Sonntag, Juni 8, 2025
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Debatte um Fachkräftemangel gewinnt an Fahrt

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unmittelbar vor der Bundestagsdebatte zur Fachkräftestrategie hat der Sozialverband Deutschland (SoVD) die Regierung aufgefordert, den Personalmangel im sozialen Bereich stärker in den Blick zu nehmen. „Qualifizierte Aus- und Weiterbildung sind auch ein Schlüssel gegen den Personalnotstand in den Gesundheits-, Pflege und Erziehungsberufen. Diese immer wichtiger werdenden Berufsgruppen müssen bei den Reformplänen der Bundesregierung eine zentrale Rolle spielen“, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag).

Der Bundestag will sich am Freitagmorgen mit der Fachkräftestrategie der Bundesregierung befassen, die das Ampel-Kabinett im vergangenen Oktober beschlossen hatte. Das Maßnahmenpaket soll Betriebe dabei unterstützen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. SoVD-Chefin Engelmeier sagte den Funke-Titeln nun mit Blick auf die sozialen Berufe: „Um diese attraktiver zu machen, brauchen wir Verbesserungen bei den Ausbildungskosten und der Ausbildungsvergütung.“

Außerdem verhinderten Minijobs die Ausweitung von Arbeitszeiten. Die Anhebung der Minijobgrenze sei falsch. „Diese Regelung muss auch vor dem Hintergrund der Fachkräftesicherung dringend rückgängig gemacht werden. Wir fordern darum: Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro! Das beugt dann auch Erwerbs- und Altersarmut vor.“

Das Engelmeier-Statement in autorisierter Fassung: „Qualifizierte Aus- und Weiterbildung sind auch ein Schlüssel gegen den Personalnotstand in den Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsberufen. Diese immer wichtiger werdenden Berufsgruppen müssen bei den Reformplänen der Bundesregierung eine zentrale Rolle spielen. Um diese attraktiver zu machen, brauchen wir Verbesserungen bei den Ausbildungskosten und der Ausbildungsvergütung. Außerdem verhindern Minijobs die Ausweitung von Arbeitszeiten. Die Anhebung der Minijobgrenze und die Dynamisierung findet der SoVD nach wie vor falsch. Diese Regelung muss auch vor dem Hintergrund der Fachkräftesicherung dringend rückgängig gemacht werden. Wir fordern darum: Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro! Das beugt dann auch Erwerbs- und Altersarmut vor.“

Die Union wirft der Ampel-Koalition indes vor, zu wenig im Inland gegen den Fachkräftemangel zu tun und statt dessen die Einwanderung von Ausländern in das deutsche Sozialsystem zu erleichtern.

„Rund 1,9 Millionen Stellen können aktuell nicht besetzt werden. Dieser Fachkräftemangel droht zur Wachstumsbremse zu werden“, sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Stracke, der „Rheinischen Post“ (Freitag). „Die Ampel plant unter anderem die Absenkung von Qualifikationsstandards, um den Zuzug ausländischer Kräfte nach Deutschland zu erleichtern. Das ist der falsche Weg“, sagte der CSU-Politiker.

„Eine Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland ist nur dann notwendig, wenn es nicht gelingt, das Potenzial inländischer Fachkräfte voll auszuschöpfen. Deshalb müssen wir die Berufsorientierung und die Vermittlung von Ausbildungsplätzen verbessern“, forderte Stracke. „Gleichzeitig müssen wir unsere Anstrengungen verstärken, damit ältere Arbeitnehmer länger am Erwerbsleben teilnehmen können und Frauen ihre Arbeitszeit stärker als bisher Richtung Vollzeit erhöhen „, sagte er. „Wir werden ergänzend auf Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland angewiesen sein. Dabei müssen wir darauf achten, dass auch tatsächlich qualifizierte Fachkräfte zu uns kommen und keine Zuwanderung in unsere Sozialsysteme erfolgt. Um die besten Fachkräfte für uns zu gewinnen, reicht es nicht aus, weitere Zugangswege zu eröffnen.“

Der eigentliche Engpass liege in den langsamen Verwaltungsabläufen. „Außerdem müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Fachkräfte auch dauerhaft bei uns bleiben. Fast jede zweite eingewanderte Arbeitskraft verlässt Deutschland wieder“, sagte Stracke.


Foto: Arbeitsamt in Aschersleben, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bund und Länder verbrennen Millionen Corona-Masken

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vier Bundesländer haben insgesamt 17,25 Millionen abgelaufene Corona-Masken verbrannt. Dies geht aus einer der Anfrage der „Welt“ (Freitagsausgabe) an alle Bundesländer hervor.

So wurden in Baden-Württemberg 6,1 Millionen, in Sachsen 5,5 Millionen, in Nordrhein-Westfalen fünf Millionen und in Mecklenburg-Vorpommern 656.000 Masken vernichtet. Elf Bundesländer teilten mit, bisher keine Corona-Masken entsorgt zu haben, dies aber teilweise zu planen. Thüringen konnte über die Art der Verwertung keine Angaben machen. Auch das Bundesgesundheitsministerium in Berlin hat in den vergangenen Monaten Masken „energetisch verwertet“.

Die Zahl liege bislang „unter einer Million Stück“, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Die vernichteten Masken wurden in der Hochphase der Pandemie eingekauft. Sie haben ihr Haltbarkeitsdatum überschritten, ohne dass vorher ein Abnehmer für sie gefunden wurde. Es handelte sich bei Bund und Ländern zum überwiegenden Teil um OP- sowie FFP2- und ähnliche Masken.

Mehrere Landesministerien wollen künftig noch weitere Masken vernichten lassen. Das Problem: Sie können bisher nur Masken verbrennen, die sie auch selbst eingekauft haben. Für Masken, die vom Bund beschafft und anschließend an die Länder verteilt wurden, brauchen sie hierfür die Zustimmung der Bundesregierung. Auf die Frage, wann eine Zustimmung erteilt werden kann, antwortet ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums: „Das BMG steht im regelmäßigen Austausch sowohl mit den Ländern als auch mit der Generalzolldirektion.“

Karsten Klein, Obmann der FDP-Fraktion im Haushaltsausschuss des Bundestags, kritisiert die Überbeschaffung der Vorgängerregierung: „Die Ampel-Koalition hat von Jens Spahn einen riesigen und sehr teuren Masken-Berg geerbt. So wichtig die Unterstützung durch den Bund bei der Beschaffung von Masken in 2020 auch zeitweise war, sie mündete unter Spahn in einen regelrechten Kaufrausch, der den Bedarf komplett aus den Augen verlor“, so Klein über den ehemaligen Bundesgesundheitsminister von der CDU. In künftigen Krisen müsse sich die Beschaffung auf belastbare Bedarfsprognosen stützen und eine bessere Koordination zwischen Bund und Ländern erfolgen. Das Bundesgesundheitsministerium müsse nun „unbedingt mit Hochdruck“ nach Möglichkeiten suchen, Masken abzugeben, bevor deren Haltbarkeit abläuft.

Kritik an der Vernichtung übt auch Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Linke-Fraktion im Bundestag: „Statt übrig gebliebene Masken etwa an Bahn- und Busstationen oder in Arztpraxen kostenlos an Menschen zu verteilen, vernichten die Bundesländer und das Gesundheitsministerium nun Millionen von Masken.“ Dies zeige, dass die Verantwortlichen die soziale Dimension von Infektionsschutz nicht ansatzweise verstanden hätten, so Vogler. „Präventionsmaßnahmen wie Masken und Tests müssen niedrigschwellig und möglichst kostenfrei für alle zur Verfügung stehen.“


Foto: Weggeworfener Mundschutz, über dts Nachrichtenagentur

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RKI meldet 9710 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 72,6

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 9.710 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 25 Prozent oder 3.246 Fälle weniger als am Freitagmorgen vor einer Woche.

Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 74,8 auf heute 72,6 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 299.600 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 121.900 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 194 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 960 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 137 Todesfällen pro Tag (Vortag: 138).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 164.585. Insgesamt wurden bislang 37,66 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.


Foto: Corona-Testzentrum, über dts Nachrichtenagentur

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Regierung gab 2022 über 65 Millionen Euro für Briefporto aus

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung schätzt ihre Ausgaben für das Briefporto der Ministerien im vergangenen Jahr auf mehr als 65 Millionen Euro. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hervor, über die die „Rheinische Post“ in ihrer Freitagausgabe berichtet.

Demnach fielen mit mehr als 31 Millionen Euro die mit Abstand höchsten Kosten für den internen und externen Versand von Briefen im Finanzministerium von Christian Lindner (FDP) an. Das Verteidigungsministerium von Ex-Hausherrin Christine Lambrecht (SPD) liegt mit fast 16 Millionen Euro für das Briefporto auf Platz zwei. Aber auch der Minister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing (FDP), ließ sich das Briefporto seines Hauses und nachgeordneter Behörden fast 4,5 Millionen Euro kosten. Aus Sicht der Opposition wären die hohen Ausgaben für den Postversand von Briefen der Bundesverwaltung vermeidbar gewesen, hätte die Regierung die Digitalisierung von Verwaltungsaufgaben schneller vorangebracht.

Allerdings ist die Ampel-Koalition erst seit einem Jahr im Amt. Versäumnisse bei der Digitalisierung sind auch der Vorgänger-Regierung von Union und SPD anzulasten. Eigentlich hätten laut Onlinezugangsgesetz bis Jahresende 2022 die meisten Verwaltungsdienstleistungen digital zur Verfügung stehen sollen. Die Realität sieht aber anders aus: Bund und Länder haben die Frist trotz gesetzlicher Vorgabe aufgegeben.

„Angesichts der immensen Summe, die allein die Bundesministerien und -behörden im letzten Jahr an Porto ausgegeben haben, ergibt sich ein gewaltiges Einsparpotenzial in Millionenhöhe. Es zeigt sich: Fehlende Digitalisierung kostet Deutschland sehr viel Geld“, sagte Hansjörg Durz, der für die CSU im Digital-Ausschuss sitzt. „Der Referentenentwurf des Onlinezugangsgesetzes 2.0, das von der Ampel derzeit auf den Weg gebracht wird, sieht erst gar keine neue Frist für die Digitalisierung der Verwaltungsleistungen vor“, so Durz. „Im Klartext heißt das: Die Ampel verschiebt die Digitalisierung Deutschlands auf den Sankt-Nimmerleinstag.“


Foto: Briefkasten der Deutschen Post, über dts Nachrichtenagentur

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Heil will Fachkräfte-Einwanderungsgesetz Anfang März beschließen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat einen Kabinettsbeschluss über das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz für Anfang März angekündigt. „Es ist klar, dass Deutschland zusätzlich qualifizierte Zuwanderung braucht. Ich rechne damit, dass wir Anfang März im Bundeskabinett einen Gesetzentwurf für ein modernes Einwanderungsgesetz beschließen werden“, sagte Heil der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).

„Fachkräftesicherung ist Wohlstandssicherung. Wir brauchen jeden klugen Kopf und jede helfende Hand“, so der Minister. „Deshalb müssen wir noch mehr Menschen auch im Inland in Arbeit bringen. Noch immer stecken zu viele Frauen in der sogenannten `Teilzeitfalle` und arbeiten weniger, als sie gerne würden. Hier müssen wir besser werden bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagte Heil. „Daneben ist die Erfahrung älterer Beschäftigter enorm wertvoll – deswegen müssen wir es schaffen, dass sie den Unternehmen und Betrieben möglichst lange erhalten bleiben. Und auch Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt“, so der SPD-Politiker. „Mit einem neuen Weiterbildungsgesetz schaffen wir zusätzliche Chancen und wollen mit der darin enthaltenen Ausbildungsgarantie jedem jungen Menschen die Chance auf eine Ausbildung geben. Auch das neue Bürgergeld hilft gegen den Fachkräftemangel, denn jetzt gilt Ausbildung vor Aushilfsjob“, sagte Heil. An diesem Freitag debattiert der Bundestag erstmals über die Fachkräftestrategie der Bundesregierung.


Foto: Rednerpult im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, über dts Nachrichtenagentur

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Laschet will "neues Verfahren" für Kanzlerkandidaten-Bestimmung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere Parteichef und Kanzlerkandidat der CDU, Armin Laschet, hat sich für ein neues Verfahren zur Bestimmung des nächsten Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen. „Es ist nötig, dass die Union ein neues Verfahren entwickelt, wie sie künftig ihren Kanzlerkandidaten auswählen will“, sagte Laschet der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagsausgabe).

„Das Verfahren, dass sich zwei Parteichefs treffen und das miteinander besprechen, ist ganz offenkundig das Falsche.“ 2021 hatte es im Vorfeld der Bundestagswahl einen Machtkampf zwischen CSU-Chef Markus Söder und Laschet gegeben. „Die Situation von 2021 könnte wieder auftreten, deshalb ist man klug beraten, sich weit vor der nächsten Bundestagswahl auf einen Weg zu einigen“, sagte Laschet. „Wir haben uns alle in der Union vorgenommen, dass sich 2021 nicht wiederholen darf.“


Foto: Armin Laschet, über dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen lassen nach – Öl und Gold deutlich teurer

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Donnerstag nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.045 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,8 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 3.895 Punkten 0,8 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 11.285 Punkten 1,0 Prozent schwächer. Die Verluste vom Vortag setzten sich am Donnerstag zunächst sehr deutlich fort. Der Schock anlässlich überraschend stark zurückgegangener Einzelhandelsumsätze und eines ebenso deutlichen Anstiegs der Erzeugerpreise sitzt immer noch tief. In der zweiten Hälfte des Handelstages wurden die Verluste hingegen etwas reduziert und die Aussicht auf geringere Zinsschritte durch die US-Zentralbank Federal Reserve nahm wieder einen höheren Stellenwert ein. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte derweil am Donnerstagabend stärker. Ein Euro kostete 1,0831 US-Dollar (+0,36 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9233 Euro zu haben. Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 1.932 US-Dollar gezahlt (+1,5 Prozent). Das entspricht einem Preis von 57,34 Euro pro Gramm. Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 86,24 US-Dollar, das waren 1,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, über dts Nachrichtenagentur

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Union präsentiert neuen Wahlrechtsvorschlag

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CDU und CSU gehen im Streit um ein neues Wahlrecht zur Verkleinerung des Bundestages auf die Ampelkoalition zu. Das geht aus einem sogenannten „Blitz-Briefing“ der Spitze der Unionsfraktion an ihre Abgeordneten hervor, über das die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitagsausgabe) berichtet.

Der neue Vorschlag enthält ähnlich wie der Kompromiss der Großen Koalition für die Wahl 2025 eine Vergrößerung der Wahlkreise sowie einen Wegfall von Ausgleichsmandaten. In dem Schreiben heißt es, auf Seiten der Ampelkoalition bestehe „offenkundig keine Bereitschaft, über unseren Vorschlag für ein echtes Zwei-Stimmen-Wahlrecht ernsthaft zu beraten“. Dies hätten ersten Gespräche mit den Ampel-Fraktionen am Donnerstag gezeigt. Trotzdem suche man „weiter nach Lösungen, um das Ziel einer deutlichen Verkleinerung des Bundestags zu erreichen“.

Man habe den Ampel-Fraktionen deshalb „einen Vier-Punkte-Vorschlag für einen möglichen Kompromiss unterbreitet“. Die Unionsfraktion schlägt vor, die Zahl der Wahlkreise zu verkleinern. In dem „Briefing“ heißt es: „Bei einer Reduzierung der Wahlkreise von derzeit 299 auf beispielsweise 270, würde die Zahl der Überhangs- und Ausgleichsmandate deutlich sinken – und somit die Größe des Bundestags insgesamt“. Ebenfalls „denkbar“ sei, „dass bis zu 15 Überhangsmandate unausgeglichen bleiben“.

Diesen Spielraum habe das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber ausdrücklich eingeräumt. Auch dieser Schritt würde die Größe des Bundestags reduzieren. Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei in einem Bundesland mehr Direktmandate gewinnt, als ihr nach ihrem Zweitstimmen-Ergebnis Sitze im Bundestag zustehen. Damit die anderen Parteien dadurch nicht benachteiligt werden, gibt es seit der Bundestagswahl 2013 Ausgleichsmandate für die anderen Parteien.

Diese Überhang- und Ausgleichsmandate sind der Grund dafür, dass der Bundestag so groß geworden ist. In ihm sitzen derzeit 736 Abgeordnete, obwohl seine Normgröße bei 598 Abgeordneten liegt. Die Unionsfraktion schlägt außerdem eine Änderung der sogenannten Grundmandatsklausel vor. Diese Klausel sieht bisher vor, dass eine Partei, die an der Fünf-Prozent-Klausel scheitert, trotzdem entsprechend ihrem Zweitstimmenergebnis Abgeordnete in den Bundestag entsenden kann, wenn sie mindestens drei Direktmandate gewonnen hat.

Davon hat bei der vergangenen Bundestagswahl die Linke profitiert. In dem Schreiben der Unionsfraktion heißt es jetzt: „Eine Erhöhung der Grundmandatsklausel auf fünf zu gewinnende Wahlkreise würde daher ebenfalls dazu führen, Überhangeffekte zu reduzieren und die Größe des Bundestags spürbar zu senken.“ Der vierte und letzte Änderungsvorschlag der Unionsfraktion betrifft den sogenannten ersten Zuteilungsschritt bei der Mandatsverteilung. Bisher hatte sich die Unionsfraktion für ein sogenanntes Grabenwahlrecht ausgesprochen.

Hätte dieses Wahlrecht bereits bei der vergangenen Bundestagswahl gegolten, hätten CDU und CSU heute einen deutlich höheren Anteil an Abgeordneten im Parlament – Grüne (FDP) Linke und AfD dagegen einen erheblich kleineren. Die Ampelfraktionen lehnen das Grabenwahlrecht auch deshalb vehement ab. Mit dem Vorschlag der Ampelfraktionen soll die aktuelle Zusammensetzung des Bundestages weitgehend erhalten bleiben.


Foto: Stimmzettel zur Bundestagswahl 2021, über dts Nachrichtenagentur

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Pistorius will Vernachlässigung der Bundeswehr beenden

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht es als seine Aufgabe an, die Zeitenwende für die Bundeswehr umzusetzen. Die Truppe sei über Jahrzehnte vernachlässigt worden.

„Diese Zeiten sind vorbei. Diese Bundesregierung hat diese Zeit beendet“, sagte Pistorius dem Sender RTL. Die Bundeswehr müsse nun stark dafür gemacht werden, den Auftrag der NATO zu erfüllen. Gefragt nach dem Krieg in der Ukraine und der weiteren Unterstützung Deutschlands für das Land, sagte Pistorius: „Das Ziel ist zunächst mal, dass wir die Ukraine dabei unterstützen, ihre territoriale Souveränität und Integrität zu schützen und zu verteidigen und den russischen Angriff abzuwehren. Russland darf den Krieg nicht gewinnen, das muss allen klar sein.“ Dazu werde auch Deutschland „jeden Beitrag leisten, der notwendig ist.“ Vage blieb Pistorius bei der Frage nach einer möglichen Lieferung Deutschlands von „Leopard 2“-Kampfpanzern an die Ukraine. „Das muss man abwarten, ob das anrollt. Wir sind in Gesprächen, insbesondere mit unserem transatlantischen Partner, den Vereinigten Staaten. So wie wir das in allen anderen Fällen vorher auch gemacht haben: Es geht darum, keine Alleingänge zu machen.“ Es gehe hier um „konzertierte“ Handlungen, so wie zuletzt beim Panzer Marder auch. „Das macht Sinn und die Entscheidung wird dann irgendwann fallen“, so Pistorius.


Foto: Boris Pistorius, über dts Nachrichtenagentur

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DFB bestätigt Rückkehr von Rudi Völler als Sportdirektor

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Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Rudi Völler wird zum 1. Februar neuer Direktor der A-Nationalmannschaft der Männer. Das hat der Deutsche Fußball-Bund am Donnerstagabend bestätigt.

Der DFB folge mit der Entscheidung für Völler einer Empfehlung der von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke einberufenen „Task-Force“, hieß es. Dieser gehörten neben Völler selbst noch Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn, Matthias Sammer und Oliver Mintzlaff an. Die DFB-Gremien haben diesem Vorschlag zugestimmt, teilte der Fußballbund mit. Für Völler ist es eine erneute Rückkehr zum DFB. Er spielte von 1982 bis 1994 in 90 Partien für Deutschland und wurde 1990 in Italien Weltmeister.

Von 2000 bis 2004 war er Teamchef der Nationalmannschaft und erreichte mit seiner Mannschaft 2002 das WM-Finale. „Nach vielen tollen Jahren bei Bayer 04 Leverkusen kehre ich dorthin zurück, wo ich schon als Teamchef wunderbare Zeiten erleben durfte“, sagte Völler. Seine neue Aufgabe bei der Nationalmannschaft gehe er deshalb mit „Dankbarkeit, Leidenschaft und großer Motivation“ an. Als Erstes müsse man die Grundlagen schaffen für eine erfolgreiche und von ganz Deutschland getragene Heim-Europameisterschaft 2024.

„Die Spieler dafür haben wir. Aus diesen vielen Top-Spielern wollen wir nun wieder eine verschworene Gemeinschaft formen, eine willensstarke und sympathische Nationalmannschaft mit dem klaren Ziel, die uneingeschränkte Unterstützung der Fans zurückzugewinnen“, so Völler. „Und vor allem möchte ich unserem Bundestrainer Hansi Flick und seinem Trainerteam Rückenwind verschaffen.“ DFB-Präsident Bernd Neuendorf dankte den Mitgliedern der „Task Force“ für ihr Engagement und ihren guten Rat.

„Mit Rudi Völler haben wir gemeinsam die optimale Besetzung für die nächsten 20 Monate gefunden.“ Er blicke optimistisch auf die Europameisterschaft 2024. Bundestrainer Hansi Flick nannte Völler „eine feste Größe im deutschen Fußball“. Mit seiner Art und seinen Erfolgen habe er als Spieler, Trainer und Manager die Fans begeistert.


Foto: Fußballfan der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft, über dts Nachrichtenagentur

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