Samstag, Dezember 20, 2025
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Habeck verstärkt Förderung privater Solarstromerzeugung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will mit dem „Solarpaket I“ den deutschen Solarausbau fördern und sowohl auf Dächern wie Freiflächen vorantreiben. Das berichtet „Bild“ (Montagausgabe) unter Berufung auf den Entwurf des Gesetzes zum Ausbau der Solarstromerzeugung, das noch vor der Sommerpause vom Kabinett verabschiedet werden soll.

Danach soll jedes zweite Solarpanel, das in den nächsten Jahren gebaut wird, auf Dächern installiert werden. Die andere Hälfte ist auf Freiflächenanlagen geplant. Insbesondere sollen Privatpersonen verstärkt an der Energiewende beteiligt werden, schreibt „Bild“ weiter. Die Regelungen zur Errichtung von „Balkon-Kraftwerken“ (Solarpanels für zu Hause) werden laut dem Entwurf dafür vereinfacht. Insbesondere ist zukünftig bei der Installation einer Balkon-Solaranlage nur noch die Meldung bei der Bundesnetzagentur erforderlich, die aufwendige Meldung beim Netzbetreiber entfällt. Außerdem soll der Zubau auf dem Dach erleichtert werden. Regeln werden auch hier vereinheitlicht und vereinfacht. Bereits errichtete oder konkret geplante Gebäude im Außenbereich werden für die Vergütung von Solar-Dachanlagen zugelassen, zitiert „Bild“ aus dem Entwurf. Damit könne mittels Solarpanels erzeugter Strom auch von Eigentümern veräußert werden, deren Gebäude weder im Geltungsbereich eines Bebauungsplans noch innerhalb eines bebauten Ortsteils liegen.


Foto: Solarzellen, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bauernpräsident warnt vor "irreparablen Trockenschäden"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Bauerntag in dieser Woche warnt Bauernpräsident Joachim Rukwied vor „irreparablen Trockenschäden“ auf den landwirtschaftlichen Böden. „Auf vielen Feldern ist das Getreide mittlerweile gelb, wir haben also jetzt schon im Juni in vielen Gegenden irreparable Trockenschäden in den Beständen“, sagte Rukwied der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).

„Mais, Rüben, Sojabohnen, Gemüse, Kartoffeln, Obst, Wein – diese Kulturen brauchen in den Sommermonaten immer wieder Niederschläge“, so der Präsident des Deutschen Bauernverbands. „Wir brauchen seitens des Staates finanzielle Unterstützung bei den Investitionen in Beregnungsinfrastruktur. Auch muss die Bewässerung für die Lebensmittelerzeugung grundsätzlich Vorrang haben“, forderte Rukwied. Die Landwirte seien grundsätzlich auch offen für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien: „Ich wünsche mir aber umgekehrt auch mehr Offenheit der Ampel-Koalition hinsichtlich Biogas und Bio-Fuels auf Basis etwa von Raps und Getreide.“ Man sei für den Ausbau von Fotovoltaik-Flächen, sage aber deutlich: „Dächer first, dann an zweiter Stelle Parkplatzüberdachungen, dann Konversionsflächen, erst dann minderwertige landwirtschaftliche Flächen und erst an allerletzter Stelle auch bessere Böden“, so Rukwied.


Foto: Trockenes Feld, über dts Nachrichtenagentur

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Außenpolitiker befürchten aggressiveren Putin

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Deutsche Außenpolitiker rechnen mit Blick auf den Machtkampf in Russland mit einer noch härteren Hand Wladimir Putins. „Putin muss jetzt bei seinen Widersachern den Eindruck vermeiden, er sei angeschlagen“, sagte Roderich Kiesewetter, außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe).

Er müsse innenpolitische Stärke zeigen: „So wird er den Krieg gegen die Ukraine intensivieren, noch brutaler machen als bislang schon.“ Die Ukraine brauche nun „mehr Hilfe denn je“, sagte Kiesewetter: „Deutschland muss endlich über seinen Schatten springen und der Ukraine den Marschflugkörper Taurus liefern.“ Außerdem sollte die Bundesregierung „die Rüstungsproduktion in Europa bündeln und verstärkt auf Ukrainer, Polen und Balten hören“. Der FDP-Außenpolitiker Ulrich Lechte sagte unterdessen der Zeitung, dass Putin sich seit Samstag „stabilisiert“ habe.

„Es ist zu befürchten, dass Putin nun sein Terror-Regime ausweitet, um sein Image der Schwäche zu korrigieren.“ Lechte beklagte, die Geheimdienste hätten vorab keinen Hinweis auf die Ereignisse gegeben. „Offenbar hatte der BND keinerlei Informationszugang. Das ist in dieser Lage ein erhebliches Defizit, das wir aufklären müssen.“

Der Außenpolitiker Jürgen Trittin von den Grünen nannte es „erheblich besorgniserregend“, dass die Atommacht Russland „von einer Söldnertruppe erpresst worden“ sei. Auf eine solche Eskalation sei „niemand vorbereitet, auch nicht die USA“. Ein „drohender Bürgerkrieg oder ein Zerfall Russlands“ sei eine besorgniserregende Dimension, sagte er dem „Tagesspiegel“. Die Eskalation habe Putin „massiv geschadet“.

Nach Ansicht von Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, schwäche „Russlands Selbstbeschäftigung“ seine Fähigkeit, nach außen hin aggressiv zu agieren. „Dennoch müssen wir, unabhängig von Putin, mit einer weiter aggressiven russischen Außenpolitik rechnen“, sagte Schmid dem „Tagesspiegel“. Er fügte hinzu: „Ein Volksaufstand ist auch nach diesem 24. Juni nicht in Sicht. Außerdem sehen wir: Sollte Putin fallen, werden wir es mit einem Nachfolger zu tun bekommen, der nicht automatisch besser oder gar demokratischer sein wird.“

Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt setzt nach dem abgebrochenen Putschversuch von Wagner-Chef Prigoschin unterdessen auf eine dauerhafte Schwächung der Macht Putins in Russland. „Alle Oppositionskräfte werden die Ereignisse als Zeichen des Niedergangs Putins werten, vielleicht auch das Umfeld Putins“, sagte Hardt der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). „Putin fällt es nun noch schwerer, die Legende vom angeblich erfolgreichen Kampf gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten. Erstmals haben die Bürger Moskaus gespürt, dass Putins Wahnsinns-Angriff gegen die Ukraine auch sie bedrohen könnte“, sagte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag.

„Russland ist im Kampf gegen die Ukraine geschwächt. Denn Prigoschin hat nicht nur im Kampf um Bachmut brutale und leider auch erfolgreiche Aktionen durchgeführt. Die Rolle seiner Söldner kann durch Putin nicht so ohne Weiteres ersetzt werden“, sagte Hardt. „Für uns ist die Lage ein weiteres Argument dafür, bei der Unterstützung für die Ukraine nicht nachzulassen. Die Ukraine kann gewinnen, was in unserem ureigenen Interesse liegt“, so Hardt.


Foto: Wladimir Putin, über dts Nachrichtenagentur

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Wirtschaftsweisen-Chefin für Mindestlohnerhöhung "mit Augenmaß"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, spricht sich für eine Mindestlohnerhöhung Anfang 2024 „mit Augenmaß“ aus. „Die Reallöhne sind im vergangenen Jahr um vier Prozent gesunken, durch die hohe Steigerung der Lebenskosten werden gerade die unteren Einkommensgruppen besonders stark belastet“, sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der „Rheinischen Post“.

Deshalb spreche viel dafür, den Mindestlohn jetzt anzuheben. „Ich bin sicher, dass die Mindestlohnkommission zu einer ähnlichen Einschätzung kommen und eine Erhöhung mit Augenmaß empfehlen wird“, sagte Schnitzer. Die Kommission legt ihren Vorschlag am Montag vor.


Foto: Euromünzen, über dts Nachrichtenagentur

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Parteien streiten über Kampf gegen Clan-Kriminalität

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Über den Umgang mit Clan-Kriminalität ist ein heftiger Parteienstreit entbrannt. Unter anderem machen sich die Ampelparteien sowie die Union gegenseitig schwere Vorwürfe, berichtet die „Welt“ in ihrer Montagausgabe.

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Sebastian Hartmann, stützte Forderungen von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) nach einer härteren Gangart: „Das Thema Clan-Kriminalität birgt eine große Brisanz“, sagte Hartmann der Zeitung; „Menschen fühlen sich durch das breitbeinige Verhalten und vor allem die kriminellen Machenschaften von Clan-Mitgliedern im Alltag eingeschüchtert und schlicht nicht mehr sicher. Das kann der Rechtsstaat nicht dulden.“ Bereits seit Jahren dränge man darauf, dass die Länder mehr Stellen bei Polizeien und Staatsanwaltschaften besetzen. Vereinbart worden sei dies in mehreren Pakten für den Rechtsstaat – und aus diesem Grund wolle Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit den Ländern eine Allianz gegen Clans gründen: „Leider haben die unionsgeführten Länder hier jüngst auf beispiellose Art und Weise ihre Mitarbeit verweigert“, kritisierte Hartmann.

„Das besonders betroffene NRW hat sogar ganz auf die Teilnahme an einer Konferenz zu dem Thema verzichtet. Eine konzertierte Aktion gegen Clans haben die Unionsländer damit leider verhindert. Hier vermute ich Parteitaktik.“ Der CDU-Innenpolitiker Alexander Throm warf Buschmann hingegen vor, eine Nebelkerze zu zünden, indem er auf die Länder zeige und von der Verantwortung der Ampel ablenke.

„Wenn es dem Justizminister ernst wäre, dann würde er sich für die konsequente Fortsetzung des Pakts für den Rechtsstaat einsetzen.“ Der Kampf gegen die kriminellen Clans sei sehr aufwendig und erfordere viele qualifizierte Ermittler, so Throm. „Herr Buschmann kann es sich sparen, den Ländern wohlfeile Hinweise auf bestehende rechtliche Instrumente zu geben.“ Ministerin Faeser rufe immer mal wieder den Kampf gegen die Clan-Kriminalität aus: Erst in der vergangenen Woche habe sie eine „Allianz gegen Clan-Kriminalität“ angekündigt; „Das ist wieder mal eine PR-Luftnummer der Innenministerin in ihrem Hessen-Wahlkampf. Tatsächlich hat sie nichts unternommen und nichts vorzuweisen“, sagte Throm der „Welt“.

„Vielmehr zeigt die Ampel den Polizeien in Bund und Ländern immer wieder, dass sie ihnen misstraut – mit unbelegten Vorwürfen über Racial Profiling und neuen Disziplinarvorschriften. Damit behindert die Ampel die Polizei eher.“ Bernd Baumann, parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion, sagte unterdessen der Zeitung, die „eingewanderten kriminell-mafiösen Clan-Familien haben in Deutschland bereits weit über eine Viertelmillion Familienmitglieder – bald so viele wie unsere gesamte Polizei Einsatzkräfte hat“.

Deutschlands offene Grenzen und massiver Familiennachzug ließen ihre Zahlen weiter anwachsen. „Sicherheitsexperten wissen längst: Mit polizeilichen Mitteln ist das politische Versagen deutscher Regierungen nicht mehr zu lösen.“ Clara Bünger, Sprecherin für Flucht- und Rechtspolitik der Linke-Fraktion, forderte, alles dafür zu tun, dass „diese Wortwahl `Clan-Kriminalität` und die dahinterstehenden Ressentiments aus unserer Gesellschaft verschwinden“. „Wer diese rassistischen Ressentiments in der Öffentlichkeit schürt und fördert, trägt eine Mitverantwortung, wenn es zu Übergriffen auf Menschen kommt.“


Foto: Polizistin hinter Absperrband, über dts Nachrichtenagentur

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Kolumbiens Präsident fordert neue Kokainpolitik

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Bogota (dts Nachrichtenagentur) – Kolumbiens Staatspräsident Gustavo Petro fordert von Deutschland und anderen westlichen Staaten eine liberalere Kokainpolitik, um die Macht der Drogenkartelle zu brechen. „Diese falsche Verbotspolitik, vor allem wenn es um Marihuana und Kokain geht, hat Länder wie Mexiko und Kolumbien in die gewalttätigste Region der Welt verwandelt“, sagte Petro der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe).

Er fordert eine weniger rigide Gesetzgebung, sodass der Konsum von Kokain nur noch mit einer Geldstrafe geahndet werde. „Dort ist es gelungen, den Konsum zu reduzieren. Es ist eine wirksamere Politik, um den Konsum einzuschränken, ihn zu entkriminalisieren. Was nicht unbedingt bedeutet, ihn zu legalisieren“, betonte Petro. „Die Verbotspolitik, die US-Präsident Nixon vor exakt 50 Jahren installiert hat, hat Lateinamerika in einen Schlachthof verwandelt. Wir reden hier über Millionen Tote.“ Es müsse darum gehen, Drogen weltweit zu entkriminalisieren. Die Drogenkartelle würden von den absurd hohen Preisen leben, „die das Verbot generiert“.

Dieses Verbot sei der Grund, warum die Kartelle immer mächtiger würden. „Pablo Escobar und seine Leute waren fast kleine Fische verglichen mit den modernen Kartellen, die multinationale Unternehmen sind und eigene Armeen unterhalten“, sagte Petro. Sie seien geopolitische Spieler, indem sie zum Beispiel Konflikte in Afrika ausnutzten, um Routen nach Europa zu sichern. „Der Krieg gegen die Drogen hat sich als ein Katalysator des Drogenproblems erwiesen.“

Mit Blick auf Kolumbiens Spitzenposition als Lieferant von Steinkohle nach Deutschland warnte Petro vor Rückschlägen beim Klimaschutz. Durch den Ukrainekrieg dürfe das Thema nicht vernachlässigt werden. „Es gibt einen absoluten Boom beim Export der Kohle nach Deutschland.“ Das habe auch Auswirkungen in der Förderregion, vor allem auf die indigene Gemeinschaft der Wayuu.

„Wir wollen nicht ein immer größerer Kohleexporteur werden, weil das weder Deutschland noch Kolumbien noch der Welt nützt.“ Südamerika sei vielmehr die Region mit dem größten Potenzial für die Erzeugung von grünem Wasserstoff, dank viel Sonne und Wind.


Foto: Kokain, über dts Nachrichtenagentur

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Gesundheitsminister sieht kein Problem in Klinikschließungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wäre es kein Problem, wenn durch die Umsetzung seiner Krankenhausreform jede fünfte Klinik in Deutschland schließen würde. „Wenn dann nachher 20 Prozent weniger Krankenhäuser da sind und wir haben eine bessere Versorgung, dann ist das aus meiner Sicht richtig, aber das ist nicht das Ziel der Reform“, sagte Lauterbach in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“.

Er wolle sich aber nicht im Vorfeld auf eine konkrete Zahl festlegen lassen. „Das Ziel ist eben die bessere Versorgung“, so Lauterbach. Die Größenordnung 20 Prozent hatte die Deutsche Krankenhausgesellschaft selbst vor wenigen Tagen ins Spiel gebracht. Damit auch mit weniger Krankenhäusern die Notfallversorgung vor allem im ländlichen Raum gesichert bleibt, unterstützt Lauterbach die Forderungen nach mehr Rettungshubschraubern. „Auf dem Land dürfen auch die Krankenhäuser nicht verschwinden in dem Sinne, dass dort dann gar nichts mehr ist“, sagte Lauterbach im „Bericht aus Berlin“. Diese sollten seiner Meinung nach künftig „die kleine Chirurgie“ machen, „die kleine Notfallversorgung“ und gleichzeitig durch mehr Hubschrauber an die großen Kliniken angebunden sein. Solch eine Reform der Notfallversorgung sei dringend geboten. Anders als noch zu Jahresbeginn angekündigt, rechnet der Gesundheitsminister nicht damit, noch vor der Sommerpause seinen Gesetzentwurf vorlegen zu können.

Bis dahin sollen nun erstmal Eckpunkte stehen. Über den Sommer solle dann gemeinsam mit den Ländern der Gesetzentwurf erarbeitet werden, kündigte Lauterbach an.


Foto: Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur

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Göring-Eckardt gibt CDU Mitschuld an Wahl von AfD-Landrat

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Berlin/Sonneberg (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Wahl des ersten AfD-Landrats in Deutschland sieht Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) eine Mitverantwortung bei der CDU. „Wenn Teile der Union einen Kulturkampf ausrufen, muss man sich nicht wundern, wenn dieser Kampf von rechts angenommen wird“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Montagausgabe).

„Aus meiner Sicht sollten wir für eine gemeinsame demokratische Kultur kämpfen“, mahnte sie. Sie erwarte von der Union in Thüringen, dass sie „nicht weiter der AfD hinterherläuft“. „Denn dann muss man sich nicht wundern, dass das Original gewählt wird“. Trotz der Umfrageergebnisse und des Ergebnisses in Sonneberg warnte Göring-Eckardt davor, die AfD als erfolgreicher zu beschreiben als sie ist. „Das war ein Warnschuss. Gleichzeitig sollten wir nicht so tun, als gäbe es eine Mehrheit für die AfD in Thüringen, Ostdeutschland oder in Deutschland. Das wäre falsch“, sagte sie.


Foto: Katrin Göring-Eckardt, über dts Nachrichtenagentur

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Thüringens Ministerpräsident sieht in Sonneberg-Wahl "Tabubruch"

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Erfurt (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Wahl des ersten deutschen AfD-Landrats im thüringischen Sonneberg rechnet Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) damit, dass es künftig noch häufiger auf kommunaler Ebene zur Wahl von AfD-Kandidaten kommt: „Das Tabu ist jetzt gebrochen“, sagte er am Sonntag. Zugleich wies er den Vorwurf zurück, in Sonneberg seien die Wähler überwiegend rechtsextrem eingestellt: „Die Leute haben der Politik einen Denkzettel verpasst“, sagte Ramelow dem Nachrichtenportal T-Online.

Überrascht habe ihn dies nicht: „Seit Jahren werden ostdeutsche Lebenserfahrungen ignoriert und Ostdeutsche nicht eingebunden. Geschaut wird auf den Osten nur, wenn dort etwas Negatives passiert, die Erfolge aber übersehen. Das führt zu einer Trotzreaktion bei den Menschen.“ Ramelow forderte als Konsequenz ein Umdenken im Westen: „Die Bundesrepublik muss mehr auf den Osten schauen, auf das, was dort geleistet wird.“

Auch müssten Ostdeutsche stärker in politische Entscheidungen und in Führungspositionen eingebunden werden. Als Beispiel nannte er die geplante Krankenhausreform: „Da hat der Osten eine hohe Kompetenz mit Modellen wie der `Schwester Agnes` oder den Polykliniken und diese wird einfach ignoriert statt diese Ostkompetenz aktiv und positiv einzubeziehen.“


Foto: Bodo Ramelow im Erfurter Landtag, über dts Nachrichtenagentur

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Zentralrat der Juden spricht nach Sonneberg-Wahl von "Dammbruch"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat die Wahl des AfD-Politikers Robert Sesselmann im thüringischen Sonneberg zum ersten AfD-Landrat in Deutschland mit Erschütterung zur Kenntnis genommen. „Die – nach dem vorläufigen Ergebnis in Sonneberg – erste Wahl eines AfD-Kandidaten in ein exekutives Amt erschüttert mich“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagausgaben).

„Um es klar zu sagen: Nicht jeder AfD-Wähler hat eine rechtsextreme Gesinnung. Aber die Partei, deren Kandidaten sie gewählt haben, ist laut Landesverfassungsschutz rechtsextrem.“ Schuster fügte hinzu: „Dass so viele Menschen dem zustimmen, beunruhigt mich zutiefst. Sie sollten sich ernsthaft die Frage stellen, ob die Probleme, die sie haben, die Wahl eines Kandidaten einer solchen Partei rechtfertigen. Das ist ein Dammbruch, den die demokratischen politischen Kräfte in diesem Land nicht einfach hinnehmen dürfen.“

Die aus Thüringen stammende Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sagte dem RND: „Dass sich heute eine Mehrheit der Sonneberger für den Kandidaten der rechtsextremen AfD entschieden haben, bestürzt mich sehr. Die AfD hat ein erklärtes Ziel, sie möchte unserer Demokratie Schaden zufügen. Sie hetzt, sie verunsichert, sie stachelt auf.“

Göring-Eckardt fuhr fort: „Diese Wahl darf nicht einfach als Protestwahl abgestempelt werden. Ich bin überzeugt, dass die Menschen die AfD nicht trotz ihrer Positionen wählen, sondern genau wegen dieser Haltungen. Es ist die Verantwortung aller demokratischen Parteien nicht weiter zur Normalisierung beizutragen. Wer rhetorisch rechts blinkt, darf sich nicht wundern, wenn die Menschen bei Wahlen auch tatsächlich rechts abbiegen.“

Sie dankte zugleich den „vielen Menschen, die sich tagtäglich, sei es im Alltag, im Ehrenamt oder in ihrem Job, für Demokratie und Vielfalt stark machen. Wer jetzt pauschalisierend über Ostdeutschland spricht, macht genau dieses Engagement unsichtbar.“


Foto: Zentralrat der Juden, über dts Nachrichtenagentur

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