschaftswissenschaftler in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ (Wochenendausgabe)-

Wer im Test gut abschneide, soll nach Schularicks Plan in eine Bewerberbörse kommen, auf die wiederum deutsche Unternehmen Zugriff haben. Wer von ihnen ausgewählt werde, soll demnach „automatisch eine fünfjährige Arbeitserlaubnis in Deutschland“ erhalten.


Foto: Frau mit Kopftuch (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Martina Gedeck distanziert sich von eigenen frühen Rollen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Martina Gedeck sieht die eigenen frühen Rollen kritisch. „Ich habe mit etwa 25 Jahren angefangen zu drehen und immer, immer, immer war so ein kleiner erotischer Kick dabei. Wenn ich mir angucke, wie ich ausstaffiert war: der Lippenstift, die Haare – fürchterlich“, sagte die 63-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe).

„Dabei habe ich mich absolut gleichberechtigt gefühlt. Ich habe das überhaupt nicht überrissen, dass ich als kleines, sexy Überraschungsei eingebaut wurde“, so Gedeck. Auf die Frage, ob sie sich an konkrete Rollen mit einem fragwürdigen Frauenbild erinnert, antwortete die Schauspielerin: „An unheimlich viele, ich habe schließlich schon in den 80ern gedreht. Bei `Liebling Kreuzberg` war ich zum Beispiel eine Hospitantin im Anwaltsbüro, immer im kurzen Rock, die Augen schwärmerisch auf Manfred Krug gerichtet.“

Unterstützung habe sie damals gerade von männlichen Hauptdarstellern bekommen: „Der Sexismus ging nicht von den männlichen Kollegen aus. Das waren die herrschenden Strukturen der Fernsehlandschaft zu dieser Zeit.“ Manfred Krug zum Beispiel habe ihr Tipps gegeben, wie sie sich für kommende Projekte positionieren könne.

Ihrem Kollegen Götz George sei wegen Gedecks sexistischer Aufmachung einmal sogar der Kragen geplatzt: „Im Film `Schulz & Schulz` habe ich Götz Georges Geliebte gespielt. Ich erinnere mich noch, wie ich aus der Maske kam. Götz ist zusammengebrochen. `Wie siehst du denn aus`, hat er gefragt – und dann die Maske zusammengeschissen: `Was habt ihr aus der denn Komisches zusammengebastelt? Mach die, wie sie vorher war`“, erinnerte sich die Schauspielerin.

Für das Geschlechterbild hinter ihren Figuren habe sie selbst damals keinen Sinn gehabt: „Ich weiß nur, dass es mir vollkommen egal war. Ich hatte kein Bewusstsein dafür, was wir transportieren. Gar keins. Ich wollte einfach nur spielen“, sagte Gedeck etwa über die Sprechstundenhilfe, die sie in der Sascha-Hehn-Serie „Frauenarzt Dr. Markus Merthin“ dargestellt hat.

„Beim Theater heißt es immer, das Handwerk lernst du in der Provinz. Diese kleinen Rollen in den Serien – das war meine Provinz.“ Für überwunden hält Gedeck den Zeitgeist der 80er und 90er bis heute nicht: „Es ist nicht vorbei“, sagte die 63-Jährige. „Vor gar nicht langer Zeit hat ein Regisseur mir ins Gesicht gesagt: `Es soll ja Leute geben, die an Filme mit Frauen in der Hauptrolle glauben. Ich tu das nicht.`“


Foto: Martina Gedeck (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bundeswehr-General: Kein Abbruch von Ukraine-Waffenlieferungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an diesem Freitag in Berlin hat Generalmajor Christian Freuding, der Leiter des Ukraine-Krisenstabes im Verteidigungsministerium, das Land anhaltender deutscher Unterstützung versichert. „Jeden Tag rollen aus Deutschland Lastwagen in Richtung Ukraine, die Waffensysteme, Munition, Ausrüstung und Verpflegung für die Soldaten oder Stromgeneratoren an Bord haben“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe).

„Es wird keinen Abbruch der Lieferungen an die Ukraine geben – schon allein deshalb, weil viele unserer Projekte über 2025 hinausreichen und bereits finanziert sind. Unsere Militärhilfe ist langfristig angelegt“, so Freuding.

Er räumte ein, dass es „in einer für die Ukraine schwierigen militärischen Situation“ beim kurzfristig abgesagten Ramstein-Gipfel darum hätte gehen sollen, „wie wir das Land zum jetzigen Zeitpunkt noch besser unterstützen können“ und dass mehr Mittel auch aus Deutschland notwendig seien: „Tatsächlich übersteigt der Bedarf der Ukraine auch die vier Milliarden Euro, die bisher für das kommende Haushaltsjahr geplant sind.“

Trotzdem könne man „noch in 2024 bis zu 50 konkrete Projekte zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte realisieren, die die militärischen Fähigkeiten der Ukrainer signifikant stärken werden“, prognostizierte der Soldat.

„Debatten gehören zur Demokratie“, sagte Freuding an die Adresse derer, die weitere Waffenlieferungen an die Ukraine kritisch sehen: „Wir müssen uns in diesen Debatten immer klarmachen, dass vom weiteren Verlauf der Ereignisse in der Ukraine Freiheit und Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland unmittelbar berührt sind.“ Der revanchistische Imperialismus Russlands werde nicht an der ukrainischen Grenze haltmachen.


Foto: Panzer-Transport auf der Autobahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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