Donnerstag, Januar 1, 2026
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Patienten verbringen Hunderte Millionen Stunden in Wartezimmern

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Deutschlands Patienten verbringen jährlich Hunderte Millionen Stunden in Wartezimmern. Der volkswirtschaftliche Schaden dürfte in die Milliarden gehen.

Das zeigen Berechnungen auf Basis von Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), über die der „Spiegel“ berichtet. Demnach gibt es in Deutschland 98.503 Praxen, in denen es pro Jahr zu 575,7 Millionen Behandlungsfällen kommt. Bis zum März 2020 – der Frühphase der Coronapandemie – hat die KBV in Versichertenumfragen auch die Wartezeiten in den Praxen detailliert erfasst.

Demnach berichteten zuletzt nur zwölf Prozent der Patienten von gar keiner Wartezeit bei ihrem letzten Praxisbesuch. 34 Prozent mussten bis zu 15 Minuten warten, 26 Prozent bis zu 30 Minuten, 18 Prozent bis zu 60 Minuten, sechs Prozent bis zwei Stunden und zwei Prozent sogar mehr als zwei Stunden. Bei 575,7 Millionen Behandlungsfällen verbringen die Deutschen damit mindestens 162 Millionen bis 332 Millionen Stunden pro Jahr in Wartezimmern. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch höher liegen, da ein Behandlungsfall mehrere Einzeltermine umfassen kann.

Die langen Wartezeiten verursachen einen erheblichen Schaden für die Volkswirtschaft. Laut OECD liegt die Produktivität einer Arbeitsstunde in Deutschland bei umgerechnet rund 87 Euro. Angenommen, jeder vierte Patient wäre ein nicht krankgeschriebener Erwerbstätiger, läge der volkswirtschaftliche Schaden der Warterei zwischen 3,5 bis 7,2 Milliarden Euro pro Jahr.

Mediziner begründen die Wartezeiten meist mit unvorhersehbaren Notfällen. Im medizinischen Alltag komme es täglich vor, „dass man sich sehr viel mehr Zeit nehmen müsse, als eingeplant war“, sagte Jakob Maske vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte. Von einer bewussten Überbuchung der Terminkalender in den Praxen sei „nicht auszugehen“.

Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz hält das für wenig glaubwürdig. Bei einer solchen Häufung angeblicher Notfälle „darf schon hinterfragt werden, ob es vielleicht an dem miserablen Management einiger Praxen liegt“. Ärzteverbände hatten zuletzt Strafhonorare für geplatzte Termine gefordert. Häufige Ausfälle verlängerten die Wartezeiten auf Arzttermine.


Foto: Arztpraxis für Allgemeinmedizin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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ADAC: Weniger Pannen bei Elektroautos als bei Verbrennern

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München (dts Nachrichtenagentur) – Elektrofahrzeuge sind weniger pannenanfällig als Verbrenner gleicher Altersklassen. Dies geht aus der am Donnerstag veröffentlichten ADAC Pannenstatistik 2025 hervor.

Bei den zwei bis vier Jahre alten Fahrzeugen erleiden Verbrenner demnach zweieinhalbmal so viele Pannen wie Elektroautos. Die Pannenkennzahl von Verbrennern lag im Pannenjahr 2024 bei 9,4 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge, während es bei Elektroautos nur 3,8 waren.

Die Zahl der Pannen bei Elektroautos stieg aufgrund der wachsenden Zahl der E-Pkw um 46 Prozent, allerdings nicht in dem Maße wie die Bestandszahl (97 Prozent).

Die aktuelle Pannenstatistik analysierte die Pannendaten von insgesamt 159 Modellreihen. Besonders pannenanfällig zeigten sich mehrere Modelle von Toyota, die in der Vergangenheit sonst eher als zuverlässig einzustufen waren. Das Modell mit der höchsten Pannenkennziffer ist der Toyota C-HR mit Erstzulassungsjahr 2020 mit 63,1 Pannen pro 1.000 Fahrzeugen.

In der aktuellen Auswertung schnitten unter den zweijährigen Fahrzeugen die beiden Verbrenner Mini (0,3) und Audi A4 (0,4) am besten ab. Bestes E-Auto war das Tesla Model 3 (0,5).

Negativ fiel neben den Toyota-Modellen auch ein Elektroauto auf – die hohe Pannenanfälligkeit des Hyundai IONIQ 5 (22,4) ist wohl auf Probleme der integrierten Ladesteuerungseinheit (ICCU) zurückzuführen und zog auch schon einen Rückruf durch das Kraftfahrtbundesamt nach sich.

Wie in den Vorjahren war die defekte Starterbatterie die Hauptpannenursache. 44,9 Prozent aller Pannen im Jahr 2024 gingen auf ihr Konto. Unterscheidet man zwischen den Antriebsarten, dann zeigen sich Verbrenner hinsichtlich der 12V-Batterie anfälliger: Zwar ist bei E-Autos der prozentuale Anteil der Starterbatterie an dem Pannenaufkommen mit 50,5 Prozent höher als beim Verbrenner (44,6 Prozent). Allerdings liegt die Pannenkennzahl bei den zwei- bis vierjährigen Fahrzeugen beim Verbrenner (4,0) im Vergleich zum Elektrofahrzeug (1,7) um 2,3 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge höher. Grund hierfür ist die insgesamt geringere Pannenanfälligkeit der Elektroautos gepaart mit einem geringeren Auftreten anderer Bauteilpannen.


Foto: E-Auto-Ladestation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax kommt nach Zollpause stark aus den Startlöchern

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Donnerstagmorgen nach den Verlusten der letzten Tage sehr stark in den Tag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 21.050 Punkten berechnet, 7,0 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

Gewinne konnten fast alle Dax-Unternehmen verzeichnen. Am stärksten legten die Aktien von Infineon, Heidelberg Materials und der Deutsche Bank zu. Lediglich Deutsche Telekom mussten leichte Verluste hinnehmen.

Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, sagte zum Kurs im Hinblick auf Trumps Zollpolitik: Die nun verkündete Pause der reziproken Zölle verringere zwar das Rezessionsrisiko und die Börsen könnten nicht anders, als wieder deutlich zu steigen. Wirtschaft bestehe jedoch aus Vertrauen und hier habe der US-Präsident in den vergangenen Wochen „viel Porzellan zerschlagen“, so Stanzl.

Hoffnung sei wieder präsent, aber Vorsicht bleibe geboten: „Universelle Zölle von zehn Prozent gelten unvermindert und das genügt, die Weltwirtschaft nah an den Abgrund zu bringen.“

An der Börse sei immer alles relativ: Wenn Kurse steigen, bedeute das nur, dass es eben weniger schlimm gekommen sei, als zunächst befürchtet. „Es bedeutet nicht, dass jetzt wieder alles gut ist“, so der Experte.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagmorgen stärker: Ein Euro kostete 1,0983 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9105 Euro zu haben.

Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 64,55 US-Dollar, das waren 93 Cent oder 1,4 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Spahn zweifelt an 15 Euro Mindestlohn schon 2026

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende, Jens Spahn (CDU), widerspricht der Aussage aus dem schwarz-roten Koalitionsvertrag, wonach ein Mindestlohn von 15 Euro schon 2026 erreichbar ist.

„Dass wir so viel Wachstum und Lohnentwicklung haben, dass es nächstes Jahr schon gelingt, ist unwahrscheinlich“, sagte Spahn am Donnerstag den Sendern RTL und ntv, „aber wir lassen uns mal überraschen.“ Die Prognosen zeigten, wenn man Wachstum habe, würden die Löhne steigen – und dann könne sich der Mindestlohn innerhalb der Legislaturperiode in Richtung 15 Euro entwickeln.

Der CDU-Politiker sagte, die Lohnuntergrenze werde weiterhin von der Mindestlohnkommission festgelegt. „Das ist ja die entscheidende Botschaft: Es wird keinen gesetzlichen Mindestlohn geben, sondern er wird sich entwickeln mit den Löhnen insgesamt in Deutschland.“


Foto: Jens Spahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Reservistenverband bedauert Verzicht auf Wehrpflicht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr, Patrick Sensburg, bedauert, dass Union und SPD laut Koalitionsvertrag auf die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht verzichten wollen.

„Beim Thema Wehrpflicht ist man hinter den Erwartungen zurückgeblieben – auch hinter den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Denn man setzt hier ausschließlich auf Freiwilligkeit. Das ist ein einfaches Weiter-so. Und das ist schade. Denn wir haben gerade eine große Aufmerksamkeit und Akzeptanz für das Thema. Aber offenbar ist es an der SPD gescheitert.“

Sensburg fügte hinzu: „Wir sehen seit Langem, dass es mit Freiwilligkeit nicht geht. Wir haben nämlich inzwischen alle abgeschöpft, die freiwillig zur Bundeswehr wollen.“


Foto: Bundeswehr-Soldaten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Lang sieht im Koalitionsvertrag Wiederholung von Ampel-Fehlern

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die frühere Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang sieht im Koalitionsvertrag von Union und SPD Fehler, die bereits in der Ampel-Koalition gemacht wurden. Sie habe gehofft, dass zwei so regierungserfahrene Partei aus den Fehlern der Vorgänger-Koalition lernen würden, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe). „Nun lese ich Formelkompromisse, wie sie die Ampel nicht schlimmer hätte formulieren können.“

Sie hätte sich gewünscht, „dass man von der Logik des Gewinnens und Verlierens wegkommt“, so Lang. „Wenn ich aber die geleakten Unions-Chats so lese, in denen Listen mit vermeintlichen Erfolgen gegen die SPD geteilt wurden, sehe ich da keinen Fortschritt zu Ampel-Zeiten.“

Die Grünen-Politikerin kritisierte, dass der Koalitionsvertrag keine Orientierung für die Menschen biete. „Insgesamt sehe ich auf den 146 Seiten keine große Idee, keine Vision, keinen roten und auch keinen schwarzen Faden.“

Angesichts der Aussage im schwarz-roten Koalitionsvertrag, dass alle Vorhaben unter Finanzierungsvorbehalt stünden, prognostizierte Lang, dass die neue Koalition viele Versprechen brechen werde. „Meine Erfahrung aus der Ampel: Projekte aus einem Koalitionsvertrag, die kein Preisschild haben, sind die ersten, die gestrichen werden.“


Foto: Ricarda Lang (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Fliegerbombe in Freiburg nach Stunden erfolgreich entschärft

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Freiburg (dts Nachrichtenagentur) – Eine in Freiburg im Breisgau gefundene Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am frühen Donnerstagmorgen nach mehreren Stunden erfolgreich entschärft worden. Wie das Polizeipräsidium Freiburg mitteilte, konnte der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Bombe gegen 4 Uhr entschärfen. Alle Sperrungen wurden daraufhin aufgehoben und die Anwohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Rund zweitausend Menschen waren betroffen.

Da sich ein Krankenhaus in dem gefährdeten Radius befand, waren umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen notwendig. Mehr als 700 Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Katastrophenschutzeinheiten, dem Kampfmittelbeseitigungsdienst, der Polizei, der Stadt Freiburg, der VAG und der Energieversorger waren über Nacht im Einsatz.

Die Bombe musste nach Angaben der Behörden aufgrund des Zustands des Zünders so schnell wie möglich vor Ort entschärft werden. An kritischen Stellen wurden vor der Entschärfung große, mit Sand beschwerte Container als Splitterschutz aufgestellt. Zuvor war der Evakuierungsradius auf rund 300 Meter ausgeweitet worden.


Foto: Polizeiabsperrung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ortleb für Vergabe von Kabinettsposten nach Qualifikation

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundestagsvizepräsidentin Josephine Ortleb (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, dass die SPD-Spitze die zur Verfügung stehenden Kabinettsposten nach Qualifikation vergibt und beim Personaltableau in Regierung, Fraktion und Partei Vielfalt abbildet. „Die SPD sollte ihre Ministerposten danach vergeben, wer qualifiziert ist für den jeweiligen Job“, sagte sie auf der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Für Versorgungsposten aus einem Gefühl der Loyalität heraus haben die Menschen kein Verständnis, wenn es um die Bundesregierung geht.“

Das könne sie nachvollziehen, sagte Ortleb. „Ich finde nicht, dass es ein Selbstzweck sein sollte, junge Frauen in herausgehobene Positionen zu bringen. Und wir müssen die Vielfalt der Partei abbilden in solchen Ämtern“, sagte die SPD-Politikerin. „Junge, Ältere, Frauen, Menschen aus Ostdeutschland und Personen mit Migrationsgeschichte gehören zum Führungskreis der SPD und das sollte sich auch im Kabinett und der Partei- und Fraktionsspitze abbilden“, so Ortleb.


Foto: Josephine Ortleb (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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DIW hält Koalitionsvertrag für Klimaziel 2045 unzureichend

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hält die im Koalitionsvertrag von Union und SPD enthaltenen Maßnahmen für Klimaschutz für unzureichend.

„Gut ist, dass die Koalitionsparteien an den Klimazielen und der Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 festhalten wollen – es muss jedoch bezweifelt werden, dass das Klimaziel tatsächlich erreicht werden kann“, erklärte Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt im DIW Berlin. „Dies liegt im Wesentlichen daran, dass sowohl im Gebäude- als auch im Verkehrssektor Maßnahmen ergriffen werden sollen, die diese Ziele konterkarieren.“

Insbesondere die Abschaffung des Heizungsgesetzes sei problematisch. „Dies führt zu unnötigen Verzögerungen, zu Verunsicherung von Gebäudeeigentümern und zieht hohe Kosten nach sich“, so Kemfert. „Die angestrebten Maßnahmen lassen befürchten, dass gerade im Gebäudebereich die nötigen Emissionsminderungsziele nicht erreicht werden können, was Strafzahlungen nach sich ziehen würde.“

Auch im Verkehrssektor fehlten die nötigen Maßnahmen zur Emissionsminderung. „Zwar ist es zu begrüßen, dass Investitionen in Bahn- und Ladeinfrastruktur fließen sollen. Auch die Beibehaltung des Deutschlandtickets ist gut, wenn auch eine Preissenkung nötig wäre“, so Kemfert. „Zu begrüßen sind ebenso Sonderabschreibungen für Elektrofahrzeuge und gezielte Förderprogramme für Haushalte mit Niedrigeinkommen hin zu mehr klimafreundlicher Mobilität.“

Allerdings würden einige umweltschädliche Subventionen nicht abgeschafft, sondern erhöht, „wie etwa das Dienstwagenprivileg, die Rückvergütung von Agrardiesel oder aber die Senkung von Luftverkehrssteuern“, erklärte Kemfert. „Fliegen sollte nicht billiger, sondern teurer werden. Es fehlt ein dringend benötigtes Tempolimit, das nicht nur Emissionen senkt, sondern auch die Verkehrssicherheit stärkt.“

Die geplante pauschale Senkung der Strompreise hält Kemfert mit über 10 Milliarden Euro für unnötig teuer und ineffizient. „Die pauschale Senkung der Strompreise bevorteilt Unternehmen, die es nicht nötig haben. Zudem wird so das Ziel des vermehrten Stromsparens konterkariert“, sagte sie. „Statt einer pauschalen Entlastung mit der Gießkanne ist eine bedarfsgerechte Entlastung der stromintensiven Industrie wirkungsvoll.“

Auch der Bau von neuen Gaskraftwerken mit 20 Gigawatt erscheine „überdimensioniert und verhindert Flexibilität und Speicherlösungen“, erklärte die Ökonomin. „Der Markt sollte entscheiden, wie viel Kraftwerkskapazitäten tatsächlich benötigt werden. Ohnehin ist nicht ausgemacht, dass der Strompreis wirklich sinkt. Zum einen wirkt der geplante Zubau von Gaskraftwerken strompreissteigernd, da Gaspreise hoch sind und steigende CO2-Preise ebenso den Strompreis steigen lassen. Zum anderen können es, wie oft in der Vergangenheit, Stromkonzerne ausnutzen und die Margen erhöhen.“

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), kritisierte darüber hinaus, dass für die Erreichung des deutschen Klimaziels künftig auch Emissionsminderungen anderer Länder angerechnet werden sollen. „Mit der Öffnung des Klimaneutralitätsziels bis 2045 für schmutzige internationale Kompensationsgeschäfte, wird das deutsche Klimaschutzziel durchlöchert“, sagte er. „Wir werden weiter alle rechtlichen Mittel einsetzen, das Klimaschutzgebot des Bundesverfassungsgerichtes zu verteidigen.“

Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, sieht „herbe Rückschritte“ in der Energiepolitik durch den Koalitionsvertrag. „Wenn die CO2-Verpressung CCS sogar für Gaskraftwerke gelten soll, manövriert uns dieser Vertrag in neue fossile Abhängigkeiten, bevor wir uns aus alten gelöst haben“, bemängelte er. „In der Verkehrspolitik ist die Fortführung des Deutschlandtickets ein Lichtblick. Anders die Vereinbarungen zur Autoindustrie: Hinter dem Schlagwort Technologieoffenheit wollen die Koalitionäre die europäischen CO2-Grenzwerte für Pkw aufweichen. Das schadet dem Klimaschutz und der Konkurrenzfähigkeit der deutschen Autoindustrie.“

Wenn Friedrich Merz` neue Regierung Zukunft gestalten wolle, müsse sie bei Kima- und Naturschutz dringend nachbessern. „Das ist im Interesse der nächsten Generationen und wäre eine starke Antwort auf Trump und Putin“, so Kaiser.


Foto: Söder, Merz, Klingbeil, Esken am 09.04.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

US-Börsen legen äußerst stark zu – Erleichterung über "Zollpause"

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Mittwoch äußerst stark zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 40.608 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 7,9 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.457 Punkten 9,5 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 19.145 Punkten 12,0 Prozent im Plus.

Anleger zeigten sich euphorisch über die von US-Präsident Donald Trump angekündigte „Zollpause“. Für zahlreiche Länder sollen die Zollsätze für 90 Tage vorübergehend auf den kürzlich erhöhten Mindestsatz von 10 Prozent gesenkt werden. Der Zollkrieg mit China geht hingegen in die nächste Runde: Auf die Erhöhung der US-Zölle auf 104 Prozent für Produkte aus China hatte das Land damit reagiert, die Abgaben auf US-Produkte auf 84 Prozent zu erhöhen. Nun will Trump auf Güter aus China 125 Prozent verlangen.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochabend etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0950 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9132 Euro zu haben.

Der Goldpreis verzeichnete starke Zuwächse, am Abend wurden für eine Feinunze 3.089 US-Dollar gezahlt (+3,5 Prozent). Das entspricht einem Preis von 90,70 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg ebenfalls stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 65,76 US-Dollar, das waren 4,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

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