Donnerstag, November 28, 2024
StartNachrichtenGrüne kritisieren Gesundheitsministerium für Impfkampagnen-Vergabe

Grüne kritisieren Gesundheitsministerium für Impfkampagnen-Vergabe

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Union und Linkspartei äußert auch die Grünen-Fraktionsspitze Kritik am Vorgehen des Bundesgesundheitsministeriums unter Karl Lauterbach (SPD) bei der Vergabe der Corona-Impfkampagne „Ich schütze mich“. Die Abgeordneten hätten im Haushaltsausschuss „mehrfach auf eine notwendige Evaluation“ bestanden, sagte Paula Piechotta, Berichterstatterin der Grünen für den Gesundheitsetat im Haushaltsausschuss, der „Welt“ (Dienstagsausgabe). Die Umsetzung der Kampagne habe nicht überzeugt.

Der Bundesrechnungshof hatte das Bundesgesundheitsministerium für Verstöße gegen das Vergaberecht und den Geheimschutz bei der Kampagne gerügt. „Die in den Wochen nach der Kampagne zu verzeichnenden zusätzlichen Impfungen“ seien „nur in überschaubarem Umfang“ eingetreten, kritisierte Piechotta nun.

Sie beanstandete außerdem das Vorgehen: Einwandfreie Vergabeverfahren, Evaluationen und transparente Prozesse seien „unabdingbar“, um mit dem Steuergeld der Bürger „optimale und effiziente Maßnahmen umzusetzen“. Diese Grundvoraussetzungen dürften auch in der Krise nicht vernachlässigt werden.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge, beantragte eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses. Er erhoffe sich damit ein Eingeständnis des Ministers, ein „irreguläres und vergaberechtswidriges Verfahren“ angestoßen habe, sagte er der „Welt“. Das Ziel müsse sein, dass das Ministerium seine eigenen Vorgehensweisen bei der Vergabepraxis für öffentliche Aufträge überdenke: „Es kann nicht sein, dass Steuergelder durch eine dubiose Vergabe auf der Tonspur verschwendet werden.“

Christopher Zeiss, Professor für Staats- und Europarecht an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Bielefeld, forderte neue Kompetenzen für den Bundesrechnungshof. Das Gremium sei letztlich ein „zahnloser Tiger“, sagte er der „Welt“. Auf Bundesebene gebe es im Fall der Untreue nahezu keine Konsequenzen. Hier müsste es neue Regelungen geben: „Es wäre hilfreich, wenn der Rechnungshof nicht nur prüfen, sondern auch das Geld wieder eintreiben könnte, was unrechtmäßig ausgegeben wurde.“


Foto: Bundesgesundheitsministerium (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

wn24.eu
wn24.eu
wn24.eu ist ein deutschsprachiges Nachrichtenportal, das eine breite Palette an aktuellen Nachrichten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur und Unterhaltung bietet. Mit einem erfahrenen Team von Journalisten und Redakteuren, die rund um die Uhr arbeiten, erhalten die Leser zuverlässige Informationen sowie Analysen und Kommentare zu wichtigen Themen aus aller Welt, um stets auf dem Laufenden zu bleiben und ein umfassendes Verständnis für die aktuellen Ereignisse zu erlangen.

Erhalte ab sofort alle wichtigen News des Tages um 19 Uhr kostenlos in dein Postfach!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

- Advertisment -spot_img

Neueste Beiträge

Das könnte dir auch gefallen!