Mittwoch, November 5, 2025
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Vogelgrippe: FLI rechnet mit Tötung Hunderttausender Tiere

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Greifswald (dts Nachrichtenagentur) – Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) rechnet mit der Tötung Hunderttausender Tiere wegen der aktuellen Ausbreitung der Vogelgrippe. „Es mussten bereits Zehntausende Tiere getötet werden, wahrscheinlich werden es bald Hunderttausende sein“, sagte der Instituts-Vizepräsident und Virologe Martin Beer dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).

In Deutschland seien in den letzten drei Wochen rund 20 Geflügelbetriebe von dem Virus betroffen gewesen. „Eine ungewöhnlich hohe Zahl für den kurzen Zeitraum“, so Beer. „Wir hoffen aber ganz besonders, dass keine Sekundärausbrüche, also eine Verschleppung zwischen Geflügelbetrieben folgen. Das würde sehr schnell drastisch ansteigenden Infektionszahlen führen.“

Das Institut ruft die Bevölkerung angesichts der sich ausbreitenden Vogelgrippe dazu auf, verendete Wildvögel keinesfalls anzufassen. „Die toten Kraniche sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit H5N1 infiziert und enthalten große Virusmengen“, sagte Beer. Für Menschen sei das Virus kaum gefährlich, aber sie könnten es weiterverbreiten. „Ganz wichtig: Die Tiere nicht anfassen und nicht selbst irgendwohin bringen. Bitte nicht zum Veterinäramt fahren, sondern dort anrufen und den Fund melden“, empfahl er.

Die Behörden arbeiteten derzeit zwar an der Belastungsgrenze, dennoch sollten Privatpersonen nicht eigenmächtig handeln. Das Virus sei inzwischen in ganz Europa weit verbreitet – von Dänemark und dem Baltikum bis nach Italien und Spanien. Für Vögel sei das Virus hochgefährlich und werde leicht durch Vogelkot über Schuhe, Kleidung oder Fahrzeuge weitergetragen, erklärte der Virologe.


Foto: Hühner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bundesliga: Bremen sichert sich knappen Heimsieg gegen Berlin

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Bremen (dts Nachrichtenagentur) – Werder Bremen hat zum Auftakt des 8. Spieltags der Bundesliga gegen den 1. FC Union Berlin mit 1:0 gewonnen. Den entscheidenden Treffer erzielte Marco Grüll in der 72. Minute, als er nach einem Zuspiel von Yukinari Sugawara den Ball in den linken oberen Winkel setzte. Der Ball prallte von der Unterkante der Latte ins Netz – ein Tor, das auch nach VAR-Überprüfung Bestand hatte.

Die Bremer hatten die Partie über weite Strecken kontrolliert, ohne sich zunächst viele klare Chancen zu erspielen. Union kam vor der Pause nur selten gefährlich vor das Tor, die beste Gelegenheit vergab Danilho Doekhi per Kopf kurz vor dem Halbzeitpfiff. Nach dem Seitenwechsel blieb Bremen die aktivere Mannschaft, während die Gäste offensiv kaum Akzente setzen konnten.

In der Schlussphase drängte Union zwar auf den Ausgleich, doch Werder verteidigte entschlossen und brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. Die Mannschaft rückt damit auf den 7. Tabellenplatz vor, während Berlin auf den 10. Platz zurückfällt.


Foto: Marco Grüll (Werder Bremen) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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2. Bundesliga: KSC schlägt Fürth – Schalke erreicht Tabellenspitze

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Fürth/Gelsenkirchen (dts Nachrichtenagentur) – Der Karlsruher SC hat zum Auftakt des 10. Spieltags der 2. Bundesliga bei der SpVgg Greuther Fürth einen deutlichen 4:1-Auswärtssieg gefeiert, während der FC Schalke 04 im eigenen Stadion einen knappen 1:0-Erfolg gegen den SV Darmstadt 98 eingefahren hat.

In Fürth legte Karlsruhe einen Traumstart hin: Bereits in der 3. Minute traf Fabian Schleusener zur frühen Führung. Lilian Egloff erhöhte in der 34. Minute mit einem sehenswerten Volley auf 2:0. Nach der Pause blieb der KSC das klar überlegene Team – Kapitän Marvin Wanitzek stellte in der 79. Minute auf 3:0, ehe Branimir Hrgota in der 90.+1 Minute den Ehrentreffer für Fürth erzielte. Den Schlusspunkt setzte erneut Wanitzek in der 5. Minute der Nachspielzeit mit seinem zweiten Tor des Abends.

Auch Schalke startete vor heimischer Kulisse erfolgreich in den Abend. Sidi Sané Sylla brachte die Gelsenkirchener bereits in der 9. Minute in Führung. Danach dominierte Königsblau weite Strecken der Partie, ließ aber mehrere gute Chancen liegen, um den Vorsprung auszubauen. Darmstadt mühte sich im zweiten Durchgang vergeblich um den Ausgleich, während Schalke den knappen Vorsprung bis zum Schlusspfiff verteidigte.

Damit rückt Schalke an die Spitze der Tabelle vor, während Darmstadt auf den 5. Platz zurückfällt. Karlsruhe kommt direkt dahinter auf den 6. Rang. Fürth bleibt unverändert auf Platz 12.


Foto: Marvin Wanitzek (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Gewinnzahlen Eurojackpot vom Freitag (24.10.2025)

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Helsinki (dts Nachrichtenagentur) – In der Freitags-Ausspielung des Eurojackpots wurden am Abend die Gewinnzahlen gezogen.

Sie lauten 12, 13, 27, 42, 43, die beiden „Eurozahlen“ sind die 3 und die 4. Diese Angaben sind ohne Gewähr.

Die Gewinnwahrscheinlichkeit in der Gewinnklasse 1, also beim eigentlichen „Eurojackpot“, liegt bei 1:140 Millionen. Glücksspiel kann süchtig machen.

Der Eurojackpot wird seit 2012 gespielt, 19 Länder sind an der Lotterie beteiligt. Bei den Ziehungen am Dienstag und Freitag in Helsinki werden fünf Zahlen aus der Zahlenreihe 1 bis 50 gezogen und separat zwei von 12 Zahlen, die sogenannten „Eurozahlen“.


Foto: Spielschein für Eurojackpot, via dts Nachrichtenagentur

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SPD-Fraktion bedauert Absage der China-Reise des Außenministers

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Adis Ahmetovic, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, hat sein Bedauern darüber ausgedrückt, dass die für nächste Woche geplante Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) nicht stattfindet. „Die kurzfristige Absage der China-Reise ist kein gutes Signal für eine Verbesserung der angespannten deutsch-chinesischen Beziehungen“, sagte Ahmetovic dem „Handelsblatt“.

Wadephul hatte seinen eigentlich für Montag und Dienstag geplanten China-Besuch am Freitag verschoben. Peking habe außer einem Treffen des Ministers mit seinem Kollegen Wang Yi keine hinreichenden weiteren Termine bestätigt, begründete die Sprecherin des Auswärtigen Amts den Schritt.

Gerade in einer Phase globaler Spannungen sei der direkte Dialog mit China von großer Bedeutung, mahnte Ahmetovic. Entscheidend sei, dass der Gesprächsfaden mit China nicht abreiße, sondern fortgesetzt und vertieft werde – insbesondere zu Fragen von Frieden, Sicherheit, Wirtschaft, Handel und Menschenrechten. „Die Ausfuhrbeschränkungen für Rohstoffe und Mikrochips stehen dabei ganz oben auf der Agenda“, sagte der SPD-Politiker. „Hier brauchen wir Lösungen, denn sie schaden uns allen.“


Foto: Adis Ahmetovic (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax legt geringfügig zu – Freude über US-Inflationsdaten verflogen

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenausklang hat der Dax geringfügig zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 24.240 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Der Dax schankte im Tagesverlauf um den Vortagesschluss herum.

„Die Freude über die besser als erwarteten Inflationsdaten aus den USA ist am deutschen Aktienmarkt schnell wieder verflogen“, kommentierte Christine Romar, Head of Europe von CMC Markets, den Handelstag. „Die Preise sind im September mit drei Prozent sowohl in der Kernrate als auch in der Gesamtinflation weniger stark gestiegen als vom Markt erwartet. Da allerdings im Vorfeld der durch den Shutdown verspäteten Daten die nächsten zwei von vielen bereits drei Zinssenkungen der US-Notenbank eingepreist wurden, blieb das positive Überraschungspotenzial entsprechend begrenzt. Zur Stunde können die Aktienindizes an der Wall Street ihre Gewinne zumindest noch halten“, erklärte Romar.

„Bleibt das so, könnte auch der Dax nach der Verschnaufpause mit dem nötigen Rückenwind aus New York in der kommenden Woche einen nächsten kräftigen Schluck aus der Pulle nehmen und sich in Richtung Allzeithoch aufmachen. In diesem Fall hätten die Anleger auch den zweiten saisonal schwächeren Börsenmonat unbeschadet überstanden und könnten sich auf die Jahresendrallye konzentrieren“, so die Analystin.

„Auf diesem Weg hält der Terminkalender allerdings noch einige Hürden in der kommenden Woche parat. So berichten am Mittwoch und Donnerstag mit Microsoft, Meta, Alphabet, Apple und Amazon fünf der größten US-Technologieunternehmen, die mit ihren Zahlen und Ausblicken nicht nur ihre Aktien selbst, sondern wegen ihres Gewichts auch die entsprechenden Indizes in Wallung versetzen können“, erläuterte Romar. „Nach den zwar nicht schlechten, aber für die erfolgsverwöhnten Anleger auch nicht überzeugenden Bilanzen von Netflix, Tesla und SAP in dieser Woche könnte in der ersten Wochenhälfte deshalb noch Vorsicht und Zurückhaltung angesagt sein.“

Bis kurz vor Handelsschluss rangierten die Aktien von Siemens Energy mit klarem Vorsprung an der Spitze der Kursliste in Frankfurt. Dahinter folgten die Papiere von Heidelberg Materials, Siemens und der Commerzbank. Das Schlusslicht bildeten die SAP-Aktien.

Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im November kostete 32 Euro und damit zwei Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis stieg hingegen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 66,62 US-Dollar, das waren 63 Cent oder 1,0 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,1633 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8596 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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FLI: Hohes Risiko für Vogelgrippe-Ausbrüche in Geflügelhaltungen

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Greifswald (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der zahlreichen Fälle von Vogelgrippe in Deutschland warnt die Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Christa Kühn, vor einer „ungewöhnlich dynamischen Entwicklung“. Zwar lägen die absoluten Fallzahlen derzeit noch unter den Spitzenwerten früherer Jahre, aber „was uns beunruhigt, ist der sehr schnelle Verlauf der letzten Tage“, sagte Kühn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

Das FLI stuft das Risiko weiterer Ausbrüche in Geflügelhaltungen aktuell als „hoch“ ein. Für den Menschen bestehe laut Kühn jedoch weiterhin nur ein sehr geringes Infektionsrisiko. „Das Virus ist nach wie vor ein Vogelvirus“, erklärte sie.

Besonders betroffen seien derzeit Kraniche und andere Wildvögel. „Wir sehen lokal Sterberaten von über zehn Prozent“, sagte Kühn. Die tatsächlichen Zahlen ließen sich jedoch schwer beziffern, da viele Tiere nicht gefunden würden.

Trotz der massiven Ausfälle erwartet Kühn keine vollständige Gefährdung des Kranichbestands. „Es war ein gutes Brutjahr, sodass sich die Population vermutlich erholen kann. Wir müssen also keine Sorge haben, nächstes Jahr keine Kraniche mehr bei uns zu sehen“, sagte die FLI-Präsidentin.

Den Begriff „Superspreader“, der in einigen Medien im Zusammenhang mit Kranichen kursiert, weist Kühn zurück. „Von dem Begriff `Superspreader` halte ich in diesem Zusammenhang nichts. Der Begriff verzerrt das Bild und schürt unnötige Panik“, sagte sie. „Kraniche sind zwar besonders empfänglich und scheiden das Virus stark aus – aber sie sind nicht die alleinigen Treiber.“

Wichtig sei, den Kontakt zu infizierten Wildvögeln strikt zu vermeiden. „Wer in betroffenen Gebieten lebt, sollte Katzen möglichst im Haus halten und Hunde an der Leine führen. Doch selbst wenn eine Katze einen infizierten Vogel frisst, kann das zwar für die Katze gefährlich werden, aber ein Risiko für die Besitzer bleibt gering“, so Kühn. „Was wir jetzt brauchen, ist Aufmerksamkeit – aber keine Hysterie.“


Foto: Henne (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Taiwan-Repräsentant nicht überrascht über Absage von China-Reise

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der neue taiwanische Repräsentant in der Bundesrepublik Deutschland, Klement Gu, zeigt sich wenig überrascht von der Absage einer für Anfang der Woche geplanten China-Reise des deutschen Außenministers Johann Wadephul (CDU). „Das überrascht mich nicht“, sagte Gu der „Frankfurter Rundschau“ (Samstagausgabe) von „Ippen Media“.

„Herr Wadephul hat ja vor Kurzem in einer Rede das militärische Auftreten Chinas in der Taiwanstraße deutlich kritisiert und als Gefahr für die gesamte internationale Ordnung bezeichnet.“ Es wäre seiner Ansicht nach „wichtig gewesen, wenn Herr Wadephul jetzt in China deutlich gemacht hätte, dass das Gewaltverbot, das ja einer der Grundsätze der Vereinten Nationen ist, auch für die Taiwanstraße gilt, oder erneut die Bedeutung des freien Warenverkehrs durch die Taiwanstraße betont hätte“, sagte er.

Klement Gu vertritt seit Oktober die Interessen Taiwans in Deutschland. „Botschafter“ darf er sich nicht nennen, weil Taiwan und Deutschland keine offiziellen diplomatischen Beziehungen unterhalten. Er werde dennoch „von vielen Freunden, die ich im Deutschen Bundestag habe, durchaus als Botschafter angesprochen“, so Gu.

Taiwan erlebe jeden Tag chinesische Provokationen. „Jeden Tag schickt China Kriegsschiffe und Kampfjets in die Nähe von Taiwan“, sagte Gu. „Das, was Europa derzeit mit Russland erlebt – ständige Provokationen, etwa durch das Eindringen russischer Drohnen oder Jets in den Luftraum von Nato-Ländern -, das erleben wir in Taiwan seit Jahren.“

An einen großangelegten chinesischen Angriff in naher Zukunft glaube er zwar nicht. Dennoch müsse Taiwan „auf alle Szenarien vorbereitet sein“ und weiter aufrüsten, erklärte er.


Foto: Taiwan-Flagge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Hensoldt: Drohenschutz für einen Flughafen kostet 10 Millionen Euro

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Taufkirchen (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte über die Drohnengefahr an Flughäfen warnt der Rüstungskonzern Hensoldt vor vorschnellen Rufen nach Abschüssen.

„Wer einfach abschießt, ohne an die Folgen zu denken, handelt fahrlässig“, sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Dörre der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagsausgabe). „Gerade an Orten wie Flughäfen muss Sicherheit ganzheitlich gedacht werden – von der Detektion bis zur verantwortungsvollen Neutralisierung.“

Fachleute warnen immer wieder vor unkontrollierten Abstürzen von Drohnen und den Folgen von abstürzenden Trümmerteilen. Nachdem am Flughafen München mehrfach Drohnenalarm herrschte und den Flugbetrieb lahmlegte, rief der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Parole „Abschießen statt Abwarten“ aus und verabschiedete im Oktober ein Gesetz, das die Befugnisse der Polizei erweitert.

In der FAZ äußerte sich Hensoldt-Chef zu den Möglichkeiten, Objekte vor solchen Angriffen zu schützen. „Sie können einen großen Flughafen wie in München für zehn Millionen Euro vor Drohnen schützen“, so Dörre. „Dabei reden wir von den einmaligen Anschaffungskosten eines Systems. Dazu kommt dann der jährliche Betrieb.“ Solche Systeme arbeiteten auch mit Alternativen zu Abschüssen wie etwa der Störung des Funksignals oder mechanischen Fangnetzen.

Aufgrund der steigenden Nachfrage für Flughäfen, Energieversorger oder Industriekomplexe arbeitet Hensoldt derzeit nach Dörres Worten an einem neuen Angebot, wonach das Unternehmen entsprechende buchbare Dienstleistungen anbietet. „Gerade bei vielen kleineren Kunden gibt es dafür Bedarf“, berichtet Dörre. „Das wäre deutlich effizienter im Betrieb, als wenn sich jeder Kunde eine eigene Kommandozentrale zur Drohnenabwehr hinstellt.“

Der Radar- und Sensorspezialist aus Taufkirchen bei München hatte am Donnerstagabend seine Prognose für das Geschäftsjahr angehoben, in Erwartung von Aufträgen der Bundeswehr. Die Aktie reagierte darauf am Freitag mit deutlichen Gewinnen.

Vom aktuellen Chip-Engpass in der Industrie wegen des Ausfalls des Lieferanten Nexperia ist Hensoldt laut Dörre bislang nicht betroffen. „Akut sehen wir kein Problem – unsere Bedarfe liegen unterhalb kritischer Schwellen.“ Dennoch sei das Thema von zentraler Bedeutung. „Lieferkettensicherheit ist nicht nur ein wirtschaftliches, sondern ein sicherheitspolitisches Thema. Und genau so wird es inzwischen auch in den Ministerien behandelt.“ Dörre spricht sich als Konsequenz für den Aufbau einer resilienten, von China unabhängigen Lieferkette für Halbleiter in Europa aus. „Wenn wir über Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeit reden und über Technologiekompetenz, dann gehört das für mich dazu.“


Foto: Drohne (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bundeswehr zu Litauen-Vorfall: Luftverteidigung hat funktioniert

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Luftraumverletzung durch russische Militärflugzeuge in Litauen gibt sich das deutsche Verteidigungsministerium betont entspannt. Man könne im Ergebnis der Vorfälle vom Donnerstag festhalten, dass die Luftverteidigung zum Schutz der Ostflanke im Rahmen der Nato funktioniere, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.

Die russischen Aktivitäten an der Luftgrenze seien durchgängig überwacht worden und die Annäherung an den litauischen Luftraum habe die Nato auch nicht überrascht. „Wäre eine konkretisierbare Angriffsabsicht festgestellt worden, dann hätten wir auch jederzeit angemessen reagieren können“, sagte der Sprecher.

Ungeachtet des Vorfalls wird die deutsche Brigade in Litauen weiter ausgebaut, wie es schon seit knapp zwei Jahren fest geplant ist, am Ende sollen 5.000 Soldaten sowie zivile Beschäftigte der Bundeswehr in Litauen stationiert sein. „Weitere Truppenverbände werden in den nächsten Monaten der Brigade unterstellt und dann auch nach Litauen entsandt“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag.

Grundsätzlich seien „alle Maßnahmen, alle Anstrengungen darauf gerichtet, die Sicherheit unserer Soldaten in Litauen auf einem konstant hohen Niveau zu halten“. Die Selbstverteidigungsfähigkeit auch im Bereich Luftverteidigung sei gegeben „durch die Systeme die wir dort vor Ort haben“, sagte der Sprecher. Weitere Details hierzu wollte er jedoch nicht nennen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte am Vorabend nahegelegt, dass die Verletzung des litauischen Luftraums durch russische Militärflugzeuge am Donnerstag in Zusammenhang mit der gleichzeitig in Brüssel stattfindenden EU-Ratssitzung stand. „Das ist eine weitere ernsthafte Luftraumverletzung, die nicht zufällig passiert, die auch nicht zufällig am heutigen Tag passiert, das ist eine weitere Provokation Russlands der gesamten Europäischen Union“, hatte Merz am späten Abend in Brüssel einem Reporter der dts Nachrichtenagentur gesagt. Man werde darauf „mit Augenmaß reagieren“.

Nach Angaben der Streitkräfte von Litauen waren am Donnerstag gegen 18 Uhr Ortszeit (17 Uhr deutscher Zeit) zwei russische Flugzeuge aus der Region Kaliningrad in den litauischen Luftraum geflogen. Bei den Flugzeugen handelte es sich um einen russischen Kampfjet vom Typ SU-30 und ein Tankflugzeug IL-78. Laut Militärbericht drangen die beiden Maschinen etwa 700 Meter in litauisches Gebiet ein, der ganze Vorfall dauerte 18 Sekunden.


Foto: Bundeswehr-Soldat (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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