Mittwoch, Dezember 4, 2024
StartStartupsTech-Startup GovRadar sichert sich prominente Investorenunterstützung

Tech-Startup GovRadar sichert sich prominente Investorenunterstützung

Digitaler Wandel in Ministerien und Behörden

Tech-Startup GovRadar sichert sich prominente Investorenunterstützung für den Ausbau seiner europäischen Beschaffungsplattform

Business Angels aus dem BayStartUP Investorennetzwerk sowie Branchengrößen aus Politik und Wirtschaft investieren 1 Mio. Euro.
Die KI-gestützte Softwareplattform erstellt Ausschreibungsunterlagen für den öffentlichen Sektor vergaberechtskonform mit nur wenigen Klicks.
BayStartUP unterstützt und bereitet Finanzierungsrunde vor.

Von der Corona-Krise über fehlende Tablets in Schulen bis hin zur Zeitenwende bei der Bundeswehr – diese drei aktuellen Beispiele zeigen: Die Vergabe von öffentlichen Aufträgen ist zu langsam, zu teuer, zu kompliziert. So bremsen aufwendige Vergaberegeln, rechtliche Bedenken, komplexe Abläufe und nicht zuletzt fehlendes Fachpersonal in den Beschaffungsabteilungen die Modernisierung des Standorts Deutschland seit Jahren aus. Gelder für die Vergabe stehen zwar zur Verfügung, sie werden aber nicht oder nur unangemessen ausgegeben. Das Münchener Startup GovRadar will das ändern und erhält nun mit prominenter Investoren-Unterstützung eine Seed-Finanzierung in Höhe von 1 Million Euro für seine europäische Beschaffungsplattform für den öffentlichen Sektor. Zu den Investoren gehören neben Business Angels aus dem BayStartUP-Investorennetzwerk der Bundesminister a. D. Karl-Theodor zu Guttenberg, die Finanzcheck-Gründer Andreas Kupke und Moritz Thiele sowie die Manager Prof. Dr. Wolfgang Reitzle (ehem. BMW und Linde, heutiger Aufsichtsratsvorsitzender Continental AG) und Prof. Burkhard Schwenker (ehem. Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender Roland Berger, stv. Vorsitzender Atlantikbrücke).

GovRadar vereinfacht und beschleunigt die Erstellung von Ausschreibungsunterlagen sowie das Einholen von Angeboten für öffentliche Auftraggeber. Die KI-gestützte Software-as-a-Service-Lösung ermöglicht das Erstellen von Ausschreibungsunterlagen mit wenigen Klicks, ohne dass Mitarbeitende aus Behörden oder Kommunen diese in monatelangen, komplexen Prozessen manuell erstellen müssen. Prozesse werden dort automatisiert, wo es sinnvoll ist, um Kapazitäten für komplexere Themen freizusetzen – insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Personalengpässe im öffentlichen Beschaffungswesen. Die GovRadar-Lösung stellt außerdem sicher, dass Leistungsbeschreibungen rechtskonform, klar und eindeutig beschrieben sind, so dass potenzielle Lieferanten passgenaue Angebote abgeben können.

Im Handling funktioniert die Plattform für die rund 70 Kunden – darunter das Bundesministerium des Innern, Universitäten, kommunale Einrichtungen und staatliche IT-Dienstleister – wie ein Online-Shop: Mitarbeitende öffentlicher Auftraggeber können die zu beschaffenden Güter mit sehr genauen Filtereinstellungen und Leistungsmerkmalen definieren. Das Tool ist in der Lage, anhand der Filtereinstellungen live anzuzeigen, wie viele Angebote für eine Ausschreibung zu erwarten sind. Hinter der Plattform steht eine umfangreiche Produktdatenbank, die vergaberechtskonform und produktneutral im Sinne des Gleichbehandlungsgrundsatzes im öffentlichen Sektor arbeitet. Aktuell abgedeckte Bereiche fokussieren sich auf die Beschaffung von IT, Kraftfahrzeugen und Möbel. Mit der Bundeswehr und anderen Behörden spricht man über Anwendungsmöglichkeiten für den Bereich Verteidigung und Sicherheit. Die Produktpalette wird ständig erweitert.

Kapital soll Ausbau von der SaaS-Lösung zur europäischen Beschaffungslösung vorantreiben

Mit dem Kapital aus der Seedrunde wollen die Co-Founder Sascha Soyk als CEO und Daniel Faber als CTO ihre Plattform inhaltlich ausbauen, um weitere Auftraggeber mit neuen Warengruppen zu gewinnen und Anbietern den Zugang zum öffentlichen Sektor weiter zu erleichtern.

Sascha Soyk, Co-Founder und CEO von GovRadar: „In der EU fallen jährlich 34 Milliarden Euro Kosten an in Beschaffungsprozessen im öffentlichen Sektor. Darin ist noch kein einziges beschafftes Gut enthalten. Die Automatisierung dieser Prozesse birgt also ein großes Optimierungspotenzial für das öffentliche Beschaffungswesen – sowohl auf Auftraggeber-, als auch auf Anbieterseite.“

Dr. Markus Hölzl, Business Angel im BayStartUP Investorennetzwerk: „Das Team von GovRadar hat bislang alle Erwartungen übertroffen. Es hat gezeigt, wie man das öffentliche Beschaffungswesen effizienter und schneller gestalten kann und dies in Aufträge umsetzt. Die Zusammenarbeit mit den Gründern ist hervorragend, und das Team entwickelt sich in allen Bereichen sehr gut. Deshalb habe ich nach der Pre-Seed-Runde auch in der gerade abgeschlossenen Seed-Runde mitfinanziert.“

Prof. Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratsvorsitzender Continental AG und Serieninvestor: „Die GovRadar-Gründer haben mir das Thema unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vorgestellt. Neben dem dringenden Erfordernis, die Verteidigungsbeschaffung grundlegend zu verbessern, sehe ich den Bedarf für die Plattform auch in vielen anderen Bereichen – schauen wir allein auf die Gesundheitsämter während der Corona-Krise! Wir haben hinsichtlich Digitalisierung im öffentlichen Sektor noch so viel Nachholbedarf. In GovRadar sehe ich einen wesentlichen Hebel dazu und sehr großes Potenzial.“

Die Plattform soll sich von einem SaaS-Modell zu einem breit aufgestellten Player im europäischen öffentlichen Sektor weiterentwickeln, der auch Anbieter und Beschaffer vernetzt und eine einfache Angebotsabgabe ermöglicht. Insbesondere kleinere Anbieter ohne personalstarken Public Sector Vertrieb und langjährige Expertise wären so in der Lage, adäquate und wettbewerbsfähige Angebote bei öffentlichen Ausschreibungen abzugeben. Die Lösung adressiert alle öffentlichen Akteure, die an das Vergaberecht gebunden sind und Steuergelder ausgeben, sowie perspektivisch alle Lieferanten.

Bild:Gründerteam Sascha Soyk und Daniel Faber © GovRadar GmbH

Quelle:BayStartUP GmbH

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