Samstag, September 13, 2025
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Union bezeichnet Hitzefrei-Vorstoß der Linken als "weltfremd"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Union lehnt die Forderung der Linken nach Hitzefrei am Arbeitsplatz ab. „Deutschland verfügt bereits heute über ein starkes und praxiserprobtes Arbeitsschutzsystem – auch bei hohen Temperaturen“, sagte Marc Biadacz (CDU), arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, der „Welt“ (Dienstagausgabe). „Wer Hitze einfach mit Freizeit bekämpfen will, verkennt, wie unser Land funktioniert.“

Arbeitgeber seien schon jetzt zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten verpflichtet, etwa durch Sonnenschutz oder Lüftung. Den Linken-Vorstoß hält Biadacz für „weltfremd und wirtschaftlich kaum tragbar – insbesondere für das Handwerk, für Pflegekräfte oder den öffentlichen Dienst“.

Linken-Chef Jan van Aken hatte vorgeschalgen, die Arbeitszeit bei Außentemperaturen von 26 Grad Celsius um ein Viertel, ab 30 Grad Celsius gar um die Hälfte zu reduzieren. Zudem sollten Städte und Kommunen kostenfreie Wasser- und Sonnencreme-Spender aufstellen, um die gesundheitlichen Risiken von hoher Hitze zu minimieren.

Das Aufstellen von Wasserspendern begrüßte Simone Borchardt (CDU), gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion. „Schon jetzt trinkt fast jeder Dritte Bundesbürger zu wenig in seinem Alltag“, sagte sie der „Welt“. Das werde vielen Bürgern gerade in Hitzewellen zum Verhängnis. Es gelte, die „Gesundheitskompetenz“ der Bevölkerung sowie den zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt „bei herausfordernden Temperaturen“ zu fördern.

„Es darf nicht der Anspruch sein, dass der Staat anfängt, das Leben der Bürger bis in das kleinste Detail zu managen“, sagte Borchardt. Bei 1.500 Krankenhausaufenthalten wegen Hitze und Sonnenlicht im Jahr sei es nötig über Hitzeschutz zu sprechen. „Denn wer die Risiken kennt – etwa, dass Alkohol den Kreislauf zusätzlich belastet oder dass Grillhitze die Umgebungstemperatur weiter steigert – kann sein Verhalten daran anpassen.“

Die Grünen wiederum halten „angepasste Arbeitszeitregelungen“ für den richtigen Weg. „Die Belastung auf dem Bau ist anders als im klimatisierten Labor. Besonders für Menschen, die auch bei Hitze im Freien arbeiten, sei es auf der Baustelle oder dem Müllfahrzeug, steigen Gesundheitsbelastung und Hautkrebsrisiko“, sagte Andreas Audretsch, stellvertretender Fraktionschef der Grünen, der Zeitung. „Hitze am Arbeitsplatz ist ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko.“ Es brauche „angepasste Hitzeschutzpläne je nach Betrieb“.

Extreme Hitzetage nähmen durch den Klimawandel zu, so der Grünen-Politiker. „Die Anpassung an die Klimakrise ist eine Kernaufgabe der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Bund und Länder sollten hieran gemeinsam arbeiten, auch finanziell“, sagte er. „Es braucht konkrete und verbindliche Hitzeschutzpläne vor Ort – schattige Aufenthaltsorte, weniger Beton, mehr Bäume und Zugang zu Trinkwasser in den Straßen.“ Um ihre Bevölkerung zu schützen, müssten die Kommunen finanziell gut ausgestattet und handlungsfähig sein, sagte Audretsch.

Aufgrund des Klimawandels hat sich in Deutschland seit den 1950ern die Zahl der Hitzetage bereits auf durchschnittlich 11,5 Hitzetage pro Jahr verdreifacht. Im Schnitt gab es in den Jahren 2023 und 2024 hierzulande 3.000 Hitzetote. Wird der Ausstoß von Treibhausgasen nicht reduziert, drohen beispielsweise in Berlin in den Jahren 2071 bis 2100 zwischen 20 und 35 Hitzetage pro Jahr. Durch eine Einhaltung der Pariser Klimaziele kann die Zahl der Hitzetage auf durchschnittlich zehn bis 16 pro Jahr begrenzt werden.


Foto: Marc Biadacz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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IMK-Chef will deutlich stärkere Steuerung der Migration

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Bremen (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Ulrich Mäurer (SPD), spricht sich für eine deutlich stärkere Steuerung der Migration aus.

„Wir können definitiv nicht 600.000 Personen wie in den letzten beiden Jahren hier aufnehmen“, sagte der Bremer Innensenator der „Welt“. Das sei eine erhebliche Belastung für alle Systeme, nicht nur die Innere Sicherheit, sondern auch den Bildungsbereich mit Kita und Schulen oder den Wohnungsmarkt. Die „Wechselwirkung zwischen ungesteuerter Migration und Sicherheitslage“ sei nur ein Problem unter vielen.

„Besonders die Gewalt gegen Frauen bedrückt mich. Wir als Gesellschaft haben da ein riesiges Problem“, sagte Mäurer. „Ich werbe schon länger für das spanische Modell, also Gewalttäter per richterlicher Anordnung mit einer Fußfessel auszustatten.“ Gefährdete Frauen könnten dann auf ihrer Armbanduhr erkennen, wenn sie in die Nähe dieses potenziellen Täters kommen. „Das wäre bei Stalking und Bedrohungen eine große Hilfe. Dafür müssten wir die gesetzlichen Grundlagen schaffen, und ich bin zuversichtlich, dass dies gelingt. Auch die neue Koalition im Bund hat sich dies vorgenommen.“

Mäurer ist seit 2008 Innensenator in Bremen. In diesem Jahr leitet er die Innenministerkonferenz, die vom 11. bis 13. Juni in Bremerhaven stattfindet. Ein Thema dort ist die Fußfessel nach spanischem Modell bei Gewalttätern.


Foto: Asylbewerberunterkunft (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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NRW-Gesundheitsminister will Zahl der Rettungsfahrten senken

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) schlägt vor, den Einsatz von Rettungswagen anders zu organisieren. Er kritisiert, dass Rettungswagen heute immer in ein Krankenhaus fahren und immer „mit vollem Besteck“ unterwegs sein müssten.

„Derzeit wird die Rettungsfahrt nur dann von der Krankenkasse bezahlt, wenn der Weg ins Krankenhaus führt“, sagte Laumann der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Aber das sei nicht immer nötig. „Oft reicht eine Abklärung und Behandlung vor Ort aus und diese Fälle sind dann Fehleinsätze. Gleichzeitig schimpfen die Krankenkassen über die stark gestiegenen Kosten für Rettungsfahrten.“ Dieses System müsse man ändern.

Die Rettungsleitstellen müssten so ausgestattet sein, dass sie direkt klären könnten: „Muss ein voll ausgestatteter Rettungswagen raus oder reicht es, wenn jemand mit einem normalen Auto hinfährt? Und am besten muss das zusammen mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst der 116 117 laufen“, so Laumann weiter. So könne man erreichen, dass die Ambulanzen in den Krankenhäusern nicht mehr so „überrannt“ würden. NRW arbeite an einer Reform des Landes-Rettungsgesetzes. Am besten wäre es aber, wenn zunächst die Bundesreform käme, so Laumann.


Foto: Rettungswagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bremer Innensenator kritisiert Verfassungsschutz-Gutachten zur AfD

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Bremen (dts Nachrichtenagentur) – Der Bremer Innensenator und Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Ulrich Mäurer (SPD), blickt kritisch auf die Debatte um ein AfD-Verbot. „Für ein solches Verfahren braucht man eine überzeugende Aufbereitung. Das vorliegende Gutachten des Bundesamtes für Verfassungsschutz allein wird von vielen meiner IMK-Kollegen als nicht ausreichend eingestuft, um ein Verbotsverfahren einzuleiten“, sagte er der „Welt“.

„Die zentrale Schwäche des Gutachtens besteht darin, dass es zu den für ein Verbotsverfahren zentralen Themen Demokratiegefährdung und Rechtsstaatlichkeit vage bleibt. Das Gutachten beschränkt sich überwiegend auf das Thema Menschenwürde. Ich hielte es für viel zu riskant und zu dünn, ausschließlich mit einer solchen Argumentation in Karlsruhe anzutreten“, sagte Mäurer, der in der Vergangenheit bereits an zwei erfolglosen Verbotsverfahren beteiligt war. „Wenn man ein solches Verfahren betreiben will, muss man es sehr, sehr sorgfältig machen.“

Mäurer ist seit 2008 Innensenator in Bremen. In diesem Jahr leitet er die Innenministerkonferenz, die vom 11. bis 13. Juni in Bremerhaven stattfindet. Auf der Tagesordnung steht unter anderem der Umgang mit der AfD und ein mögliches Verbot sowie die Auswirkungen der Einstufung als gesichert extremistische Bestrebung, insbesondere auf Beschäftigte im öffentlichen Dienst.


Foto: Ulrich Mäurer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Klöckner weist Drohungen des Duma-Präsidenten zurück

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat auf ein Schreiben des Präsidenten der russischen Staatsduma reagiert, in dem dieser dem Deutschen Bundestag mit einer Verschärfung der Lage zwischen beiden Ländern gedroht hatte.

„Wer die Geschichte des Zweiten Weltkriegs instrumentalisiert, um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen seinen Nachbarn zu rechtfertigen, verhöhnt das Andenken an die tatsächlichen Opfer und pervertiert den Begriff der Befreiung“, sagte Klöckner am Montag. Sie sage in aller Deutlichkeit: „Es gibt kein faschistisches Regime in Kiew.“ Die Duma täte gut daran, ein Ende des Krieges zu fordern, damit das ukrainische Volk in Souveränität, territorialer Integrität, Frieden und Freiheit leben könne.

„Allen Versuchen einer Täter-Opfer-Umkehr treten wir in aller Entschiedenheit entgegen“, so Klöckner. „Der Deutsche Bundestag weiß, dass es Streitkräfte der USA, Frankreichs, der Commonwealth-Staaten und der damaligen Sowjetarmee – darunter viele ukrainische Soldaten – waren, die Deutschland von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft befreit haben.“ Genau deshalb widerspreche sie entschieden jedem Versuch, die Geschichte umzudeuten, um heutige Gewalt zu legitimieren.

Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hatte zuvor in einer Botschaft an den Bundestag vor einer Eskalation der Lage zwischen beiden Ländern gewarnt. „Die heutige deutsche Regierungselite schafft die Voraussetzungen für eine Verschärfung der Situation und provoziert Zusammenstöße zwischen unseren Ländern“, so Wolodin, der auf die deutsche Unterstützung für die Ukraine verwies. Anlass der Äußerungen war die Würdigung der Rolle der Vereinigten Staaten beim Sieg über Nazi-Deutschland, die der Bundeskanzler gegenüber dem US-Präsidenten beim Treffen in Washington zum Ausdruck gebracht hatte.


Foto: Julia Klöckner am 05.06.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Dax startet am Pfingstmontag im Minus

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Pfingstmontag zunächst Kursverluste verzeichnet. Gegen 09:30 Uhr wurde der Dax mit rund 24.210 Punkten berechnet, ein Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten FMC, Bayer und Vonovia, am Ende Rheinmetall, SAP und Siemens Energy.

„Durch den heutigen Pfingstmontag wird das Handelsvolumen beim Dax wahrscheinlich unterdurchschnittlich niedrig ausfallen“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Im vergangenen Jahr wurden am Pfingstmontag etwa 25 Prozent weniger Aktien gehandelt als an einem normalen Handelstag. „Dazu kommt, dass die Volumina zuletzt ohnehin schon niedrig waren.“

An solchen Tagen reichten allerdings schon wenige große Orders, um den Markt nachhaltig zu bewegen, so Altmann. Unterdessen steige das Absicherungsvolumen kontinuierlich weiter an. „Zum bisherigen Jahreshoch, das unmittelbar vor dem März-Verfall erreicht wurde, fehlen jetzt nur noch wenige Kontrakte. Damals war das Put-Open-Interest zwei Prozent höher als aktuell.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmorgen stärker: Ein Euro kostete 1,1421 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8756 Euro zu haben.

Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 66,26 US-Dollar; das waren 21 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Grötsch: Immer mehr sexualisierte Angriffe auf Polizistinnen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Polizistinnen werden an deutschen Bahnhöfen immer häufiger sexualisiert beleidigt. „Es ist tägliche Realität, dass die Bundespolizei vor allem an Bahnhöfen übelsten Beleidigungen ausgesetzt ist“, sagte der Bundespolizeibeauftragte Uli Grötsch der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe).

„Gerade die Beamtinnen erfahren sexualisierte Anfeindungen aus der untersten Schublade.“ Auch körperliche Angriffe hätten zugenommen „und das immer öfter unter Mitführung von Messern“, ergänzte Grötsch. Schlimm sei, dass die betroffenen Polizisten dies oft nicht mehr anzeigen. „Weil sie wissen, dass die Staatsanwaltschaft die Verfahren viel zu oft einstellen.“

Grötsch fordert ein hartes Durchgreifen der Justiz. Jede einzelne Staatsanwaltschaft habe die Verantwortung dafür, dass die Vertreter des Staates mit Respekt behandelt werden. Und wer Polizisten beleidige oder angreife, müsse bestraft werden. „Das erwarte ich von der Justiz“, sagte der Polizeibeauftragte des Bundes beim Bundestag.


Foto: Polizistinnen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Israel fängt Aktivistenschiff auf dem Weg nach Gaza ab

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Jerusalem (dts Nachrichtenagentur) – Israel hat das Gaza-Aktivistenschiff „Madleen“ vor seinem Eintreffen in dem Palästinensergebiet abgefangen.

Das Schiff sei auf dem Weg zur Küste Israels, teilte das israelische Außenministerium mit, wobei die „Madleen“ als „Selfie-Yacht“ bezeichnet wurde. Das israelische Ministerium warf Greta Thunberg und den weiteren Aktivisten an Bord vor, eine „Medienprovokation“ inszenieren zu wollen und dabei kaum Hilfsgüter an Bord gehabt zu haben. Alle Personen seien unbeschadet, so die israelische Armee. Sie seien mit belegten Broten und Wasser versorgt worden.

Die Organisation Freedom Flotilla Coalition hatte zuvor mitgeteilt, dass die israelische Armee das Segelschiff gestoppt und seine Besatzung „entführt“ habe. Israel will die Aktivisten wieder in ihre Heimatländer zurückschicken.


Foto: Israelischer Soldat (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Zuschauer stirbt bei Nations-League-Finale nach 8-Meter-Sturz

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München (dts Nachrichtenagentur) – Während des Nations-League-Finales in der Münchner Arena ist am Sonntagabend ein Zuschauer rund acht Meter vom Mittelrang herabgestürzt und noch vor Ort wenige Minuten nach Abpfiff seinen Verletzungen erlegen.

Die Polizei bestätigte in der Nacht den Tod. Man gehe derzeit von einem tragischen Unglück aus. Bei dem Mann soll es sich um einen Deutschen handeln, der aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen gekommen war, um in München das Spiel zwischen Portugal und Spanien zu sehen.

Der Vorfall ereignete sich in der ersten Halbzeit der Verlängerung. Umgehend waren zahlreiche Rettungskräfte vor Ort mit dem Fall beschäftigt, eine Plane war als Sichtschutz eingesetzt worden.


Foto: Rettungswagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dobrindt warnt vor wachsender Gewalt junger Extremisten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) warnt vor einer wachsenden Gewaltbereitschaft unter jugendlichen Extremisten.

„Wir stellen in einem erhöhten Maße fest, dass sich junge Menschen radikalisieren“, sagte Dobrindt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben). „Die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen wächst stark in der rechtsextremen Szene. Aber diesen Trend erkennen die Sicherheitsbehörden auch unter Linksextremisten und jungen Islamisten.“ Das Erstarken der politischen Gewalt sei „ein weiterer Hinweis dafür, dass es einen Störmechanismus in der Gesellschaft gibt“.

Bei der Vorbeugung von politisch motivierter Gewalt sieht Dobrindt die Menschen vor Ort in der Verantwortung. „Aufklärung gegen diese extreme Propaganda können vor allem Netzwerke vor Ort in den Städten und Kommunen leisten, etwa an Schulen, in Vereinen oder Jugendtreffs.“ Diese Menschen in den lokalen Institutionen hätten „die beste Sensorik dafür, wenn sich ein Jugendlicher radikalisiert“. Und sie hätten im besten Fall den direktesten Einfluss auf die Person.

Aber auch der Staat sei gefordert, so der CSU-Politiker, einer Radikalisierung „mit Ansprache und Aufklärung“ entgegenzutreten. Und indem die Regierung die Probleme der jungen Menschen löse. „Extremisten identifizieren einen gemeinsamen Gegner, junge Rechtsextremisten inszenieren sich als Opfer einer fremden Bedrohung“, sagte Dobrindt. Daraus wachse dann „Kampf und Aggression gegen diese vermeintliche Gefahr, die immer stärker auch über soziale Plattformen und Kanäle im Internet betrieben werden“, so der Minister.

Am Dienstag stellt Dobrindt gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz den Jahresbericht vor. Zuletzt hatten die Sicherheitsbehörden einen deutlichen Anstieg rechtsextrem motivierter Straftaten festgestellt. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, hatte in den Funke-Zeitungen vor einem Anwachsen krimineller Jugendszenen mit einer rechten Gesinnung gewarnt. Das Internet diene dabei zunehmend als Vernetzungsraum. Münch fügte hinzu, Radikalisierung, Rekrutierung und Mobilisierung fänden über soziale Netzwerke und rechte Foren statt.


Foto: Alexander Dobrindt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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