Donnerstag, September 11, 2025
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Erzeugerpreise im Juli gesunken

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind im Juli 2025 um 1,5 Prozent zum Vorjahresmonat gesunken. Im Juni hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -1,3 Prozent gelegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte. Gegenüber dem Vormonat sanken die Erzeugerpreise im siebten Monat des Jahres um 0,1 Prozent.

Hauptursächlich für den Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat waren im Juli 2025 die niedrigeren Energiepreise. Ebenfalls günstiger als vor einem Jahr waren Vorleistungsgüter. Teurer waren hingegen Verbrauchs- und Gebrauchsgüter sowie Investitionsgüter. Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat im Juli 2025 um 1,0 Prozent, gegenüber Juni 2025 sanken sie um 0,2 Prozent.

Energie war im Juli 2025 um 6,8 Prozent billiger als im Vorjahresmonat. Gegenüber Juni 2025 stiegen die Energiepreise um 0,1 Prozent. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten die Preisrückgänge bei Erdgas in der Verteilung. Über alle Abnehmergruppen betrachtet fielen die Erdgaspreise gegenüber Juli 2024 um 8,6 Prozent (-1,1 Prozent gegenüber Juni 2025).

Elektrischer Strom kostete 7,8 Prozent weniger als im Juli 2024 (+0,9 Prozent gegenüber Juni), Fernwärme kostete nur 2,1 Prozent weniger (+0,8 Prozent gegenüber Juni). Die Preise für Mineralölerzeugnisse fielen gegenüber Juli 2024 um 7,9 Prozent (+0,4 Prozent gegenüber Juni 2025). Leichtes Heizöl kostete 5,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (-1,0 Prozent gegenüber Juni) und die Preise für Kraftstoffe waren 3,9 Prozent günstiger (+0,7 Prozent gegenüber Juni).

Die Preise für Investitionsgüter waren im siebten Monat des Jahres um 1,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat (+0,1 Prozent gegenüber Juni). Maschinen kosteten 1,8 Prozent mehr als im Juli 2024 (+0,1 Prozent gegenüber Juni). Die Preise für Kraftwagen und Kraftwagenteile stiegen um 0,9 Prozent gegenüber Juli 2024 (-0,1 Prozent gegenüber Juni).

Verbrauchsgüter waren im Juli 2025 um 3,5 Prozent teurer als im Juli 2024 (-0,2 Prozent gegenüber Juni). Nahrungsmittel kosteten 4,1 Prozent mehr als im Juli 2024 (-0,4 Prozent gegenüber Juni). Deutlich teurer im Vergleich zum Vorjahresmonat waren Kaffee mit +38,4 Prozent (+1,6 Prozent gegenüber Juni) und Rindfleisch mit +38,0 Prozent (+1,5 Prozent gegenüber Juni). Butter kostete 11,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (+0,1 Prozent gegenüber Juni). Billiger als im Vorjahresmonat war im Juli insbesondere Zucker mit -39,5 Prozent (+0,1 Prozent gegenüber Juni). Schweinefleisch war 3,9 Prozent billiger als ein Jahr zuvor (-5,0 Prozent gegenüber Juni).

Gebrauchsgüter waren im Juli 2025 um 1,9 Prozent teurer als ein Jahr zuvor (+0,2 Prozent gegenüber Juni). Die Preise für Vorleistungsgüter waren hingegen im Juli 2025 um 0,9 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat und 0,3 Prozent niedriger als im Vormonat.

Chemische Grundstoffe waren 2,6 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat (-0,3 Prozent gegenüber Juni). Getreidemehl kostete 3,3 Prozent weniger als im Juli 2024 (-0,6 Prozent gegenüber Juni). Futtermittel für Nutztiere kosteten 0,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (-1,6 Prozent gegenüber Juni).

Die Preise für Metalle sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,2 Prozent (-0,6 Prozent gegenüber Juni), so das Bundesamt weiter. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 5,9 Prozent billiger als im Juli 2024 (-0,5 Prozent gegenüber Juni). Kupfer und Halbzeug daraus kosteten 4,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (-1,5 Prozent gegenüber Juni). Die Preise für Betonstahl lagen im Vorjahresvergleich 0,7 Prozent niedriger (-1,6 Prozent gegenüber Juni).

Preissteigerungen gegenüber Juli 2024 gab es unter anderem bei Holz sowie Holz- und Korkwaren mit +4,8 Prozent (+0,2 Prozent gegenüber Juni). Nadelschnittholz war 13,1 Prozent teurer als im Juli 2024 (+0,9 Prozent gegenüber Juni). Dagegen war Laubschnittholz 0,9 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat (+0,3 Prozent gegenüber Juni).

Papier, Pappe und Waren daraus kosteten 1,4 Prozent mehr als im Juli 2024 (-0,1 Prozent gegenüber Juni). Glas und Glaswaren waren ebenfalls 1,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat (+0,9 Prozent gegenüber Juni), die Preise für veredeltes und bearbeitetes Flachglas lagen 1,8 Prozent über denen des Vorjahresmonats (+0,7 Prozent gegenüber Juni). Dagegen war Hohlglas 4,7 Prozent billiger als im Juli 2024 (-0,5 Prozent gegenüber Juni).


Foto: Gasspeicher (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Deutsche Exporte im ersten Halbjahr minimal gesunken

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Mit einem Wert von 786,0 Milliarden Euro sind die deutschen Exporte im ersten Halbjahr 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,1 Prozent gesunken. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.

Nach Deutschland importiert wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres insgesamt Waren im Wert von 682,0 Milliarden Euro. Das waren 4,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024. Der Außenhandelssaldo Deutschlands lag bei +104,0 Milliarden Euro und damit um 22,2 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2024 (+133,7 Milliarden Euro).

Wichtigste Exportgüter Deutschlands waren Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile mit einem Wert von 131,8 Milliarden Euro. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 sanken die Kfz-Exporte um 3,4 Prozent. An zweiter Stelle lagen Maschinen mit einem Wert von 106,9 Milliarden Euro (ebenfalls -3,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2024). Bei den Exporten chemischer Erzeugnisse zeigt sich ein ähnliches Bild. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 wurden chemische Erzeugnisse im Wert von 70,3 Milliarden Euro exportiert. Das entspricht einem Rückgang von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Zuwächse wurden dagegen im Bereich Datenverarbeitungsgeräte und pharmazeutische Erzeugnisse verzeichnet. Die Exporte stiegen in diesen Warengruppen um 3,6 Prozent auf 65,7 Milliarden Euro beziehungsweise 5,6 Prozent auf 61,4 Milliarden Euro.

Wichtigste Importgüter Deutschlands waren Kraftwagen und Kraftwagenteile mit 73,7 Milliarden Euro (-0,3 Prozent) sowie Datenverarbeitungsgeräte mit 68,0 Milliarden Euro (+4,6 Prozent).

Der größte Exportüberschuss wurde im Handel mit Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit 58,1 Milliarden Euro erzielt, gefolgt von Maschinen mit 54,5 Milliarden Euro. Umgekehrt wurden beim Handel mit Erdöl und Erdgas beziehungsweise bei den Erzeugnissen der Landwirtschaft deutlich mehr Waren importiert als exportiert. Hier betrug der Importüberschuss 32,7 Milliarden beziehungsweise 16,6 Milliarden Euro.

Wie bereits in den Vorjahren waren im ersten Halbjahr 2025 die Vereinigten Staaten wichtigstes Abnehmerland deutscher Waren. Waren im Wert von 77,6 Milliarden Euro wurden von Deutschland in die Vereinigten Staaten exportiert. Das waren 3,9 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2024. In die Vereinigten Staaten wurden 8,6 Prozent weniger Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile geliefert. Die Exporte von Maschinen nahmen um 7,9 Prozent ab.

Auf den Plätzen zwei und drei der bedeutendsten Exportländer Deutschlands lagen Frankreich mit 59,2 Milliarden Euro (-2,1 Prozent) und die Niederlande mit 55,7 Milliarden Euro (0,0 Prozent). Rang 4 belegte Polen mit 49,4 Milliarden Euro (+5,6 Prozent). In die Mitgliedstaaten der EU insgesamt wurden Waren im Wert von 435,5 Milliarden Euro exportiert. Das waren 1,2 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024.

Nach Deutschland importiert wurden die meisten Waren in der ersten Jahreshälfte 2025 aus China (81,3 Milliarden Euro). Auf den Plätzen zwei und drei der wichtigsten deutschen Lieferländer lagen die Niederlande (49,3 Milliarden Euro) und die Vereinigten Staaten (47,4 Milliarden Euro). Insbesondere die Importe aus China stiegen überdurchschnittlich stark um 10,7 Prozent, während die Importe aus den Niederlanden (+3,0 Prozent) und den Vereinigten Staaten (+2,7 Prozent) nur moderat zunahmen.

Die höchsten Exportüberschüsse wies Deutschland im ersten Halbjahr 2025 im Handel mit den Vereinigten Staaten (30,2 Milliarden Euro; -12,8 Prozent), Frankreich (25,8 Milliarden Euro; -2,3 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (20,7 Milliarden Euro; -10,8 Prozent) auf, so die Statistiker weiter. Aus China wurden dagegen mehr Waren nach Deutschland importiert als dorthin exportiert. So wies der Außenhandel mit der Volksrepublik im ersten Halbjahr 2025 einen Importüberschuss von 40,0 Milliarden Euro (+58,4 Prozent) auf.


Foto: Containerschiff in Wilhelmshaven (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Arbeitgeber-Spitzenverband fordert neue Gebühr beim Arzt

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) fordert angesichts der Finanzprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eine neue Gebühr für Arztbesuche. „Die Patientensteuerung muss besser werden. Wir schlagen eine Kontaktgebühr vor, die für jeden Arztbesuch fällig wird“, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter dem Nachrichtenmagazin Politico. „Unnütze Arztbesuche verteuern das System. Wir brauchen Arztkontakte, die den Kranken helfen, wieder gesund zu werden.“

Zur Höhe der von ihm geforderten Gebühr äußerte sich Kampeter nicht konkret. Sie müsse so hoch sein, dass sie zu Verhaltensänderungen führe: „Mir geht es nicht primär um die Einnahmen, sondern darum, Ärzte-Hopping zu begrenzen. Hier kann auch eine standardisierte Ersteinschätzung helfen, die den Patienten direkt zum richtigen Arzt leitet.“

Kampeter fordert grundlegende Einschnitte bei den Sozialausgaben. „Der Sozialstaat ist in den vergangenen Jahren deutlich stärker gewachsen als die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes. Man muss kein großer Ökonom sein, um zu wissen, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann“, so der Arbeitgeberfunktionär. „Der Sozialstaat ist quasi insolvent. Die Regierung betreibt eine politische Insolvenzverschleppung.“

Die Rentenpolitik von Union und SPD kritisierte Kampeter scharf. „Die Koalition belässt es bisher bei Wohlfühl-Festlegungen“, sagte er. Das Rentenniveau werde bei 48 Prozent festgeschrieben und die Mütterrente ausgeweitet. „Alles andere wird in Kommissionen verlagert. Da wird nicht out of the box gedacht“, so Kampeter weiter. „In den Kommissionen sitzen genau die Falschen. Man darf nicht die Frösche bitten, den Sumpf trockenzulegen.“


Foto: Behandlungszimmer beim Arzt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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SPD will nach Spionagefall mehr Befugnisse für Nachrichtendienste

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die SPD im Bundestag spricht sich nach der Ausspähung der Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) für mehr Schutz vor Spionage aus. „Dieser Fall zeigt schon fast bilderbuchmäßig, wie professionell und gefährlich Cyberangriffe, mutmaßlich von anderen Staaten, geplant und durchgeführt werden“, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD, Sebastian Fiedler, dem „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe).

„Ich kenne Senatorin Felor Badenberg gut. Sie ist durch und durch Profi. Wenn selbst in ihrem Büro ein solcher Angriff gelingt, weist das auf eine hohe Professionalität der Angreifer hin“, so Fiedler.

„Wenn wir diesem Fall etwas Gutes abgewinnen möchten, dann ist es der Umstand, dass die Öffentlichkeit nun noch besser dafür sensibilisiert wird, in welcher Bedrohungssituation wir uns aktuell befinden. Wir diskutieren politisch darüber, wie wir den Schutz vor Spionage und Sabotage verbessern und die Cyberabwehrfähigkeit ausbauen müssen, weil wir uns unter anderem vor Fällen wie diesem hier schützen müssen.“ Hier sei schließlich nicht allein die Person Felor Badenberg angegriffen worden, sagte er. „Der Angriff galt der Senatorin Badenberg, also der Landesregierung des Landes Berlin als Verfassungsorgan. Wir befassen uns gerade damit, wie wir den Schutz weiter ausbauen können.“ Dazu gehörten auch zusätzliche Befugnisse und Fähigkeiten der Kriminalpolizei im Bund und der Länder sowie der Nachrichtendienste.

„Es gibt viele ausländische Akteure, vor denen wir uns schützen müssen“, so Fiedler. „Neben Russland sind das selbstverständlich auch die Iranischen Revolutionsgarden, die bekannt für die Fähigkeiten sind, die sie im Bereich der Cyberangriffe aufgebaut haben. Insoweit überrascht es nicht, dass der Verdacht auf sie fällt.“


Foto: Sebastian Fiedler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Umweltbundesamt warnt Merz vor falscher Hoffnung in CO2-Endlager

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Dessau-Roßlau (dts Nachrichtenagentur) – Das Umweltbundesamt hat die Bundesregierung eindringlich davor gewarnt, beim Klimaschutz zu sehr auf CO2-Endlager zu setzen. Die Abscheidung und unterirdische Speicherung von CO2 (CCS) sei nicht als Werkzeug geeignet, „um auf die massive Reduktion von Emissionen im Gebäudebereich, im Verkehr und in der Industrie zu verzichten“, sagte UBA-Präsident Dirk Messner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe).

Zudem sei das Potenzial „sehr begrenzt, weil es schlicht an Kapazitäten fehlt, um beliebig große Mengen CO2 im Boden und in den Meeren einzulagern“, sagte Messner weiter. Überdies sei die Vorstellung, Deutschland könne sofort mit großflächiger Einlagerung beginnen, unrealistisch. „Dafür muss zunächst eine entsprechende Infrastruktur hochgezogen werden und Forschung und Entwicklung müssen hier erst in Gang gesetzt werden.“

Messner reagierte auf den Kabinettsbeschluss vom 6. August, wonach CCS in größerem Maßstab erlaubt werden soll – auch für die Stahlindustrie und für Gaskraftwerke. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte die Technologien in seiner Sommerpressekonferenz als deutschen Beitrag im Kampf gegen die Erderwärmung hervorgehoben.

Dem entgegnete Messner: „Wer annimmt, wir könnten einfach weiter Verbrenner-Autos fahren, mit Gas und Öl heizen und fossile Energie für die Industrieproduktion nutzen, verkennt die Lage.“ Nach Auswertung aktueller Studien könne Deutschland auch mit nur wenigen negativen Emissionen bis 2045 klimaneutral werden – aber nur, wenn alle vorhandenen Potenziale ausgeschöpft werden: Umbau der Industrie, Umstieg auf erneuerbare Quellen beim Heizen und in der Mobilität, Stärkung der natürlichen CO2-Senken. „Alle Optionen stehen uns zur Verfügung. Wir müssen sie aber konsequent nutzen, statt jetzt falsch abzubiegen“, sagte er.


Foto: Dirk Messner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wagenknecht lässt Zukunft im BSW offen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Co-Vorsitzende des BSW, Sahra Wagenknecht, lässt offen, welche Rolle sie zukünftig in der nach ihr benannten Partei spielen will. „Frau Wagenknecht wird sich selbstverständlich weiterhin für das BSW engagieren“, sagte eine Parteisprecherin der „Bild“ (Mittwochausgabe). „In welcher Rolle, das wird der Parteitag am 6. und 7. Dezember in Magdeburg entscheiden.“

Die BSW-Spitze hat ihre Mitglieder aufgefordert, der Partei einen neuen Namen zu geben. Aktuell steht BSW für Bündnis Sahra Wagenknecht. In Teilen der Partei wird daher vermutet, dass sich Wagenknecht aus der führenden Position in der Partei zurückziehen möchte.


Foto: Sahra Wagenknecht (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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CDU-Außenpolitiker uneins bei Sicherheitsgarantien für Ukraine

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Frage möglicher Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem Ende es russischen Angriffskriegs hat eine kontroverse Debatte in der CDU ausgelöst. Ob sich Deutschland an einer Friedenstruppe mit eigenen Soldaten beteiligen würde, hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach den jüngsten Gesprächen in den USA offen gelassen – aber als Möglichkeit genannt.

„Wenn der Krieg in der Ukraine vorbei ist, geht es nicht um Sicherheitsgarantien allein für die Ukraine“, sagte der für Außenpolitik zuständige Vizevorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), der „Welt“ (Mittwochausgabe). „Dann stellt sich die Frage einer europäischen Sicherheitsordnung. Diese muss ein Ziel haben: Schutz für den Fall weiterer Aggressionen Russlands“, sagte der CDU-Politiker.

„Zunächst heißt das, die Ukraine weiter zu unterstützen und dadurch Zeit zu gewinnen, verteidigungsfähig zu werden. Das ist Deutschland derzeit nicht. Uns fehlen Waffen, Ausrüstung, an die 100.000 aktive Soldaten und 200.000 Reservisten“, so Röttgen. „Diesen Mangel müssen wir schnellstens beheben in einem Lauf gegen die Zeit. Denn selbstverständlich muss sich Deutschland an einer europäischen Sicherheitsordnung militärisch maßgeblich und verlässlich beteiligen.“

Offen für eine mögliche Entsendung von Bundeswehr-Soldaten in die Ukraine zeigte sich Peter Beyer (CDU), Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag und bis 2022 Koordinator der Bundesregierung für die transatlantische Zusammenarbeit. „Es darf dabei keine Denkverbote geben, wir dürfen nichts ausschließen, was im Rahmen unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und dem politischen Führungsanspruch Deutschlands möglich ist“, sagte Beyer. „Dazu gehört auch die Stationierung deutscher Soldaten in der Ukraine. Alles hängt davon ab, in welchen Umfang sich die USA an einer solchen Sicherheitsgarantie vor Ort beteiligen.“

CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter warnte hingegen vor einer breiten Debatte um Sicherheitsgarantien. „Zunächst müsste sich abzeichnen, dass die Russen verhandeln wollen. Und selbst dann sollten wir Diskussionen über Sicherheitsgarantien nicht in der Öffentlichkeit führen und damit im Vorfeld alles vor der russischen Seite ausbreiten“, sagte Kiesewetter.

„Und bevor über solche Garantien für die Ukraine beraten wird, müssen wir wissen, was da eigentlich garantiert werden soll: Wir können das nicht für eine Ukraine tun, die Gebiete an Russland ausliefern soll, damit würden wir den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zum Bruch der eigenen Verfassung auffordern“, so Kiesewetter.

Und wenn es sich um Sicherheitszusagen für eine ungeteilte Ukraine handeln würden, „wären ein Konzept nötig und ein langer Vorlauf dafür“, erklärte er. „Die Einsätze entsprechender Soldaten müssten geübt werden, wir müssten im Vorfeld klären, wie das mit den Verteidigungsanstrengungen in Europa insgesamt vereinbar ist.“

Aus der SPD-Fraktion kamen Signale, Sicherheitsgarantien für die Ukraine mitzutragen, wenn das an der Seite der USA geschieht. „Nach einem Friedensschluss benötigt die Ukraine robuste Sicherheitsgarantien“, erklärte SPD-Vizefraktionschefin Siemtje Möller. „Ohne Beteiligung der USA wird es entsprechende Sicherheitsgarantien nicht geben. Erst wenn das Engagement der USA klar ist und die Ukraine, vor allem aber Russland einwilligen, können wir darüber sprechen, welchen Beitrag Deutschland zu leisten kann“, meint die in der Fraktion für Außen- und Verteidigungspolitik zuständige Möller.

Auch ihr Fraktionskollege Adis Ahmetovic, Sprecher der Arbeitsgruppe Außenpolitik, verwies auf die Positionierung der Vereinigten Staaten. „Bis wir wissen, wie das aussieht, sollten wir nichts kategorisch zusagen oder ausschließen“, sagte er. „Klar ist aber: Es ist eine gemeinsame Kraftanstrengung.“


Foto: Norbert Röttgen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Stegner gegen "Wettbewerb" um Truppenpräsenz in der Ukraine

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner mahnt bei der Debatte um Friedenstruppen für die Ukraine zur Zurückhaltung. Sicherheitsgarantien sollten „nicht auf dem offenen Markt diskutiert werden“, sagte Stegner dem TV-Sender „Welt“ am Dienstag. „Ich finde jetzt nicht, dass man da einen Wettbewerb veranstalten sollte mit Truppenpräsenz und ähnlichen Dingen. Das ist wirklich der übernächste Schritt vor dem nächsten.“

Stegner plädierte für eine Einbeziehung von internationalen Organisationen wie UN oder OSZE. „Es geht um internationale Lösungen zur Konfliktüberwindung, Waffenstillstand, Sicherheitsgarantien, Friedensvertrag“, sagte der SPD-Politiker. „Das sind alles schwierige Dinge. Und je internationaler die Absicherung von solchen Dingen ist, umso leichter akzeptabel für alle Seiten und umso besser.“

Allein die Vorstellung, dass es Sicherheitsgarantien geben könnte, sei doch ein Fortschritt, findet Stegner. „Immerhin, das ist schon mal besser als das, was wir seit drei Jahren sehen, nämlich dass der Krieg jeden Tag vorangeht mit ganz vielen Opfern, mit vielen Toten und mit immer nur mehr Waffenlieferungen, ohne dass wir wirklich eine Perspektive zur Beendigung des Krieges gehabt hätten.“


Foto: Ralf Stegner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kiesewetter wirft Trump Desinteresse an der Ukraine vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenpolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dafür gelobt, dass er bei dem Treffen in Washington Trumps Desinteresse an einem Frieden in der Ukraine demaskiert habe. Merz habe „deutlich gemacht, dass es uns um einen Waffenstillstand geht, bevor es in Verhandlungen gehen sollte“, sagte Kiesewetter dem TV-Sender „Welt“ am Dienstag. „Das hat Trump nicht aufgegriffen. Damit hat Merz sehr deutlich erkennen können, dass es Trump gar nicht um einen Waffenstillstand geht; dass er auch kein großes Interesse an der Ukraine hat. Und vielmehr darauf aus war, dass die Ukraine bei ihm Rüstungsgüter kauft für 100 Milliarden Euro, um sich Sicherheitsgarantien über diese Waffen zu ermöglichen.“

Kiesewetter will den Druck auf Russland erhöhen. „Putin bombt einfach weiter. Deswegen müssen wir den Druck auf Russland erhöhen und die Ukraine militärisch stärker unterstützen, ber auch die Finanzmittel Russlands beschneiden, zum Beispiel die eingefrorenen russischen Vermögen jetzt öffnen“, sagte der CDU-Politiker. „Und was auch wichtig ist: die Schattenflotte in der Ostsee eindämmen, damit nicht weiter Devisen für Russland auf dem Schwarzmarkt für Öl erworben werden.“

Es sei die Aufgabe Deutschlands, „die Ukraine so stark zu machen, dass sie in Verhandlungen gehen kann“, so Kiesewetter. „Dazu gehört auch, dass wir für unsere Seite nichts ausschließen, aber doch nicht jetzt schon über Truppen spekulieren, die – völlig unklar, wann, wo und durch wen – zu stellen sind.“

Auch Putin „braucht nicht verhandeln“, so Kiesewetter. „Er sieht, dass zwar Europa geeint ist, aber dass eben keine Masse vorhanden ist, dass man sich auch nicht einig ist über die Sicherheitsgarantien, geschweige denn über die Frage, wie man die Sicherheitsgarantien absichert. Das heißt, er kann weitermachen und hat auch kein Interesse an einem Waffenstillstand, weil er weiterbomben kann und damit seine Ausgangsvoraussetzungen, also mehr Geländegewinne, sich noch besser aufstellen kann“, erklärte der Außenpolitiker.


Foto: Roderich Kiesewetter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax legt zu – Rheinmetall hinten

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Dienstag hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 24.423 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem verhaltenen Start drehte der Dax am Vormittag ins Plus und stabilisierte sich dort am Nachmittag.

Angesichts der Gespräche in Washington über die Zukunft der Ukraine schätzen Anleger die Chancen auf ein Ende des russischen Angriffskriegs zunehmend als wahrscheinlich ein. Die meisten Dax-Werte rangierten entsprechend im grünen Bereich. Doch insbesondere die Spekulationen, dass die Ukraine künftig vor allem aus den USA Waffen kaufen könnte, machte den Papieren von Rheinmetall zu schaffen.

Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Zalando, Porsche und Brenntag an der Spitze der Frankfurter Kursliste. Das Schlusslicht bildeten die Papiere von Siemens Energy und Rheinmetall.

Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im September kostete 31 Euro. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis sank ebenfalls: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 66,12 US-Dollar, das waren 48 Cent oder 0,7 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagnachmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,1672 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8568 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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