Montag, November 10, 2025
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AfD in Forsa-Umfrage weiter vorn – Merz mit neuem Tiefstwert

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die AfD bleibt in der von Forsa gemessenen Wählergunst mit 26 Prozent stärkste Partei. Die Union verharrt in der wöchentlichen Erhebung für die Sender RTL und ntv bei 24 Prozent und liegt damit weiter hinter der AfD. SPD (13 Prozent), Grüne (12 Prozent) und Linke (12 Prozent) folgen mit deutlichem Abstand. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen ist mit 23 Prozent erneut hoch.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verliert unterdessen weiter an Rückhalt: Nur noch 25 Prozent der Bundesbürger sind der Erhebung zufolge mit seiner Arbeit zufrieden – ein neuer Tiefstwert. 71 Prozent äußern Unzufriedenheit.

Auch die wirtschaftlichen Erwartungen bleiben trüb: 62 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verschlechterung der Lage, nur 18 Prozent mit einer Verbesserung. Damit erreicht die Wirtschaftsstimmung zwar einen minimal besseren Wert als in den Vorwochen, bleibt aber klar im negativen Bereich.

Bei den wichtigsten Themen dominieren der Krieg in der Ukraine (36 Prozent) und die Entwicklungen im Nahen Osten (36 Prozent), gefolgt von der Arbeit der Bundesregierung (29 Prozent) und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage (25 Prozent).

Die Daten wurden vom 7. bis 13. Oktober 2025 erhoben. Datenbasis: 2.500 Befragte.


Foto: Alice Weidel und Tino Chrupalla (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Nouripour wirft Wadephul Gleichsetzung der Hamas mit Israel vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) hat im Zusammenhang mit der Freilassung der lebenden Geiseln durch die Hamas scharfe Kritik an Außenminister Johann Wadephul (CDU) geübt. Dieser habe eine „verharmlosende Gleichsetzung“ der Terrororganisation Hamas mit dem Staat Israel vorgenommen, schreibt Nouripour in einem Brief an den israelischen Botschafter Ron Prosor, über den die FAZ berichtet.

Konkret bezieht sich Nouripour auf eine Aussage Wadephuls im Deutschlandfunk. Dort sagte der Außenminister, er habe festgestellt, „dass beide Seiten verstanden haben, dass auf militärischem Wege, mit Kampf, mit Gewalt, mit Töten, mit Gefangenhalten keine Lösung zu erzielen ist“. Nouripour bezeichnet diese Aussage in seinem Brief an Prosor als „in der Sache falsch“ und „unerträglich“.

Darüber hinaus heißt es in dem Brief des Bundestagsvizepräsidenten, dass der 13. Oktober, der Tag der Geiselfreilassung, „ein Tag der Freude“ sei. Der Tag sei aber auch eine Verpflichtung für Deutschland, dass so etwas wie die Massaker des 7. Oktober 2023 nicht noch einmal passiere.

„Mit Sorge habe ich die Entwicklung der vergangenen Wochen auch auf den deutschen Straßen verfolgt“, schreibt Nouripour. Es sei wichtig, dass Deutschland nun die Chance auf Frieden im Nahen Osten aktiv unterstütze, konkret beim Wiederaufbau in Gaza.

„Deutschland muss aber auch entschieden dazu beitragen, das Existenzrecht Ihres Landes zu schützen. Im Nahen Osten wie hierzulande“, heißt es in dem Brief an den israelischen Botschafter. Einer Normalisierung von Judenhass müssten sich alle Demokraten konsequent entgegenstellen, und Antisemitismus, egal, von wem er ausgeht, bekämpfen.


Foto: Johann Wadephul (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Von Notz fordert monatlichen Bericht zu hybriden Angriffen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach den jüngsten Warnungen der Nachrichtendienste vor zunehmenden hybriden Bedrohungen durch Russland fordert Grünen-Fraktionsvize und PKGr-Mitglied Konstantin von Notz einen regelmäßigen Lagebericht. „Wir leben in einer sehr ernsten Sicherheitslage, unter anderem durch den hybriden Krieg gegen Deutschland“, sagte von Notz dem Nachrichtenmagazin Politico.

„Wir brauchen einen monatlichen nachrichtendienstlichen Bericht über die hybriden Angriffe auf Deutschland.“ Nur so könne „das richtige Problemgefühl in der Bevölkerung entstehen“ und die Resilienz gestärkt werden. So wie man es gewohnt sei, „alljährlich den Verfassungsschutzbericht präsentiert zu bekommen über die Extremismen und wie sie sich entwickeln“, brauche es in diesen „ernsten Zeiten“ jedoch einen monatlichen Bericht, damit „wir uns resilienter aufstellen können“.

Von Notz warnte vor „einem ganzen Blumenstrauß an Angriffsvektoren“ – von Desinformation und Propaganda über Drohnenüberflüge bis hin zu Angriffen auf kritische Infrastruktur.

Am Montag hatte das Parlamentarische Kontrollgremium zu einer öffentlichen Anhörung mit den Präsidenten der Nachrichtendienste in den Bundestag eingeladen.


Foto: Konstantin von Notz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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ZEW-Konjunkturerwartungen legen leicht zu

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Mannheim (dts Nachrichtenagentur) – Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich in der Umfrage vom Oktober 2025 etwas verbessert. Sie liegen mit 39,3 Zählern um 2,0 Punkte über dem Vormonatswert, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte.

„Die Hoffnung auf einen mittelfristigen Aufschwung bleibt bestehen“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die aktuellen Ergebnisse. Trotz der Unklarheit um die Umsetzung des staatlichen Investitionsprogramms sowie der anhaltenden globalen Unsicherheiten nehme der ZEW-Index im Oktober leicht zu.

Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage sinkt dagegen weiter. Der Lageindikator für Deutschland liegt mit -80,0 Punkten um 3,6 Punkte unter dem Vormonatswert.

Nach dem jüngsten Einbruch der Exporte nach China verbessern sich die Erwartungen für die exportintensiven Branchen im Oktober zum Teil deutlich, insbesondere für die Metallproduktion, Pharmaindustrie, Maschinenbau und Herstellung elektrischer Ausrüstungen. Eine Ausnahme bildet die Automobilbranche, deren Saldo sich gering verschlechtert.

Die Erwartungen für die Eurozone verschlechtern sich derweil leicht, getrieben von Frankreichs Haushaltsstreit. Diese liegen aktuell mit 22,7 Punkten um 3,4 Punkte unter dem Vormonatswert. Die Bewertung der Lage sinkt im ähnlichen Ausmaß. Diese liegt mit -31,8 Punkten um 3,0 Punkte unter dem Vormonatswert.


Foto: ZEW (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Connemann will Sozialversicherungsbeiträge deckeln

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, fordert, mit einer Reihe von Maßnahmen die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Ihrer Ansicht nach sollen etwa die Sozialversicherungsbeiträge gedeckelt werden, wie sie den Sendern RTL und ntv sagte. „Ich persönlich, als Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, fordere einen Deckel ja bei 40 Prozent.“ Denn man habe über Jahre hinweg einen Deckel von 40 Prozent gehabt. „Wir sind jetzt schon über 42 Prozent, und jeder zusätzliche Prozentpunkt kostet Betriebe und ihre Mitarbeiter. Beide sind gleich betroffen. Das macht Leistung erstens nicht mehr attraktiv, und es kostet Wettbewerbsfähigkeit“, so die CDU-Politikerin.

Des Weiteren tritt Connemann dafür ein, beispielsweise das Backverbot am Sonntag zu kippen. „Es gibt heute bereits die Möglichkeit, eingeschränkt sonntags zu arbeiten. Das muss ausgeweitet werden. Wir brauchen Flexibilität für unsere Betriebe“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin, die sich auch allgemein mehr Flexibilität wünscht. „Das betrifft übrigens auch die Umstellung auf eine Wochenarbeitszeit, damit am Ende Betriebe und ihre Mitarbeiter selbst entscheiden können, wann sie arbeiten wollen. Das ist heute nur eingeschränkt möglich.“


Foto: Gitta Connemann (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union gegen Verlängerung der Karenzzeit

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Debatte um die Vorschläge der Kassenärzte zur Lockerung der Regeln zur Krankmeldung im Arbeitsalltag ist in der Politik auf ein geteiltes Echo gestoßen. Kritik kam aus der Unionsfraktion im Bundestag: „Eine Verlängerung der Karenzzeit mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, sie greift aber zu kurz“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU, Simone Borchardt, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Wer krank sei, müsse frühzeitig Zugang zu medizinischer Diagnose und Behandlung haben. Andernfalls steige das Risiko, Erkrankungen zu übersehen. „Die stetig steigenden Krankmeldungen müssen ernst genommen werden. Pauschale Ausweitungen ohne Kontrolle oder Fehlanreizkorrektur gefährden das Vertrauen in das Solidarsystem“, so die CDU-Politikerin.

Positiv bewerteten die Grünen den Vorschlag von KBV-Chef Andreas Gassen: „Er ermöglicht es, nicht zwingend notwendige Arztbesuche zu vermeiden und damit verbundene Kosten einzusparen. Zudem können Arztpraxen so entlastet werden“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Armin Grau, dem RND. „Auch Arbeitnehmern kommt dies entgegen, etwa durch weniger Aufwand im Krankheitsfall und die Vermeidung von Infektionsgefahren im Wartezimmer.“ Wie hoch die Ersparnisse genau seien, müsse valide ermittelt werden.

In der Debatte um Einsparungen in der gesetzlichen Krankenversicherung hatte KBV-Chef Gassen eine Lockerung bei den Krankschreibungen vorgeschlagen. Die gesetzliche Möglichkeit für Arbeitgeber, bereits in den ersten drei Tagen eine Krankschreibung zu verlangen, sollte abgeschafft werden. Gassen sprach sich außerdem dafür aus, die bisherige Frist von drei Tagen zur Vorlage eines ärztlichen Attests generell auf vier oder fünf Tage anzuheben.


Foto: Büros (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Inflationsrate von 2,4 Prozent im September bestätigt

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Inflationsrate für den Monat September 2025 mit 2,4 Prozent bestätigt. Ende des Monats war bereits eine entsprechende Schätzung veröffentlicht worden. Im August hatte sie +2,2 Prozent betragen, nach jeweils +2,0 Prozent im Juli und Juni.

„Nach der abnehmenden Teuerung seit Jahresbeginn stieg die Inflationsrate nun im zweiten Monat in Folge“, sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. „Die Preise für Dienstleistungen stiegen weiterhin überdurchschnittlich. Zudem hat sich der Preisrückgang bei Energie weiter deutlich abgeschwächt und wirkte weniger inflationsdämpfend als in der jüngeren Vergangenheit.“

Die Preise für Energieprodukte lagen im September 2025 um 0,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisrückgang für Energie schwächte sich damit im fünften Monat in Folge ab und fiel deutlich niedriger aus als im August 2025 (-2,4 Prozent gegenüber August 2024). Die Preise für Kraftstoffe (+1,1 Prozent) stiegen im September 2025 erstmals seit Mai 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Preise für Haushaltsenergie (-1,9 Prozent) gingen im gleichen Zeitraum zurück. Insbesondere konnten die Verbraucher von günstigeren Preisen für Fernwärme (-2,2 Prozent), Brennholz, Holzpellets oder andere Brennstoffe (-1,8 Prozent) und Strom (-1,6 Prozent) profitieren. Etwas teurer als ein Jahr zuvor war hingegen Erdgas (+0,7 Prozent) und erstmals seit Juli 2024 auch leichtes Heizöl (+0,1 Prozent).

Die Preise für Nahrungsmittel waren im September 2025 um 2,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat und lagen damit erstmals seit Januar 2025 wieder unter der Gesamtteuerung. Im August 2025 hatte der Preisauftrieb für Nahrungsmittel noch bei +2,5 Prozent gelegen. Von September 2024 bis September 2025 verteuerten sich vor allem Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,5 Prozent) sowie Obst (+5,1 Prozent). Auch für Molkereiprodukte und Eier (+3,6 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+3,2 Prozent) fiel die Preiserhöhung deutlich aus. Günstiger als ein Jahr zuvor wurden hingegen Speisefette und Speiseöle (-3,2 Prozent) sowie Gemüse (-2,1 Prozent). Im Einzelnen standen auffälligen Preiserhöhungen (zum Beispiel Schokoladen: +21,2 Prozent) auch auffällige Preisrückgänge (zum Beispiel Olivenöl: -22,6 Prozent) gegenüber.

Die Inflationsrate ohne Energie lag im September bei +2,7 Prozent, geringfügig höher als in den Vormonaten Juni bis August 2025 (je +2,6 Prozent). Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, stieg im September 2025 ebenfalls leicht auf +2,8 Prozent an (Juni bis August 2025: je +2,7 Prozent). Beide Kenngrößen verdeutlichen, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen weiterhin überdurchschnittlich hoch war.

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im September 2025 um 3,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat, nach +3,1 Prozent im August und Juli 2025. Von September 2024 bis September 2025 erhöhten sich Preise vor allem für kombinierte Personenbeförderung (+11,2 Prozent) und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,2 Prozent). Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren unter anderem auch stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+6,5 Prozent), Versicherungen (+6,5 Prozent), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,4 Prozent) sowie Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung (+3,8 Prozent). Bedeutsam für die Preisentwicklung insgesamt blieben auch im September 2025 die Nettokaltmieten mit +2,0 Prozent. Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel internationale Flüge (-5,9 Prozent).

Waren insgesamt verteuerten sich von September 2024 bis September 2025 um 1,4 Prozent (August 2025: +1,3 Prozent), so das Bundesamt weiter. Die Preise für Verbrauchsgüter stiegen dabei um 1,8 Prozent und für Gebrauchsgüter um 1,1 Prozent. Neben dem Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+2,1 Prozent) wurden einige andere Waren deutlich teurer, insbesondere alkoholfreie Getränke (+8,2 Prozent, darunter Kaffee, Tee und Kakao: +17,8 Prozent) sowie gebrauchte Pkw (+5,6 Prozent). Für die meisten Waren wurde eine moderate Preiserhöhung ermittelt, zum Beispiel für Möbel und Leuchten (+1,3 Prozent) sowie für Bekleidungsartikel (+1,1 Prozent). Preisrückgänge waren hingegen außer bei der Energie (-0,7 Prozent) unter anderem bei Geräten der Unterhaltungselektronik (-2,7 Prozent) und der Informationsverarbeitung (-1,2 Prozent) zu verzeichnen.

Im Vergleich zum August stieg der Verbraucherpreisindex im September um 0,2 Prozent. Sowohl die Preise für Dienstleistungen als auch für Nahrungsmittel blieben binnen Monatsfrist nahezu stabil (je +0,1 Prozent). Waren verteuerten sich gegenüber dem Vormonat um +0,4 Prozent, insbesondere stiegen die Preise für Bekleidungsartikel (+5,3 Prozent). Die Preise für Energie insgesamt sanken dagegen geringfügig um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, insbesondere wurde hier Kraftstoff günstiger (-0,4 Prozent).


Foto: Käse im Supermarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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ZEW: Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit

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Mannheim (dts Nachrichtenagentur) – Deutschland hat das von der Gasversorgungskrise des Jahres 2022 ausgelöste Problem hoher Energiepreise bis heute nicht komplett überwunden. Insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie hat dauerhaft Schaden genommen, wie ein Gutachten des Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung ZEW ergab, über welches das „Handelsblatt“ berichtet. Das ZEW hat das Gutachten im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen erstellt.

Das ZEW hat das Energiepreisniveau und die Energie-Importabhängigkeit von 21 Ländern verglichen, darunter neben Deutschland weitere europäische Staaten, aber auch Japan, die USA und Kanada. Bei den Preisen für Strom und Gas liegen die meisten europäischen Länder laut ZEW „nach wie vor deutlich über den Vorkrisenniveaus“. Deutschland belegt dabei beim Strom im Vergleich der Preise für industrielle Abnehmer mittlerer Größenklasse eine „mittlere Position“. Allerdings liege dieses mittlere Niveau „weit über dem Nordamerikas“, heißt es in der Studie.

Bei den industriellen Gaspreisen liegt Deutschland innerhalb Europas im oberen Drittel. „Bei den Gaspreisen ist das atlantische Preisgefälle besonders eklatant. Auch die industriellen Gaspreise an den günstigsten europäischen Standorten betragen ein Vielfaches der US-Notierungen“, schreiben die Autoren.

„In Kanada und den USA sind die Strompreise in den Krisenjahren nur geringfügig gestiegen und die Gaspreise in den USA sogar weiter gefallen“, heißt es in dem Gutachten. Damit habe sich der Preisabstand zu Nordamerika deutlich vergrößert und Europa habe als Standort für energieintensive Produktionen gegenüber Nordamerika weiter an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Die Autoren weisen in diesem Zusammenhang auf den Rückgang der Produktion energieintensiver Branchen in Deutschland hin. Im Frühjahr 2025 lag die Produktion fast 20 Prozent unter dem Wert von 2022.


Foto: Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Linke: CDU-Unvereinbarkeitsbeschluss Vorwand für unsoziale Politik

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linkspartei hat sich offen für Gespräche mit der Union gezeigt. „Der Ball liegt im Feld der CDU. Wir beißen nicht, wenn man uns anspricht“, sagte Parteichefin Ines Schwerdtner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Gerne würde sie mit der CDU über Miet- und Energiekosten sowie den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Industrie sprechen. Doch derzeit nutze die Union den Unvereinbarkeitsbeschluss gegenüber der Linken als Vorwand, um „keine vernünftige Sozialpolitik zu machen“.

Zugleich warf Schwerdtner der Union vor, „auf Partys offen mit der AfD“ zu flirten, anstatt auf ihre Partei zuzugehen. Die Linke werde aber keine AfD-Politik unterstützen, sagte die Vorsitzende, „auch dann nicht, wenn sie von anderen Parteien kommt“.


Foto: Friedrich Merz und Ines Schwerdtner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen legen am Columbus Day deutlich zu

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Montag deutlich zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 46.067 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,3 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.655 Punkten 1,6 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 24.750 Punkten 2,2 Prozent im Plus.

Dass zuletzt der Zollstreit zwischen den USA und China wieder aufgeflammt war, hatte die Wall Street jüngst belastet. „Und so kippte nach der Androhung von weiteren 100 Prozent Zoll auf alle Einfuhren aus dem Reich der Mitte in die USA zunächst die Stimmung und es setzte, den sicheren Hafen Gold mal ausgenommen, eine Kapitalvernichtung quer durch alle Assetklassen ein“, sagte Christine Romar, Head of Europe von CMC Markets.

„Am stärksten traf es dabei den Markt für Kryptowährungen, an dem nicht nur etliche Milliarden an Buchgewinnen, sondern auch so manch geschäftliche Existenz vernichtet worden sein dürfte. Heute nun folgte, wie auch schon oft in der Vergangenheit erlebt, die spontane Erholung, nachdem US-Präsident Trump nur 48 Stunden später wieder versöhnlichere Töne gegenüber China anschlug. Der „TACO-Trade“ ist zurück und Anleger setzen auf das altbewährte Muster, wonach dem Schockmoment in der Vergangenheit immer eine Rally der Indizes auf neue Rekordhochs folgte.“

„Doch ganz so einfach könnte es dieses Mal nicht werden. China hat mit dem Quasi-Monopol an Seltenen Erden ein Faustpfand und den Hebel in den Gesprächen mit den USA in der Hand. Die zweitgrößte Volkswirtschaft dürfte in den jetzt unter enormen Zeitdruck geratenen Verhandlungen nicht so einfach kleinbeigeben wie viele andere Staaten. So hatte die Eurozone sehr viel weniger Erpresserisches gegenüber den USA in der Hand und musste die 15 Prozent Zoll zwangsläufig akzeptieren. Geraten die beiden wirtschaftlichen Supermächte über die wohl derzeit wichtigsten Rohstoffe in einen Handelskrieg, wäre der Freitag nur der Vorbote eines weiteren Ausverkaufs an den globalen Aktienmärkten gewesen“, sagte Romar.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagabend schwächer: Ein Euro kostete 1,1566 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8646 Euro zu haben.

Der Goldpreis verzeichnete starke Zuwächse, am Abend wurden für eine Feinunze 4.108 US-Dollar gezahlt (+2,2 Prozent). Das entspricht einem Preis von 114,20 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 63,49 US-Dollar, das waren 76 Cent oder 1,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

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