Dienstag, Dezember 9, 2025
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Grüne äußern Zweifel an EU-Asyleinigungen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge meldet Zweifel an den Ergebnissen des Treffens der EU-Innenminister und den Verhandlungserfolgen von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) an. Dobrindt hatte nach langem Streit mit Griechenland und Italien vereinbart, dass diese Staaten Geflüchtete aus Deutschland aufnehmen, die dort bereits einen Asylantrag gestellt hatten.

Das sei ein „nachvollziehbarer Punkt“, dass Länder, die für Asylverfahren zuständig seien, diese dort auch durchführen, sagte Dröge den Sendern RTL und ntv. „Das funktioniert aber nur, wenn es auf der anderen Seite dann auch die Zusage gibt, dass alle Länder einen fairen Anteil an diesen Geflüchteten auch bei sich aufnehmen“, so die Grünen-Fraktionsvorsitzende. Gerade das mache aber Dobrindt nicht.

Tatsächlich wird Deutschland laut Dobrindt eine Ausnahme vom sogenannten Solidaritätsmechanismus nutzen, weil es durch das frühere Migrationsgeschehen als stark belastet gilt. Dröge hat dafür kein Verständnis und verwies auf die Zahl von 21.000 Personen, die über diesen Mechanismus verteilt werden sollen. Dobrindts Zurückhaltung sei nicht in deutschem und europäischem Interesse. „Wenn Deutschland immer wieder versucht, möglichst wenig zusammenzuarbeiten mit den anderen Mitgliedsstaaten, dann wird das zu erheblichem Druck an den Außengrenzen führen, dort zu Chaos und dann zu mehr ungeregelter Migration innerhalb von Europa.“

Dröge kritisierte zudem das Vorhaben, Abschiebe- und Rückkehrzentren auch in Drittstaaten einzurichten. „In der Vergangenheit hat sich gezeigt, das war rechtswidrig, teuer, und es ist auch unmenschlich“, so die Grünen-Politikerin. In der Bewertung des Konzepts der Asylverfahren außerhalb der EU, verbunden mit den anhaltenden Kontrollen an den deutschen Außengrenzen, urteilt Dröge über Bundesinnenminister Dobrindt: „Insgesamt ist das meiner Meinung nach keine kluge Asylpolitik, sondern im Gegenteil, eine schädliche.“


Foto: Katharina Dröge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

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