KI in der Abfallwirtschaft
- Wasteers Analyse-Software wird jetzt in 15 Anlagen der EEW Energy from Waste GmbH verwendet
- Zusätzlich konnte Wasteer drei Kunden im europäischen Ausland gewinnen, weitere sollen folgen
- Das Unternehmen zeigt, wie die deutsche Abfallwirtschaft in der Breite mit künstlicher Intelligenz verbessert werden kann
Wasteer, ein deutscher Anbieter hochmoderner Analyse-Software für Abfallverwertungsanlagen, unterstützt offiziell 15 thermische Abfallverwertungsanlagen der EEW Energy From Waste GmbH (EEW). Die digitalen Lösungen des Unternehmens tragen an EEWs Standorten dazu bei, Störstoffe in ankommenden Abfällen zu erkennen, Abfallströme zu dokumentieren, Heiz- und Emissionswerte zu berechnen und die Disposition zu planen. Wasteer setzt dafür sowohl auf eine eigene Datenbank als auch auf den Einsatz von Large Language Models und künstlicher Intelligenz (KI).
„Wasteer ist schon seit einiger Zeit in fünf ausgewählten Anlagen für EEW im Einsatz. Dass nach der erfolgreichen Anfangsphase jetzt beschlossen wurde, unsere Lösungen auf 15 Anlagen auszuweiten, ist eine wichtige Bestätigung unserer Arbeit und unseres Wegs”, berichtet Benedict von Spankeren, Gründer von Wasteer. „Wir sind leider noch sehr weit weg von einer Welt mit optimalem Recycling. Daher ist es wichtig, dass wir jetzt in der Breite dazu beitragen können, dass der Entsorgung die bestmögliche Verwertung folgen kann.”
Abfallverwerter schätzen KI-Lösungen
Wasteer bietet ein modulares Software-Paket für thermische Abfallverwertungsanlagen. Mit seinen Anwendungen automatisiert das Unternehmen die Störstoff- und Heizwerterkennung, ermöglicht einen digitalen Kontrollbericht, bietet eine Datenbank sowie laufende Übersicht über Kunden und Abfall und digitalisiert die Dispositionsplanung. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Anlagenstillstände um ca. 30 Prozent reduzieren, die Betriebsmittel um bis zu acht Prozent verringern und der Durchsatz um rund zwei Prozent steigern.
Künstliche Intelligenz spielt für den erfolgreichen, effizienten Einsatz der Lösungen eine große Rolle. Mit Large Language Models wird beispielsweise das Modul für die Störstofferkennung trainiert. So bietet Wasteer schon jetzt einen KI-gestützten Scan der eingehenden Abfälle als Produkt in seinem Portfolio. Mit seiner Hilfe lassen sich individuell auf die Bedürfnisse jeder Verwertungsanlage angepasst Störstoffe definieren und nahezu in Echtzeit in den Scan-Algorithmus einpflegen. Auf diese Weise können beliebig viele verschiedene Stoffe erkannt und die Analyse jederzeit angepasst werden.
EEW-COO und Mitglied des Wasteer-Boards Dr. Joachim Manns erklärt: „Die umfassende Integration der Wasteer-Software in 15 EEW-Anlagen markiert einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg zur digitalen Transformation. Indem wir künstliche Intelligenz zur Optimierung unserer Betriebsabläufe nutzen, schaffen wir die Grundlage für eine datengesteuerte und ressourceneffiziente Abfallverwertung. Dies erlaubt uns nicht nur, die operative Effizienz signifikant zu steigern, sondern auch, unsere Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend nachhaltigkeitsorientierten Markt weiter zu stärken. Die Zusammenarbeit mit Wasteer ist ein zentraler Baustein in unserer Strategie, den Wandel hin zu einer zirkulären Wirtschaft aktiv mitzugestalten.”
Wasteer auch international aktiv
Neben der EEW Energy from Waste GmbH arbeitet Wasteer nun auch für internationale Kunden in drei verschiedenen Ländern. Einer davon ist der britische Betreiber von thermischen Abfallverwertungsanlagen enfinium. Für enfiniums Anlage Ferrybridge-2 installiert Wasteer Kamerasysteme, die automatisch die Komposition der eingehenden Abfälle analysieren, Störstoffe detektieren, in Echtzeit Warnungen ausgeben, falls nötig, und den gesamten Prozess dokumentieren. Die Anlage in Knottingley, West Yorkshire, hat eine Nennleistung von 85 Megawatt und verarbeitet jedes Jahr rund 725.000 Tonnen Abfall.
„enfinium ist immer auf der Suche nach technologischen Innovationen, die die Effizienz unserer Anlagen optimieren. Die KI-Technologie von Wasteer wird uns eine Fülle von Daten als Grundlage für betriebliche Entscheidungen liefern und eine frühzeitige Erkennung von Verunreinigungen im Abfallstrom ermöglichen. So vermeiden wir Probleme, bevor sie entstehen“, sagt Chris Bebbington, Head of Asset Management bei enfinium. „Durch die Partnerschaft mit Wasteer treiben wir Innovation und Effizienz im britischen Energy-from-Waste-Sektor weiter voran.”
Wasteer ist ein Start-Up des Venture Builders NEEW Ventures aus Berlin. Das Unternehmen arbeitet daran, zukunftsweisende digitale Start-ups für die Abfall- und Kreislaufwirtschaft zu bauen. Sie sollen die moderne Abfallverwertung optimieren und sich den Hürden auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft annehmen.
Florian Fehr, Co-CEO von NEEW Ventures, sieht das Unternehmen auf Wachstumskurs: „Wasteer entwickelt sich so, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir konnten eine Basis schaffen, die es uns erlaubt, in der Praxis zu zeigen, dass unsere Produkte die Ergebnisse liefern, die wir versprechen. Jetzt ist es an der Zeit, sowohl in Deutschland als auch international zu wachsen. Neben enfinium im Vereinigten Königreich sind wir schon jetzt in zwei weiteren europäischen Ländern im Roll-out. Weitere werden folgen.”
Bild:Wasteer-Gründer und -Geschäftsführer Benedict von Spankeren und Florian Fehr Bild:Wasteer
Quelle: hypr