Montag, Dezember 29, 2025
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Charter-Abschiebeflug nach Bulgarien kostete über 60.000 Euro

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Das nordrhein-westfälische Fluchtministerium hat die Kosten für einen umstrittenen Charter-Abschiebeflug mit sieben Geflohenen nach Bulgarien auf einen mittleren fünfstelligen Betrag beziffert.

„Für die Verhandlung von Angeboten und Organisation des Fluggeräts ist die Bundespolizei zuständig. Bei dem Charterflug nach Bulgarien am 11. Februar beläuft sich der Charterpreis laut Angebot der Bundespolizei auf rund 63.000 Euro“, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).

Die Sprecherin erläuterte weiter, dass daneben weitere Aufwendungen anfielen und sich Kosten nicht pauschal benennen ließen. „Denn dabei sind viele Faktoren zu beachten, neben den Kosten und der Verfügbarkeit des Fluggeräts zum Beispiel auch die Versicherung, Kosten, die für die Flugstrecke und Landung im Zielland anfallen, sowie die Zahl der Personenbegleiter und des Bodenpersonals.“

Zudem seien beispielsweise neben den zu überstellenden Personen in der Regel sogenannte Personenbegleiter der Bundespolizei, ärztliche Begleitung und Dolmetscher anwesend, sagte sie. „Rücküberstellungen und Abschiebungen sind grundsätzlich sehr aufwendig – sowohl organisatorisch als auch personell und finanziell“, erklärte sie. „Es besteht Konsens darüber, dass Rückführungsprozesse Teil des Systems sind und diese konsequent durchgeführt werden müssen.“

NRW hatte am 11. Februar erstmals Asylsuchende mit einem in Eigenregie veranlassten Charter-Abschiebeflug nach Bulgarien überstellt. Dabei wurden vier syrische und drei afghanische Männer im Alter zwischen Anfang und Ende 20 aus dem Land gebracht. Fluchtministerin Josefine Paul (Grüne) hatte in diesem Zusammenhang von einem „großen Schritt nach vorn“ gesprochen, weil die Bundesländer bisher nicht die Möglichkeit gehabt hätten, solche Charterflüge nach Bulgarien selbst auf den Weg zu bringen.


Foto: Flagge von Bulgarien (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Studie: Junge Erwachsene zunehmend ohne soziale Unterstützung

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Oxford (dts Nachrichtenagentur) – Im Jahr 2023 gaben 19 Prozent der jungen Erwachsenen weltweit an, dass sie niemanden haben, auf den sie sich verlassen können, um soziale Unterstützung zu erhalten. Das entspricht einem Anstieg von 39 Prozent im Vergleich zu 2006, wie aus dem am Donnerstag durch das „Wellbeing Research Centre“ an der Universität von Oxford veröffentlichte „World Happiness Report“ 2025 hervorgeht.

Junge Menschen in Nordamerika und Westeuropa haben demnach inzwischen das geringste Wohlbefinden unter allen Altersgruppen. Der vergangene World Happiness Report 2024 stellte fest, dass der Rückgang der Zufriedenheit der Vereinigten Staaten vor allem auf einen drastischen Rückgang des Wohlbefindens der Amerikaner unter 30 Jahren zurückzuführen sei. Soziale Kontakte seien für das Wohlbefinden junger Erwachsener von entscheidender Bedeutung: Soziale Bindungen schützten die Menschen vor den toxischen Auswirkungen von Stress und steigerten das subjektive Wohlbefinden im jungen Erwachsenenalter erheblich, so die Studie.

Der „World Happiness Report“ 2025 enthält auch wie jedes Jahr eine Rangliste der glücklichsten Länder der Welt. Finnland steht hier das achte Jahr in Folge an der Spitze der glücklichsten Länder. Costa Rica (6.) und Mexiko (10.) sind beide zum ersten Mal in den Top 10 vertreten, während der anhaltende Aufwärtstrend von Ländern wie Litauen (16.), Slowenien (19.) und Tschechien (20.) die Annäherung des Glücksniveaus zwischen Ost-, Mittel- und Westeuropa unterstreicht.

Zu den Verlierern des Rankings zählen die USA und Großbritannien: Die Vereinigten Staaten (24.) fallen auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Studienreihe im Jahr 2012. Großbritannien (23.) meldet derweil die niedrigste durchschnittliche Lebensbewertung seit dem Bericht von 2017. Die Rangliste der Länder basiert auf einem Dreijahresdurchschnitt der durchschnittlichen Bewertung der Lebensqualität durch die jeweilige Bevölkerung.

Jan-Emmanuel De Neve, Direktor des Oxforder „Wellbeing Research Centre“, kommentierte die Ergebnisse: „Der diesjährige Bericht zwingt uns, über die traditionellen Determinanten wie Gesundheit und Wohlstand hinauszuschauen. Es stellt sich heraus, dass gemeinsame Mahlzeiten und das Vertrauen in andere Menschen das Wohlbefinden noch stärker beeinflussen als erwartet.“ In Zeiten sozialer Isolation und politischer Polarisierung müsse man Wege finden, die Menschen wieder an einen Tisch zu bringen – dies sei entscheidend für das individuelle und kollektive Wohlbefinden, so De Neve weiter.

Der „World Happiness Report“ wird vom „Wellbeing Research Centre“ der Universität Oxford in Zusammenarbeit mit Gallup, dem „UN Sustainable Development Solutions Network“ und einem unabhängigen Redaktionsausschuss veröffentlicht.


Foto: Junge Leute vor einer Universität (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax startet im Minus – Absicherung nimmt zu

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Donnerstagmorgen zurückhaltend in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.235 Punkten berechnet, 0,2 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

Seit Jahresbeginn hat sich der MDax fast 20 Prozent besser entwickelt als der US-Leitindex S&P 500. Während der S&P 500 im Minus liegt, hat der MDax 16 Prozent zugelegt. „Und das führt zu einer vollkommen neuen Bewertungssituation“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. „Schaut man auf das zukünftig erwartete KGV, ist der MDax jetzt teurer als der S&P 500.“

Der Weg weiter nach oben scheine für den Dax aktuell steinig zu sein. „Wir sehen zwar einen anhaltend hohen Optimismus. Im Bereich des Allzeithochs mangelt es aktuell aber an überzeugten Käufern. Es müssten jetzt langfristig orientierte Käufer in den Markt kommen, die an eine positive wirtschaftliche Dynamik in Deutschland glauben.“

„Stattdessen sehen wir in Europa eine zunehmende Absicherungsaktivität. Der STOXX Europe 600 steht bei Absicherungsaktivitäten in der Regel etwas weniger im Fokus. Hier hat das Volumen der ausstehenden Put-Optionen jetzt allerdings den höchsten Wert in der Geschichte des Index erreicht“, so Altmann.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagmorgen schwächer: Ein Euro kostete 1,0876 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9195 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Möbelindustrie verzeichnet Umsatzeinbruch

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Möbelindustrie hat im Jahr 2024 nach vorläufigen Ergebnissen rund 16,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet – das sind 7,8 Prozent weniger als im Jahr 2023.

Damals verbuchte die Branche nominal 17,7 Milliarden Euro Umsatz, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag weiter mitteilte. Dies stellt den stärksten Umsatzrückgang gegenüber dem jeweiligen Vorjahr in den letzten zehn Jahren dar.

Das Umsatzminus zog sich durch alle Produktionsbereiche: Bei der Herstellung von Küchenmöbeln ging der Umsatz im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent zurück, bei der Herstellung von Matratzen um 5,5 Prozent, die Herstellung von Büro- und Ladenmöbeln verzeichneten mit 5,3 Prozent und den sonstigen Möbeln mit 10,9 Prozent ebenfalls einen Rückgang. Die Möbelbranche erzielt einen Großteil der Umsätze im Inland: Der Inlandsumsatz machte mit rund 10,9 Milliarden Euro im Jahr 2024 zwei Drittel (66,8 Prozent) des Gesamtumsatzes aus.

Zum Ende des Jahres 2024 waren in der Möbelindustrie nach vorläufigen Ergebnissen rund 70.000 Menschen beschäftigt. Das waren 5,4 Prozent weniger als zum Jahresende 2023. Es war zugleich der niedrigste Stand innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2014 waren noch 83.500 Menschen in der Möbelindustrie beschäftigt.

Mit dem Umsatzminus ging auch ein Rückgang der Produktion einher. Die Möbelhersteller in Deutschland haben in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 Möbel im Wert von 13,0 Milliarden Euro produziert. Das war ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,1 Prozent. In den ersten drei Quartalen 2023 waren Möbel im Wert von 13,9 Milliarden Euro hergestellt worden. Bereits im gesamten Jahr 2023 war die Möbelproduktion gegenüber dem Vorjahr wertmäßig zurückgegangen: um 3,5 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Im Jahr 2022 wurden hierzulande noch Möbel im Wert von 19,1 Milliarden Euro produziert.

Beim Einzelhandel mit Möbeln ist die Kaufzurückhaltung spürbar. Zwar startete der Einzelhandel mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen nach einem deutlichen Umsatzrückgang im Jahr 2024 mit einem leichten Plus ins neue Jahr: Der reale Umsatz nahm im Januar 2025 kalender- und saisonbereinigt um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Gegenüber dem Januar 2024 gab es einen Anstieg um 0,6 Prozent. Im Jahr 2024 war jedoch der reale Umsatz mit einem Minus von 5,5 Prozent gegenüber 2023 deutlich zurückgegangen. Bereits 2023 hatte es mit -10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Rückgang der Umsätze im Einzelhandel mit Möbeln gegeben.

Verbraucher mussten für Wohnmöbel im Februar 2025 weniger ausgeben als ein Jahr zuvor: Diese verbilligten sich gegenüber Februar 2024 um 0,7 Prozent. Darunter gingen besonders die Preise für Matratzen (-6,9 Prozent), Wohn- oder Esszimmertische (-4,9 Prozent) sowie für Badezimmermöbel (-3,5 Prozent) zurück. Dagegen verteuerten sich unter anderem Kleiderschränke (+1,1 Prozent) sowie Küchenzeilen oder Einbauküchen (+0,8 Prozent) binnen Jahresfrist. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt nahmen im selben Zeitraum um 2,3 Prozent zu.

Im Jahr 2024 haben sich die Preise für Wohnmöbel gegenüber dem Vorjahr mit +0,1 Prozent kaum verändert, während die Verbraucherpreise insgesamt um 2,2 Prozent zunahmen. Dabei verbilligten sich beispielsweise Kleiderschränke (-2,7 Prozent) gegenüber dem Jahr 2023. Andere Möbelstücke wie Stühle oder Eckbänke (+1,8 Prozent) sowie Küchenzeilen oder Einbauküchen (+0,9 Prozent) verteuerten sich, so die Behörde.


Foto: Wohnzimmer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Mercedes-Chef fordert Ende aller Auto-Zölle

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Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) – Mercedes-Chef Ola Källenius plädiert im Handelsstreit zwischen den USA und der EU dafür, alle Zölle auf Autos abzuschaffen.

„Heute fallen für jeden Pkw aus den USA beim Import in Europa Gebühren von zehn Prozent an, umgekehrt sind es 2,5 Prozent“, sagte Källenius dem „Handelsblatt“. „Lasst uns doch diese Zölle beidseitig auf null absenken. Das wäre Reziprozität und würde Wachstum schaffen, statt es zu ersticken.“

US-Präsident Donald Trump hat einen ähnlichen Vorschlag allerdings bereits in seiner ersten Amtszeit 2018 als unzureichend abgelehnt. Zuletzt hatte Trump sogar angekündigt, ab 2. April auf Autos aus europäischer Produktion einen Importzoll von 25 Prozent zu verhängen.

Mercedes-Benz wäre davon stark betroffen. Der Stuttgarter Dax-Konzern habe allein im Jahr 2024 mehr als 190.000 Kompaktwagen, Business-Limousinen, SUVs und Geländewagen aus Deutschland, Österreich und Ungarn nach Amerika exportiert. Das zeigen Zahlen des Automotive-Datendienstleisters Marklines, über die das „Handelsblatt“ berichtet.


Foto: Mercedes-Stern (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Özdemir kritisiert Islam-Konferenz des Innenministeriums

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Cem Özdemir (Grüne), Bundesminister für die Ressorts Landwirtschaft und Bildung, hat die deutsche Islam-Konferenz im Innenministerium kritisiert. „Da werden häufig die völlig falschen Leute hofiert und jeder Minister erfindet das Rad neu“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe). „Das letzte Mal, dass da auf hohem Niveau gearbeitet wurde, war unter Minister Wolfgang Schäuble.“

Özdemir sagte, die Gleichberechtigung von Mann und Frau oder zum Beispiel auch die Homo-Ehe seien in Deutschland hart erkämpft worden, oft von Linken, Grünen und Sozialdemokraten gegen die Christdemokraten. „Ich verstehe nicht, dass ausgerechnet diejenigen, die das alles erkämpft haben, sich gelegentlich schwertun, an einen Imam die gleichen Maßstäbe anzulegen wie früher an einen katholischen Bischof“, sagte der designierte Spitzenkandidat der Grünen in Baden-Württemberg.

Er wünsche sich mehr Klarheit. „Ich sage: Egal, wie du deine Religion auslegst, es hat grundgesetzkonform zu sein. Im öffentlichen Raum gibt es nur ein einziges heiliges Buch, und das heißt Grundgesetz“, so Özdemir.

Der Minister sieht noch sehr großen Handlungsbedarf. „Jedermann muss mit der Kippa sicher durch Neukölln kommen, Frauen müssen sich im Minirock überall sicher bewegen können und schwule oder lesbische Pärchen überall Händchen haltend laufen können“, sagte der Grünen-Politiker. „Solange das nicht der Fall ist, haben wir in Deutschland ein massives Problem.“


Foto: Cem Özdemir (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Koalitionsverhandlungen: Versicherer drängen auf Klimaschutz

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) und der Naturschutzbund Nabu haben die Koalitionsverhandler von Union und SPD aufgefordert, den Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen zur Priorität der künftigen Bundesregierung zu machen.

„Die nächste Bundesregierung muss Klimafolgenanpassung zur Priorität machen, denn es geht nicht nur um den Schutz der Natur, sondern um eine widerstandsfähige Wirtschaft und ein sicheres Leben für alle“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen der „Neuer Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe). „Die Klimakrise kostet uns schon heute Milliarden und bedroht Existenzen.“

Unwetter und Hochwasser hätten vergangenes Jahr Schäden von mehr als 5,5 Milliarden Euro in Deutschland verursacht, so Asmussen. „Tendenz steigend.“

Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger erklärte, man erwarten von der neuen Bundesregierung einen „entschlossenen Kurs in Richtung einer klima- und naturfreundlichen Transformation der Wirtschaft“. Diese könne nur dann wachsen, wenn sie im Einklang mit Natur und Klima agiere. „Intakte Ökosysteme sichern unsere Lebensgrundlagen und die sind letztendlich die Basis für eine stabile Wirtschaftsentwicklung – von der Landwirtschaft bis hin zur Industrie“, so Krüger.


Foto: GDV (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Malmendier fürchtet Talfahrt der Weltwirtschaft

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier hat davor gewarnt, dass die Politik von US-Präsident Donald Trump zu einer globalen Rezession führen könnte.

„Trumps Zickzackkurs bei den Zöllen löst weltweit Unsicherheit aus, und das ist Gift für unternehmerische Investitionen“, sagte die Ökonomieprofessorin an der University of California den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „Es gibt ernsthaft die Gefahr einer Rezession – nicht nur in den USA. Das Szenario einer sogenannten Trumpcession – einer von Trump ausgelösten Talfahrt der Weltwirtschaft – ist durchaus real. Das hätte deutliche Auswirkungen auf Deutschland und Europa.“

Malmendier mahnte die deutsche Politik, einen großen Teil des 500-Milliarden Sondervermögens für Bildung auszugeben. „Wenn das Geld richtig genutzt wird, können die beschlossenen Sondervermögen außerordentlich helfen und Katalysator für einen langfristigen Wachstumspfad sein. Dazu muss das Geld für langfristige Investitionen eingesetzt werden: in unsere Infrastruktur, in Digitalisierung, und ein großer Teil muss auch in Bildung fließen“, sagte sie. „Fatal wäre, die Milliarden zur Finanzierung von Wahlgeschenken wie einer höheren Pendlerpauschale oder einer neuen Mütterrente zu nutzen. Dann ist es eine vergebene Chance und wir verharren in der Stagnation.“

Das Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft riet der Europäischen Union, mit einer Stärkung des Binnenmarkts auf Trumps Zollpolitik zu reagieren. Handelskriege könnten nicht gewonnen werden, so Malmendier.


Foto: Ulrike Malmendier (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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DGB und Mieterbund wollen jährlich 100.000 neue Sozialwohnungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Deutsche Mieterbund haben Union und SPD dazu aufgefordert, bei den Koalitionsverhandlungen dem Thema Wohnen Priorität einzuräumen und jährlich 100.000 neue Sozialwohnungen zu bauen.

„Das Thema Wohnen muss ganz oben auf die politische Agenda gesetzt werden“, heißt es in einem offenen Brief an die Verhandlungsspitzen, über den die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Donnerstagausgabe) berichten. „Wir fordern im Rahmen der Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD entschlossene Maßnahmen für eine soziale und gerechte Wohnungspolitik.“

Sie pochen unter anderem auf 100.000 Sozialwohnungen jährlich. „Wir brauchen dauerhaft ein von der Schuldenbremse ausgenommenes Investitionsprogramm für den bezahlbaren Wohnungsbau, um endlich mehr Sozialwohnungen und bezahlbare Mietwohnungen zu bauen“, heißt es weiter. „Darüber hinaus muss der soziale Wohnungsbau im Finanzpaket berücksichtigt werden“, fordern sie. Bund und Länder müssten insgesamt 12,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stellen.

Zudem soll die Mietpreisbremse verlängert und verschärft und ein bundesweites Zweckentfremdungsverbot umgesetzt werden. Eine „Umwandlungsbremse“ soll vor Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen schützen. Weitere Forderungen sind eine strengere Regulierung von Indexmietverträgen sowie eine Stärkung des kommunalen Vorkaufsrechts.

„Wohnen darf kein Luxus sein, es ist ein Grundrecht für alle. Daher muss das Thema bezahlbarer Wohnraum Priorität bei den Koalitionsverhandlungen haben“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell den Zeitungen. Der Bund müsse mehr Geld investieren und auch rechtliche Fragen rund ums Mietrecht klären.

„Die dringend nötigen und lange verschleppten mietrechtlichen Reformen kosten den Staat keinen einzigen Cent“, sagte der Präsident des Deutschen Mieterbunds, Lukas Siebenkotten. Die Politik müsse „nur mutig genug sein, sie endlich anzugehen“ und damit Mieter vor „immer weiter steigenden Mieten“ zu schützen.


Foto: Sozialbau AG (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dröge kontert Kritik an UN-Posten für Baerbock

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünenfraktionsvorsitzende Katharina Dröge hat Kritik des früheren Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, an der Nominierung von Annalena Baerbock (Grüne) als Präsidentin der UN-Generalversammlung mit scharfen Worten zurückgewiesen.

„Herr Heusgen ist ja derjenige, der die Russlandpolitik der vergangenen CDU-Regierung beraten hat und sehr, sehr viele Fehler mit Blick auf eine naive Russlandpolitik zu verantworten hat“, sagte Dröge dem Videoformat „Spitzengespräch“ des „Spiegels“ am Mittwoch. „Gerade in dieser Zeit, in der außenpolitisch so viel auf dem Spiel steht, sollte man die stärkste dann auch schicken.“

Heusgen, einst außenpolitscher Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), hatte zuvor im „Tagesspiegel“ die Nominierung Baerbocks kritisiert. Die Personalentscheidung sei eine „Frechheit“, Baerbock nannte er ein „Auslaufmodell“. Für das Amt, das Baerbock nun anstrebt, war ursprünglich die Diplomatin Helga Schmid vorgesehen.


Foto: Katharina Dröge am 18.03.2025, via dts Nachrichtenagentur

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