Samstag, Dezember 27, 2025
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USA schränken Weitergabe von Geheimdienstinformationen an Kiew ein

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Washington/Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Die USA haben die Weitergabe von Geheimdienstinformationen an die Ukraine offenbar teilweise eingestellt. Das berichten am Mittwoch mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf ukrainische Quellen.

Demnach wurde der Austausch nicht vollständig eingestellt, sondern die Entscheidung sei „selektiv“. Demnach geht es vor allem um mögliche Schäden, die auf russischem Territorium verursacht werden könnten. Mit Blick auf Angriffe auf russische Streitkräfte auf dem von Russland besetzten ukrainischen Gebiet gibt es demnach scheinbar keine Einschränkung der Informationsweitergabe.

Die Entscheidung ist ein weiterer Rückschlag in den bereits angespannten Beziehungen zwischen Washington und Kiew. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump bereits die Lieferung von Militärhilfen eingefroren.

Der Sicherheitsexperte Nico Lange geht davon aus, dass Einstellen des Teilens von Aufklärungsergebnissen der USA mit der Ukraine die Streitkräfte der Ukraine vor „erhebliche Probleme“ stellen wird. „Allerdings hat die Ukraine auch eigene Aufklärung, kommerzielle Satellitendaten und andere Partner“, so Lange bei X/Twitter. Die Ukraine werde demnach Himars und ATACMS nicht mehr einsetzen können, Probleme mit der Zielerfassung in einigen Abschnitten des Frontverlaufes bekommen und im westlichen Schwarzen Meer viel weniger „sehen“.


Foto: US-Fahnen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Scholz telefoniert mit Selenskyj

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Mittwoch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Dabei hätten sich beide über die aktuelle militärische und humanitäre Lage ausgetauscht sowie über Wege hin zu einem „gerechten Frieden“ in der Ukraine gesprochen, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.

Der Bundeskanzler habe dabei die Bereitschaft des ukrainischen Präsidenten begrüßt, zum „frühestmöglichen Zeitpunkt“ Verhandlungen aufzunehmen. Beide seien sich auch einig über die Bedeutung der Führungsrolle von US-Präsident Donald Trump gewesen, auch mit Blick darauf, einen raschen Einstieg in einen Waffenstillstand und „dauerhaften Frieden“ für die Ukraine zu erreichen.

Ein erster Schritt könnte dabei ein Ende der Angriffe aus der Luft und von See sowie auf die zivile Energieinfrastruktur sein, so Hebestreit. Der Bundeskanzler habe auch „die anhaltende und unverbrüchliche Solidarität“ Deutschlands mit der Ukraine bekräftigt. „Er versicherte, dass Deutschland die Ukraine in enger Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern weiter und so lange unterstützen werde, bis ein gerechter, umfassender und dauerhafter Frieden erreicht ist“, sagte der Regierungssprecher.

Bereits am Dienstag hatte CDU-Chef Friedrich Merz mit dem ukrainischen Präsidenten telefoniert. Nach Angaben von Selenskyj wurden dabei die Positionen mit dem Wahlsieger abgestimmt. Es sei insgesamt ein „produktives Gespräch“ gewesen.


Foto: Wolodymyr Selenskyj und Olaf Scholz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bundesregierung rechnet nicht mit Nato-Austritt der USA

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Trotz der zuletzt immer schärferen Töne der Vereinigten Staaten gegen die transatlantischen Bündnispartner rechnet die Bundesregierung nicht mit einem Nato-Austritt der USA.

„Ungeachtet einzelner Irritationen, die in den vergangenen Wochen vielleicht aufgetaucht sein könnten, ist auch an der Nato-Mitgliedschaft der Vereinigten Staaten nicht irgendein Hauch eines Zweifels erkennbar“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur. Insofern sei das weiterhin der Rahmen, in dem man die Sicherheit gemeinsam organisiere. Parallel dazu stärke man den europäischen Pfeiler der Nato, was auch im Sinne der USA sei.

Mit Blick auf die Rede von US-Präsident Donald Trump im US-Kongress hat sich die Einschätzung der Bundesregierung für die Sicherheitslage in der Nato sowie für die Ukraine laut Hebestreit derweil nicht geändert. Trump hatte in der Rede unter anderem versöhnliche Töne gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angeschlagen, nachdem es am vergangenen Freitag im Weißen Haus zum offenen Streit zwischen beiden gekommen war.


Foto: Rekrutierungsstation der US-Streikräfte (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wissing weist Kritik an geplantem Sondervermögen zurück

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat Kritik am geplanten Sondervermögen für Verkehrsinfrastruktur zurückgewiesen. Tatsächlich benötige man mehr Geld bei der Infrastruktur, sagte er den Sendern RTL und ntv. Das könne nicht über den Haushalt finanziert werden.

„Wir haben Finanzlücken in den nächsten Jahren, und die müssen geschlossen werden, und zwar zeitnah und verlässlich“, so Wissing. Nach seinen Einschätzungen belaufen sich die Kosten auf rund 220 Milliarden Euro allein bis 2029. Dafür müsse umgehend gehandelt werden.

Kritik seiner ehemaligen Partei, der FDP, am geplanten Sondervermögen für Verkehrsinfrastruktur bezeichnete er unterdessen als „völlig falsch gedacht“. Probleme löse man nicht dadurch, dass man sie ignoriert, sondern nur, indem man sie beherzt angehe. Und der Investitionsbedarf in der Infrastruktur sei sehr groß.

„Wenn wir Wachstum haben wollen in den nächsten Jahren, müssen wir unsere Infrastruktur auf Vordermann bringen (…) und dafür brauchen wir Geld“, sagte Wissing. Das sei natürlich schwierig für eine Partei, die sagt, sie wolle die Staatsausgaben begrenzen. „Aber ohne Geld keine Lösung“, so Wissing.


Foto: Volker Wissing (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union will auch Planungsrecht reformieren

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Einigung von Union und SPD auf ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen zur Modernisierung der Infrastruktur werden aus der Union weitergehende Forderungen laut.

„Damit die Gelder schnell verbaut werden können, werden auch Reformen des Planungsrechts notwendig sein“, sagte der Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Verkehrsausschuss des Bundestages, Christoph Ploß (CDU), der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). „Wir müssen in Deutschland Infrastrukturprojekte stärker beschleunigen.“ Die Planung von neuen Infrastrukturprojekten dauere häufig Jahrzehnte, weil „den Grünen nahestehende Verbände“ dagegen klagten. „Die Einschränkung des Verbandsklagerechts ist dafür unabdingbar“, so der Bundestagsabgeordnete.

Das geplante Infrastrukturpaket sei nun „die große, historische Chance, in Deutschland neue, dringend benötigte Schienen-, Hafen- und Autobahnprojekte zu realisieren und endlich wieder Wirtschaftswachstum in Deutschland zu schaffen“, so Ploß.


Foto: Autobahn-Baustelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Von Stress zu Gelassenheit

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Lobert-Methode Melissa Veronika Lobert Fotografin Marlies Murgia

Die Lobert-Methode als Schlüssel zur Balance

Die Lobert-Methode ist ein umfassender Ansatz zur Stressbewältigung und Persönlichkeitsentwicklung. Sie richtet sich auch an diejenigen, die aufgrund negativer Erfahrungen Schwierigkeiten haben, Stress zu reduzieren. Die Methode zeigt, dass es nicht immer das stundenlange Workout, die Weihrauchkerzen im ganzen Haus oder das permanente Tragen von Yogahosen sein müssen, um ein Leben in Balance zu erreichen.

Das Leben besteht aus Phasen der Anspannung und Entspannung. Manchmal ist das Leben herausfordernd, selbst für die entspannteste Person der Welt. Der Umgang damit hilft uns, den Weg zurück in die Balance zu finden. Balance bedeutet, dass wir grundsätzlich mehr entspannte Tage haben als Tage, an denen wir die Wände hochgehen möchten.

Die Lobert-Methode basiert auf sechs zentralen Prinzipien und fünf grundlegenden Wahrheiten, die den Weg zu einem ausgeglichenen und erfüllten Leben ebnen. In diesem Artikel werden wir die Prinzipien der Methode und ihre Anwendung im Alltag näher beleuchten.

Die fünf Wahrheiten der Lobert-Methode

Es wird Sie niemand retten kommen: Diese Wahrheit betont Ihre Eigenverantwortung. Sie müssen die erforderlichen Schritte gehen und Ihr Leben in die Hand nehmen.
Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung: Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung – nämlich die sich den Umständen oder den Gefälligkeiten anderer zu überlassen. Diese Wahrheit erinnert uns daran, dass Passivität Konsequenzen hat und wie wichtig es ist, aktiv Entscheidungen zu treffen.
Wachstum tut weh: Persönliches Wachstum ist oft schmerzhaft. Es erfordert, sich Ängsten und Unsicherheiten zu stellen und die Komfortzone zu verlassen. Diese Wahrheit ermutigt uns, den Schmerz als Teil des Wachstumsprozesses zu akzeptieren.
Keine Zeit ist immer: Zeit ist eine der wertvollsten Ressourcen, die wir haben. Diese Wahrheit erinnert uns daran, dass wir unsere Zeit bewusst nutzen und Prioritäten setzen sollten.

Sie sind es wert: Diese Wahrheit betont den eigenen Wert und die Wichtigkeit der Selbstfürsorge.

Haben wir die Wahrheiten verinnerlicht können wir uns den sechs Prinzipien der Lobert-Methode widmen:

Die sechs Prinzipien der Lobert-Methode

Loslassen, was Sie beschwert: Oftmals tragen wir unnötigen Ballast mit uns herum, sei es in Form von negativen Gedanken, alten Konflikten oder unerfüllten Erwartungen. Die Lobert-Methode lehrt uns, diesen Ballast bewusst loszulassen, um Platz für Neues zu schaffen.
Ideen: Achtsamkeitsübungen, Meditation, Tagebuch schreiben
Offen sein für Neues: Veränderung ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Offenheit für neue Erfahrungen und Perspektiven hilft uns, flexibel und anpassungsfähig zu bleiben. Dies bedeutet, sich neuen Herausforderungen zu stellen und bereit zu sein, aus Fehlern zu lernen
Ideen: Fahren Sie einen anderen Weg zur Arbeit, probieren Sie ein neues Rezept aus.

Bei sich bleiben, auch in Krisen: In schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, sich selbst treu zu bleiben und nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Die Lobert-Methode betont die Bedeutung von Selbstreflexion und innerer Stabilität, um auch in Krisen bei sich zu bleiben
Ideen: Erstellen Sie eine Liste, in der Sie alles aufschreiben was Ihnen gefällt und Ihnen Energie gibt. Unterteilen Sie in täglich, wöchentlich, monatlich und jährlich

Empathisch sein, auch sich selbst gegenüber: Selbstempathie ist ein zentraler Aspekt der Lobert-Methode. Es geht darum, sich selbst mit Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen, insbesondere in Momenten des Scheiterns oder der Schwäche. Dies fördert ein gesundes Selbstwertgefühl und stärkt die Resilienz.
Ideen: Nehmen Sie sich die Zeit, aufzuschreiben, was Sie an sich selbst mögen. Fragen Sie fünf Menschen in Ihrem nahen Umfeld, was sie an Ihnen schätzen. Formulieren Sie einen wertschätzenden Satz über sich selbst und beginnen Sie Ihren Tag damit, zum Beispiel: „Ich liebe mich mit all meinen Facetten.“

Realistisch sein: Realismus bedeutet, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, ohne sie zu beschönigen oder zu dramatisieren. Dies hilft, realistische Ziele zu setzen und Enttäuschungen zu vermeiden. Die Lobert-Methode ermutigt dazu, sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu sein und entsprechend zu handeln.
Ideen: Beginnen Sie mit einem Mindmap, um Ihre Ziele zu definieren. Überlegen Sie, was Sie erreichen wollen, was Sie dafür benötigen und was Sie bereits haben. Bewerten Sie die Realisierbarkeit und prüfen Sie, ob es in kleinere Schritte unterteilt werden muss.

Terminieren und Strukturieren: Eine gute Organisation und Zeitmanagement sind entscheidend, um den Alltag erfolgreich zu meistern. Die Lobert-Methode empfiehlt, Aufgaben zu terminieren und den Tag zu strukturieren, um Stress zu reduzieren und effizienter zu arbeiten.
Ideen: Erstellen Sie eine To-Do-Liste, um alle Aufgaben zu notieren und Ihrem Gehirn eine Pause zu gönnen. Nutzen Sie die „Eat the Frog“-Methode: Beginnen Sie den Tag mit der unangenehmsten Aufgabe. Das steigert Ihre Motivation und verhindert, dass Sie den ganzen Tag daran denken müssen.

Fazit

Die Lobert-Methode bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Stressbewältigung und Persönlichkeitsentwicklung. Mit der Anwendung der sechs Prinzipien und verinnerlichen der fünf Wahrheiten können Sie ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben führen. Probieren Sie die Methode aus und erleben Sie positive Veränderungen in Ihrem Leben.

Autor

Melissa Veronika Lobert ist eine erfolgreiche Autorin und Beraterin für persönliche Entwicklung. Sie hat umfangreiche Erfahrung in der systemischen Beratung und bietet Workshops und Seminare an. Ihre Lobert-Methode unterstützt Menschen dabei, ihre Ziele zu erreichen und ein erfülltes Leben zu führen. Zudem ist sie bekannt für ihre praxisnahen und inspirierenden Bücher.

Fotografin Marlies Murgia

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Junge Union kritisiert Finanzeinigung von Union und SPD

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Junge Union kritisiert das von CDU, CSU und SPD vereinbarte Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur.

„Aus Sicht der jungen Generation ist das ein harter Schlag für Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit bei Staatsfinanzen, weil die Botschaft ist: Lieber bequeme Schulden als unbequeme Reformen“, sagte JU-Chef Johannes Winkel dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe).

Winkel sprach von einer „deutlichen Niederlage für die Union gleich zu Beginn der Verhandlungen, weil für dieses große Entgegenkommen gegenüber den Sozialdemokraten keine Gegenleistungen sichtbar wurden“. Er forderte seine Partei und die Schwesterpartei CSU auf: „Die Union muss bei Migration, Wirtschaft, auch bei Rente nun liefern.“


Foto: Carsten Linnemann am 03.03.2025 nach der 2. Sondierungsrunde, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

IW erwartet herbe Wirtschaftseinbußen wegen Trumps Zollkrieg

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Köln (dts Nachrichtenagentur) – Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erwartet durch die neuen Zölle von US-Präsident Donald Trump herbe Wirtschaftseinbußen. „Wir gehen in einer groben Schätzung davon aus, dass die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2026 um 0,4 Prozent niedriger ausfallen wird als ohne diesen Zollkrieg“, sagte IW-Außenexperte Jürgen Matthes der „Rheinischen Post“.

Deutschland werde in ähnlicher Größenordnung getroffen. „Der Dämpfer für die Weltwirtschaft lässt auch die globale Nachfrage nach deutschen Exporten sinken“, so Matthes. „Die immense Unsicherheit, die Trump verbreitet, bremst Investitionen in den USA und auch vielen anderen Ländern. Das werden unsere Investitionsgüterexporteure negativ zu spüren bekommen.“

Matthes rät Europa zu einer scharfen Antwort: „Kanada droht mit dem Stopp von Öl- und Stromexporten. Auch wir brauchen glaubwürdiges Drohpotenzial – immer in der Hoffnung, dass sich damit in Verhandlungen ein Handelskrieg doch noch abwenden lässt.“

Mit Blick auf die Börse sagte er: „Der anfängliche Börsenhype um Trump ist vorbei, nach dem aktuellen Zollbeschluss ging es mit den US-Aktienmärkten abwärts. Die Investoren merken, dass Trump der US-Wirtschaft nicht nützen, sondern schaden dürfte.“ Die Inflation werde weiter steigen, wenn Trump die Zölle auf knapp die Hälfte der US-Importe so stark anhebe.


Foto: Industrieanlagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Trump liest bei Kongress-Rede Brief von Selenskyj vor

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – US-Präsident Donald Trump hat bei seiner mit Spannung erwarteten Kongress-Rede Teile eines Briefs vorgelesen, den er vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bekommen haben soll.

Selenskyj soll darin den USA gedankt und die Bereitschaft erklärt haben, unter der „starken Führung der USA“ wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das Abkommen zum Abbau von Bodenschätzen könne nun jederzeit unterschrieben werden, soll der ukrainische Präsident darin schreiben.

„Ich schätze es er, dass er diesen Brief geschrieben hat“, sagte Trump in seiner Kongress-Rede. Er habe auch mit Russland gesprochen und „starke Signale erhalten, dass sie bereit für den Frieden sind“, sagte Trump.

Außenpolitisch kündigte der US-Präsident außerdem an, den Panama-Kanal wieder „zurückholen“ zu wollen. An die Bewohner von Grönland gerichtet sagte der US-Präsident, diese könnten selbst entscheiden, wohin sie gehören wollen – in den USA seien sie jedenfalls sehr willkommen. Grönland sei nicht nur wichtig für die Sicherheit der USA, sondern für die weltweite Sicherheit. „Wir werden es auf dem einen oder anderen Weg bekommen“, sagte Trump.

Im deutlich größeren innenpolitischen Teil der Rede gab es nicht viel Neues: Trump nutzte die erste Ansprache vor dem Kongress seit seiner erneuten Amtsübernahme, um wesentliche Punkte aus dem Wahlprogramm noch einmal aufzuzählen und sich selbst zu loben. „Die Tage der Herrschaft durch nicht gewählte Bürokraten sind vorbei“, sagte Trump und kündigte an, dass Bundesangestellte, die sich Reformen widersetzen oder nicht zur Arbeit erscheinen, „sofort aus dem Amt entfernt“ würden. Trump lobte den bei der Rede anwesenden Elon Musk: „Er brauchte diese Aufgabe nicht, aber er übernimmt sie trotzdem.“ Bereits in den ersten Wochen habe Musks Behörde „Doge“ viele Millionen Dollar an fragwürdigen Ausgaben identifiziert, darunter Gelder für internationale Programme.

Trump kündigte weitreichende Steuersenkungen an, darunter die im Wahlkampf versprochene Abschaffung von Steuern auf Trinkgelder und Überstunden. Zudem verteidigte er seine Steuerpolitik aus der ersten Amtszeit und versprach eine dauerhafte Senkung der Unternehmenssteuern.

Trump versprach außerdem erneut, die Energiebranche zu deregulieren und Maßnahmen zur Förderung von Rohstoffen wie Lithium und Uran zu ergreifen. Dies sei essenziell für die nationale Sicherheit und den Wirtschaftsaufschwung. Durch die neuen Zölle werde es allenfalls vorübergehend „etwas Durcheinander geben“.

Trump sprach über die erneute Umbenennung von Nordamerikas höchstem Berg in „Mount McKinley“ – eine Entscheidung, die Barack Obama schon einmal rückgängig gemacht hatte, und die Umbenennung des Golfs von Mexiko in „Golf von Amerika“. In gesellschaftspolitischen Fragen bekräftigte er seine konservative Agenda, erklärte, dass es in den USA „nur zwei Geschlechter“ gebe und kündigte die Abschaffung von Diversity-Programmen in der Regierung an.

Trump verteidigte seine Entscheidung, die USA aus internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem UN-Menschenrechtsrat zurückzuziehen. Er kritisierte zudem die Umweltpolitik seines Vorgängers Joe Biden und bekräftigte seine protektionistische Handelspolitik mit Strafzöllen auf ausländische Waren.

Die Rede wurde zu Beginn von teils lautstarken Protesten begleitet. Während republikanische Abgeordnete mit „USA! USA!“-Rufen reagierten, verließen mehrere demokratische Abgeordnete demonstrativ den Saal, einer wurde vom Saaldienst hinausbegleitet, weil er lautstark dazwischengerufen und dabei einen Spazierstock geschwenkt hatte.


Foto: Kapitol (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grimm bezeichnet mögliche Schuldenaufnahme als "Weg in den Abgrund"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Wirtschaftsweise und Aufsichtsrätin von Siemens Energy, Veronika Grimm, hat Union und SPD vor einer massiven Schuldenaufnahme zur Finanzierung steigender Verteidigungsausgaben gewarnt. „Wir brauchen in der Tat eine schnelle Steigerung des Verteidigungsbudgets. Aber ohne Reformen ist das ein Weg in den Abgrund“, sagte die Professorin an der TU Nürnberg der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe).

Die Sozialausgaben stiegen immer stärker und würden aufgrund der Demografie ohnehin schwer zu bremsen sein. „Es ist also eine extrem riskante Wette, den Reformbedarf durch Verschuldung immer weiter hinauszuschieben. Die Chancen, dass das gut geht, stehen schlecht“, sagte die Ökonomin.

Grimm machte andere Vorschläge als das die von Union und SPD beabsichtigte Reform der Schuldenbremse und das geplante Sondervermögen für Infrastruktur. „Zum einen müssen wir schnell beginnen, den Haushalt umzustrukturieren, sodass das Verteidigungsbudget dauerhaft aus dem Kernhaushalt gestemmt werden kann“, sagte sie. Dazu fehle aber jeder Anreiz, wenn jetzt ein hoher dreistelliger Milliardenbetrag zur Verfügung stehe.

„Außerdem müssen viele Themen diskutiert werden, über die man in Deutschland nicht gerne spricht: Aufbau einer eigenen Waffenindustrie, vor allem auch in einem Hightech-Bereich. Wehrpflicht oder Dienstpflicht. Waffenexporte, Beteiligung an einem nuklearen Schutzschirm“, so Grimm.

Jetzt nur große Summen aufzurufen, ohne eine klare Strategie zu deren Verwendung zu haben, werde viele Probleme schaffen. „Aber ein Wachstumseffekt ist kaum zu erwarten“, sagte sie. „Einen großen Teil des Geldes werden wir dann für Waffenimporte ausgeben, was das Wachstum andernorts ankurbelt, aber nicht bei uns.“

Überdies kritisierte Grimm Union und SPD für den Plan, das Sondervermögen und eine erste von mehreren geplanten Überarbeitungen der Schuldenbremse noch vom alten Bundestag beschließen zu lassen. „Ich halte es für nicht zielführend, mit dem alten Bundestag noch Sondervermögen immenser Höhe zu verabschieden. Für Verteidigung in einem plausiblen Rahmen kann man das vielleicht andenken. Aber man sollte sich bewusst sein, dass man damit den Wähler auch vor den Kopf stößt“, sagte Grimm. „Denn die Wähler haben den Gegnern höherer Verteidigungsausgaben eine Sperrminorität verschafft.“


Foto: Veronika Grimm (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts