Dienstag, Juni 17, 2025
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Dax startet kaum verändert – Goldpreis auf Rekordkurs

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Mittwochmorgen kaum verändert in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 18.530 Punkten berechnet, 0,1 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

„Der Ausbruch des Deutschen Aktienindex über den Widerstand bei 18.600 Punkten stellt sich im Nachhinein als Fehlausbruch heraus“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. Einige Anleger hofften jetzt, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag für positive Impulse sorge. „Doch dürften die Notenbanker weder erneut an der Zinsschraube drehen, noch sich zu konkreten Ankündigungen für eine nächste Senkung im September hinreißen lassen.“

„In der morgigen Pressekonferenz könnte EZB-Präsidentin Lagarde aber mit der Frage konfrontiert werden, wie die EZB zu den Wünschen der Wahlsieger in Frankreich nach höheren Staatsschulden steht. Das könnte für neue Volatilität im Euro zum US-Dollar und gerade bei französischen Aktien sorgen. Bei diesen ist völlig die Luft raus.“ Anleger hielten die politische Situation für undurchschaubar und machten einen großen Bogen um den französischen Aktienmarkt. Es sei kaum vorstellbar, dass diese negative Dynamik nicht am Ende auch Deutschland treffe.

Belastend für Europas Börsen wirke auch die Spekulation auf einen nächsten Präsidenten Trump in den USA und die damit einhergehenden Risiken geopolitischer Spannungen und sich verschlechternder Handelsbeziehungen zu den USA. Die Ernennung von J. D. Vance zum Vizepräsidenten-Kandidaten deute auf einen starken Fokus auf die „America First“-Politik hin, die auch Deutschland zu spüren bekommen könnte. Das erhöhe die Unsicherheit im Dax. „Es wäre einer Regierung Trump zuzutrauen, dass etwa Forderungen nach einem ausreichenden Beitrag zum Verteidigungsbudget verknüpft werden mit der Androhung von Strafzöllen.“

„In New York geht die Umschichtung von Investorengeldern derweil weiter. Die Zinshoffnungen sorgen für eine Fortsetzung der Russel-Nasdaq-Outperformance, während Gold ein neues Rekordhoch erreicht. Die Sektor-Rotation ist in vollem Gange. Gold profitiert vor allem von anhaltenden Käufen von Zentralbanken, der Hoffnung auf Fed-Zinssenkungen und dem anhaltenden Appetit der Investmentkäufer aus China.“ Das positive Momentum im Goldpreis sei ungebrochen. „Viele bringen auch eine erneute Trump-Präsidentschaft mit Instabilität in Verbindung, was weitere Goldkäufe auslösen könnte“, sagte Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochmorgen etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0905 US-Dollar (+0,03 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9170 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ von seinem Rekordkurs leicht nach, am Morgen wurden für eine Feinunze 2.467 US-Dollar gezahlt (-0,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 72,72 Euro pro Gramm.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Singlehaushalte besonders häufig von Überschuldung betroffen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Jede zweite Person (51 Prozent) in Deutschland, die im Jahr 2023 die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch genommen hat, lebte in einem Singlehaushalt. Durchschnittlich waren diese Personen mit 29.738 Euro verschuldet, während die durchschnittliche Verschuldung aller beratenen Personen 31.749 Euro betrug, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.

Alleinlebende Männer waren häufiger und höher verschuldet als alleinlebende Frauen: 61 Prozent der überschuldeten Alleinlebenden waren Männer mit einer durchschnittlichen Schuldenlast von 31.792 Euro und 39 Prozent waren Frauen mit durchschnittlichen Schulden von 26.464 Euro. Auch bei der Überschuldungsintensität zeigten sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So bräuchten alleinlebende Männer bei Verwendung ihres gesamten monatlichen Nettoeinkommens durchschnittlich 28 Monate zur Schuldentilgung. Frauen wären bereits nach 24 Monaten schuldenfrei. Im Durchschnitt aller beratenen Personen lag der Wert bei 25 Monaten.

Ein besonders häufiger Auslöser für Überschuldung bei Singlehaushalten war im Jahr 2023 eine Erkrankung, eine Sucht oder ein Unfall. Mit knapp einem Viertel (24 Prozent) lag der Anteil hier bei Alleinlebenden deutlich über dem Durchschnitt aller beratenen Personen von weniger als einem Fünftel (18 Prozent). Der Verlust des Arbeitsplatzes war dagegen mit 19 Prozent bei Alleinlebenden ähnlich häufig die Hauptursache für die Verschuldung wie im Durchschnitt aller Personen, die eine Beratungsstelle aufsuchten (18 Prozent).

Bei der Betrachtung der Ursachen nach Geschlecht zeigte sich, dass bei alleinlebenden Frauen die Trennung, Scheidung oder der Tod des Partners oder der Partnerin mit 14 Prozent eine größere Rolle spielten als bei alleinlebenden Männern mit zehn Prozent. Im Gegensatz dazu lag bei alleinlebenden Männern der Verlust des Arbeitsplatzes mit 20 Prozent als Hauptursache für die Überschuldung höher als bei alleinlebenden Frauen mit 16 Prozent.

Im Jahr 2023 hatten sechs von zehn beratenen Personen (57 Prozent) Schulden bei sonstigen öffentlichen Gläubigern, so das Bundesamt weiter. Hierzu zählen beispielsweise gesetzliche Renten- und Krankenversicherungsträger sowie die Bundesagentur für Arbeit und deren Jobcenter. An zweiter Stelle standen Telekommunikationsunternehmen, bei denen die Hälfte aller beratenen Personen (49 Prozent) Schulden hatte, gefolgt von Gewerbetreibenden, bei denen vier von zehn beratenen Personen (39 Prozent) verschuldet waren.

Diese Gläubigergruppe umfasst alle privaten Anschaffungen (außer Versandhandel) und Dienstleistungen von Handwerksbetrieben. Beim Versandhandel (einschließlich Onlinehandel) waren 30 Prozent der beratenen Personen verschuldet. Bei Singlehaushalten zeigte sich ein ähnliches Bild. Auffällig ist jedoch, dass alleinlebende Männer mit 60 Prozent öfter Schulden bei sonstigen öffentlichen Gläubigern hatten als alleinlebende Frauen mit 53 Prozent.


Foto: Förmliche Zustellung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ryte gibt Übernahme durch Semrush Holdings, Inc. bekannt

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ryte Team Photo von Ryte und Semrush. (v.l.n.r) Mit Andy Bruckschloegl, Marcus Tandler (Gründer Ryte), Eugene Levin (President Semrush) und Jens Mittnacht (CFO/ COO Ryte).

Ryte, die preisgekrönte Plattform für Website User Experience (WUX), gibt stolz seine Übernahme durch Semrush (NYSE: SEMR), eine führende SaaS-Plattform für Online-Sichtbarkeitsmanagement, bekannt. Diese strategische Entscheidung zielt darauf ab, die technologischen und fachlichen Stärken beider Unternehmen zu vereinen, um ihren Kund:innen durch die daraus entstehenden Synergien noch leistungsstärkere Lösungen anzubieten.

Semrush Holdings Inc., mit Sitz in Boston, USA, hat die Übernahme des Münchener Unternehmens Ryte erfolgreich abgeschlossen. Diese strategische Partnerschaft kombiniert die umfangreiche Expertise beider Unternehmen, die sich über Jahre hinweg in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung (SEO), Wettbewerbsanalyse, Social Media, digitale PR und digitales Marketing etabliert haben. Die daraus entstehenden Synergien sollen das Wachstum beider Unternehmen nachhaltig stärken und vorantreiben.

Semrush und Ryte verfolgen gemeinsam das Ziel, eine erstklassige Marketing-Plattform bereitzustellen, die Unternehmen jeder Größe dabei unterstützt, ihre Online-Präsenz zu stärken und ihre digitalen Marketingstrategien zu optimieren. Geteilte Werte wie Innovation, vertrauensvolle Zusammenarbeit und positiver Wandel bilden dabei ein starkes Fundament, das eine zukunftsorientierte und erfolgreiche Zusammenarbeit sichert.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit Semrush unsere Vision für die Zukunft der Website User Experience zu verwirklichen und gleichzeitig Semrushs führende Enterprise-SEO-Plattform weiter zu stärken,“ erklärte Andy Bruckschloegl, Gründer von Ryte. „Die Zusammenarbeit mit Semrush ermöglicht es uns, Innovationen voranzutreiben, die Produktentwicklung von Ryte erheblich zu beschleunigen und unsere globale Marktpräsenz strategisch auszubauen. Diese ehrgeizigen Ziele hätten wir als eigenständiges Unternehmen nur mit deutlich längerem Atem erreichen können.“

Seit über einem Jahrzehnt hat sich Ryte als führende europäische Instanz für Website-Optimierung etabliert, indem es kontinuierlich innovative Lösungen und neue Produkte lanciert. Seit ihrer Gründung durch Andy Bruckschloegl, Marcus Tandler, Niels Dörje und Jan-Hendrik Reichenbacher im Jahr 2012 hat sich Ryte zur führenden Plattform für Website User Experience entwickelt. Das Unternehmen bietet umfassende Softwarelösungen für die ganzheitliche Website-Optimierung – einschließlich SEO, Web Performance, Qualitätssicherung, Compliance, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit.

Führende Unternehmen, insbesondere solche mit komplexen Webauftritten, setzen heute auf Ryte, um ihre digitale Reichweite zu maximieren und das Geschäftswachstum zu fördern. Die Übernahme eröffnet Ryte bedeutende neue Vertriebsmöglichkeiten. Durch den Zugang zu Semrushs umfangreicher Kundenbasis kann Ryte seine Marktdurchdringung erweitern und zusätzliche Cross-Selling-Potenziale erschließen.

Semrush stärkt mit der Übernahme ihre neu eingeführte Enterprise-SEO-Plattform und unterstreicht das Engagement des Unternehmens, große Firmen dabei zu unterstützen, ihre digitalen Marketingstrategien, Produktivität und Online-Sichtbarkeit signifikant zu verbessern. Die Enterprise-Plattform von Semrush vereint SEO-Operationen über verschiedene Teams, Branchen und Regionen hinweg. Sie nutzt fortschrittliche KI-Workflows und eine umfangreiche Datenbank mit Keywords und Backlinks, um wertvolle Einblicke und komplexe Expertenanalysen in Minuten statt Tagen zu liefern. Angesichts des stetigen Wandels im Markt für digitale Marketinglösungen konzentriert sich Semrush darauf, sein Fachwissen, seine Fähigkeiten und seinen Kundenstamm kontinuierlich auszubauen, um den vielfältigen Anforderungen von Führungskräften stets gerecht zu werden.

Durch die Integration von Rytes fortschrittlicher Crawling-Technologie in die Enterprise-SEO-Plattform von Semrush wird die Leistungsfähigkeit ihrer digitalen Marketinglösungen für große Firmen erheblich gesteigert. Die Eingliederung der branchenführenden Website-Crawling-Funktionen von Ryte unterstützt Semrush dabei, erstklassige digitale Marketing-Tools bereitzustellen und im Enterprise-Segment zu wachsen.

„Wir heißen heute alle Ryte-Mitarbeiter:innen herzlich in der Semrush-Familie willkommen und freuen uns darauf, die vielfältigen Möglichkeiten, die diese Übernahme mit sich bringt, voll auszuschöpfen,“ erklärte Eugene Levin, Präsident von Semrush.

Andy Bruckschloegl von Ryte betonte außerdem:

„Vor uns liegen aufregende Zeiten, und ich bin stolz auf das gesamte Ryte-Team, insbesondere meine zwei Mitgründer Marcus Tandler und Niels Dörje sowie unseren CFO und COO Jens Mittnacht. Durch ihren entscheidenden Beitrag haben sie diesen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft ermöglicht.“

Bild: Das erste Team Photo (v.l.n.r) Mit Andy Bruckschloegl, Marcus Tandler (Gründer Ryte), Eugene Levin (President Semrush) und Jens Mittnacht (CFO/ COO Ryte).

Quelle Ryte GmbH

Konfliktexperte sieht Gefahr einer globalen Polarisierung

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Marburg (dts Nachrichtenagentur) – Thorsten Bonacker, Professor für Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Marburg, warnt vor den zunehmenden geopolitischen Spannungen und der Gefahr einer globalen Polarisierung. „Staaten wie China oder Russland versuchen, alternative Modelle zur liberalen, regelbasierten Weltordnung durchzusetzen und eine multipolare Staatenwelt mit unterschiedlichen Einflusszonen zu schaffen“, sagte Bonacker dem Nachrichtenportal Watson.

Angesichts der gegenwärtigen internationalen Konflikte und der Militarisierung fordert Bonacker eine verstärkte Zusammenarbeit und die Stärkung internationaler Strukturen. „Auf internationaler Ebene ist es wichtig, an der Idee einer regelbasierten Ordnung festzuhalten, denn nur sie garantiert, dass Großmächte nicht einfach in neoimperialer Manier die Welt unter sich aufteilen“, sagte der Experte.

Die aktuellen Konflikte, darunter der Ukraine-Krieg und die Spannungen im südchinesischen Meer, zeigten die Notwendigkeit für die internationale Gemeinschaft, eine klare Haltung einzunehmen und die Friedensbemühungen zu verstärken. „Wir werden eine zunehmende Militarisierung sehen, da Staaten mehr Geld in ihre Verteidigungskapazitäten investieren“, prognostiziert Bonacker. Er forderte, dass die internationale Gemeinschaft, einschließlich Deutschland, die Ukraine stärker unterstützen müsse, um eine stabile europäische Sicherheit zu gewährleisten.

Darüber hinaus sieht Bonacker die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler Probleme wie Armut und Klimawandel als unerlässlich an. „Die Arbeit in internationalen Institutionen muss weiter gestärkt werden“, sagte er.


Foto: Vereinte Nationen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

JP Morgan plant neuen Standort in München

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Bank JP Morgan will ihre Präsenz in Deutschland ausbauen. „Wir werden neue Büros in München eröffnen“, kündigte JP-Morgan-Chef Jamie Dimon im „Handelsblatt“ an. „Dort werden wir uns schwerpunktmäßig um die Vermögensverwaltung und das Firmenkundengeschäft kümmern, unter anderem im Tech-Bereich und dem Segment Nachhaltigkeit.“

Bisher ist JP Morgan in Deutschland nur in Frankfurt mit eigenen Büros vertreten. In Berlin baut das Institut gerade einen Standort für seine Onlinebank Chase auf, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern bald ins Privatkundengeschäft einsteigen will. Chase stocke sein Personal in Berlin weiter auf und sei auch offen für Zukäufe, sagte Dimon. „Wenn es Banken oder Investmentgesellschaften gibt, deren Übernahme sinnvoll für uns wäre, dann werden wir uns damit beschäftigen.“

Die Lage der deutschen Wirtschaft beurteilt Dimon trotz des vergleichsweise geringen Wachstums positiv. „Es gibt hierzulande viele außergewöhnliche Unternehmen, talentierte Mitarbeiter und eine gute Arbeitsmoral“, sagte der JP-Morgan-Chef. „Deutschland muss nicht bange sein.“ Auch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), den Dimon 2023 traf, hat er eine hohe Meinung. „Er ist schlau, kompetent, engagiert, hartnäckig und ehrlich.“


Foto: Neues Rathaus München (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kühnert kritisiert FDP und drängt auf mehr Mieterschutz

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert gibt dem Koalitionspartner FDP eine Mitschuld an kräftigen Mieterhöhungen für tausende Berliner Mieter.

Kühnert sagte dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe): „Die saftigen Mieterhöhungen, die tausende Vonovia-Mieter dieser Tage per Post erhalten, haben de facto zwei Absender: einerseits den Wohnungskonzern selbst, andererseits den Bundesminister der Justiz und seine FDP.“ Sie hätten es in der Hand gehabt, „exorbitante Mietsteigerungen“ gesetzlich auszuschließen, kritisierte Kühnert.

Anlass sind Berichte über deutliche Mietsteigerungen durch den Wohnungskonzern Vonovia. Dieser will nach laut „Tagesspiegel“ die Mieten für seine 40.000 Wohnungen in Berlin erhöhen und dabei auch über das im Berliner Wohnungsbündnis vereinbarte Limit von 11 Prozent innerhalb von drei Jahren hinaus gehen. 20.000 Mieterhöhungen seien schon verschickt worden.

Kühnert sagte: „Es macht mich wütend, wenn unsere Koalition einerseits um mehr Netto für Millionen Beschäftigte kämpft, während die FDP gleichzeitig dieses Netto durch riesige Mietsteigerungen auffressen lässt.“ Seit zweieinhalb Jahren verweigere Justizminister Buschmann grundlos die Durchsetzung von mehr Mieterschutz in Deutschland, so der SPD-Generalsekretär.

Hintergrund der Attacke ist, dass die Ampel-Koalition im Koalitionsvertrag vereinbart hatte, eine Grenze von maximal elf Prozent Mieterhöhungen in drei Jahren einzuführen. Das Vorhaben hängt seither im Haus von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) fest. Seine Partei warnt öffentlich vor weiteren Verschärfungen des Mietrechts.

Kühnert fordert von Buschmann ein Ende der Blockade bei den sogenannten Kappungsgrenzen: „Ich erwarte vom liberalen Koalitionspartner, dass er endlich Vertragstreue an den Tag legt.“ Unmittelbar nach der Sommerpause müsse der Gesetzentwurf aus dem Bundesjustizministerium deshalb dem Parlament vorgelegt werden.


Foto: Hochhaussiedlung Gropiusstadt in Berlin-Neukölln (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Deutschland beteiligt sich am Wiederaufbau der Kiewer Kinderklinik

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Entwicklungsministerium stellt der ukrainischen Regierung wegen der akuten Notlage in der zerstörten Kiewer Kinderklinik 10 Millionen Euro für den Wiederaufbau zur Verfügung. Die Mittel werden laut Ministerium zusammen mit Mitteln anderer Geber und Spender eingesetzt, um das Krankenhaus schnell wieder einsatzfähig und winterfest zu machen.

Das umfasst Reparaturen und Instandsetzungsmaßnahmen an Fassaden, in Behandlungsräumen und der Strom- und Wärmeversorgung. „Die Zerstörung des Kinderkrankenhauses zeigt, wie rücksichtslos und menschenverachtend Russland diesen Angriffskrieg führt“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgaben). „Kinder leiden am meisten unter diesem Krieg. Wir dürfen und werden uns nicht damit abfinden, dass es diesen Ort der Heilung für krebskranke Kinder in der Ukraine nicht mehr gibt.“

Mit dem Kinderkrankenhaus verbinde das Entwicklungsministerium eine enge Partnerschaft über die deutsch-ukrainische Gesundheitskooperation. „Wir haben der ukrainischen Regierung angeboten, beim Wiederaufbau des Krankenhauses zur Seite zu stehen – damit die Kinder schnell wieder ihre dringend benötigte Behandlung erhalten können“, sagte die Ministerin weiter.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, verwies darauf, dass Russland seit Februar 2022 mehr als 210 medizinische Einrichtungen vollständig zerstört und mehr als 1.600 schwer beschädigt habe. Er bedankte sich für die zahlreichen Hilfsangebote, die es aus Deutschland nach dem Angriff gegeben habe, aus der Politik und von medizinischen Einrichtungen.

„Ich danke allen dafür – das ist weit mehr als abstraktes Beileid. Um die Folgen des russischen Terrors zu bekämpfen, müssen wir gleich mit dem Wiederaufbau beginnen. Deutschland hat uns wieder konkrete Hilfe geleistet. Mit 10 Millionen Euro haben unsere deutschen Partner erneut Führungsstärke bewiesen.“

Vor gut einer Woche flog Russland einen der schwersten Luftangriffe auf die Ukraine seit Beginn des Krieges. Dabei wurde auch die größte Kinderklinik des Landes, Okhmatdyt, in Kiew getroffen und zu weiten Teilen zerstört. Das Kinderzentrum für Dialyse und Blutkrankheiten und die zentrale Stromversorgung des Krankenhauses wurden vollkommen zertrümmert.

In der Kinderklinik wurden bislang rund 20.000 Kinder pro Jahr behandelt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte nach dem Angriff den Wiederaufbau des Kinderkrankenhauses in Kiew angekündigt. Expertenschätzungen gehen von einem Bedarf von rund 113 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Klinik aus.


Foto: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Grüne rechnen weiter mit Einstieg in Kindergrundsicherung in 2025

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Kabinettsbeschluss zum Haushalt 2025 gehen die Grünen weiterhin davon aus, dass im nächsten Jahr ein Einstieg in die Kindergrundsicherung gelingt. „Das Geld ist gesichert, jetzt gehts um die künftige Struktur“, sagte Fraktionsvize Andreas Audretsch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

Mit Unterstützung von Familienministerin Paus (Grüne) habe die Grünen-Fraktion im Bundestag den Vorschlag unterbreitet, bei der Einführung in zwei Stufen vorzugehen. „Diesen Weg werden wir gehen“, sagte Audretsch. Die Einzelheiten würden derzeit im Bundestag verhandelt. Er zeigte sich optimistisch: „Wir werden die Kindergrundsicherung 2025 auf den Weg bringen.“

Im Haushaltsentwurf sind rund drei Milliarden Euro zusätzlich für Leistungen für Familien vorgesehen – für höhere Kinderfreibeträge, Erhöhungen bei Kindergeld und Kindersofortzuschlag sowie für höhere Quoten der Inanspruchnahme. Das sei „Geld, das unmittelbar den Familien und Kindern zu Gute kommt“, sagte Audretsch den Funke-Zeitungen. „Es geht dabei einerseits um die Anhebung der Leistungen für Kinder, andererseits auch darum, dass alle Familien das bekommen, was ihnen zusteht.“

Der Sozialverband Deutschland begrüßt die Erhöhungen von Kindergeld und Kindersofortzuschlag, auch die Investition von rund zwei Milliarden Euro in das Kita-Qualitätsgesetz seien der richtige Ansatz, sagte SoVD-Chefin Michaela Engelmeier den Funke-Zeitungen. Das Versprechen eines Paradigmenwechsels sieht sie aber nicht erfüllt: „Die Grundidee ist sehr stark beschnitten worden, man konnte sich nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen“, sagte Engelmeier, „viel ist darum nicht übrig geblieben.“

Viele Kinder, die in verdeckter Armut leben, würden nicht erreicht. „Der Armutsschatten wirft sich auch auf ihre Bildungs- und Erwerbsbiografien.“ Wolle man ihre Talente fördern und so Fachkräfte für die Zukunft gewinnen, brauche es gute Betreuungseinrichtungen, ausreichend Lehrkräfte in den Schulen und einen besseren Zugang zu Sozialleistungen für ärmere Familien.


Foto: Kinder auf Fahrrädern (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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"Besondere politische Gegnerin" – Schröder würdigt Merkel

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) würdigt seine Amtsnachfolgerin Angela Merkel (CDU) zu ihrem 70. Geburtstag. „Von allen politischen Gegnerinnen und Gegnern ist sie eine besondere – schließlich hat sie gewonnen“, sagte der frühere SPD-Bundeskanzler, der bei der Bundestagswahl 2005 gegen die CDU-Politikerin knapp unterlag, dem „Stern“.

Er möge Merkels „typisch norddeutschen Charme“ sowie ihre „Fähigkeit zur Ironie (auch Selbstironie)“. Schröder: „Alles Gute, liebe Frau Merkel, und wie die Norddeutschen sagen: `Ad multos annos.`“ Übersetzt: „Auf viele Jahre.“

Die gebürtige Hamburgerin Angela Merkel führte von 2005 bis 2021 verschiedene Regierungen als Bundeskanzlerin an, ehe sie nach 16 Jahren erklärte, nicht erneut als CDU-Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl anzutreten. An diesem Mittwoch wird die Altkanzlerin – deren politische Memoiren im Herbst dieses Jahres erscheinen sollen – 70 Jahre alt.


Foto: Gerhard Schröder (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen teilweise deutlich im Plus – Dow Jones im Höhenflug

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Dienstag teilweise deutlich zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 40.955 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,9 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Zwischenzeitlich erreichte er mit 40.989 ein neues Allzeithoch. Grund dafür war auch die starke Performance von UnitedHealth: Papiere des Versicherungskonzerns aus Minnesota legten nach der Vorlage guter Quartalsergebnisse im Tagesverlauf über 6 Prozent zu.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.667 Punkten 0,6 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 20.399 Punkten 0,1 Prozent im Plus.

„Angesichts des Anstiegs der US-Arbeitslosenquote und der jüngst schwächeren US-Inflationsdaten wurde viel darüber geredet, dass die Risiken für die Wirtschaft jetzt so ausgewogen sind, dass der Zinssenkungszyklus beginnen kann“, sagte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. „Genau diese Signale hat gestern auch der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, gesendet. Dabei ist es aber eine Sache zu sagen, dass die Daten eine Zinssenkung rechtfertigen.“

Eine andere sei es, sich innerhalb des Notenbank-Gremiums darüber einig zu sein, dass man dies auch tun sollte, so Oldenburger. „Bisher gibt es keinen Zeitplan für die Zinswende in den USA, wobei der September-Termin immer wahrscheinlicher wird. Anleger erwarten darüber hinaus eine weitere Zinssenkung bis zum Jahresende.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagabend etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0901 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9173 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.469 US-Dollar gezahlt (+1,9 Prozent). Das entspricht einem Preis von 72,81 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 83,81 US-Dollar, das waren 104 Cent oder 1,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

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