Quantencomputer so schnell wie möglich aus der Forschung in die industrielle Anwendung bringen. Diesem Vorhaben hat das Siegener Deep-Tech-Startup eleQtron jetzt einen erneuten Push geben: Heute wurde die Zusammenarbeit mit Infineon Technologies bekannt gegeben. Die beiden Unternehmen werden gemeinsam das “MAGIC-App”-Projekt vorantreiben, das mit rund neun Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde. eleQtrons patentierte MAGIC-Technologie wird der Schlüssel zum gemeinsamen Ziel sein.
Wir bauen Quantencomputer wie kein anderer auf der Welt. Die Kooperation mit Infineon ist der Beschleuniger, um unsere Quantencomputer zeitnah für reale Anwendungen nutzbar zu machen. Wir bringen unsere einzigartige MAGIC-Technologie mit Infineons Expertise im Bereich innovativer QPUs, also Quanten-Prozessor-Einheiten, zusammen. Das ist ein Match, mit dem wir bestens für die Zukunft aufgestellt sind”, sagt Jan Leisse, Co-Founder und CEO von eleQtron.
Projekt “MAGIC App” wird im Teamwork angegangen
Der Quantencomputer-Pionier eleQtron hatte im vergangenen Jahr eine Förderung in Höhe von rund neun Millionen Euro durch das BMBF bekommen. Das Ziel des vereinbarten “MAGIC-App”-Projekts: International kompetitive Quantenprozessoren mit hoher Leistung entwickeln und diese für Forschung und Industrie verfügbar machen. Dabei soll die von eleQtron eigens entwickelte und patentierte MAGIC-Technologie (“MAgnetic Gradient Induced Coupling”) zum Einsatz kommen. Bei diesem Ansatz werden die Qubits nicht einzeln mit Lasern, sondern mit Hochfrequenzwellen gesteuert. Durch die MAGIC-Technologie gelingt es eleQtron besser als der weltweiten Konkurrenz, die Qubits abzuschirmen und zu kontrollieren. Die Technologie ist wesentlich präziser und skalierbarer. Zudem ist die Mikrowellen-Technologie vergleichsweise günstig und leicht zugänglich – sie wird bereits in gewöhnlichen Smartphones verbaut.
Drei Ionenfallen-Quantencomputer sind auf dem Weg
Infineon wird zukünftig Teil des “MAGIC-App”-Projekts sein. Das Unternehmen wird eleQtron drei kontinuierlich verbesserte Generationen von Ionenfallen zur Verfügung stellen – sowie sein wertvolles Know-how, um diese in das MAGIC-Konzept zu integrieren.
Das Ziel des vom BMBF-geförderten Projekts “MAGIC-App”: Bis 2027 sollen drei ionenfallenbasierte Quantencomputer mit hoher Rechenleistung zur kommerziellen Nutzung bereitstehen. Außerdem wird eleQtron neue Techniken zur Kühlung der Ionen erforschen. Denn die Kühlung der Ionen wird mit zunehmender Rechenleistung eine immer größere Herausforderung – die Qubits müssen nahe an den absoluten Nullpunkt heruntergekühlt werden, damit sie präzise kontrolliert werden können. Außerdem wird an einem neuartigen kryogenen Ionenspeicher gearbeitet, der es möglich machen soll, größere Anzahlen von Qubits verlässlich miteinander zu verknüpfen. Damit werden größere Datenmengen und komplexere Probleme für Quantenrechnungen zugänglich.
“Wir haben eine ordentliche Roadmap vor uns, sind aber sehr zuversichtlich, dass wir das alles rocken werden. Wir sind ein maximal motiviertes Team, besitzen das fachliche Know-how, haben mit Infineon einen starken Partner an unserer Seite und Rückenwind durch unsere Förderer. Mit diesem Gesamtpaket können wir nur gewinnen”, sagt Jan Leisse.
Bild: eleQtron Co Founder und CEO Jan Leisse
Copyright: eleQtron
Quelle The Trailblazers GmbH