Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet hat Kriterien genannt, die der Außenminister einer schwarz-roten Bundesregierung seiner Ansicht nach erfüllen müsste.
„Der nächste Außenminister muss mit jedem reden und gemeinsame Lösungen suchen“, sagte der frühere Kanzlerkandidat der Union den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). „In Europa gibt es rechtspopulistischen Regierungen, und in der UN-Vollversammlung sind drei Viertel autoritäre Staaten oder Diktaturen. Es hilft nicht, Gesprächspartner moralisch abzuwerten.“ Außenpolitik heiße auch, Lösungen mit schwierigen Partnern zu erreichen.
Laschet wird selbst als Nachfolger von Annalena Baerbock (Grüne) gehandelt. „Außenpolitik hat mich in meinen unterschiedlichen Funktionen immer begleitet – im Europaparlament, aber auch als Regierungschef eines großen Bundeslandes und als jemand, der sich um das Amt des Bundeskanzlers beworben hat“, sagte er auf die Frage, ob ihn das Amt des Außenministers reize. Die Europapolitik, die Beziehungen zu Frankreich und zu Israel hätten ihn „seit frühester Jugend geprägt“. Er werde sich aber „nicht um Ämter bewerben“, fügte Laschet hinzu.
Zugleich machte der einstige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen deutlich, dass erstmals seit 1966 wieder die Union den Außenminister stellen könnte. „Traditionell bekommt der kleinere Koalitionspartner das Auswärtige Amt. Aber wir sind jetzt in einer Lage, in der das Verteidigungsministerium besondere Wertschätzung genießt“, sagte er. „Insofern ist das Außenministerium nicht mehr zweite Priorität nach dem Kanzler. Ob es bei der Union landet und wer es dann übernimmt, wird möglicherweise erst in der letzten Verhandlungsnacht entschieden.“
Foto: Armin Laschet am 25.03.2025, via dts Nachrichtenagentur
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