Sonntag, November 24, 2024
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Was E-Fahrer über das neue Förderprogramm für Solarstrom wissen müssen

Am 26. September startete das neue Förderprogramm der Bundesregierung, um den Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektroautos im privaten Bereich voranzutreiben. Insgesamt 500 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Mit bis zu 10.200 Euro Unterstützung können E-Fahrer*innen beziehungsweise Hauseigentümer*innen rechnen, wenn sie sich nun PV-Anlage, Stromspeicher und Wallbox zulegen. Ein Elektroauto muss zudem bereits vorhanden oder zumindest bestellt sein. Die Regelung ist im Allgemeinen zu begrüßen, es gibt aber auch Limitierungen, die E-Fahrer*innen beachten sollten sowie Wege, auch ohne Neuanschaffung E-Autos intelligent mit Solarstrom laden zu können.

Die nächsten fünf Jahre sollen laut der UNO die heißesten der Wettergeschichte werden. Wer eine Solaranlage am Dach hat, dürfte sich über hohe Temperaturen, intensive Sonnenstunden und verlängerte Sommermonate freuen. Ein PV-System kann sich bezahlt machen, doch für viele waren die hohen Anschaffungskosten bislang ein Hindernis. Das Förderprogramm soll nun einen Anreiz für Fahrer*innen von Elektroautos bieten, damit künftig mehr Deutsche ihren Pkw im privaten Bereich mit dem eigenen Sonnenstrom laden. Dadurch soll die Netzstabilität verbessert, Strompreisschwankungen reduziert und vermehrt dezentrales Laden forciert werden, um den Andrang an öffentlichen Ladepunkten zu entlasten.

Mit Sonnenstrom laden ist günstiger
Durch die Strompreisexplosionen wurden PV-Anlagen in den letzten Jahren immer beliebter: Laut dem Statistischen Bundesamt gab es im März 2023 rund 2,3 Millionen Solarsysteme auf Deutschlands Dächern und Flächen. Etwa zur gleichen Zeit befragte YouGov in unserem Auftrag deutsche E-Fahrer*innen. 24 Prozent von ihnen gaben an, bereits Solarpanels zu besitzen. Denn wer sein elektrisches Fahrzeug bei sich zuhause mit Sonnenstrom aus der eigenen Anlage lädt, spart wahrlich Geld. Doch weil eine Solaranlage in der Anschaffung meist teuer ist, sollte man ihre Wirtschaftlichkeit stets mitdenken: Zum Beispiel, indem man das eigene E-Auto zuhause lädt. Das ist eine ideale Ergänzung zum Haushaltsbezug, um die Amortisierung des Solarsystems zu verbessern – so spart man sozusagen doppelt.

Oft zu kompliziert: PV-Überschussladen

Für ein intelligentes und effizientes Solarladen wird jedoch mehr benötigt, als nur Wallbox und PV-Anlage. Ansonsten haben E-Fahrer*innen keinen Einfluss darauf, wie viel Strom sie vom Dach und wie viel von anderen Quellen beziehen. Vor allem dann, wenn erst im Nachhinein eine Ladestation zur Solaranlage hinzu kommt oder umgekehrt, kann es passieren, dass beide Systeme nicht optimal miteinander kompatibel sind. Das geschieht meistens, wenn es um das PV-Überschussladen – eine kostengünstige Möglichkeit des Ladens – geht: Soll das Auto nur laden, wenn gerade überschüssiger Sonnenstrom, der auch nicht im Haus benötigt wird, zur Verfügung steht, müssen Wallbox und Solaranlage permanent miteinander kommunizieren. Wer die beiden Komponenten nicht im Vorhinein aufeinander abgestimmt hat, wird in den meisten Fällen ein externes Energiemanagementsystem zusätzlich kaufen müssen.

Die Krux an der Förderung
Es ergibt durchaus Sinn, dass die staatliche Förderung nur greift, wenn alle drei Komponenten neu angeschafft und bestenfalls auf einander abgestimmt werden. Es gibt aber auch einen Haken: Damit das eigene Auto intelligent mit Solarenergie laden kann, braucht es eben idealerweise ein Home Energy Management System (HEMS). Um sich für den Investitionszuschuss zu qualifizieren, muss man aber lediglich nachweisen, dass die drei Geräte – also Ladestation, Energiespeicher und PV-Anlage – theoretisch in Zukunft miteinander kommunizieren können. Man kann also davon ausgehen, dass sich viele derzeit noch kein HEMS dazukaufen.

Virtual Solar Charging schafft Abhilfe
Mit dem Virtual Solar Charging Feature können wir an dieser Stelle einen intelligenten und transparenten Mittelweg bieten. Das ist eine Softwarelösung für die Wallbox, um Ladevorgänge an die erzeugte Energie der PV-Anlage anzupassen. Nutzer*innen können beim Laden über die App auswählen, wenn vorwiegend oder ausschließlich mit Sonnenstrom aus dem eigenen System geladen werden soll. Ein Algorithmus erfasst, wie viel Energie die Panels gerade liefern können. Diese Berechnung wird dafür genutzt, um Ladevorgänge zu planen und zu steuern. Der Vorteil des virtuellen Ansatzes: Es werden keine zusätzlichen Systeme benötigt. Die Kompatibilität beschränkt sich dabei auch nicht auf bestimmte Marken oder Modelle von PV-Anlagen. Rein virtuell errechnet der Algorithmus den potenziell verfügbaren Sonnenstrom – und ermöglicht es E-Fahrer*innen selbst zu entscheiden, woher der Strom kommen soll. Das neue Förderprogramm ist im Sinne der Mobilitätswende zu begrüßen, aber beim Solarstromladen gibt es teilweise noch Lücken und Tücken. Die knapp 25 Prozent der befragten E-Fahrer*innen werden sich wohl ärgern, bereits eine PV-Anlage zu besitzen und den Zuschuss nun zu verpassen. Unser neues Feature wird voraussichtlich ab Ende Oktober in Deutschland verfügbar sein. Damit schaffen wir eine transparente Lösung, mit der sich der Verbrauch herkömmlicher Energien deutlich reduzieren lässt. Das schlägt sich wiederum nicht nur positiv auf die Umwelt, sondern zuletzt auch auf die Haushaltskasse nieder.

Autor: Max Scherer ist COO bei Monta, ein auf Ladetechnologien spezialisiertes Softwareunternehmen. https://monta.com/de/

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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