Donnerstag, Dezember 25, 2025
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Özdemir begrüßt Fortschritte bei EU-Renaturierungsgesetz

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich erleichtert darüber gezeigt, dass das EU-Parlament sich auf eine gemeinsame Linie zum geplanten Renaturierungsgesetz geeinigt hat. „Ich bin froh, dass dieses zentrale Vorhaben von Ursula von der Leyen eine Mehrheit gefunden hat“, sagte Özdemir am Mittwoch.

„In den Beratungen wurden Bedenken ernstgenommen und aufgegriffen. Bedauerlich ist, dass sich die EVP gegen das Vernunftprinzip von Schützen und Nutzen und damit gegen ihre eigene Kommissionspräsidentin gestellt hat.“ Der Vorschlag, der als wichtiger Teil des europäischen „Green Deals“ gilt, sieht Zielvorgaben für die Fläche vor, auf der Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt werden sollten. Demnach sollen bis 2030 mindestens 30 Prozent der geschädigten Meeresökosysteme wiederhergestellt werden, bis 2040 60 Prozent und bis 2050 90 Prozent.

Zudem sollen trockengelegte Moore wieder vernässt und Wälder aufgeforstet werden. Dabei ist es das erklärte Ziel, bis zum Ende der Dekade mindestens ein Fünftel der geschädigten Land- und Wasserflächen in der EU zu sanieren. Kritik kam innerhalb des Parlaments vor allem von der Europäischen Volkspartei, Rechtspopulisten und Rechtsextremisten. Auch Bauernverbände hatten sich gegen das Vorhaben ausgesprochen.

Sie behaupten, dass das Gesetz zu weniger land- und forstwirtschaftlichen Flächen führen und damit die Ernährungssicherheit gefährden könnte. Özdemir widersprach den Kritikern. „Wer Ernährungssicherung ernst meint, schützt das, was uns gute Ernten beschert – nämlich unsere natürlichen Grundlagen. Nur so sichern wir auch die Versorgung der nachfolgenden Generationen“, sagte der Landwirtschaftsminister.

„Wer die Folgen der Klimakrise, Bodenprobleme und Wassermangel ignoriert, ist wahrlich kein Freund der Bauern. Schon jetzt vertrocknet mancherorts das Korn am Halm, während Starkregen woanders ganze Ernte zerstört, Böden verschlechtern sich, die Wasserversorgung wird unsicherer.“ Allein die letzten Dürrejahre hätten die Landwirtschaft „zig Milliarden“ gekostet, sagte der Grünen-Politiker. „Wir müssen handeln, je länger wir warten, desto härter und schwieriger wird es. Das bestätigt die Wissenschaft immer und immer wieder.“ Özdemir bezieht sich damit wohl auch auf einen offenen Brief von Wissenschaftlern von 15 europäischen Forschungsinstituten, die kürzlich vor den Folgen eines Scheiterns des Gesetzes gewarnt hatten.

Im EU-Parlament haben 336 Abgeordnete für die Parlamentsposition gestimmt, bei 300 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen. Die Positionen von Parlament und Rat basieren jeweils auf einem Vorschlag der EU-Kommission, unterscheiden sich jedoch zum Teil. Im sogenannten Trilog-Verfahren soll nun ein gemeinsamer Entwurf erarbeitet werden.

Gelingt dies, gelten die Abstimmungen über den finalen Entwurf in Rat und Parlament nur noch als Formsache.


Foto: Cem Özdemir, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bericht: Deutschland liefert keine Eurofighter an Saudi-Arabien

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die umstrittene Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter an Saudi-Arabien ist wohl vom Tisch. Das ergibt sich aus einer schriftlichen „Verständigung“ innerhalb der Bundesregierung, über die die „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagausgabe) berichtet.

„Bis zum Ende des Jemen-Krieges werden Anträge auf Erteilung von Ausfuhrgenehmigungen für Saudi-Arabien zurückgestellt“, heißt es dort. Damit wird ein in der Ampelkoalition seit Monaten schwelender Streit beigelegt, in dem es um die Auslegung einer Formulierung im Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grünen geht. „Wir erteilen keine Exportgenehmigungen für Rüstungsgüter an Staaten, solange diese nachweislich unmittelbar am Jemen-Krieg beteiligt sind“, war dort festgelegt worden. Gemünzt war das auf Saudi-Arabien, aber unter anderen auch auf die Vereinigten Arabischen Emirate.


Foto: Fahne von Saudi-Arabien, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Aigner warnt vor neuer Abtreibungsdebatte

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die CSU-Politikerin Ilse Aigner warnt vor einer Änderung des sogenannten Abtreibungsparagrafen 218, die derzeit von einer Kommission im Auftrag der Bundesregierung beraten wird. Eine öffentliche Debatte darüber, wie sie vor allem von jüngeren Feministinnen eingefordert und geführt wird, halte sie „für ausgesprochen gefährlich“, sagte Aigner der „Zeit“.

„Es gibt ein hohes Risiko, dass der gesellschaftliche Kompromiss aufgekündigt und die Debatte ähnlich extrem geführt würde wie in anderen Ländern“, sagte die Präsidentin des bayerischen Landtags, die auch bei einer kirchlichen Beratungsinstitution engagiert ist. Aigner sprach sich klar dafür aus, Abtreibungen weiter im Strafgesetzbuch zu belassen. „Mit dem Beratungsgespräch haben wir eine relativ einfache Möglichkeit gefunden, einen Abbruch straffrei zu stellen. Nur so ist es gelungen, eine damals erbittert geführte Debatte zu befrieden.“

Die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung halte den Paragrafen 218 zudem für richtig. Derzeit berät eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin über eine Veränderung des entsprechenden Abschnitts. Laura Dornheim, die auch Verfasserin eines Buchs zum Thema Schwangerschaftsabbruch ist, fordert dagegen, die bestehende Regelung zu ändern: „Der Paragraf 218 muss weg. Schwangerschaftsabbrüche sollten in Deutschland endlich generell straffrei sein.“

Der Ausdruck „ungeborenes Leben“ sei seit den Siebzigerjahren „ein Kampfbegriff.“ Er mache Frauen „zum Feind ihres eigenen Körpers.“ Viele Menschen wüssten nicht, dass der Abbruch immer noch ein Straftatbestand ist. „Darum geht es mir. Abtreibungen stehen im Gesetzbuch im selben Abschnitt wie Mord und Totschlag. Das degradiert Frauen und sorgt dafür, dass das Thema immer noch stigmatisiert ist.“

Die Kommission aus 18 interdisziplinären Experten hatte sich im März konstituiert. Eine von zwei Arbeitsgruppen befasst sich mit der Möglichkeit, Schwangerschaftsabbrüche anders als bislang auch außerhalb des Strafgesetzbuchs zu regeln.


Foto: Ilse Aigner, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Immer mehr ukrainische Flüchtlinge wollen dauerhaft bleiben

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Fast die Hälfte der ukrainischen Flüchtlinge beabsichtigt, längerfristig in Deutschland zu bleiben. Das geht aus einer Studie mehrerer Institute hervor, die das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung am Mittwoch veröffentlichte.

Demnach wollen 44 Prozent zumindest noch einige Jahre oder sogar für immer bleiben. Gegenüber einer früheren Befragung aus dem Spätsommer 2022 sind das fünf Prozentpunkte mehr. Von den 71 Prozent derjenigen Personen, die nicht für immer in Deutschland bleiben möchten, planen 38 Prozent, nach Kriegsende in die Ukraine zurückzukehren, weitere 30 Prozent wollen einen engen Kontakt nach Deutschland halten und zumindest zeitweise hier leben. Eine große Rolle für die Bleibeabsichten spielen die familiäre Situation und die soziale Integration: Wer beispielsweise einen Partner im Ausland hat, beabsichtigt deutlich seltener für immer in Deutschland zu bleiben.

Geflüchtete, die auf (Aus-)Bildungssuche sind, gute Deutschkenntnisse haben und sich hierzulande willkommen fühlen, wollen hingegen wahrscheinlicher für immer bleiben. „Das Zwischenfazit ist durchaus ermutigend – die gesellschaftliche Teilhabe hat zuletzt deutliche Fortschritte gemacht“, sagte Markus M. Grabka vom DIW Berlin. „Ein Selbstläufer ist das jedoch nicht“, ergänzte Yuliya Kosyakova, Leiterin des Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“ am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. „Die Geflüchteten benötigen Planungssicherheit, ob sie sich in Deutschland langfristig aufhalten dürfen – auch wenn der Krieg beendet sein wird. Gerade für den Deutscherwerb und die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit sind die Perspektiven enorm wichtig.“

Insbesondere beim Erlernen der deutschen Sprache gab es bis Anfang 2023 deutliche Fortschritte: Drei von vier ukrainischen Geflüchteten haben zu diesem Zeitpunkt einen oder mehrere Deutschkurse besucht oder bereits abgeschlossen, am häufigsten einen Integrationskurs. Die Deutschkenntnisse haben sich nach eigener Einschätzung der Geflüchteten seit dem Spätsommer 2022 verbessert: „Sehr gute“ oder „gute“ Deutschkenntnisse bescheinigen sich Anfang 2023 zwar mit acht Prozent nur wenige Geflüchtete, die Antwort „es geht“ fällt mit 27 Prozent (gegenüber zuvor 14 Prozent) jedoch deutlich häufiger. Der Anteil der Geflüchteten, die angeben „gar nicht“ der deutschen Sprache mächtig zu sein, hat sich mehr als halbiert (auf 18 Prozent Anfang 2023).

„Da ein Großteil der Geflüchteten zu Jahresbeginn noch einen Integrationskurs besuchte, sollte der Anteil mit Abschlüssen mittlerweile weiter gestiegen sein. Durch weitere Sprachkursbesuche sowie den Austausch im Privaten und im künftigen beruflichen Alltag dürften sich die Deutschkenntnisse noch weiter verbessern“, sagte Nina Rother, Leiterin des Forschungsfelds „Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ am Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf-FZ) in Nürnberg. Die Erwerbstätigkeitsquote ist im Vergleich zum Spätsommer 2022 nur etwas gestiegen: 18 Prozent der 18- bis 64-Jährigen gehen zu Beginn des Jahres 2023 einer Beschäftigung nach, im Spätsommer 2022 waren es 17 Prozent. Über zwei Drittel der ukrainischen Geflüchteten, die Anfang 2023 (noch) nicht erwerbstätig waren, wollen dies sofort oder innerhalb des kommenden Jahres tun.

Das dürfte sich dann auch positiv auf das (bedarfsgewichtete) Haushaltseinkommen der Geflüchteten auswirken, das zum Befragungszeitpunkt bei durchschnittlich 850 Euro liegt. Der Medianwert, also das Einkommen genau in der Mitte der Verteilung, beträgt unter den geflüchteten Ukrainern nur 750 Euro und ist damit insgesamt weniger als halb so hoch wie in der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Einen erheblichen Teil der Geflüchteten machen Kinder und Jugendliche aus: Etwa jede zweite Ukrainerin ist mit mindestens einem minderjährigen Kind nach Deutschland gekommen, knapp die Hälfte dieser Kinder ist jünger als zehn Jahre. Die meisten Kinder und Jugendlichen haben ihren Eltern zufolge insgesamt eine gute oder sehr gute Gesundheit.

Das psychische Wohlergehen hat sich im Vergleich zur ersten Befragung leicht verbessert, liegt aber nach wie vor unter den Normwerten von anderen Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Während fast alle schulpflichtigen Kinder aus der Ukraine eine allgemein- oder berufsbildende Schule besuchen, nehmen nur wenige Eltern die Kindertagesbetreuung in Anspruch – auch wenn die Nutzung zunimmt: Jedes zweite Kind im Alter bis einschließlich sechs Jahren nimmt zu Beginn des Jahres 2023 eine außerhäusliche Kinderbetreuung in Anspruch. „Ein ausreichend großes Angebot an Kita-Plätzen ist für die große Gruppe ukrainischer Geflüchteter in Deutschland wichtig: Für Eltern, um Sprachkurse besuchen und eine Erwerbstätigkeit aufnehmen zu können – und für Kinder, um die Sprache zu lernen, einen strukturierten Alltag zu haben und Freunde zu finden“, sagte Andreas Ette, Leiter der Forschungsgruppe Internationale Migration am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden.


Foto: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Redmann warnt vor Schwächung des Profils der CDU im Osten

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Potsdamm (dts Nachrichtenagentur) – Brandenburgs CDU-Chef Jan Redmann warnt nach dem Wechsel im Amt des Generalsekretärs vor einer Schwächung des Profils seiner Partei in Ostdeutschland. „Die CDU darf nicht zu einer westdeutschen Partei werden, dann wird sie im Osten keine Chance haben“, sagte Redmann am Mittwoch dem TV-Sender „Welt“.

Der bisherige Generalsekretär Mario Czaja (CDU) sei als gebürtiger Ostberliner „ein Repräsentant auch der ostdeutschen Bundesländer“ gewesen. Er habe daher die Erwartung, dass bei den Nachwahlen zum Bundesvorstand „da auch wieder jemand aus dem Osten ins Präsidium kommt“. Von dem Wechsel von Czaja zu Linnemann geht für den CDU-Chef aus Brandenburg das Signal aus, „dass die Union sich auf Inhalte konzentriert“. Linnemann habe als Chef der Programmkommission „einen ziemlich guten Job gemacht“, mit inhaltlichen Vorstößen bei wichtigen Themen.

Und gerade im Osten machten sich die Leute wirklich Sorgen, „ob die fetten Jahre vorbei sind, ob es in den nächsten Jahren bergab geht“. Da müsse die Union etwas jetzt dagegensetzen und programmatisch Alternativen anbietet zu dem, „was die Bundesregierung so fabriziert“. Von der Tatsache, dass der ehemalige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen in der CDU bleibt, erhofft sich Redmann keine Verstärkung im Kampf gegen die AfD: „Ich nehme Hans-Georg Maaßen nicht als jemanden wahr, der Interesse am Erfolg der Union hat. Hans-Georg Maaßen spielt auf eigene Karte, macht eine Ego-Show.“

Das sei „durchaus parteischädigend“. Maaßen habe deshalb eine Rüge vom Parteigericht bekommen, auch wenn er nicht ausgeschlossen werde. „Er ist kein Repräsentant der Union. Er ist ein einfaches Mitglied, was sehr viel auf eigene Rechnung macht.“


Foto: Jan Redmann, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Immer mehr Deutsche können mit KI-Begriff etwas anfangen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Immer mehr Deutsche können mit dem Begriff Künstliche Intelligenz etwas anfangen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Demnach ist der überwiegenden Mehrheit (92 Prozent) KI mittlerweile ein Begriff – vor einem Jahr waren es noch 86 Prozent. Während 36 Prozent angaben, davon schon einmal gehört zu haben, trauen sich 56 Prozent zu, den Begriff auch zu erklären. Auch andere Technologien und technische Begriffe sind zuletzt deutlich bekannter geworden: So haben 39 Prozent zwar noch nie vom „Metaversum“ gehört, im Vorjahr waren es allerdings noch 75 Prozent. Mit Blockchain können 38 Prozent nichts anfangen, 2022 sagten dies jedoch noch 53 Prozent.

Für 21 Prozent ist der Begriff Chatbot absolutes Neuland – weniger als im vergangenen Jahr, als es noch 28 Prozent waren. Unsicher („Gehört, kann aber nicht erklären, was damit gemeint ist“) sind viele bei den Begriffen Kryptowährung (44 Prozent) und Virtual Reality (30 Prozent). Leichter fällt es den Befragten hingegen, zu erklären, was Apps sind. 81 Prozent kennen den Begriff und können ausführen, was sich dahinter verbirgt.

Gleiches gilt für Cookies (73 Prozent), Cyber-Angriffe (72 Prozent) und 5G (69 Prozent). Für die Erhebung befragte Bitkom Research telefonisch 1.002 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren befragt.


Foto: Junge Frau mit Smartphone, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

PGIM Fixed Income ernennt Tom Porcelli zum Chief U.S. Economist

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PGIM Fixed Income Job
Foto von Tom Porcelli (Quelle: PGIM Fixed Income)

PGIM Fixed Income hat Tom Porcelli zum Chief U.S. Economist mit Wirkung zum 6. Juli 2023 ernannt. Mit einem verwalteten Vermögen von 793 Milliarden US-Dollar gehört PGIM Fixed Income zu den größten globalen Fixed-Income-Managern.

Zuvor war Tom Porcelli über 14 Jahre lang Chief U.S. Economist bei RBC Capital Markets in den USA. In dieser Funktion leitete er ein Team von Ökonomen, die für die US-Wirtschaftsprognosen verantwortlich waren. Darüber hinaus verantwortete er die Veröffentlichung von Research-Ergebnissen und die aktive Zusammenarbeit mit Kunden auf allen umsatzgenerierenden Plattformen von RBC.

Porcelli begann seine Karriere bei der Federal Reserve Bank of New York, wo er am Open Market Desk arbeitete und eng an der Umsetzung der Geldpolitik beteiligt war. Anschließend übernahm er leitende Positionen im Bereich Volkswirtschaft bei J.P. Morgan (Bank One) und Merrill Lynch.

Porcelli wird Teil eines breit aufgestellten Teams, das von Chief Global Economist Daleep Singh geleitet wird. Singh wechselte 2022 ins Unternehmen, nachdem er zuvor im Weißen Haus als leitender internationaler Wirtschaftsberater von Präsident Biden tätig war.

„Tom kommt zu einem für die US-Wirtschaft und die Finanzmärkte entscheidenden Zeitpunkt zu uns. Vor dem Hintergrund eines beispiellosen Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank und eines noch nie dagewesenen Maßes an Unsicherheit und Komplexität im geopolitischen Umfeld wird sich Toms fundiertes Verständnis der US-Wirtschaft, der Märkte und der Politik für unsere Investmentteams und Kunden als äußerst wertvoll erweisen“, kommentiert Daleep Singh.

Tom Porcelli wird an Daleep Singh berichten und für die Erstellung der US-Wirtschaftsprognosen des Unternehmens verantwortlich sein, zum internen Investmentprozess beitragen und mit Kunden und wichtigen Stakeholdern über aktuelle makroökonomische Entwicklungen diskutieren.

PGIM Fixed Income ernennt Tom Porcelli zum Chief U.S. Economist

Foto von Tom Porcelli (Quelle: PGIM Fixed Income)

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Disruption kann kaum noch überraschen

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Disruption

Ein aktueller Marktkommentar von John Linehan, Chief Investment Officer, U.S. Equities bei T. Rowe Price:

Steuern wir auf ein „Jahrzehnt der etablierten Unternehmen“ zu?

Der Wandel mag zwar konstant sein, das Tempo und die Schnelligkeit des Wandels sind es jedoch nicht. In den letzten Jahren hat die rasante technologische Entwicklung, die durch das außerordentliche Wachstum der Computerleistung, die Verfügbarkeit von Daten und die zunehmende Vernetzung vorangetrieben wurde, in der gesamten Wirtschaft weitreichende Innovationen (und Veränderungen) ausgelöst. Mehrere Unternehmen haben ihre Innovationen genutzt, um neue Märkte zu schaffen und dabei überdurchschnittliche Aktionärsrenditen zu erzielen.

Die Innovation wird sich fortsetzen, aber in Zukunft wird die Innovation in einem Markt stattfinden, der sie jetzt erwartet. Infolgedessen hat die Fähigkeit der Innovation, die Anleger zu überraschen, erheblich abgenommen. Daher ist es schwieriger zu behaupten, dass Disruptor-Firmen derzeit unterschätzt werden – wenn überhaupt, könnte ihr Potenzial überschätzt werden. Gleichzeitig werden disruptive Unternehmen möglicherweise vom Markt unterschätzt, da viele von ihnen auf die Disruption mit eigenen Innovationen reagieren.

Netflix bekommt von Disney starke Konkurrenz

Während das vergangene Jahrzehnt als das „Jahrzehnt der Disruptoren“ bezeichnet werden kann, halten wir es für möglich, dass das nächste Jahrzehnt das „Jahrzehnt der etablierten Unternehmen“ sein könnte. In bestimmten Branchen, darunter die Medien, die Automobilindustrie und der Einzelhandel, scheinen die Erwartungen an Unternehmen, die von Disruption betroffen wurden, zu niedrig.

Im Medienbereich sehen wir die Stärke der Marke Netflix und den bemerkenswerten Erfolg, den das Unternehmen als Vorreiter im Bereich Video-Streaming erzielt hat. Neue Konkurrenten im Streaming-Bereich haben die Grundlagen von Netflix in den letzten Jahren beeinträchtigt, und wir werden wahrscheinlich einen anhaltenden Wettbewerb um Streaming-Abonnements erleben. Ein weiterer Neueinsteiger im Bereich Video-Streaming ist Disney. Aufgrund der Stärke seiner Marken und seines geistigen Eigentums wird Disney im Streaming-Geschäft wahrscheinlich überleben und florieren.

Das Unternehmen hat auch Vorteile gegenüber anderen Medienunternehmen, die vielleicht unterschätzt werden. Wenn Disney beispielsweise über seine Plattform Disney+ einen Serienhit produziert, hat das Unternehmen zusätzliche Möglichkeiten, diesen Hit über seine Themenparks, Spielzeuglizenzen und andere Wege zu monetarisieren. Daher sind wir der Meinung, dass das volle Potenzial von Disneys Geschäftsmodell vom Markt nicht vollständig verstanden wird.

VW könnte Tesla Marktanteile abjagen

Im Automobilsektor ist Tesla technologisch führend bei batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEVs) und hat eine Produktionsgröße erreicht, die es für Konkurrenten schwierig macht, mit der Rentabilität des Unternehmens Schritt zu halten und über den Preis zu konkurrieren. Wir sind jedoch der Meinung, dass ein Großteil dieses Vorteils in der Bewertung des Unternehmens zum Ausdruck kommt. Andererseits werden die Milliarden, die Volkswagen im Laufe der Jahre in die Entwicklung einer BEV-Plattform investiert hat, die weltweit um Marktanteile konkurrieren kann, kaum anerkannt. Infolgedessen sehen wir angesichts der geringen Erwartungen der Anleger ein Aufwärtspotenzial für die Volkswagen-Aktie.

Wal-Mart und Best Buy bei Omnichannel erfolgreicher als Amazon

Wir glauben, dass die Zukunft des Einzelhandels wahrscheinlich ein Omnichannel-Geschäft sein wird, bei dem Einzelhändler Produkte in virtuellen und physischen Geschäften anbieten. Amazon ist im Internet-Einzelhandel sehr erfolgreich, hat aber trotz jahrelanger Bemühungen noch keinen Erfolg im physischen Einzelhandel erzielt.

Im Gegensatz dazu weisen Unternehmen wie Wal-Mart und Best Buy interessante Merkmale auf, die ihnen das Potenzial verleihen, in einer Omnichannel-Welt erfolgreich zu sein. Wal-Mart, das im physischen Einzelhandel bereits eine große Rolle spielt, investiert stark in seine E-Commerce-Fähigkeiten. Die große geografische Ausdehnung des Unternehmens bedeutet, dass es bereits in der Nähe seiner Kunden ist und einen Vorteil bei der Zustellung auf der letzten Meile“ haben könnte.

Best Buy hingegen war bereit, die Preise im E-Commerce zu übernehmen und ein überzeugendes Wertangebot zu schaffen, da das Unternehmen über Servicekapazitäten und eigene Vertriebserfahrung verfügt. Daher glauben wir, dass beide Unternehmen gut positioniert sind, um in den kommenden Jahren mit Amazon zu konkurrieren.

Rückblickend könnten wir feststellen, dass es einfacher war, im Omnichannel-Geschäft durch eine Präsenz im stationären Handel eine Größenordnung zu erreichen, als mit einer E-Commerce-Präsenz zu beginnen.

Die Erwartungen an Disruptoren können die Realität übersteigen

Wenn die Erwartungen an ein Disruptor-Unternehmen nicht erfüllt werden, kann der Abstieg schmerzhaft sein – es gibt keine weiche Landung, wenn die Fundamentaldaten enttäuschen und die Bewertungen voll sind. Auf der anderen Seite können Unternehmen, von denen kein Erfolg erwartet wird, deren Fundamentaldaten aber darauf hindeuten, dass sie ein großes Potenzial haben, vom technologischen Wandel zu profitieren, hohe Anlagerenditen erzielen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass alle etablierten Unternehmen unterbewertet sind oder dass alle Disruptoren fair bewertet oder überbewertet sind. Vielmehr bedeutet es, dass Value-Investoren das Disruptionsrisiko rigoroser und differenzierter handhaben müssen. Insbesondere sollten Value-Investoren bereit sein, in Unternehmen zu investieren, die mit säkularen Herausforderungen konfrontiert sind, vor allem, wenn die Probleme vollständig in die Aktie eingepreist sind.

Ein besonders interessanter Bereich für Investitionen sind Unternehmen, bei denen der Markt die Herausforderungen nicht richtig versteht und die in den aktuellen Aktienkursen nicht richtig eingepreist sind.

Die säkulare Bedrohung durch disruptive Technologien ist nicht verschwunden – sie wird sich in Zukunft nur anders darstellen. Als Value-Investoren ist es wichtig, dass wir weiterhin sowohl disruptive Unternehmen als auch Disruptoren in Betracht ziehen und genau darauf achten, wo die eingebetteten Erwartungen entweder zu hoch oder zu optimistisch sind. Das ist schwieriger, als blind der Masse zu folgen oder reflexartig kontraproduktiv zu sein, aber es wird langfristig wahrscheinlich bessere Ergebnisse liefern.

Disruption kann kaum noch überraschen

Foto von John Linehan (Quelle: T. Rowe Price)

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Romantik SPA Hotel Seefischer: Von der Sauna in den See

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Foto: Romantik SPA Hotel Seefischer

Der „Seefischer“ ist ein perfektes Domizil für Wellness- und Seeliebhaber. Für eine Extraportion Luxus sorgen die Seesauna, SPA Haus und der private Yachthafen. Der Millstätter See, einer der saubersten und naturbelassensten Gewässer Kärntens, spielt zu jeder Jahreszeit die Hauptrolle. Alleine der Blick von den Zimmern und Suiten auf das glasklare Wasser ist Entspannung pur. Das Hotel ist Mitglied der renommierten Kooperation Romantik Hotels www.romantikhotels.com.

Eingebettet in der sanften Bergwelt der Kärntner Nockberge, ist das Hotel der perfekte Ausgangspunkt für Wandertouren durch die unberührte Natur. Verliebte zieht es zum „Sentiero dell‘ amore“, den Weg der Liebe, der zu den beliebtesten Wanderzielen der Region gehört. Der Millstätter See zählt zu den naturbelassensten Seen Kärntens, lädt zu ausgedehnten Spaziergängen am Ufer oder kann per Fahrrad bequem umrundet werden. Das Örtchen Millstatt, Mitglied der Slowfood Villages, befindet sich in unmittelbarer Nähe. Mit dem Lindenhof hat Familie Berndl dort einen historischen Prachtbau revitalisiert und in ein gemütliches Wirtshaus verwandelt.

Im vom Gault Millau vielfach ausgezeichneten und neu gestalteten Hotelrestaurant lässt sich der hauseigene, kleine Yachthafen beobachten. Das neue Restaurant mit Weinbibliothek bietet eine stimmungsvolle Bühne für die Kreationen von Küchenchef Jürgen Moldaschl. Jugendlich-frisch und luftig präsentieren sich die Räumlichkeiten, in denen mit ausgewählten Materialien und Stoffen in Grün- und Blautönen sowie Kunstwerken und stylischen Lampen die Farben des Sees ins Haus geholt werden.

Herzstück im Seefischer ist das SPA Haus: Im „Indoor Strand“ wird der Millstätter See zum Greifen nah. Der lichtdurchflutete Panorama-Ruheraum erstreckt sich über zwei Etagen und vermittelt ein Gefühl der Großzügigkeit. „Schwitzen mit Ausblick“ heißt es in der Seesauna, einem urigen Holzhäuschen, das auf Pfählen direkt ins Wasser gebaut ist; als Tauchbecken nach dem Saunagang steht der ganze See bereit.

Foto: Romantik SPA Hotel Seefischer

Quelle A.R.T. Redaktionsteam Ges.m.b.H

EU sucht nach einem Weg ins Metaverse

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metaverse

EU-Kommission stellt Initiative zu Web4.0 und virtuellen Welten vor
In Deutschland ist das Metaverse für 8 Prozent der Unternehmen ein Thema

Mit dem Avatar in die virtuelle Shopping-Mall oder ein detailgetreues Abbild der Fabrik als digitaler Zwilling im Metaverse – die EU-Kommission hat heute eine Initiative zu Web4.0 und virtuellen Welten vorgestellt. Damit will sie europäischen Unternehmen dabei helfen, die Chancen dieser Technologien besser zu nutzen. „Virtuelle Welten bieten nicht nur in Handel und Entertainment Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle, gerade auch in der Industrie, dem Gesundheitssektor, der öffentlichen Verwaltung oder in der Aus- und Weiterbildung öffnen sich faszinierende Einsatzfelder“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Bitkom begrüßt, dass die EU-Kommission rund um das Metaverse eine Chancendebatte eröffnet.“

Bitkom unterstützt das Bemühen der EU, die für virtuelle Welten notwendigen technologischen Fähigkeiten zu stärken und die Einführung innovativer Lösungen zu beschleunigen. Dazu sollen sogenannte „regulatorische Sandkästen“ (regulatory sandboxes) ein Umfeld schaffen, in dem neue Technologien leichter ausprobiert werden und sich so entfalten können. Zudem will die EU insbesondere dabei helfen, Unternehmen, die virtuelle Welten entwickeln, und industrielle Nutzer zusammenbringen. Nach einer aktuellen Umfrage unter 602 Unternehmen aus allen Branchen im Auftrag des Bitkom spricht mehr als ein Drittel (36 Prozent) dem Metaverse eine große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen in der Zukunft zu.

Allerdings hat gerade einmal 1 Prozent Metaverse-Technologien im Einsatz, 7 Prozent planen oder diskutieren den Gang ins Metaverse. „Das Metaverse hat das Potenzial, die Zukunft des Internets entscheidend zu prägen. Deutsche und europäische Unternehmen sollten dabei eine führende Rolle einnehmen. Insbesondere im Industrial Metaverse hat Deutschland eine sehr gute Ausgangsposition“, so Wintergerst.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Welche Bedeutung haben die folgenden Technologien für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen in der Zukunft?“ und „Welche Technologien werden in Ihrem Unternehmen genutzt, geplant, diskutiert oder sind derzeit kein Thema?“

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Gerd Altmann für pixabay

Quelle Bitkom e.V.