Donnerstag, Dezember 25, 2025
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Niedersachsens Verfassungsschutz warnt vor russischer Desinformation

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Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Der niedersächsische Verfassungsschutzpräsident Dirk Pejril hat vor russischer Spionage und Desinformation gewarnt. „Wir müssen dringend abwehrtauglich werden“, sagte Pejril der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe). „Da haben wir noch viel Luft nach oben.“

Die Bürger müssten eine Sensibilität für Desinformationskampagnen entwickeln. „Davon sind wir noch weit entfernt und das macht mir schon große Sorgen“, sagte er.

In den vergangenen Jahren hätten die Themen Spionage, Sabotage und Desinformation für die Sicherheitsbehörden nur „eine nachrangige Rolle gespielt“, so Pejril. Mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine seien russische Desinformationskampagnen deutlich verstärkt worden. „Leider scheint das breite Wirkung zu entfalten, wenn ich auf die Stimmung in Teilen der Bevölkerung schaue. Menschen glauben eher, was ihre bestehende Meinung bestätigt. Deswegen verbreiten sich bestimmte russische Narrative gerade in der digitalen Welt sehr erfolgreich.“

Die russische Strategie begrenze sich aber nicht nur auf digitale Desinformationskampagnen, warnte Pejril. „Hybride Bedrohungen passieren digital, aber auch analog. Spionage, Sabotage, physische Angriffe auf Infrastrukturen, das alles gehört ins Repertoire. Dabei wird gezielt mit verdeckten Operationen gearbeitet.“ Das passiere „häufiger, als viele denken“, sagte der Landesverfassungsschutzpräsident.


Foto: Botschaft von Russland (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Weidel gegen Entsendung deutscher Truppen in die Ukraine

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat sich gegen einen Einsatz der Bundeswehr als Teil einer möglichen Friedenstruppe in der Ukraine ausgesprochen. Deutschland werde „unter einer Bundesregierung mit AfD-Beteiligung keine deutschen Soldaten in die Ukraine entsenden“, sagte sie der „Bild“ (Mittwochausgabe). „Wir dürfen uns nicht der Gefahr aussetzen, bei einer erneuten Eskalation in den Krieg zwischen Russland und der Ukraine hineingezogen zu werden.“

Zudem sei die Bundeswehr in einem „desolaten Zustand“, so Weidel. „Denn auch mit der Februar 2022 ausgerufenen `Zeitenwende` blieben die erforderlichen Maßnahmen der Ampel für den Wiederaufbau der Bundeswehr aus.“

Statt sich militärisch zu engagieren, müsse Deutschland als Vermittler auftreten, um einen „dauerhaften Frieden“ mit abzusichern, sagte sie. Zudem sei „absehbar, dass es Russland schwerfallen dürfte, Nato-Truppen zur Absicherung eines Friedens in der Ukraine zu akzeptieren“, sagte Weidel. „Das könnte zu einem späteren Zeitpunkt unter Einbeziehung aller beteiligten Parteien unter einem UN-Mandat neuerlich geprüft werden.“


Foto: Bundeswehr-Soldat (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Champions League: FC Bayern zieht ins Achtelfinale ein

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München (dts Nachrichtenagentur) – In den Playoffs der Champions League hat sich der FC Bayern den Einzug ins Achtelfinale gesichert. FC Bayern und Celtic Glasgow trennten sich im Rückspiel am Dienstagabend mit 1:1 unentschieden. Nach Hin- und Rückrunde stand es damit 3:2.

Die Bayern machten von Beginn an viel Druck und erspielten sich deutlich mehr Spielanteile. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde Celtic stärker. Während die ersten Großchancen noch ungenutzt blieben, brachte Nicolas Kühn die Schotten in der 63. Minute in Führung. Damit war der Vorsprung der Bayern aus der Hinrunde ausgeglichen. Alphonso Davies rettete die Bayern schließlich mit einem Treffer in der 94. Minute vor der Verlängerung.


Foto: Alphonso Davies (FC Bayern) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen legen zu – Nvidia-Aktie erholt sich

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Dienstag zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 44.556 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von wenigen Punkten im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.130 Punkten 0,2 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 22.164 Punkten 0,2 Prozent fester.

Nachdem vor wenigen Wochen das KI-Startup Deep Seek mit seinem vergleichsweise weit entwickelten und kostengünstigen Sprachmodell scheinbare Gewissheiten im Bereich der „Künstlichen Intelligenz“ infrage gestellt hatte, haben sich die Aktien von Chipdesigner Nvidia nun wieder erholt. Das Unternehmen ist nun wieder nahezu so viel Wert wie vor den Nachrichten um Deep Seek. In der kommenden Woche stehen schließlich die Quartalszahlen des KI-Hoffnungsträgers an. Derweil gibt es Gerüchte darüber, ob Wettbewerber Intel an zwei weitere Rivalen aufgeteilt werden könnte.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagabend schwächer: Ein Euro kostete 1,0446 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9573 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.933 US-Dollar gezahlt (+1,2 Prozent). Das entspricht einem Preis von 90,29 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 75,74 US-Dollar, das waren 52 Cent oder 0,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

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Verdi plant bundesweite Warnstreiks im öffentlichen Dienst

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Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – Die Gewerkschaft Verdi plant bundesweite Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Man werde die Arbeitskampfmaßnahmen noch in dieser Woche ausweiten, sagte Verdi-Chef Frank Werneke am Abend in Potsdam. Zuvor waren die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten in der zweiten Runde ergebnislos vertagt worden. Die Bürger müssen sich damit kurzfristig auf Ausfälle im ÖPNV, in Kitas oder bei der Müllabfuhr einstellen.

„Die Arbeitgeber verweigern ein Angebot. Weder zum Thema Entgelterhöhung noch zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen oder zu Entlastungen gibt es irgendwelche Zugeständnisse“, sagte Werneke. Damit würden Bund und Kommunen die Chance auf eine schnelle Einigung verspielen, eine Verständigung sei derzeit nicht in Sicht.

Für die Arbeitgeberseite sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), man müsse die knappen Kassen und die Interessen der Steuerzahler im Blick haben. Man habe sich „sehr eingehend mit den Forderungen der Gewerkschaften beschäftigt“ und strebe eine Lösung an, die den „Respekt“ für die Beschäftigten zeigt.

Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 14. und 15. März angesetzt. Verdi fordert von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage, „um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen“, wie es hieß. Das Tarifergebnis soll auf Beamte, Richter, Soldaten sowie auf Versorgungsempfänger übertragen werden. Verdi führt die Tarifverhandlungen auch für GdP, GEW, IG BAU sowie mit Beamtenbund und Tarifunion.


Foto: Verdi (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bundeskanzler will am Wahlabend mit seiner Frau Geburtstag feiern

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der gerade noch jede Minute dafür kämpft, den Vorsprung der Union vor seiner Partei bis zum Wahltag zu verkleinern, hofft am Wahlabend auf eine kurze, private Auszeit.

„Ich hoffe auf die Gelegenheit, mit meiner Frau auf ihren Geburtstag anzustoßen“, sagte Scholz der „taz“. Den Wahlabend werde er aber ansonsten „natürlich im Willy-Brandt-Haus sowie in diversen Fernsehstudios“ verbringen, „um dann hoffentlich über ein gutes Ergebnis der SPD zu sprechen“.

Scholz` Ehefrau Britta Ernst wird am Tag der Bundestagswahl 64 Jahre alt. Wenn die Umfragen recht behalten, wird ihr Mann künftig mehr Zeit mit ihr verbringen können.


Foto: Olaf Scholz und Britta Ernst (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Hanau-Jahrestag: Scholz ruft zu "Zeichen für weniger Hass" auf

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zum 5. Jahrestag des Anschlags in Hanau hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu aufgerufen, sich gegen Hass einzusetzen.

Die Sicherheitsbehörden seien dafür da, alle Bürger vor Anfeindungen und Gewalt zu schützen, sagte Scholz in einer Video-Botschaft auf den Kanälen der Bundesregierung. „Aber auch jeder von uns kann im Alltag Zeichen setzen für mehr Mitmenschlichkeit und weniger Hass. Ich finde, das täte Deutschland gut.“

Der Kanzler erinnerte daran, dass neun Männer und Frauen am 19. Februar 2020 in Hanau aus dem Leben gerissen wurden. „Die Opfer von Hanau hinterlassen eine schmerzhafte Lücke. Bei ihren Familien, bei ihren Freunden, in Hanau und in unserem Land“, so Scholz. „Diese Lücke wird bleiben.“

Man könne jedoch an die Betroffenen erinnern. „Wir können dem rassistischen Hass entgegentreten, der den Morden von Hanau zugrunde lag. Hass, der gerade in diesen Tagen oft ganz unverhohlen auftritt“, sagte der SPD-Spitzenkandidat. Es bedrücke ihn, wenn ihm Bürger schreiben oder im persönlichen Gespräch sagen, dass sie Angst hätten, „angefeindet zu werden oder unter Generalverdacht zu geraten, nur weil sie eine Migrationsgeschichte haben, weil sie anders aussehen“.

Die Antwort fünf Jahre nach Hanau müsse lauten: „Geben wir Menschenhass keinen Raum. Lassen wir nicht zu, dass einige unser Land in `wir hier` und `die da` zerreißen wollen“, so Scholz.

Es freue ihn, dass so viele derzeit gegen Rassismus und gegen Spaltung auf die Straße gehen. „Sie stehen für die große Mehrheit von uns, für die es keine Rolle spielt, woher jemand kommt oder woran jemand glaubt“, sagte der Kanzler. „Denn für die allermeisten von uns sind wir einfach Nachbarn, Freunde, Arbeitskolleginnen und Schulkameraden. So wie die neun Opfer von Hanau unsere Nachbarn, Freunde, Arbeitskolleginnen oder Schulkameraden waren. Sie fehlen.“

Zum Jahrestag gibt es in Hanau und zahlreichen anderen Städten Gedenkveranstaltungen. Die „Initiative 19. Februar Hanau“ rechnet am Mittwoch mit 87 Mahnwachen, Demonstrationen, Kundgebungen und Lichterketten.

Am 19. Februar 2020 hatte ein Attentäter in Hanau neun Menschen, seine Mutter und sich selbst erschossen. Das Bundeskriminalamt stuft die Tat als rechtsextrem und rassistisch ein.

Überlebende und Hinterbliebene kritisieren das damalige Vorgehen der Behörden und ihren Umgang mit Opfern und Angehörigen. So hatte der Täter eine Waffenbesitzkarte, obwohl er im Vorfeld der Tat wiederholt auffällig geworden war. In der Tatnacht waren nach Ministeriumsangaben unter anderem Mitglieder des Frankfurter Sondereinsatzkommandos im Einsatz, die Teil einer Chatgruppe waren, in der Medienberichten zufolge auch rassistische Inhalte geteilt wurden. Außerdem war der Notruf in der Tatnacht nicht erreichbar. Der Vater eines Anschlagsopfers hat dazu im Januar 2025 eine erneute Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt.


Foto: Tatort in Hanau (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Habeck warnt vor Regierungsunfähigkeit nach der Wahl

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnt davor, politische Bündnisse vor der Bundestagswahl auszuschließen. „Das kann ein Land in die Regierungsunfähigkeit oder in die Arme der AfD treiben“, sagte der Grünen-Spitzenkandidat dem Videoformat „Spitzengespräch“ des „Spiegels“. „Wenn die demokratischen Parteien glauben, die Trennung ihrer Programme unter sich ist wichtiger als das, was sie von den nicht demokratischen Parteien wie der AfD unterscheidet, dann begehen sie einen schweren gedanklichen und historischen Fehler.“

CSU-Chef Markus Söder hatte kürzlich erneut eine schwarz-grüne Regierungsbildung ausgeschlossen. Habeck warf Merz nun vor, sich nicht gegenüber der Schwesterpartei CSU durchsetzen zu können. „Das ist ein Autoritätsproblem. Merz ist der Kanzlerkandidat. Da muss er sich entscheiden, ob er sich von Söder die Hand führen lässt oder nicht“, sagte er.

Bei Söders Einlassungen handele es sich um eine Kontinuität. „Ich war ja dabei, wie Markus Söder den Wahlkampf von Armin Laschet torpediert hat. Und das wiederholt sich jetzt.“ Die Union heiße nur noch Union, sei aber in Wirklichkeit zerstritten wie die Kesselflicker, so Habeck.

Auf kürzlich getätigte Aussagen von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), er würde Habeck nicht erneut zum Wirtschaftsminister machen, reagierte dieser mit Unverständnis. „Es zeigt, dass Friedrich Merz immer noch nicht verstanden hat, wie tief die Wirtschaftskrise einschneidet.“ Die Krise der deutschen Wirtschaft habe „strukturelle Probleme, die weit in die Vergangenheit zurückreichen“, sagte der Bundesminister. „Und wenn Friedrich Merz glaubt, mit Nagelmaniküre die Wirtschaftskrise beheben zu können, dann hat er sich getäuscht.“


Foto: Robert Habeck (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Faeser wirbt zum Hanau-Jahrestag für mehr Zusammenhalt

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Anlässlich des 5. Jahrestags des rechtsextremistischen Anschlags in Hanau am Mittwoch hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für mehr Zusammenhalt geworben. „Neben der Konsequenz des Rechtsstaats brauchen wir auch mehr Menschlichkeit und Zusammenhalt, damit solche Taten unser Land nicht spalten“, sagte sie am Dienstag.

„Die rassistischen Morde in Hanau waren ein tiefer Einschnitt. Die Wunden des 19. Februar 2020 werden nicht verheilen: nicht für die Angehörigen der Getöteten und nicht für viele andere Menschen, die in Deutschland Rassismus erleben. Wir gedenken der Opfer und stehen weiter fest an der Seite ihrer Familien“, sagte die SPD-Politikerin. „Wir werden Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtovic, Vili Viorel Paun, Fatih Saracoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov nie vergessen.“

Die Innenministerin beteuerte, man setze „alle Instrumente unseres Rechtstaats“ ein, um den Rechtsextremismus zu bekämpfen. „Wir setzen weiter auf konsequente Strafverfolgung, Entwaffnung und Zerschlagung rechtsextremistischer Strukturen“, sagte sie. „Dass das absolut notwendig bleibt, zeigt der neue Höchststand an rechtsextremistischen Straftaten, den die Polizei im Jahr 2024 registriert hat.“

Zum Jahrestag gibt es in Hanau und zahlreichen anderen Städten Gedenkveranstaltungen. Die „Initiative 19. Februar Hanau“ rechnet am Mittwoch mit 87 Mahnwachen, Demonstrationen, Kundgebungen und Lichterketten.

Am 19. Februar 2020 erschoss ein Attentäter in Hanau neun Menschen, seine Mutter und sich selbst. Das Bundeskriminalamt stuft die Tat als rechtsextrem und rassistisch ein.

Überlebende und Hinterbliebene kritisieren das Vorgehen der Behörden und ihren Umgang mit Opfern und Angehörigen. So hatte der Täter eine Waffenbesitzkarte, obwohl er im Vorfeld der Tat wiederholt auffällig geworden war. In der Tatnacht waren nach Ministeriumsangaben unter anderem Mitglieder des Frankfurter Sondereinsatzkommandos im Einsatz, die Teil einer Chatgruppe waren, in der Medienberichten zufolge auch rassistische Inhalte geteilt wurden. Außerdem war der Notruf in der Tatnacht nicht erreichbar. Der Vater eines Anschlagsopfers hat daher im Januar 2025 eine erneute Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt.


Foto: Tatort in Hanau (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Israelisches Militär zieht sich teilweise aus dem Libanon zurück

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Jerusalem (dts Nachrichtenagentur) – Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) ziehen sich vorerst nur teilweise aus dem Libanon zurück. Das kündigte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Dienstag an. An fünf strategischen Punkten entlang der Grenze sollen israelische Soldaten weiterhin im Südlibanon bleiben.

Im November war im Waffenstillstands-Abkommen noch ein vollständiger Truppenabzug vereinbart worden. Im Gegenzug sollte die libanesische Armee alle Hisbollah-Stellungen im Südlibanon einnehmen und die Hisbollah entwaffnen. Auf israelischer Seite zeigt man sich nun allerdings unzufrieden mit den Fortschritten der libanesischen Armee.

Eine Sprecherin des libanesischen Präsidenten kritisierte den Schritt der israelischen Regierung scharf und kündigte an, dass verbleibendes israelisches Militär als Besatzung angesehen werden soll. Kritik kam auch von den Vereinten Nationen. „Der Rückzug der israelischen Verteidigungskräfte aus dem libanesischen Hoheitsgebiet und der gleichzeitige Einsatz der libanesischen Streitkräfte im gesamten Südlibanon innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens ist jetzt von entscheidender Bedeutung“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Die Souveränität und die territoriale Integrität des Libanon müsse geachtet werden.

Guterres zeigte sich überzeugt, dass sich die israelischen Truppen vollständig zurückziehen werden. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die gesamte internationale Gemeinschaft eine Verletzung dieses Abkommens nicht verzeihen wird. Alle wollen Frieden im Libanon, und niemand würde akzeptieren, dass der Krieg im Libanon wieder beginnt.“

Die UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert, und der Leiter der UN-Beobachter-Mission Unifil, Generalleutnant Aroldo Lázaro, warnten vor weiteren Verzögerungen. „Wir appellieren an beide Parteien, ihren Verpflichtungen nachzukommen“, schrieben sie in einer gemeinsamen Stellungnahme. „Ein Gefühl der Sicherheit für die Bevölkerung im Südlibanon, die mit der weitreichenden Zerstörung ihrer Dörfer und Städte zu kämpfen hat, sowie für die Bewohner Nordisraels, die ihre Häuser verlassen mussten, wird nicht über Nacht entstehen und kann nicht durch eine Fortsetzung der militärischen Operationen erreicht werden. Vielmehr ist ein nachhaltiges politisches Engagement der einzige Weg nach vorn.“


Foto: Knesset (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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