Freitag, Dezember 26, 2025
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Deutsche Wirtschaft nutzt weniger Wasser

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im Jahr 2022 haben die Betriebe in Deutschland rund 12,75 Milliarden Kubikmeter Wasser eingesetzt. Das waren rund 2,56 Milliarden Kubikmeter oder 16,7 Prozent weniger als im Jahr 2019.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, ging der Wassereinsatz hauptsächlich bei den Energieversorgern zurück. Vor allem durch die zwischenzeitliche Stilllegung dreier Kernkraftwerke wurden in der Energieversorgung im Jahr 2022 rund 2,02 Milliarden Kubikmeter Wasser weniger genutzt als bei der vorherigen Erhebung im Jahr 2019.

Die Betriebe der Energieversorgung setzten trotz dieses Rückgangs weiterhin das meiste Wasser von allen Wirtschaftsabschnitten ein. Im Jahr 2022 benötigten sie insgesamt 6,59 Milliarden Kubikmeter Wasser. Danach folgte das Verarbeitende Gewerbe mit einem Wassereinsatz von 5,15 Milliarden Kubikmeter. Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes war insbesondere die Herstellung chemischer Erzeugnisse mit 3,08 Milliarden Kubikmetern Wasser bedeutend, mit deutlichem Abstand gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 0,61 Milliarden Kubikmetern. Die Landwirtschaft nutzte im Jahr 2022 rund 0,48 Milliarden Kubikmeter Wasser.

Das Wasser wird von den Betrieben in erster Linie zur Kühlung gebraucht. 10,57 Milliarden Kubikmeter Wasser oder 82,9 Prozent des gesamten Wassereinsatzes der Betriebe wurden im Jahr 2022 in Kühlprozessen verwendet. Weitere 1,76 Milliarden Kubikmeter (13,8 Prozent) dienten der Produktion von Gütern oder wurden von der Belegschaft verwendet. Die restlichen 0,42 Milliarden Kubikmeter wurden zur Bewässerung eingesetzt (3,3 Prozent).

Im Jahr 2022 haben rund 10.500 Betriebe selbst Wasser aus der Natur gewonnen. Die insgesamt gewonnene Wassermenge belief sich auf 12,84 Milliarden Kubikmeter. Dieses Wasser wurde größtenteils aus Flüssen, Seen oder Talsperren (9,72 Milliarden Kubikmeter bzw. 75,6 Prozent) entnommen. Rund 2,18 Milliarden Kubikmeter (17,0 Prozent) stammten aus Grundwasserressourcen. Die restliche Wassermenge (0,94 Milliarden Kubikmeter bzw. 7,4 Prozent) entfiel auf andere Wasserarten, zum Beispiel Uferfiltrat, Quellwasser oder Meer- und Brackwasser, so das Bundesamt.


Foto: Wasser (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Letzte Yougov-Umfrage vor Wahl: BSW und Linke drinnen, FDP bei 4 Prozent

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Drei Tage vor der Bundestagswahl zeigt die letzte „Sonntagsfrage“ des Meinungsforschungsinstituts Yougov nur kleine Veränderungen bei der Wahlabsicht.

Stärkste Kraft wird demnach weiterhin die Union: CDU/CSU kommen aktuell auf 29 Prozent und gewinnen damit im Vergleich zum Anfang der Woche 2 Prozentpunkte dazu.

Die AfD würde laut Yougov-Umfrage unverändert von 20 Prozent der Wahlberechtigten gewählt und festigt damit den Anspruch auf das zweitbeste Ergebnis.

Die SPD verliert im Vergleich zum Beginn der Woche einen Prozentpunkt und landet nun bei 16 Prozent.

Für die Grünen würden laut der finalen Sonntagsfrage 13 Prozent stimmen, ein Prozentpunkt mehr als am letzten Wochenende.

Die Linke zeigt sich weiterhin stark und kommt aktuell auf 8 Prozent. Das bedeutet zwar einen Verlust von einem Prozentpunkt im Vergleich zum Wochenbeginn, die Fünf-Prozent-Hürde würde die Linke damit aber weiterhin klar überspringen.

5 Prozent der Wahlberechtigten geben an, das BSW wählen zu wollen.

Die FDP landet unverändert bei 4 Prozent.

Yougov teilte mit, dass sowohl für das BSW als auch für die FDP die Werte unterhalb und oberhalb der Fünf-Prozenthürde noch innerhalb der sogenannten „Fehlertoleranz“ liegen. Damit bleibt es sowohl beim BSW als auch bei der FDP spannend, ob die beiden Parteien den Einzug ins Parlament schaffen.

5 Prozent der Wahlberechtigten wollen für eine andere Partei („Sonstige“) stimmen.

Jeder fünfte Wahlberechtigte hat sich laut Institut drei Tage vor der Bundestagswahl noch nicht final für eine Partei entschieden. Das betrifft vor allem Befragte, die angeben, für die Grünen oder das BSW stimmen zu wollen: Jeweils knapp drei von zehn Befragten (Grüne: 29 Prozent, BSW: 33 Prozent) geben an, aktuell noch bei ihrer Wahlentscheidung zu schwanken.

YouGov hat nach eigenen Angaben 1.880 Wahlberechtigte befragt, von denen 1.681 ihre Wahlabsicht angegeben haben.


Foto: Amira Mohamed Ali und Gregor Gysi (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Elektroindustrie beklagt hohe Bürokratiekosten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Elektroindustrie beklagt hohe Bürokratiekosten. „Der Erfüllungsaufwand bindet enorme Kapazitäten, die nicht mehr für die eigentliche unternehmerische Tätigkeit zur Verfügung stehen“, sagte Gunther Kegel, Präsident des Branchenverbands ZVEI der „Welt“ (Freitagausgabe). „Die Unternehmen sind an der Belastungsgrenze angekommen, insbesondere die Mittelständler.“

Nach einer Umfrage des Verbands summiert sich der finanzielle Aufwand der Elektrotechnik-Unternehmen für Bürokratie-Pflichten auf mittlerweile rund sechs Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von drei Prozent des Branchenumsatzes und gemessen an der durchschnittlichen Umsatzrendite fast der Hälfte des Jahresgewinns der Betriebe. Drei von fünf Unternehmen geben in der Umfrage an, deswegen in ihrer Innovationsfähigkeit eingeschränkt zu sein. Zudem meldet fast ein Viertel der Befragten, dass geplante Investitionen in Deutschland oder Europa gestoppt wurden.

Größter Kostenblock ist dabei das Personal. Im Durchschnitt sind 16 Mitarbeiter pro Unternehmen mit externen bürokratischen Verpflichtungen beschäftigt, zeigt die Umfrage. Das entspricht rund 32.000 Arbeitsstunden pro Jahr und Firma.

Zweitgrößte Ausgabe sind Beraterkosten. „Wenn mehr als drei Viertel der Unternehmen nicht mehr in der Lage sind, ohne externe Beratung die Komplexität der Vorgaben zu durchdringen und sie quantitativ abzuarbeiten, zeigt das den Wildwuchs der Informationspflichten“, sagte Kegel. Darüber hinaus werden große Beträge für Software und IT fällig, um die geforderten Daten sammeln und bereitstellen zu können. Zuletzt kommen die Kosten für Wirtschaftsprüfer hinzu, die die ausgearbeiteten Berichte testieren müssen.


Foto: Büros (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Linke: Mitgliederzahl in Landesverbänden seit 2023 teils verdoppelt

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Mitgliederwachstum der Linken geht vor allem auf starke Zuwächse in westdeutschen Landesverbänden zurück. Das zeigen vorläufige Mitgliedszahlen der Partei, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten. Insgesamt hatte die Partei zum Stichtag 18. Februar demnach 91.601 Mitglieder.

Der Landesverband Nordrhein-Westfalen verzeichnete den Angaben der Partei zufolge mit etwa 9.000 Beitritten seit 2023 den größten Zuwachs: Zählte die Linke zum Stichtag 31.12.2023 im bevölkerungsreichsten Bundesland noch 6.937 Mitglieder, so waren es am 18.02.2025 der Partei zufolge 15.877 Mitglieder. In Baden-Württemberg (3.500 Ende 2023 zu 7.554 zum 18.02.2025), Bayern (2.625 zu 6.565), Rheinland-Pfalz (1.313 zu 2.766) und Schleswig-Holstein (1.005 zu 2.537) haben sich die Mitgliedszahlen mehr als verdoppelt.

Auch im Osten stiegen die Mitgliederzahlen, allerdings relativ betrachtet deutlich geringer. So zählt die Partei in Sachsen mit 9.253 Mitgliedern derzeit 3.155 Mitglieder mehr als noch Ende 2023. In Thüringen, wo die Partei bis zum vergangenen Jahr den Ministerpräsidenten stellte, kamen 722 Mitglieder hinzu, insgesamt gehören den Angaben zufolge dort nun 3.906 Mitglieder der Linken an. Einen deutlichen Zuwachs gab es in der Hauptstadt: In Berlin zählt die Linke nun 12.498 Mitglieder, Ende 2023 waren es 7.178 Mitglieder.

Linken-Spitzenkandidat Jan van Aken nannte einen „klaren Fokus“ als Grund für den Wiederaufstieg der Partei. Er freue sich „riesig darüber, dass jetzt viele Menschen, die sich politisch organisieren wollen, bei der Linken eine neue politische Heimat finden“, sagte van Aken den Funke-Zeitungen.


Foto: Linken-Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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DIHK will von neuer Regierung Priorität für Wirtschaftswachstum

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, fordert von der nächsten Bundesregierung eine Fokussierung auf Wirtschaftswachstum. „Die Vielzahl an Herausforderungen in Deutschland, Europa und der Welt erfordert eine sattelfeste und handlungsfähige Regierung, die dem wirtschaftlichem Wachstum Priorität einräumt“, sagte Adrian der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Die Wirtschaft braucht eine verlässliche Wirtschaftspolitik, die die Bedingungen für Investitionen und Wachstum ins Zentrum stellt.“

Auch wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und zu viele staatliche Eingriffe in den vergangenen Jahren hätten seiner Ansicht nach Deutschland in diese Lage gebracht. „Gerade gaben in unserer Konjunkturumfrage 60 Prozent der Unternehmen an, dass sie in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ihr größtes Geschäftsrisiko sehen. Ein Negativ-Rekord. Das Vertrauen der Unternehmen in den Standort ist auf einem Tiefpunkt“, so Adrian.

Nach der Bundestagswahl sei daher rasch eine handlungsfähige neue Regierung nötig. „Wir brauchen nach der Wahl schnell Klarheit und eine handlungsfähige Regierung. Wir können uns keine Hängepartie erlauben“, sagte er. „Die deutsche Wirtschaft ist nicht nur enormen geopolitischen Unsicherheiten ausgesetzt, sondern befindet sich auch selbst in einer tiefen strukturellen Krise.“


Foto: Haus der Deutschen Wirtschaft (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Lindner will von Baerbock weiter geduzt werden

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Verhältnis zwischen FDP und Grünen muss einen weiteren Dämpfer verkraften: Außenministerin Annalena Baerbock (Grünen) hat FDP-Chef Christian Lindner vorübergehend das „Du“ entzogen – gegen dessen Willen.

Als Lindner am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Schlussrunde“ über die politische Weltlage referierte und „die Zeit der moralischen Appelle der feministischen Außenpolitik ist vorbei“ in die Fernsehkamera sagte, rief Baerbock dazwischen: „Sie haben sich ja gegen (unverständlich) gestellt, das war auch nicht sehr patriotisch“. Lindner entgegnete an die direkt neben ihm platzierte Baerbock: „Bisher haben wir uns immer geduzt.“ Ansonsten ging er auf den Zwischenruf nicht weiter ein und setzte seinen Vortrag fort.

Baerbock wollte das offenbar so nicht stehen lassen. Als sie später nach deutschen Friedenstruppen für die Ukraine gefragt wurde, sagte sie unter Bezug auf einen im Dezember gemachten Vorstoß an Lindner gewandt: „Ich meine, Sie waren so beschäftigt, und du warst so beschäftigt damit, die Regierung zu verlassen, dass du nicht mehr mitbekommen hast, dass andere noch Politik gemacht haben in der Zeit.“

Der Vorfall steht sinnbildlich für die Zerrüttung zwischen FDP und Grünen nach drei Jahren Ampel-Koalition. Auf dem Sonderparteitag der FDP zwei Wochen vor der Bundestagswahl war eine erneute Koalition mit den Grünen offiziell ausgeschlossen worden.


Foto: Christian Lindner und Annalena Baerbock (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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ZDF-Politbarometer: Union sackt auf 28 Prozent – FDP und BSW unter 5

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das ZDF hat am Donnerstagabend das letzte sogenannte „Politbarometer“ vor der Bundestagswahl am Sonntag veröffentlicht. CDU/CSU kommen demnach aktuell auf 28 Prozent, das sind zwei Punkte weniger als vor einer Woche, aber die Union bleibt trotzdem klar stärkste Kraft.

Die SPD kommt unverändert auf 16 Prozent, die Grünen unverändert auf 14 Prozent. Die FDP verbessert sich um einen halben Punkt auf 4,5 Prozent, die Linke verbessert sich um einen vollen Punkt auf 8 Prozent.

Die AfD legt ebenfalls einen Zähler zu auf 21 Prozent, das BSW verbessert sich um einen halben Punkt auf 4,5 Prozent, alle anderen Parteien kommen zusammen auf 4 Prozent (-1).

Das „Politbarometer“ der Forschungsgruppe Wahlen gilt als besonders zuverlässig, bei den Wahlen auf Landes- und Bundesebene hatte es in den letzten Jahren oft die geringsten Abstände zum tatsächlichen Wahlergebnis.


Foto: Friedrich Merz am 18.02.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Ipsos-Umfrage sieht FDP und BSW unter 5-Prozent-Hürde

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Wenige Tage vor der Bundestagswahl legen CDU/CSU und Linke in der vom Institut Ipsos gemessenen Wählergunst deutlich zu.

Im aktuellen „Sonntagstrend“, den das Meinungsforschungsinstitut am Donnerstagabend veröffentlichte, bleibt die Union mit 31 Prozent klar stärkste Kraft und gewinnt gegenüber der letzten Wahlumfrage Ende Januar zwei Prozentpunkte hinzu. Damit kann die Union ihren Vorsprung vor der AfD wieder deutlich ausbauen, die leichte Verluste hinnehmen muss und nur noch auf 20 Prozent (-1) der Stimmen kommt.

Auch die SPD büßt leicht ein und erreicht 15 Prozent (-1), die Grünen bleiben stabil bei 13 Prozent (±0).

Die Linke kann kurz vor der Wahl ihren Stimmenanteil fast verdoppeln und würde mit 7 Prozent der Stimmen (+3) wieder in den Bundestag einziehen.

FDP und BSW drohen dagegen an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern: Zum dritten Mal in Folge verliert das BSW in der Ipsos-Sonntagsfrage an Zustimmung und würde mit 4,5 Prozent (-0,5) den erstmaligen Einzug ins Parlament knapp verpassen. Die FDP erreicht mit 4,5 Prozent (+0,5) bei Ipsos zwar ihren höchsten Wert seit November 2024, würde aber ebenfalls die Fünf-Prozent-Hürde verfehlen.

Die sonstigen Parteien – darunter die Freien Wähler – kommen im aktuellen Sonntagstrend nur noch auf 5 Prozent (-3).

Ipsos hat die Erhebung nach eigenen Angaben über eine quotierte Online-Befragung und Telefon-Befragung von insgesamt 2.000 Wahlberechtigten in Deutschland vom 12. bis 19. Februar 2025 durchgeführt.


Foto: Christian Lindner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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EU-Kommission will Investitionsfonds zusammenlegen und aufstocken

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die EU-Kommission will ihr Finanzierungsprogramm „Invest EU“ um 2,5 Milliarden Euro aufstocken und mit anderen Fonds zusammenlegen. Auf diese Weise könne man 50 Milliarden Euro an öffentlichem und privatem Kapital mobilisieren, heißt es in einem Gesetzesentwurf, über den das „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) berichtet.

Der Entwurf zu „Invest EU“ ist eine von zwei „Omnibus“-Verordnungen, die die Kommission am kommenden Mittwoch vorlegen will. Sie schlägt vor, die EU-Haushaltsgarantie des Investitionsprogramms von 26,1 auf 28,6 Milliarden Euro zu erhöhen. Finanziert werden soll dies mit zurückgeflossenen Mitteln aus beendeten Förderprojekten. Zudem soll „Invest EU“ mit älteren Fördertöpfen kombiniert werden, um die Reichweite des Fonds zu erhöhen.

Die frischen Mittel will die Kommission einsetzen, um Start-ups bei der Expansion zu helfen. „Die zusätzliche Kapazität wird vor allem dazu benutzt, um Aktivitäten mit höherem Risiko zu finanzieren“, heißt es in dem Entwurf. Konkret könnten auch Firmenbeteiligungen und riskantere Formen von Schulden unterstützt werden.


Foto: EU-Fahne (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Hamburg-Wahl: Linke legt bei Infratest zu – Grüne verlieren

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg am 2. März legen die Linken in der Wählergunst zu. Das hat eine Vorwahlumfrage der ARD ergeben, für die das Meinungsforschungsinstitut Infratest von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.308 Wahlberechtigte in Hamburg befragt hat.

Würde schon am kommenden Sonntag eine neue Bürgerschaft in Hamburg gewählt, käme die Linkspartei auf 10 Prozent (+2 im Vergleich zu Anfang Februar; Bürgerschaftswahl 2020: 9,1 Prozent) und läge damit gleichauf mit der AfD, die ebenfalls 10 Prozent in Aussicht hätte (+1 im Vergleich zu Anfang Februar; Bürgerschaftswahl 2020: 5,3 Prozent). Die Grünen kämen auf 18 Prozent und würden damit etwas schlechter abschneiden als Anfang Februar (-2; Bürgerschaftswahl 2020: 24,2 Prozent).

Weiterhin stärkste Kraft wäre die SPD. Die Partei legt im Vergleich zu Anfang Februar auf aktuell auf 32 Prozent zu (+1; Bürgerschaftswahl 2020: 39,2 Prozent). Die CDU verschlechtert sich hingegen leicht und käme auf 17 Prozent (-1 im Vergleich zu Anfang Februar; Bürgerschaftswahl 2020: 11,2 Prozent).

Die FDP läge wie Anfang Februar bei 3 Prozent (Bürgerschaftswahl 2020: 4,97 Prozent) und damit unterhalb der Mandatsschwelle. Gleiches gilt mit ebenfalls je 3 Prozent für das Bündnis Sahra Wagenknecht bei dessen erster Teilnahme an einer Bürgerschaftswahl (+/-0 zu Anfang Februar) sowie für Volt (Bürgerschaftswahl 2020: 1,3 Prozent). Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 4 Prozent.

Die ARD gab zu bedenken, dass es sich bei dieser Umfrage ausdrücklich um keine Prognose handelt, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage messe aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittle einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen sei, hieß es.

Rückschlüsse auf den Wahlausgang seien damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest, so die ARD. Eine große Bedeutung habe zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.

Wenige Tage bevor am 23. Februar auch ein neuer Bundestag gewählt wird, sagen 37 Prozent der Wahlberechtigten in Hamburg, bei der Bürgerschaftswahl am 2. März spiele die Bundespolitik eine wichtigere Rolle als die Landespolitik. Sechs von zehn Wahlberechtigten in Hamburg (59 Prozent) sagen hingegen, für sie spiele bei der Wahlentscheidung in Hamburg die Landespolitik eine größere Rolle.

Der derzeitige rot-grüne Senat wird mehrheitlich positiv bewertet. Sechs von zehn Hamburgern (59 Prozent) sind mit dessen Arbeit sehr zufrieden bzw. zufrieden, gut jeder Dritte (35 Prozent) ist weniger bzw. gar nicht zufrieden.

Eine relative Mehrheit wünscht sich, dass die SPD auch künftig den Senat anführt: 42 Prozent der Wahlberechtigten in Hamburg sprechen sich dafür aus. 17 Prozent bevorzugen einen Senat unter Führung der CDU, 13 Prozent unter Führung der Grünen. 6 Prozent wünschen sich einen AfD-geführten Senat. Für die Linkspartei sprechen sich 5 Prozent, für das BSW 2 Prozent, für die FDP 1 Prozent und für alle anderen Parteien zusammen ebenfalls 1 Prozent aus. 13 Prozent können oder wollen sich nicht festlegen.

Bei einem Wahlausgang entsprechend der aktuellen Sonntagsfrage hätte die SPD als stärkste Kraft sowohl mit den Grünen als auch mit der CDU eine Mehrheit. Falls dies auch nach der Bürgerschaftswahl der Fall ist, wünscht sich eine knappe Mehrheit der Hamburger eine Fortführung der rot-grünen Regierung: 52 Prozent sprechen sich in diesem Fall für eine erneute Koalition von SPD und Grünen aus, 40 Prozent präferieren stattdessen ein Bündnis aus SPD und CDU. 8 Prozent antworten auf diese Frage mit „weiß nicht“ oder machen keine Angabe. Unter den SPD-Anhängern in Hamburg würden sich sieben von zehn (71 Prozent) für eine Koalition mit den Grünen aussprechen und gut jeder Vierte (27 Prozent) für eine Regierungsbildung mit der CDU.

Wenn man den Ersten Bürgermeister in Hamburg direkt wählen könnte, läge der Kandidat der SPD vor der Konkurrenz. Jeder Zweite (49 Prozent) würde sich für Peter Tschentscher entscheiden. Jeweils 16 Prozent bevorzugen Katharina Fegebank von den Grünen bzw. Dennis Thering von der CDU. Jeder Fünfte (19 Prozent) antwortet mit „weiß nicht“ oder macht keine Angabe.


Foto: Hamburgische Bürgerschaft (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts