Sonntag, Dezember 21, 2025
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Schwaches chinesisches Wachstum wirkt desinflationär auf Industrieländer

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Industrieländer China
Foto von Gerwin Bell (Quelle: PGIM Fixed Income)

Ein aktueller Marktkommentar von Gerwin Bell, Lead Economist Asia bei PGIM Fixed Income:

Die Volkswirtschaften der Industrieländer könnten von China eine gewisse Unterstützung in Bezug auf die Inflation erhalten, da die Preise in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht steigen und die relativ schwache Währung Druck auf die die Exportpreise ausübt, was sich desinflationär auf die entwickelten Volkswirtschaften auswirken könnte. Angesichts der bislang eher verhaltenen Erholung in China rechnen wir mit weiteren geldpolitischen Impulsen aus China, gefolgt von fiskalischen Impulsen, die sich auf die Lokalregierungen konzentrieren. Dies dürfte unsere BIP-Prognose von 5,7 % für 2023 stützen.

Ein möglicher fiskalischer Stimulus für alle chinesischen Lokalregierungen birgt jedoch das Risiko einer mangelnden Koordination. Schließlich stehen sie alle vor einer fiskalischen Klippe, da etwa 40 % ihrer Finanzierung aus Grundstücksverkäufen und immobilienbezogenen Einnahmen stammt.

Ein unkoordiniertes Vorgehen könnte dazu führen, dass die Stimulierungsmaßnahmen umfangreicher ausfallen als gerechtfertigt, was die Wachstumsdynamik und das Narrativ von Chinas „Führung“ in der Weltwirtschaft anheizen könnte. Ein erneuter Stimulus würde jedoch die mittel- bis langfristige Wachstumsaussichten Chinas bedrohen. Tatsächlich ist die totale Faktorproduktivität des Landes – also die Effizienz der Ressourcennutzung zur Erzeugung von Wachstum – in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken.

Schwaches chinesisches Wachstum wirkt desinflationär auf Industrieländer

Foto von Gerwin Bell (Quelle: PGIM Fixed Income)

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Inflation im Euroraum sinkt auf 5,5 Prozent

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Luxemburg (dts Nachrichtenagentur) – Die jährliche Inflation im Euroraum ist im Juni voraussichtlich auf 5,5 Prozent gesunken, nach 6,1 Prozent im Mai. Das teilte Eurostat am Freitag auf Basis einer Schätzung mit.

Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise um 0,3 Prozent. Die als „Kerninflation“ bezeichnete Teuerung, also der Preisanstieg ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak, nahm unterdessen leicht zu – von 5,3 Prozent im Vormonat auf nunmehr vermutlich 5,4 Prozent. Im Hinblick auf die Hauptkomponenten der Inflation im Euroraum wird erwartet, dass „Lebensmittel, Alkohol und Tabak“ im Juni die höchste jährliche Rate aufweist (11,7 Prozent, gegenüber 12,5 Prozent im Mai), gefolgt von „Industriegütern ohne Energie“ (5,5 Prozent, gegenüber 5,8 Prozent im Mai), „Dienstleistungen“ (5,4 Prozent, gegenüber 5,0 Prozent im Mai) und „Energie“ (-5,6 Prozent, gegenüber -1,8 Prozent im Mai). Die höchste Inflationsrate misst Eurostat in der Slowakei mit 11,3 Prozent.

In Luxemburg beträgt die Teuerung nur noch 1,0 Prozent, in Belgien 1,6 Prozent. Für Deutschland berechnet Eurostat die Inflationsrate mit 6,8 Prozent, wobei eine andere Methode verwendet wird als vom Statistischen Bundesamt, welches am Donnerstag eine Teuerungsrate von 6,4 Prozent gemeldet hatte.


Foto: Geldautomat in Frankreich, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Liquiditätsängste am Anleihenmarkt „deutlich übertrieben“

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Anleihenmarkt

Ein aktueller Marktkommentar von Adrian Hull, Head of Core Fixed Income bei Aegon Asset Management:

Da die Zinssätze weiter steigen, weil die Zentralbanken versuchen, die anhaltend hohe Inflation zu bekämpfen, wächst die Sorge, dass die Unternehmen Schwierigkeiten haben könnten, ihre in den letzten zehn Jahren angehäuften billigen Schulden zu refinanzieren.

Unternehmen, insbesondere Nicht-Finanzunternehmen, haben in den letzten Jahren zwar in großem Umfang Kredite aufgenommen, um von den niedrigen Zinsen zu profitieren, doch auch bereits Maßnahmen ergriffen, um sich gegen steigende Zinskosten zu schützen, vor allem durch die Kündigung der Schulden. Infolgedessen haben sowohl niedrigere Renditen als auch Anleihen mit längerer Laufzeit die Duration der durchschnittlichen Indizes für Unternehmensanleihen in den letzten Jahren erhöht.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Refinanzierung die Fremdkapitalkosten für Unternehmen erhöhen wird, aber ähnlich wie bei der aktuellen Debatte über die Kosten britischer Hypotheken ist der Weg zum „Schmerzpunkt“ viel langsamer, als erwartet. Normalerweise liegt der Knackpunkt für nicht so gut aufgestellte Unternehmen in der Refinanzierung, aber das ist kein Problem für Hochzinsanleihen. Obwohl ein Anstieg der Ausfälle gegenüber dem niedrigen Niveau der letzten Jahre realistisch ist, rechnen die Märkte für Hochzinsanleihen derzeit nicht mit einer schrittweisen Veränderung der Ausfälle.

Solide Entwicklung der Kreditmärkte

Die Kreditmärkte haben sich in diesem Jahr bisher solide entwickelt, und obwohl davon ausgegangen werden kann, dass aufgrund höherer Zinssätze und einer schleppenden oder sich verlangsamenden Wirtschaft ein weniger günstiges Umfeld bevorstehen könnte, gibt es keine Gefahr einer Krise. Die Anleger sorgen sich in der Regel um die Liquidität der Anleihemärkte und ignorieren dabei die Aussicht auf höhere Renditen. Es ist leicht, sich über die Liquidität offener Fonds Sorgen zu machen, aber diese Befürchtungen sind unbegründet, wenn der Großteil der Aktivitäten an den Anleihemärkten mit Versicherungsgesellschaften oder Rentenversicherungen zusammenhängt, wo eine aktive Allokation in Anleihemärkte mit höheren Renditen attraktiv wird.

Aegon AM hat im Laufe der Jahre Probleme im Zusammenhang mit der Liquiditätsstruktur der Märkte nach der Finanzkrise festgestellt, ist aber weitaus zuversichtlicher, dass der „Wert“ und die Liquidität der Märkte heute durch die aktuellen Renditen gestützt werden, die seit über 15 Jahren nicht mehr erreicht wurden. Die Investmentfonds an den europäischen Investment-Grade-Märkten haben in den letzten 12 Monaten alle zugelegt. Die Anleihemärkte sind weit davon entfernt, eine „Mini-Budget-Panik“ auszulösen und die Beendigung des Programms der Bank of England zum Verkauf von Unternehmensanleihen sollte Grund zur Zuversicht geben, obwohl die Angst vor einem Liquiditätsengpass groß ist.

Es gibt immer Bedenken hinsichtlich eines Zusammenbruchs der Marktbedingungen oder Liquiditätsengpässen, aber angesichts der heutigen Preisgestaltung an den Märkten wird es kein Ereignis im Stil eines ‚Mini-Haushalts‘ bei Unternehmensanleihen geben. Die Anleger machen sich Sorgen über versteckte Risiken, aber was heute bemerkenswert ist, ist das anhaltende Funktionieren des Marktes für Unternehmensanleihen.

Die Zentralbanken bleiben ein wichtiger Bestandteil des Anleihemarktes. Weniger bekannt als die Leitzinsen ist der Wiederverkauf von Anleihen durch die Bank of England. Im vergangenen Jahr befürchteten die Anleger, dass der Verkauf von Unternehmensanleihen im Wert von 20 Milliarden Pfund durch die Bank of England den Markt erheblich belasten würde. Diese Anleihen wurden an den Markt zurückverkauft und er hat sich durch dieses große Angebot erholt. Darüber hinaus hat die Bank nicht mehr in britische Staatsanleihen reinvestiert und verkauft sie nun aktiv.

Liquiditätsängste am Anleihenmarkt „deutlich übertrieben“

Foto von Adrian Hull (Quelle: Aegon AM)

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Mehr Arbeitslose als im Vorjahr – Dynamik ausgebremst

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Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni 2023 um 192.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit am Freitag mit.

Gegenüber dem Vormonat nahm die Zahl um 11.000 auf 2,555 Millionen Arbeitssuchende zu. Die Arbeitslosenquote liegt im Juni 2023 wie im Vormonat bei 5,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. „Die schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spüren wir nun auch auf dem Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit steigt und das Beschäftigungswachstum verliert an Schwung“, sagte die Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles in Nürnberg.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 3.000 gestiegen. Sie lag im Juni 2023 bei 3.409.000 Personen. Das waren 301.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung nur um 75.000 über dem Vorjahreswert gelegen.

Im Juni waren 769.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 108.000 weniger als vor einem Jahr. Damit setzt sich der saisonbereinigte Rückgang der gemeldeten Nachfrage fort, der seit mittlerweile einem Jahr zu beobachten ist. 766.000 Personen erhielten im Juni 2023 Arbeitslosengeld, 77.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Juni bei 3.921.000. Gegenüber Juni 2022 war dies ein Anstieg um 123.000 Personen.

7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.


Foto: Agentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Abgeschwächte Dynamik auf dem Arbeitsmarkt

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im Mai 2023 sind rund 45,7 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig gewesen. Die Zahl sank saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat leicht um 4.000 Personen und damit erstmals seit 10 Monaten (Juli 2022: -19.000 Personen), teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.

Im April 2023 war die saisonbereinigte Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vormonat um 14.000 Personen gestiegen, zuvor hatte es in den Monaten Februar und März 2023 noch deutlichere Anstiege im Vormonatsvergleich gegeben (jeweils +55.000 Personen; +0,1 Prozent). Nicht saisonbereinigt nahm die Zahl der Erwerbstätigen im Mai 2023 gegenüber April 2023 um 27.000 Personen zu (+0,1 Prozent). Der Anstieg fiel damit erheblich schwächer aus als im Mai-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 (+97.000 Personen). Gegenüber Mai 2022 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Mai 2023 um 0,8 Prozent (+361.000 Personen).

Im April 2023 hatte die Vorjahresveränderungsrate noch bei +0,9 Prozent gelegen, in den Monaten November 2022 bis März 2023 gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten bei jeweils +1,0 Prozent. Im Vorjahresvergleich setzte sich somit im Mai 2023 der langfristige Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt verlangsamt fort. Im Mai 2023 waren nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung 1,31 Millionen Personen erwerbslos. Das waren 20.000 Personen oder 1,5 Prozent mehr als im Mai 2022.

Die Erwerbslosenquote lag unverändert bei 2,9 Prozent. Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte lag die Erwerbslosenzahl ebenfalls bei 1,31 Millionen Personen und damit um 1.000 Personen oder 0,1 Prozent niedriger als im Vormonat April 2023. Die bereinigte Erwerbslosenquote blieb im Mai 2023 im Vergleich zum Vormonat stabil bei 2,9 Prozent, so die Behörde.


Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Weniger Firmen wollen Preise erhöhen

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München (dts Nachrichtenagentur) – Immer weniger Unternehmen in Deutschland wollen in den nächsten drei Monaten ihre Preise erhöhen. Die Preiserwartungen sanken für die Gesamtwirtschaft im Juni auf 16,3 Punkte, von 19,1 im Mai.

Einen kräftigen Rückgang von 61,4 auf 45,6 Punkte gab es im Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln. Dort dürfte das Tempo der Preisanstiege allmählich nachlassen. „Insgesamt aber wird die Inflationsrate für die Verbraucher nur ganz langsam sinken, denn bei vielen Dienstleistern gehen die Preiserwartungen nur schleppend zurück; zum Beispiel in der Gastronomie von 34,2 auf 32,9 oder bei den Reisebüros von 46,5 auf 45,5 Punkte“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Im Handel insgesamt fielen die Preiserwartungen von 18,6 auf 14,2 Punkte.

Mit Preissenkungen können mittlerweile die Käufer von Unterhaltungselektronik rechnen. Hier brach die Zahl ein, von plus 24,1 auf minus 1,5 Prozent. Auch im Bau dürften die Preise weiter sinken, auch wenn die Preiserwartungen leicht von minus 6,8 auf minus 5,4 Punkte stiegen. In der Industrie sanken die Preiserwartungen von 7,7 Punkte auf 6,1. In einzelnen Branchen zeichnen sich sogar deutliche Preissenkungen ab.

„Bis sie bis zum Verbraucher durchgereicht werden, dürfte aber noch ein bisschen Zeit vergehen“, sagte Wollmershäuser. Zu erwarten sind Preissenkungen bei den Papierherstellern (minus 51,3 Punkte nach minus 55,5), in der Chemie (minus 33,9 Punkte nach minus 28), bei Gummi- und Kunststoffwaren (minus 22,7 Punkte nach minus 14,3), bei Druckerzeugnissen (minus 18,7 Punkte nach minus 6,3), bei Glas, Keramik (minus 7,5 Punkte nach minus 8,7) und bei Textilien (minus 21 Punkte nach minus 20,2). Erstmals planen auch die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln nun Preissenkungen (minus 11 Punkte nach plus 4,2). Mit weiteren spürbaren Preisanstiegen ist hingegen zu rechnen bei den Herstellern von Getränken (plus 34,1 Punkte nach plus 26,5), Bekleidung (plus 38,3 Punkte nach 50,6), Datenverarbeitungsgeräten (plus 30,7 Punkte nach 20,5) sowie Kraftwagen (plus 23,6 Punkte nach 22,1).

Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100.


Foto: Joghurt im Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ausschreitungen in Frankreich – 40.000 Polizisten im Einsatz

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Paris (dts Nachrichtenagentur) – In Frankreich ist es in der Nacht zum Freitag in vielen Landesteilen erneut zu heftigen Ausschreitungen gekommen, das Polizeiaufgebot wurde deutlich erhöht. Mittlerweile sind 40.000 Beamte im Einsatz.

Präsident Macron hatte die Bevölkerung am Vortag zur Ruhe aufgerufen. Hintergrund der Auseinandersetzungen ist der Tod eines 17-Jährigen nordafrikanischer Abstammung während einer Routineverkehrskontrolle in der Stadt Nanterre am Dienstag. Gegen den beschuldigten Polizisten sind unterdessen Ermittlungen wegen Totschlags eingeleitet worden. Er soll sich bereits in Untersuchungshaft befinden.

Zunächst war seitens der Polizei behauptet worden, der 17-Jährige sei mit seinem Auto auf zwei Motorrad-Polizisten zugerast, in dem Video einer Kamera war später jedoch zu sehen, wie die Beamten das Auto des 17-Jährigen für eine Verkehrskontrolle stoppten. Ein Polizist zielte dabei mit seiner Waffe durch das Fenster auf den Fahrer und gab einen Schuss ab, nachdem das Auto abrupt beschleunigt hatte. Der Wagen setzte daraufhin seine Fahrt fort und krachte gegen einen Pfeiler. Der 17-Jährige verstarb wenig später.

In den folgenden Nächten kam es zunächst in Nanterre, später auch in Paris und anderen Landesteilen zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Sicherheitskräften. In den Sozialen Medien wurden Videos einer brennenden Straßenbahn sowie von berennenden Autos geteilt. „Eine Nacht unerträglicher Gewalt gegen Symbole der Republik: Rathäuser, Schulen und Polizeistationen werden angezündet oder angegriffen“, hatte es der französische Innenminister, Gérald Darmanin, am Donnerstagmorgen genannt. Über 100 Personen seien bereits im Zuge der Proteste verhaftet worden.

Auch Präsident Emmanuel Macron verurteilte die Ausschreitungen: „Gewalt gegen Polizeistationen, Schulen, Rathäuser, gegen die Republik ist nicht zu rechtfertigen, Meditation, Gerechtigkeit und Ruhe müssen die nächsten Stunden leiten.“ Unterdessen gab es auch im Nachbarland Belgien Proteste.


Foto: Französisches Polizeiauto, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kretschmer für deutlichere Abgrenzung der CDU zu Grünen

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Dresden (dts Nachrichtenagentur) – Im Streit um Lehren aus der Wahl eines Landrats der AfD in Thüringen erhält CDU-Parteichef Friedrich Merz Unterstützung von Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. „Die Union muss den Grünen wenn nötig deutlich widersprechen“, sagte Kretschmer, der auch Landesvorsitzender der CDU in Sachsen ist, dem „Stern“.

„Vor allem die bevormundende Energie- und Wirtschaftspolitik der Grünen ist demütigend für die Menschen in Ostdeutschland, die schon so viel an Transformation und Veränderung durchgemacht haben.“ Die Leute reagierten „zu Recht allergisch darauf, wenn über ihre Köpfe hinweg entschieden“ werde. Nachdem im thüringischen Kreis Sonneberg erstmals in Deutschland ein AfD-Kandidat zum Landrat gewählt worden war, hatte der CDU-Bundesvorsitzende Merz eine noch stärkere Auseinandersetzung mit den Grünen angekündigt. Diese seien auf absehbare Zeit „die Hauptgegner“ in der Bundesregierung. Merz begründete dies damit, dass die Grünen für die aktuelle Polarisierung in der Energie- und Umweltpolitik verantwortlich seien.


Foto: Michael Kretschmer, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

IW-Studie: Qualifizierung kann Fachkräftemangel deutlich reduzieren

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Durch Weiterbildung von arbeitslosen Hilfskräften könnte der Fachkräftemangel in Deutschland deutlich reduziert werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten.

Rein rechnerisch könnte die Fachkräftelücke um etwa 83.000 Menschen verringert werden, wenn arbeitslose Helfer in dem Berufsfeld, in dem sie eine Stelle suchen, zu Fachkräften qualifiziert werden, heißt es darin. In Deutschland können derzeit mehr als 350.000 Stellen nicht besetzt werden. Gleichzeitig suchen mehr als eine Million arbeitslose An- und Ungelernte nach Tätigkeiten, für die es weniger Stellen als Arbeitslose gibt. Um dieses Missverhältnis zu reduzieren, könnte eine gezielte Qualifizierung beitragen. „Die Fachkräftesituation wird sich durch den demografischen Wandel weiter verschärfen. Daher gilt es künftig, die Potenziale von An- und Ungelernten bei der Fachkräftesicherung noch intensiver zu nutzen“, sagte Studienautorin Sabine Köhne-Finster den Funke-Zeitungen. Wichtig sei es für Unternehmen, bei der Personalsuche schon mögliche Qualifizierungspotenziale mitzudenken und Arbeitslose gezielt auf diese Möglichkeiten anzusprechen. Allein 2022 hat der Fachkräftemangel mit mehr als 630.000 Stellen einen neuen Höchststand erreicht. Insgesamt gibt es laut Kofa-Studie mehr als 400 Berufe, die eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen. Doch nicht alle Jobs müssten mit Fachkräften besetzt werden. In 64 dieser Berufe würden auch helfende Tätigkeiten gebraucht – also Menschen, die Fachkräften zuarbeiten. In 16 Berufen könnte die Fachkräftelücke durch eine Weiterbildung reduziert werden, heißt es in der Untersuchung. So könnten beispielsweise im Verkauf, in der Lagerwirtschaft, bei Köchen, in der Metallbearbeitung, bei Malern und Lackierern die Fachkräftelücke komplett geschlossen werden. Im Tiefbau, der Elektrotechnik, im Metallbau oder der Kunststoffherstellung, in Hotels, der Gastronomie oder in der Lebensmittelherstellung ließen sich durch Weiterbildung viele offene Stellen besetzen. Die Weiterbildung könnte durch Umschulungen oder Qualifizierungen erfolgen. Diese Maßnahmen werden bereits von den Arbeitsagenturen oder Industrie- und Handelskammern unterstützt.

Schwieriger ist die Stellenbesetzung im Gesundheitsbereich und der Kranken- oder Altenpflege, wo rund 35.000 Fachkräfte gesucht werden, so die Studie. Dort würde selbst eine Qualifizierung von Helfenden nicht ausreichen, um alle offenen Stellen zu besetzen.


Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Umweltbundesamt kritisiert geplante Förderung von Holzheizungen

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Dessau-Roßlau (dts Nachrichtenagentur) – Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Ampel-Fraktionen für das Vorhaben gerügt, dass das Heizen mit Holz mit dem neuen Heizungsgesetz aller Voraussicht nach weiter gefördert statt eingeschränkt werden soll. Das werde zu einem Zubau an Holzheizungen und damit zu einem deutlichen Anstieg des Einsatzes von Holz als Brennstoff führen, sagte UBA-Luft-Experte Marcel Langner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgaben).

„Dies setzt einerseits die Wälder, die schon intensiv zur Brennholzgewinnung genutzt werden und gleichzeitig den wachsenden Herausforderungen durch die Folgen des Klimawandels ausgesetzt sind, weiter unter Druck“, klagte Langner. „Andererseits entstehen durch die Verbrennung von Holz klimaschädliche Treibhausgase und Feinstaub, der die menschliche Gesundheit belastet.“ Im ursprünglichen Kabinettsentwurf für das Gebäudeenergiegesetz waren hohe Auflagen für Holz- und Pelletheizungen im Bestand vorgesehen sowie ein De-facto-Verbot für Neubauten. Die Fraktionseinigung vom Dienstag sieht nun eine „technologieoffene“ Förderung und keine Verbote mehr vor, sodass der Einbau von Holzheizungen ohne Einschränkungen erlaubt bliebe und sogar finanziell unterstützt würde, sollte der Bundestag zustimmen. „Wir erwarten, dass die deutschen Feinstaub-Emissionen um mindestens fünf Prozent ansteigen werden“, sagte Langner. Damit werde die europarechtliche Verpflichtung zur Reduktion der Feinstaub-Emissionen bis 2030 ohne zusätzliche Minderungsmaßnahmen in anderen Sektoren wie dem Straßenverkehr nicht einzuhalten sein. Der Brennstoff Holz sollte möglichst sparsam genutzt werden, rät das UBA. Wo es keine Alternative zu Holzheizungen gebe, sollten diese „nur in Kopplung mit einem Pufferspeicher und solarbetriebenen Anlagen zur Warmwasserbereitung genutzt und möglichst emissionsarm betrieben werden“. Für Neubauten gebe es „deutlich umweltfreundlichere, gesündere und kostengünstigere Alternativen“ als Holz- oder Pelletheizungen, sagte Langner.


Foto: Umweltbundesamt, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts