Mittwoch, November 27, 2024
StartNachrichtenWindkraftausbau: Kritik an Genehmigungsstau bei Schwertransporten

Windkraftausbau: Kritik an Genehmigungsstau bei Schwertransporten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Für den Transport eines einzigen Windrads sind unzählige Genehmigungen erforderlich, doch diese dauern – und haben sich längst zu einem Bremsklotz der Energiewende entwickelt. Branchenverbände kritisieren die überbordende Bürokratie und fordern vom Verkehrsministerium Verbesserungen beim Antragswesen, berichtet die „Welt am Sonntag“.

Die Verkehrsbehörden in den Bundesländern genehmigen die sogenannten Großraum- und Schwertransport (GST), doch sie müssen die bundeseigene Autobahn GmbH fachlich beteiligen, da die meisten Transporte über Autobahnen führen. Dort stauen sich viele Anträge. „Die Ausbauziele von jährlich zehn Gigawatt sind nicht erreichbar, wenn die Genehmigungen von Schwertransporten nicht vereinfacht und beschleunigt werden“, sagte Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer des Anlagenbauer-Verbands VDMA Power Systems der „Welt am Sonntag“. Er fordert mehr Toleranz der Behörden, etwa bei Abweichungen im genehmigten Auftrag von bis zu fünf Prozent Gesamtgewicht und 15 Zentimeter Länge. So würden etwa 90.000 Genehmigungen pro Jahr entfallen. Wolfram Axthelm, Geschäftsführer vom Bundesverband Windenergie, sagte der Zeitung: „Der Genehmigungsstau ist besonders schmerzhaft, weil hier bereits genehmigte und fertig produzierte Windenergieanlagen nicht zu ihrem Bestimmungsort gebracht werden können.“ Diese Anlagen könnten schon sauberen Strom produzieren, tun es aber nicht. Auf etwa einem Drittel der Baustellen gebe es Verzögerungen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD hatte angekündigt, im Schnitt vier bis fünf Windräder pro Tag allein an Land aufstellen lassen, um die Ausbauziele zu erreichen. Errichtet werden aktuell allerdings laut Anlagenbauer-Verband und Branchenexperten nur etwa ein bis zwei Windräder, auch weil die Transporte stocken. „Die Lage bei den Genehmigungen von Groß- und Schwerlasttransporten ist äußerst angespannt“, sagte Thomas Bareiß (CDU), verkehrspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Dieser Zustand sei so nicht mehr hinnehmbar, er werde langsam zu einem echten Problem für die deutsche Wirtschaft.

Die Autobahn GmbH verweist auf erste Verbesserungen: Man sei dabei, die Anträge und die verschiedenen Datenformate bundesweit zu vereinheitlichen, so ein Sprecher. Der zuständige parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP) sagte: „Die Autobahn GmbH hat ihre Hausaufgaben gemacht und die Situation der Großraum- und Schwertransporte deutlich verbessert.“ Weitere Erleichterungen, wie die übersichtlichere Darstellung der Auflagen im Bescheid, seien in Vorbereitung.


Foto: Schwertransport (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

wn24.eu
wn24.eu
wn24.eu ist ein deutschsprachiges Nachrichtenportal, das eine breite Palette an aktuellen Nachrichten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur und Unterhaltung bietet. Mit einem erfahrenen Team von Journalisten und Redakteuren, die rund um die Uhr arbeiten, erhalten die Leser zuverlässige Informationen sowie Analysen und Kommentare zu wichtigen Themen aus aller Welt, um stets auf dem Laufenden zu bleiben und ein umfassendes Verständnis für die aktuellen Ereignisse zu erlangen.

Erhalte ab sofort alle wichtigen News des Tages um 19 Uhr kostenlos in dein Postfach!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

- Advertisment -spot_img

Neueste Beiträge

Das könnte dir auch gefallen!