Donnerstag, September 11, 2025
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Agrarverbände beklagen Qualitätsverlust bei deutschem Getreide

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das wechselhafte Wetter mit einem trockenen Frühjahr und einem verregneten Sommer hat sich laut Agrarverbänden negativ auf die Qualität des in Deutschland geernteten Getreides ausgewirkt.

„Die Qualitäten des Getreides reichen häufiger nicht mehr aus, um als Brotweizen oder Braugerste verkauft zu werden“, sagte Martin Courbier, Geschäftsführer des Bundesverbands Agrarhandel, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Der Selbstversorgungsgrad Deutschlands in Sachen Getreide ist in den letzten Jahren rückläufig“, warnte Courbier. Selbst durchschnittliche Ernten seien keine Selbstverständlichkeit mehr.

Peter Röhrig, Vorstandsmitglied des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), beobachtet die Verschlechterung der Getreidequalität auch in der ökologischen Landwirtschaft. „In Regionen mit zuletzt häufigeren Niederschlägen hat dies beispielsweise die Backfähigkeit des Getreides zum Teil verschlechtert, andernorts sind verbesserte Qualitäten zu erwarten“, sagte Röhrig dem RND.


Foto: Mähdrescher (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

VCI warnt vor Unterbrechungen von Chemie- und Pharma-Lieferketten

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Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) warnt davor, dass Deutschland bei einer Eskalation globaler Konflikte künftig von Chemie-Lieferketten oder Produkten der Pharmaindustrie abgeschnitten werden könnte.

„Dieses Risiko ist real“, sagte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Dienstagsausgabe). „Es wäre eine Hochrisiko-Strategie zu sagen, wir verlassen uns einfach darauf, dass alles auf dem Weltmarkt verfügbar ist. Während der Corona-Pandemie haben wir doch gesehen, wohin das führen kann.“

Deutschland müsse sich auf etwaige Konflikte vorbereiten, mahnte der VCI-Hauptgeschäftsführer. „Wir müssen dafür gewappnet sein, dass sich im schlimmsten Fall auch Allianzen gegen uns bilden“, sagte Große Entrup der WAZ. „Fakt ist, dass schon jetzt fast die gesamte Antibiotika-Produktion in Indien und China stattfindet, weil die Produktion in Deutschland meist nicht mehr rentabel ist. Wir sollten also die Basischemie, die wir hierzulande haben, nicht leichtfertig aufgeben. Von ihr hängt vieles in der gesamten Industrie ab und baut auf sie auf, von Automobil bis Elektro, von Ernährung über Energie bis hin zur Rüstungsindustrie.“


Foto: Medikamente in einer Drogerie (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Rettungsdienst-Chef fordert Helmpflicht für Pedelec-Fahrer

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende des Deutschen Berufsverbands Rettungsdienst (DBRD), Frank Flake, drängt auf eine Helmpflicht für Pedelec-Fahrer.

„Bei Pedelec-Fahrern sehen wir immer wieder schwere Kopfverletzungen“, sagte Flake der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „25 Stundenkilometer klingt nicht schnell, ist aber bei einem Sturz lebensgefährlich.“

Zudem fordert er bundesweit einheitliche Kompetenzen für Rettungsfachpersonal. „Heute dürfen Notfallsanitäter nicht nur je nach Bundesland, sondern teils sogar von Kreis zu Kreis unterschiedliche Dinge – das kostet im Zweifel wertvolle Zeit“, kritisierte er. So könne es sein, dass in einem Landkreis ein Sanitäter ein starkes Schmerzmittel geben dürfe, im nächsten müsse er auf den Notarzt warten. „Auf einer Landstraße, weit weg von der nächsten Klinik, kann das entscheidend sein“, sagte der Verbandsvorsitzende.

Flake kritisierte außerdem Behinderungen durch Gaffer, besonders im ländlichen Raum. Auf Landstraßen sei es oft extremer als auf Autobahnen. „Passanten steigen sogar aus, um mit dem Handy Aufnahmen zu machen“, sagte er. Die Menschen seien distanzloser geworden. „Unfallopfer sind schneller auf Facebook als im Krankenhaus“, sagte Flake.


Foto: Radweg (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Merz zweifelt an Putin-Selenskyj-Treffen

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) meldet Zweifel an, ob das von US-Präsident Donald Trump am Abend angekündigte Treffen zwischen Putin und Selenskyj zustande kommen kann. „Ob der russische Präsident den Mut haben wird, zu einem solchen Gipfel zu kommen: Das wissen wir nicht“, sagte Merz am Montagabend (Ortszeit) in Washington. Deswegen brauche es jetzt „Überzeugungsarbeit“.

Eine echte Verhandlung könne jedenfalls es nur auf einem Gipfel geben, an dem die Ukraine selbst auch teilnimmt, so der Bundeskanzler. „Ein solcher Gipfel ist nur denkbar, wenn die Waffen schweigen. Ich habe diese Forderung heute noch einmal erneuert.“

Außerdem dürften der Ukraine keine Gebietsabtretungen aufgezwungen werden, forderte der Bundeskanzler. „Und wir haben sehr nachdrücklich die Ankündigung von Präsident Trump begrüßt, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben und sie mit den Europäern zu koordinieren“, sagte Merz.

Der Kanzler war am Montag für einen Ein-Tages-Trip nach Washington gereist, um an einem kurzfristig anberaumten Gipfel teilzunehmen, auf dem die Ergebnisse des Alaska-Treffens zwischen US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin aufgearbeitet wurden. Daran nahmen zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der finnische Präsident Alexander Stubb, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, Großbritanniens Premier Keir Starmer, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte teil.

Stubb bestätigte nach dem Treffen in einem Interview auf CNN, dass die Planung eines direkten Treffens zwischen Putin Selenskyj und ein anschließendes Dreiertreffen, an dem auch Trump teilnehmen soll, zentrales Thema des vierstündigen Gesprächs in der großen Runde gewesen sei – neben der Erörterung möglicher „Sicherheitsgarantien“.

Trump hatte nach eigenen Angaben nach Abschluss der Gespräche Putin angerufen und „mit den Vorbereitungen für ein Treffen zwischen Präsident Putin und Präsident Selenskyj an einem noch zu bestimmenden Ort“ begonnen. Dem Vernehmen nach soll dieses bereits innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden.


Foto: Friedrich Merz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Trump kündigt Treffen zwischen Putin und Selenskyj an

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus hat US-Präsident Donald Trump ein direktes Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angekündigt. Trump veröffentlichte am Montagabend (Ortszeit) eine entsprechende Mitteilung auf seiner eigenen Plattform „Truth Social“. Inwieweit Putin und Selenskyj mit dem Vorhaben einverstanden sind, war zunächst unklar.

Trump schrieb, er habe „ein sehr angenehmes Treffen mit hochrangigen Gästen im Weißen Haus“ gehabt, zu denen neben Selenskyj auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der finnische Präsident Alexander Stubb, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, Großbritanniens Premier Keir Starmer, der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte gehörten.

Trump dazu: „Wir besprachen Sicherheitsgarantien für die Ukraine, die von den verschiedenen europäischen Ländern in Abstimmung mit den Vereinigten Staaten bereitgestellt werden sollen.“ Alle seien „sehr zufrieden mit der Aussicht auf Frieden für Russland und die Ukraine“.

Trump hat nach eigenen Angaben nach Abschluss der Gespräche Putin angerufen und „mit den Vorbereitungen für ein Treffen zwischen Präsident Putin und Präsident Selenskyj an einem noch zu bestimmenden Ort“ begonnen. Der US-Präsident weiter: „Im Anschluss an dieses Treffen werden wir ein Dreiertreffen abhalten, an dem die beiden Präsidenten und ich teilnehmen werden.“


Foto: Weißes Haus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Anleger halten vor Abschluss des Ukraine-Treffens die Füße still

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben sich am Montag kaum verändert. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 44.911 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.445 Punkten knapp einen halben Zähler im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 23.715 Punkten hauchzart fester.

Die Zurückhaltung an der Wall Street dürfte mit den laufenden Ukraine-Gesprächen im Weißen Haus zu tun haben. Im Vorfeld des Alaska-Gipfels zwischen US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin am Freitag hatten die Börsianer noch eine große Portion Optimismus eingespeist. Handfeste Ergebnisse gab es bei dem Treffen jedoch nicht. Diesmal scheinen die Anleger lieber erst einmal den Ausgang abwarten zu wollen.

Zusätzlich erwarten die Marktteilnehmer im weiteren Verlauf der Woche die Berichte von großen Einzelhandelsketten wie Walmart und Home Depot. Von diesen versprechen sie sich neue Erkenntnisse über die aktuelle Stimmung unter den US-Verbrauchern.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagabend schwächer: Ein Euro kostete 1,1667 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8571 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ leicht nach, am Abend wurden für eine Feinunze 3.334 US-Dollar gezahlt (-0,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 91,88 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 66,50 US-Dollar, das waren 65 Cent oder 1,0 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

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DFB-Pokal: BVB müht sich gegen tapfere Essener in nächste Runde

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Essen (dts Nachrichtenagentur) – Borussia Dortmund hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Drittligisten Rot-Weiss Essen mit 1:0 durchgesetzt.

In der 79. Minute erzielte Serhou Guirassy das entscheidende Tor für die Dortmunder. Der Treffer fiel nach einem Zuspiel von Bensebaini, das Guirassy geschickt verwertete. Trotz der knappen Führung konnte der BVB den Vorsprung bis zum Schlusspfiff verteidigen.

Das Spiel begann mit einem dominanten Auftritt der Dortmunder, die viel Ballbesitz hatten, jedoch zunächst keine zwingenden Chancen kreieren konnten. Rot-Weiss Essen zeigte sich kämpferisch und hatte selbst einige gute Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben. Besonders in der ersten Halbzeit gelang es den Essenern, den Favoriten aus Dortmund immer wieder unter Druck zu setzen und die Räume geschickt zu verdichten.

In der zweiten Halbzeit erhöhte Dortmund den Druck und suchte verstärkt den Weg zum Tor. Die Einwechslungen von Spielern wie Julian Brandt und Jobe Bellingham brachten frischen Wind in das Spiel der Dortmunder. Letztlich reichte der Treffer von Guirassy, um den Einzug in die nächste Runde des DFB-Pokals zu sichern. Rot-Weiss Essen zeigte eine starke Leistung, konnte jedoch den Ausgleich nicht mehr erzielen.


Foto: Pascal Groß (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Trump und Selenskyj zeigen sich im Weißen Haus betont harmonisch

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj haben sich am Montag bei ihrem Treffen im Weißen Haus betont harmonisch präsentiert.

Anders als beim Eklat während Selenskyjs letztem Besuch Ende Februar verzichtete Trump dieses Mal auf verbale Attacken – auch nach entsprechenden Fragen der anwesenden Journalisten. Gleichzeitig versuchte Selenskyj immer wieder, seine Dankbarkeit gegenüber den USA auszudrücken. Im Frühjahr hatte US-Vizepräsident JD Vance, der sich nun ganz aus dem Gespräch heraushielt, ihm vorgeworfen, sich nicht ausreichend zu bedanken.

Damals hatte der ukrainische Präsident auch Häme für seine Kleidung abbekommen. Ob er überhaupt einen Anzug besitze, war er damals gefragt worden, weil er seit Kriegsbeginn üblicherweise in einem eher militärischen Outfit auftritt. Dieses Mal trug Selenskyj einen schwarzen Anzug, für den er ein explizites Lob von Trump erhielt.

Inhaltlich wiederholte Trump im Wesentlichen seine jüngsten Positionen. Wenn bei den Gesprächen mit den Europäern alles gut funktioniere, werde es bald ein trilaterales Treffen geben, kündigte der US-Präsident an. Nach den Gesprächen werde er Kreml-Chef Wladimir Putin anrufen. Er wolle einen „langfristigen Frieden“, keinen, der bereits nach zwei Jahren wieder brüchig sei, fügte er hinzu.

Zur Frage nach konkreten Sicherheitsgarantien für die Ukraine, insbesondere auch einer möglichen Entsendung eigener Truppen, äußerte er sich zurückhaltend. Man werde die Öffentlichkeit nach dem Treffen mit den angereisten europäischen Staat- und Regierungschefs dazu informieren. Tendenziell verwies er dabei eher auf Europa, sagte aber, die USA würden beteiligt sein – in welcher Weise, ließ er jedoch offen. Zudem sieht Trump sowohl bei Putin als auch bei Selenskyj den Willen, den Krieg zu beenden. Vor einem halben Jahr hatte er Selenskyj noch vorgeworfen, mit einem dritten Weltkrieg zu spielen.


Foto: Weißes Haus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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DFB-Pokal: Hertha BSC siegt im Elfmeterschießen gegen Münster

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Münster (dts Nachrichtenagentur) – Hertha BSC hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Preußen Münster im Elfmeterschießen durchgesetzt.

In einem spannenden Duell, das nach 120 Minuten torlos endete, bewiesen die Berliner die besseren Nerven vom Punkt. Sebastian Gronning, Maurice Krattenmacher, Mickael Cuisance, Leon Jensen und Fabian Reese verwandelten ihre Elfmeter für Hertha sicher. Auf der anderen Seite scheiterte Babis Makridis für Münster am Querbalken, was letztlich den Unterschied ausmachte.

Das Spiel begann mit einem furiosen Start der Münsteraner, die in der ersten Halbzeit zahlreiche Chancen hatten, jedoch an Hertha-Torwart Ernst scheiterten. Besonders Marvin Schulz und Etienne Amenyido sorgten für Gefahr, konnten aber den Ball nicht im Netz unterbringen. Hertha zeigte sich in der Defensive anfällig und konnte nur selten für Entlastung sorgen. In der zweiten Halbzeit und der Verlängerung blieb das Spiel ausgeglichen, ohne dass eine der beiden Mannschaften den entscheidenden Treffer erzielen konnte.

Im Elfmeterschießen behielten die Berliner die Oberhand. Lars Lokotsch und Simon Scherder trafen für Münster, doch die vergebene Chance von Makridis besiegelte das Pokalaus für die Gastgeber. Hertha BSC kann somit weiter vom fernen Finale im heimischen Olympiastadion träumen, während Preußen Münster sich auf die Liga konzentrieren muss.


Foto: Sebastian Grönning (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Frankfurter Gemeinde beklagt wachsenden Judenhass in Europa

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Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Benjamin Graumann, beklagt, dass Juden in Europa in „schwindelerregender Geschwindigkeit“ erkennen müssten, dass Antisemitismus seit dem Massaker der Terrorgruppe Hamas am 7. Oktober 2023 Hochkonjunktur habe.

Juden würden zur Jagd freigegeben, schreibt Graumann in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Dienstagsausgabe) im Blick auf antisemitische Übergriffe in Österreich, Spanien, Griechenland und Italien. Die allermeisten Juden in Deutschland beschäftigten sich intensiv mit der Frage, ob „unsere Kinder noch eine Zukunft in Europa haben“. Europäische Universitäten seien mittlerweile zu „Hotspots für Judenhasser“ geworden. Rechtsextreme und linksextreme Parteien, deren einziges verbindendes Element der Judenhass sei, seien im Aufwind.

Doch es gebe einen vermeintlichen Ausweg für Juden: die öffentliche Distanzierung von Israel. Allein der Gedanke daran, dass sich Juden ihre Freiheit von Judenhass erst „erkaufen“ müssten, indem sie sich von Israel lossagten, zeige, wie perfide diese Argumentation sei. „In Wirklichkeit offenbart die Situation in Europa deutlich, wie sehr wir Israel gerade jetzt brauchen. Israel ist unser schützendes Dach, unter das wir fliehen können, wenn die Situation weiter eskaliert.“ Unter dem Deckmantel der Israelkritik werde jede Form von Judenhass legitimiert. Immer noch werde behauptet, man dürfe Israel ja gar nicht kritisieren, dabei werde kein Land so obsessiv kritisiert wie Israel. „Nicht die Kritik an Israel ist tabu, sondern die Kritik an der Israelkritik“, so Graumann.


Foto: Polizei vor Synagoge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts