Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts andauernder Drohnen-Sichtungen über Truppenübungsplätzen und Kasernen der Bundeswehr machen Verteidigungspolitiker der Ampel-Koalition Druck auf das Bundesverteidigungsministerium, zügig Lösungen bei der Drohnenabwehr zu finden. Der FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber sagte der „Bild am Sonntag“: „Über dem Truppenübungsplatz Klietz, wo die Bundeswehr Ukrainer am Leo 1 ausbildet, werden regelmäßig Drohnen gesichtet. Bei anderen Liegenschaften dringen teilweise mehrere Drohnen zeitgleich in den Luftraum ein. Das ist klar organisiert und weist stark auf Russland hin.“
Auch die Bundeswehr vermutet hinter den Drohnenflügen Moskau. Beweisen kann sie das bislang aber nicht, denn laut Faber ist es bislang „nicht gelungen, eine Drohne oder ihren Piloten festzusetzen“. Generalinspekteur Carsten Breuer hatte sich bereits im Oktober 2022, damals noch als Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos, über Drohnensichtungen alarmiert gezeigt und Feldjäger im Umgang mit dem Störsender HP 47 schulen lassen. Erst ein gutes Jahr später, im November 2023, wurde die „Taskforce Drohne“ im Bundesverteidigungsministerium gegründet. Staatssekretär Nils Hilmer informierte Abgeordnete, dass die Taskforce mit den Innenministerien klären müsse, welches Sicherheitsorgan was in der Drohnenabwehr dürfe, welche Abwehrgeräte wirksam seien und wie sie schnell beschafft werden könnten. Zwei Monate nach Gründung der Taskforce drängen die Verteidigungspolitiker auf Entscheidungen. Faber: „Bei Drohnen gibt es einen Riesennachholbedarf. Klar ist: Unsere Armee braucht moderne Jammer. Wir brauchen in den nächsten Monaten Ergebnisse der Taskforce.“ Der SPD-Verteidigungsexperte Andreas Schwarz sagte der „Bild am Sonntag“: „Die Bundeswehr braucht mehr Tempo. Die Strukturen müssen schneller werden. Es kann nicht sein, dass der Generalinspekteur feststellt, dass es ein massives Problem mit Drohnen gibt, dann aber ein Jahr lang nichts passiert.“ Es sei richtig, dass Pistorius eine Taskforce eingerichtet hat. Jetzt müssten Lösungen her. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Russland Truppenübungsplätze mit Drohnen ausspioniert und wir verheddern uns im Zuständigkeits-Wirrwarr.“ Der Grünen-Verteidigungspolitiker Sebastian Schäfer beklagte: „Es gibt keine Drohnenstrategie. Wir brauchen sie dringend.“
Foto: Bundeswehr-Kaserne (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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