Montag, Dezember 22, 2025
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Wetterdienst warnt vor Unwetter im Norden: Orkanwarnung für Hamburg

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Wetterdienst warnt vor heftigen Unwettern im Norden. Unter anderem für Hamburg wurde am Dienstagabend eine Warnung vor Orkan herausgegeben, gültig von Mittwoch, 14 bis 20 Uhr.

Es bestehe die Gefahr des Auftretens von Orkanböen der Stufe 3 von 4. Es seien unter anderem verbreitet schwere Schäden an Gebäuden möglich, Bäume könnten entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. „Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien“, heißt es in der Unwetterwarnung. Zur Gefahr möglicher Überflutungen machte der Deutsche Wetterdienst zunächst keine Angaben. Der Sturmflutwarndienst Niedersachsen erwartet für den frühen Mittwochnachmittag unter anderem vor Norderney, in Emden, Wilhelmshaven, Cuxhaven und Bremerhaven eine Abweichung des Tidehochwassers von bis zu 0,75 Metern, Strände und Vorländer könnten überflutet werden, hieß es.


Foto: Fähre im Hamburger Hafen, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

1.859 Menschen bei Flucht über Mittelmeerroute in 2023 gestorben

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im ersten Halbjahr sind bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, mindestens 1.859 Menschen gestorben. Das geht aus neuen Zahlen des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen, UNHCR, hervor, über die „Business Insider“ berichtet.

Die Opferzahl war damit um 56 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2022 als 1.200 Menschen gestorben waren. Im gesamten vergangenen Jahr waren im Mittelmeer laut UNHCR 2.439 Flüchtlinge gestorben oder wurden vermisst. In diesem Jahr sind die Opferzahlen so hoch wie seit 2015 nicht mehr. „Die hohe Zahl an Opfern im Mittelmeer ist erschütternd“, sagte der Direktor der UN-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer zu „Business Insider“.

„Diese Menschen flüchten vor Gewalt und Krieg, sie brauchen dringend sichere Fluchtrouten.“ Nur so werde ein weiteres Sterben im Mittelmeer verhindert. „Bis dahin muss es eine humanitäre Pflicht bleiben, Menschen aus Seenot zu retten“, forderte Ruhenstroth-Bauer. Diese Pflicht zur Seenot-Rettung dürfe niemals zur Debatte stehen.

„Die Länder Europas müssen für beides – sichere Fluchtrouten und uneingeschränkte Seenotrettung – schnelle und nachhaltige Lösungen finden“, sagte Ruhenstroth-Bauer. Die Überfahrt über das Mittelmeer gilt weltweit als die gefährlichste Route für Flüchtlinge. Dennoch versuchen jährlich Zehntausende auf oft kaum seetüchtigen Booten Europa zu erreichen.


Foto: Bojen im Meer, über dts Nachrichtenagentur

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Grüne verlieren erstmals seit Jahren wieder Mitglieder

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Jahren des rasanten Wachstums verlieren die Grünen erstmals seit langer Zeit wieder Mitglieder. Das ergab eine Abfrage des „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe) unter allen 16 Landesverbänden der Grünen.

Demnach traten zwischen Januar und Juli insgesamt 770 Mitglieder mehr aus der Partei aus als bei den Grünen in diesem Zeitraum eintraten. Nach politisch schwierigen Monaten für die Grünen mit Diskussionen um die Abbaggerung des Braunkohledorfs Lützerath, dem Heizungsgesetz und den geplanten Verschärfungen des EU-Asylsystems gleicht sich die negative Entwicklung in beinahe allen Landesverbänden. Zwar konnten Schleswig-Holstein (+49), Bayern (+31) und Hessen (+7) minimale Zuwächse verzeichnen, doch vor allem in den mitgliederstarken Landesverbänden überwogen die Austritte. In Nordrhein-Westfalen (-292), Niedersachsen (-181) und Baden-Württemberg (-104) machten die Austritte eine dreistellige Zahl aus, aber auch in Berlin (-94), Hamburg (-83) und im Saarland (-53) verließen zahlreiche Grünen-Mitglieder im ersten Halbjahr die Partei.

Für die Grünen vollzieht sich damit eine Trendwende. Zwischen 2017 und 2021 hatte sich die Partei beinahe verdoppelt und war von 65.000 auf rund 125.000 Mitglieder gewachsen. In dieser Zeit hatten die damaligen Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck proklamiert, die Grünen in die politische Mitte führen zu wollen. Unter den beiden neuen Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour hatte sich dieser Trend schon im vergangenen Jahr stark abgeschwächt.

2022 hatte die Partei nur noch einen Zuwachs von 714 Mitgliedern.


Foto: Grünen-Parteitag, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Schweiz will europäischer Luftabwehr-Initiative beitreten

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Bern (dts Nachrichtenagentur) – Die Schweiz will einer Initiative zur Verbesserung der gemeinsamen europäischen Luftabwehr beitreten. Verteidigungsministerin Viola Amherd werde am Freitag in Bern eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen, berichtet der SRF unter Berufung auf das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS).

Etwaige Probleme mit der in der Verfassung der Schweiz festgeschriebenen Neutralität seinen nicht gegeben, da eine Zusammenlegung der Luftabwehr nicht beabsichtigt sei. Am Samstag war bekannt geworden, dass Österreich plant, der europäischen Luftabwehr-Initiative `Sky Shield` beizutreten. Die Schweiz wäre somit das zweite Land, das sich beteiligt und kein Nato-Mitglied ist. Die Initiative verfolgt das Ziel, bestehende Lücken in der Luftabwehr zu schließen.

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine hatten viele Länder Defizite bei der Bekämpfung ballistischer Raketen und bei der Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern erkannt. Die Schweiz war zuletzt für ihre ablehnende Haltung gegenüber Waffenlieferungen an die Ukraine kritisiert worden.


Foto: Fahne der Schweiz, über dts Nachrichtenagentur

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Mützenich will Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion bleiben

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Rolf Mützenich will das Amt als Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion behalten und daher im September für zwei weitere Jahre kandidieren. Er habe „Meinungen und den Rat von Vertrauten und Weggefährten“ eingeholt, sagte Mützenich der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“.

„Dazu zählt vor allem Matthias Miersch, dessen Überlegungen und Arbeit ich überaus schätze.“ Die Äußerung ist womöglich ein Signal an die Parteilinke, dass Miersch, der als möglicher Nachfolger gehandelt worden war, in die Entscheidung eingebunden war. Mützenich beteuerte, er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Ich denke immer wieder darüber nach, ob ich noch leistungsfähig und auf der Höhe der Zeit bin, um weiter machen zu können.“

Solche „existentiellen Fragen“ mache er in der Regel mit sich selbst aus, so Mützenich, der nach dem Rücktritt der früheren Fraktionsvorsitzenden Nahles zunächst als Übergangskandidat gehandelt worden war. Er habe seiner Fraktion „weiterhin etwas anzubieten“, sagte er. Dies sei: „Den Zusammenhalt der Fraktion zu fördern und den Kurs einer sozialdemokratisch geführten Regierung zu stützen und mit anderen zu beeinflussen.“ Mützenich, der seine Fraktion an diesem Nachmittag über seine Entscheidung informiert, kündigt zugleich an, Einfluss auf das laufende Haushaltsverfahren nehmen zu wollen und stellt klar, dass die SPD eine Erhöhung des Mindestlohns nicht politisch anordnen will.

„Wir hätten uns von der Arbeitgeberseite in der Mindestlohnkommission sicher mehr Verständnis für die Lebensrealität gewünscht“, so der SPD-Politiker. „Dass Lars Klingbeil für eine deutliche Erhöhung plädiert, wenn die Kommission das nächste Mal zusammensitzt, finde ich vollkommen richtig.“ Mit dem aktuellen Haushalt zahle die Republik einen „doppelten Preis“: zum einen sei es der erste Haushalt seit Corona, der sich sozial- und gesundheitspolitisch auf normale Zeiten einstellen müsse, zum anderen „zahlen wir den Preis dafür, dass Putins Aggression gegen die Ukraine eine deutlich bessere Verteidigungsfähigkeit erfordert“. Für ihn persönlich sei das „herausfordernd“, so Mützenich, der sich die längste Zeit seiner politischen Karriere der Friedenspolitik verschrieben hatte.

Verteidigung sei „aber nicht alles“. Wenn Boris Pistorius 10 Milliarden Euro mehr für seinen Haushalt haben möchte, liege das in seiner Verantwortung als Verteidigungsminister. „Und in meiner Verantwortung als Fraktionschef liegt es, für eine gewisse Balance zu sorgen und dafür, dass auch viele andere Anliegen ernstgenommen und umgesetzt werden“, so Mützenich. Die SPD-Fraktion werde vor einer Zustimmung im Bundestag an den Haushalt „Hand anlegen“.


Foto: Rolf Mützenich, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Die Zentralbanken halten noch immer das Zepter in der Hand

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Wirtschaft Welt Investment Konsens Jahr

Ein aktueller Investmentausblick „The Globe“ von Eurizon:

Die Inflation ist nach den jüngsten verfügbaren Daten im Mai erneut gesunken und liegt im Jahresvergleich nun bei 4 % in den USA und 6,1 % in der Eurozone. Dies ist ein respektabler Rückgang, wenn man bedenkt, dass die Höchstwerte in den USA bei 9,1 % und bei uns in Europa bei 10,6 % lagen. Dieser Rückgang reicht jedoch nicht aus, um das Aufflammen der Inflation als beendet zu betrachten, zumal ein Großteil des Rückgangs auf die Normalisierung der Energiepreise zurückzuführen ist, während die Kernkomponenten immer noch überaus hohe Preise aufweisen.

Auf jeden Fall sind die Märkte allgemein weiterhin davon überzeugt, dass die Inflationsrate in Richtung 2 % tendiert. Die Konsensschätzungen sagen für die nächsten anderthalb Jahre einen Rückgang der Inflation in den USA und in der Eurozone bis Ende 2024 auf die 2-Prozent-Marke voraus.

Was das Wirtschaftswachstum anbelangt, so gehen die Analysten in ihren Gesamteinschätzungen von einer Fortsetzung der geordneten Verlangsamung aus, die Ende 2023 nahe der Nulllinie liegen und dann in den Jahren 2024 und 2025 auf ein niedriges, aber stabiles Niveau steigen wird.

Im Vergleich zu dieser idealen Kombination aus sanfter Verlangsamung von Inflation und Wachstum werden insbesondere zwei Aspekte zu beobachten sein: zum einen die Kerninflationsdaten, die sich analog zum Energiesektor entwickeln dürften, und zum anderen die Arbeitsmarktstatistiken. Bei Letzteren würde eine Abschwächung der Inflationsrate das Risiko einer starken Verlangsamung stärker in den Vordergrund rücken.

Die Zentralbanken haben sich durch den Rückgang der Inflation nicht beirren lassen und ihre Position beibehalten. Allerdings hat die Fed die Zinsen im Juni nicht erhöht, nachdem sie diese zehnmal in Folge angehoben hatte. Die EZB hob die Zinssätze um 25 BP an, verlangsamt aber seit einigen Monaten ihr Tempo.

Was die Zukunft betrifft, so hat die Fed angedeutet, dass sie die Zinssätze in diesem Jahr noch zwei weitere Male anheben will. Die Märkte folgen ihr nur bedingt. Sie glauben: Sollten keine besonders guten Arbeitsmarkt- oder Inflationsdaten vorgelegt werden, werde die Fed die Zinssätze nicht erneut anheben. Auch die EZB hat grundsätzlich erklärt, die Geldpolitik weiter straffen zu wollen.

Der Markt rechnet daher mit zwei weiteren Anhebungen bis zum Herbst.
Wir befinden uns also in der Endphase einer beschleunigten Straffung der Geldpolitik, die vor mehr als einem Jahr begonnen hat. 2024 wird höchstwahrscheinlich ein Jahr mit sinkenden Zinssätzen sein – entweder weil die Inflation eingedämmt wird (Szenario eines „Soft Landings“) oder weil es notwendig sein wird, die makroökonomische Verlangsamung einzudämmen (Szenario eines „Hard Landings“).

In beiden Fällen erscheint der Anleihemarkt attraktiv. Hier waren die kurz- und mittelfristigen Zinssätze zu den Jahreshochs zurückgekehrt, ohne diese zu überschreiten. Außerdem spricht die Form der Kurven in den USA und in Deutschland, die extrem invers sind, dafür, dass sich die geldpolitische Straffung nun in ihrer Endphase befindet.

Die Risikoaktiva reagierten gelassen auf die noch immer bestehenden Restriktionsabsichten der Zentralbanken. Im Gegenteil, die Anleihespreads zogen sich zusammen und die Aktienmärkte stiegen. Auch hieran lässt sich erkennen, dass ein Ende der geldpolitischen Straffung bevorsteht und der Konjunkturzyklus sich fortsetzt.
Dieses Szenario wird sich in den kommenden Monaten anhand der Inflations- und Beschäftigungsdaten bewähren müssen, mittelfristig kann es jedoch als zentral angesehen werden.

Unter den Unternehmensanleihen weisen Investment-Grade-Anleihen ein attraktives Risiko- Ertrags-Verhältnis auf, da die Zinssätze bei Fälligkeit hoch sind und die Renditeaufschläge bereits ein gewisses Maß an wirtschaftlicher Verlangsamung berücksichtigen. High Yields hingegen sind einem größeren Volatilitätsrisiko ausgesetzt. Interessant sind daher Anleihen aus Schwellenländern, in denen die Zentralbanken Spielraum haben, um eine mögliche Konjunkturabschwächung auszugleichen.

Bei Aktien liegen die absoluten (Kurs-Gewinn- Verhältnis) und die relativen Bewertungen (Risikoaufschlag gegenüber Staatsanleihen) mittelfristig gesehen im Rahmen ihrer historischen Durchschnittswerte. Eine Verlängerung der geldpolitischen Straffung oder umgekehrt eine starke Konjunkturabschwächung könnte jedoch die Volatilität wieder anheizen, die in letzter Zeit angesichts der Erwartung eines Soft Landings in den Hintergrund getreten ist.

Die Zentralbanken halten noch immer das Zepter in der Hand

Foto: Bild von Colin Behrens auf Pixabay

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Hamburger Politiker drohen NRW-Justizminister mit Klage

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Weil das Justizministerium in NRW unter Leitung von Minister Benjamin Limbach (Grüne) sich offenbar weigert, die vollständigen Ermittlungsakten zum Cum-Ex-Skandal an den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Hamburg weiterzugeben, drohen Politiker aus der Hansestadt mit einer Klage. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe).

Das NRW-Ministerium vertritt demnach die Ansicht, die Dokumente vor der Weitergabe sichten und filtern zu dürfen – der Hamburger Abgeordnete Richard Seelmaecker (CDU) will das nicht länger hinnehmen. „Sollte der Minister die Unterlagen nicht umgehend weitergeben, werden wir Klage einreichen“, sagte er der Zeitung. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt im Umfeld der M.M. Warburg und der HSH Nordbank. Beide Fälle sind auch Gegenstand der Untersuchungen der Hamburger Bürgerschaft.

Er hat den Auftrag, zu klären, warum der Hamburger Senat und die Hamburger Steuerverwaltung bereit waren, „Steuern in Millionenhöhe mit Blick auf Cum-Ex-Geschäfte verjähren zu lassen“ und inwieweit es dabei zur Einflussnahme zugunsten der steuerpflichtigen Bank und zum Nachteil der Hamburger gekommen sei. Dabei geht es konkret auch um die Frage, ob es unter dem ehemaligen Ersten Hamburger Bürgermeister und heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz zu politischer Einflussnahme zugunsten des Hamburger Bankiers Christian Olearius kam. Der Begriff Cum-Ex steht für den wohl größten Steuerskandal Deutschlands. Er bezeichnet eine Methode des Aktienhandels, bei der sich die Beteiligten doppelt so viel Steuern erstatten ließen, wie sie zahlten.

Banken und Investoren verdienten damit Milliarden.


Foto: Hamburgische Bürgerschaft, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Künast drängt auf Schutz von Kindern vor "Zuckerbomben"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Anlässlich neuer Untersuchungen des Max-Rubner-Instituts, nach denen Kinderlebensmittel noch immer häufig zu viel Zucker, Fett und Salz enthalten, fordern die Grünen den Koalitionspartner FDP auf, den Weg für eine Beschränkung der an Kinder gerichteten Werbung freizumachen. „Die Reduktion von Zucker, Salz und Fett bei Produkten mit Kinderoptik ist nicht ausreichend“, sagte die Ernährungsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Renate Künast, dem „Tagesspiegel“.

Das gehe zulasten der Gesundheit der Kinder, von denen schon jetzt 15 Prozent übergewichtig und sechs Prozent adipös sind. „Damit Kinder endlich vor Zuckerbomben und Co. geschützt werden, müssen wir umso dringlicher das Gesetz zur Regulierung des Kindermarketings auf den Weg bringen“, sagte Künast. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte zuletzt einen Entwurf für Werbeverbote zu bestimmten Sendezeiten vorgelegt, der jedoch von der FDP abgelehnt wird.


Foto: Renate Künast, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Stoltenberg soll weiteres Jahr Nato-Generalsekretär bleiben

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg soll ein weiteres Jahr an der Spitze des Verteidigungsbündnisses stehen. Wie die Allianz mitteilte, beschlossen die Mitgliedsstaaten am Dienstag, sein Mandat bis zum 1. Oktober 2024 zu verlängern.

Die Entscheidung muss noch von den Staats- und Regierungschefs auf dem anstehenden Gipfel in Vilnius bestätigt werden, was allerdings als Formsache gilt. Die Suche nach einem Nachfolger hatte sich zuvor schwierig gestaltet, Stoltenberg selbst hatte mehrfach erklärt, eigentlich keine weitere Amtszeit anzustreben. Der norwegische Politiker ist seit 2014 Nato-Generalsekretär. Ursprünglich wollte er bereits im Herbst 2022 aufhören, um im Anschluss norwegischer Zentralbankchef zu werden.

Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine wurde seine Amtszeit aber verlängert, im Zuge dessen erklärte Stoltenberg zudem seinen Verzicht auf den Posten als Chef der Zentralbank.


Foto: Jens Stoltenberg, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Höhere Lebensmittelpreise bedrohen Ernährungssicherheit und politische Stabilität weltweit

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Ein aktueller Marktkommentar von Giancarlo Perasso, Lead Economist Africa and Former Soviet Union und Elizabeth Doppelt, Senior Associate for the Global Macroeconomic Research Team bei PGIM Fixed Income:

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine im vergangenen Jahr hat einen Krieg ausgelöst, der die globalen Lebensmittelversorgungsketten auf den Kopf gestellt hat. Seitdem haben steigende Lebensmittelpreise weltweit für Unmut gesorgt und zu Protesten in Ländern wie Pakistan, Ecuador, Indien und vielen anderen geführt.

Die Preise für Nahrungsmittel und Düngemittel sind im Vergleich zu ihren jüngsten Höchstständen wieder gesunken. Da jedoch Russland und die Ukraine wichtige Exporteure von Nahrungsmitteln und Russland und Belarus wichtige Produzenten von Düngemitteln sind, befinden sich die Preise immer noch auf historischen Höchstständen. Auch bleibt die geopolitische Lage weiterhin angespannt. Hinzu kommt, dass die volatilen Ölpreise und die zunehmend unsicheren Wetterbedingungen die Kosten für die Produktion und den Transport von Nahrungsmitteln in die Höhe getrieben haben.

 

ABBILDUNG 1A

Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
World Food Price Index 

 

Lebensmittelpreise

ABBILDUNG 1B

Green Market North America Fertiliser Price Index (in U.S. Dollar)

Lebensmittelpreise

 

In den letzten Monaten haben sich die meisten Analysten und Investoren auf die inflationären Auswirkungen steigender Lebensmittelpreise konzentriert. Diese Auswirkungen waren in Schwellenländern besonders stark, da Lebensmittel dort einen höheren Anteil am Warenkorb ausmachen als in Industrieländern.

Steigende Lebensmittelpreise gefährden Ernährungssicherheit auch bei einer Inflationsstabilisierung

Falls sich die Lebensmittelpreise stabilisieren oder um das aktuelle Niveau herum schwanken, wird ihr Einfluss allmählich aus den Inflationsdaten verschwinden. Dennoch wird das Preisniveau für Nahrungsmittel deutlich höher als in den vergangenen Jahren sein, was die Kaufkraft der Verbraucher spürbar schmälert.

Diesen Kaufkraftverlust können die privaten Haushalte nur dann ausgleichen, wenn sich ihre Einkommenszuwächse beschleunigen – was aber angesichts der konjunkturellen Abkühlung in den Schwellenländern in den nächsten Monaten eher unwahrscheinlich ist. In der Folge verringern höhere Lebensmittelpreise die Erschwinglichkeit von Lebensmitteln und beeinträchtigen die Ernährungssicherheit, und zwar auch dann, wenn sich die Inflation wieder stabilisiert.

Lebensmittelpreise

Das Zusammenspiel von hohen Preisen, niedrigen oder langsam steigenden Einkommen und unsicherer oder abnehmender Ernährungssicherheit ist ein Nährboden für soziale Unzufriedenheit. Langfristig kann diese Situation dazu führen, dass Regierungen ihre Haushaltspolitik lockern, ihre Staatsverschuldung neu verhandeln oder im Extremfall gar abgelöst werden.

Ziel unserer Analyse war es herauszufinden, welche Länder unter diesen Bedingungen am stärksten von den sozialen Herausforderungen bedroht sind. Dafür haben wir zuerst einen neuen Index für Inflation, Arbeitslosigkeit und Ernährungsunsicherheit berechnet. Im Anschluss haben wir diesen neuen Index mit dem „Political Stability and Absence of Violence/Terrorism“-Index der Weltbank verglichen, der die Anfälligkeit eines Landes für soziale Unruhen misst.

Mehrschrittiger Analyseprozess zur Bestimmung der jeweiligen Nahrungsmittelversorgung

Zunächst wurde für jedes Land ein Misery Index als Summe der jüngsten Arbeitslosen- und Inflationsraten berechnet. Je höher der Wert des Misery index ausfällt, desto schwieriger ist die jeweilige wirtschaftliche Gesamtsituation. Damit wird nun auch der Faktor der Arbeitsmarktstabilität in unsere frühere Analyse mit einbezogen, da eine höhere Arbeitslosigkeit eine soziale Herausforderung darstellt, die Anlass zu politischen Unruhen geben kann. Im Anschluss haben wir den Global Food Security Index (GFSI) des Economist herangezogen, um zu messen, wie prekär die Nahrungsmittelversorgung in den einzelnen Ländern ist.

Anschließend wurden sowohl der Misery index als auch der GFSI auf Werte zwischen 0 und +1 normiert und der Mittelwert beider Werte gebildet. Weil der Misery Index und der GFSI auf einer umgekehrten Skala gemessen werden, haben wir den normalisierten Index der Ernährungsunsicherheit von 1 subtrahiert. Das heißt, je höher die Summe der beiden Indizes ausfällt, desto schlechter steht es um die Kombination aus Ernährungssicherheit und wirtschaftlicher Lage, die unser neuer Index abbildet.

 ABBILDUNG 2
Algebraische Betrachtungsweise

Lebensmittelpreise

 

 ABBILDUNG 3
Kombinierter Index für Misery und Ernährungsunsicherheit versus Index für politische Stabilität

Lebensmittelpreise

Obwohl das Ergebnis kein eindeutiges geografisches Muster erkennen lässt, enthält der „schlechteste“ Quadrant in der linken oberen Ecke eine Reihe von Ländern südlich der Sahara. In diesem Quadranten stellen die hohen Nahrungsmittelpreise große humanitäre, soziale und fiskalische Herausforderungen dar, wie die jüngsten Proteste in Kenia zeigen.

Die Länder im rechten unteren Quadranten hingegen weisen im Vergleich zu ihren Peers eine höhere Ernährungssicherheit und eine größere politische Stabilität auf. Diese Länder bieten potenzielle Chancen in Bezug auf den relativen Wert. Wir erwarten beispielsweise, dass sich die Situation in Costa Rica verbessert, da das Gesetz zur fiskalischen Verantwortung in Übereinstimmung mit dem IWF-Programm die Kreditbasis des Landes weiter verbessert. Auch Katar sticht hervor, da es weiterhin von der steigenden Erdgasnachfrage europäischer Kunden profitiert.

Höhere Lebensmittelpreise bedrohen Ernährungssicherheit und politische Stabilität weltweit

Foto von Giancarlo Perasso und Elizabeth Doppelt (Quelle für beide: PGIM Fixed Income)

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